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Bereitschaft in Darmstadt wegen Zugehörigkeit zur Nationalsozialistischen Deut schen Arbeiterpartei mit sofortiger Wirkung seines Dien stes enthoben und das Verfahren auf Dienstentlassung Wen ihn eingeleitet. * Vier Todesopfer eines Omnibus unglücks. Ein Omnibus der Kraftverkehrs-Gesell schaft mbH. Mansfeld brachte am Dienstagabend gegen i>Uhr zahlreiche Einwohner von Kelbra zu einer Waren schau nach Sangerhausen. Zn der Nähe von Riestädt brach an dem Omnibus die Kardanwelle und zerschlug den Boden des Wagens. Vier von den etwa 68 Zn- iassen stürzten durch das Loch unter den Wagen und wurden völlig zermalmt. * Frauenmord in Herbede. Am Dienstag wurde die 60jährige Bäuerin Lina Kickuth auf ihrem einsam gelegenen Gehöft erwürgt aufgefunden. Die Haustür war von innen durch Steine versperrt. Verschiedene Anzeichen dguten auf ein Sittlichkeitsverbrechen. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. * Zwei Bergsteiger im Wilden Kaiser abgestürzt, öm Wilden Kaiser sind die beiden Münchner Bergsteiger Heinrich Seiffert und Hermann Stark bei einer Kletter tour am Totenkirchl tödlich abgestürzt. * Ueber zwei Millionen Arbeitslose in England. Die Zahl der Arbeitslosen in Großbritannien betrug in der am 1. September beendeten Woche 2 060 444. Das bedeutet eine Zunahme um 20 742 gegenüber der Vor woche und um 708 184 gegenüber derselben Woche des vorigen Jahres. * Tödliche Unfälle bei Stierkämpfen. Aus Madrid wird gemeldet: In der letzten Zeit mehren sich die Un- ülückssälse bei Stierkämpfen. So wurden vor einigen Dagen bei einem Stierkampf mehrere bekannte Stier kämpfer lebensgefährlich verwundet. Bei einem Wohl- Aigkeits-Stierkampf in Villafarnes, der mit ganz jun gen Tieren ausgefochten wurde, sprang ein 45jähriger Wann in die Arena, um mitzukämpfen. Er wurde von einem Stier ins Herz gestoßen und mar auf der Stelle tot. In Barcelona erlitt am Dienstag ein Stierkämpfer ebenfalls einen tödlichen Stoß. c Schweres Autounglück in Marokko — acht Tote. Auf dem Wege nach Bulhaut in der Nähe von Casablanca ereignete sich am Montag wie- der.-cin schweres Autounglück, dem acht Personen zum Opfer sielen. Ein mit über 15 Personen besetzter Kraft wagen fuhr infolge Steuerbruchs in voller Fahrt gegen einen Baum und ging dabei vollkommen in Trümmer. Der Führer, ein Franzose und vier Eingeborene waren auf der Stelle tot, während neun Insassen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus übergeführt werden wußten. Drei von ihnen starben bereits kurz nach ihrer Einlieferung. * Mexikanisches Militärflugzeug abgestürzt. — Techs Tote. In der Nähe von Merida in Mexiko ist / ein Militärflugzeug abgestiirzt. Von seinen Insassen Wurden sechs getötet und zwei schwer verleßt. * Eine der reichsten Londonerinnen wird Bettlerin. Die 80jährige Frau Walter, die einst mit dem Sahne des früheren Besitzers der „Times" verheiratet war und Dausende von Pfunden verschwendete, stand am Diens tag wegen Umhertreibens vor dem Londoner Gericht. Die war mit einem Zwei-Pennystück in der Tasche von der Polizei auf einer Bank in einem Londoner Park Aasend aufgefunden worden. Mit ihrem zweiten Nanne brachte Frau Walter ein Vermögen von 900 000 D'kark durch, worauf sie sich dem Trünke ergab. * Ein Mißverständnis mit bösen Folgen. Ein tragi scher Irrtum ist die Ursache für eine wilde Schießerei in Sahar von Treydens SWfMahr. Roman von Eugen von Saß. 26j (Nachdruck verboten.) Der D-Zug Bremen—Berlin Hai Bahnhof Friedrich straße erreicht und hält, Kaspar von Trcyden beugt sich weit aus dem Fenster seines Abteils und sieht nach seinem Diener aus, den er telegraphisch von seinem Kommen benachrichtigt Hal. In Güldenhagen hat sich Treyden nur wenige Tage aufgehalten, nur gerade so lange, wie er dazu brauchte, seinem Verwalter die nöligen Anweisungen für die Wei- Wrführung des Gestüts zu geben. Die Wiederabreise vom Gut war ihm nicht leicht geworden, bedeutete sie doch wöglicherweise den letzten Abschied von dem Ort, an dem 0 seine Kindheit verlebt hat, an dem seine Eltern ihren Lebensabend verbracht und ihre letzte Ruhe gefunden / batten. Er hatte noch einmal all die Plätze aufgesucht, Wit denen ihn liebe Erinnerungen verbanden, und hatte sein Leben dabei rückschauend überblickt. Es war ein Er- Wnern an sorglos frohe Zeiten gewesen und an eine schwere, in der ihm kurz hintereinander die Eltern starben. Das war Fahre her, aber als er jetzt wieder in der kleinen Kapelle im Park an ihrer Gruft gestanden hatte, da war der Schmerz über ihren Verlust mit aller Vehemenz zu- lückgekehrt; er hätte laut nach ihnen rufen mögen, daß sie kamen, ihm in seiner Not beizustehen. Er hat den Diener, der suchend den Zug entlang- wuft, erspäht und ruft ihn an: „Hallo! Mertens, hier!" Der Diener eilt zu ihm ins Abteil, grüßt. „Guten Tag, Herr Oberleutnant!" Mertens hatte diese Anrede vom Kommiß her bei- Watten; er diente Trehden schon in der Vorkriegszeit Ws Bursche im Regiment und hat ihn während des Feld- suges draußen betreut, seitdem stehen Herr und Diener in wncm fast kameradschaftlichen Verhältnis zueinander. Seydou reicht Viertens die Hand. „Tag, Mertens! Wie geht's? Sie scheinen nicht weiter traurig darüber zu sein, daß ich mich plötzlich wieder eingcfundeu habe." »Bin ich auch nicht, Herr Oberleutnant, im Gegen- wil, ich habe mich gefreut, als das Telegramm kam." Er strahlt bei diesen Worten überS ganze Gesicht. „Darf ich mich erkundigen, wie es dem Herrn Ober- s wutnant geht?" „Danke, Mertens, wie Sie sehen, stehe ich noch gesund sM aus den Beinen Nun aber schnell das Gepäck, Buenos Aires gewesen, die zahlreiche Opfer gefordert hat. Demonstrierende Studenten feuerten vom Haupt postamt Freudenschllsse ab. die die Wache glauben ließen, eine Gegenrevolution sei im Gange. Sofort wurde ein lebhaftes Maschinengewehrfeuer eröffnet. Einheil loser Wirrwarr entstand. Artillerie beschoß das Postamt, dessen Fassade schwer beschädigt wurde. Die im Regie- rungsgebüude untergebrachten Truppen feuerten in pa nischer Erregung auf die Menschenmenge. Zahlreiche Vorübergehende brachen tot oder verwundet zusammen. Der blutige Tumult dauerte mehr als zwei Stunden, bis dann endlich der verhängnisvolle Irrtum aufgeklärt wer den konnte. * 5000 Wundfieberkranke in San Domingo. Wie der Sonderberichterstatter des „Paris Midi" mitteilt, fordert das Wundfieber in San Domingo unzählige Opfer, Von den 15 000 bis 18 000 Verletzten sollen etwa 5000 von Wundfieber befallen sein. Es fehle an Aerzten und medizinischen Einrichtungen, um wirksam gegen die Krankheit vorgehen zu können. Man habe jedoch bereits 1500 Operationen zum größten Teil ohne Betäubungsmittel vorgenommen. * Sieben Todesopfer einer Kesselexplosion. Auf dem Bahnhof in Philadelphia explodierte der Kessel einer Rangierlokomotive. Sieben Vahnarbeiter wur den getötet und 15 schwer verletzt. Neueste Nachrichten. Künstler und das Reichswehrministerium. Berlin, 10. Septbr. Der „Vorwärts" hatte die vom Reichswehrministerium an den früheren sozialdemokra tischen Reichstagsabgeordneten Künstler gerichteten Fra gen dadurch zu entkräften versucht, indem er behauptete, daß Künstler die ihm vorgeworfenen Aeußerungen gar nicht getan habe. Wie hierzu vom Reichswehrministe rium festgestellt wird, hat sich das Ministerium auf Grund zahlreicher übereinstimmender Zeitungsberichte davon überzeugt, daß tatsächlich derartige Aeußerungen gefallen sind. Sollte Künstler versuchen, einer Beant wortung der ihm gestellten Fragen aus dem Wege zu gehen, so wird das Reichswehrministerium gegen Künst ler Strafantrag wegen Verleumdung stellen. Auch in der Mahlzeit gehe es nicht an, daß derartige Verleum dungen in die Welt gesetzt würden. Die Aluminiumpulverfabrik Schwarzenfeld in die Luft geflogen. Amberg, 10. September. Am Dienstag nachmittag ereignete sich in der Alnminiumpulverfabrik Launer- bach und Co. in Schwarzenfeld eine Explosion, die von einem furchtbaren Knall begleitet war. Gleichzeitig wankte der 23 Meter hohe Turm des etwa 1000 Quadrat meter umfassenden Gebäudes. Eine riesiege Stichflamme schoß aus dem Turm hervor und im nächsten Augenblick wurde das Zimmerwerk des Turmes über die Straße hinweggeschleudert. Das Eisengestänge des Turmes samt den im Turm untergebrachten wertvollen Maschinen flog in die Nahb, die an der Fabrik vorbeifließt. Zn dem eingestürzten Turm war die Pulvermühle untergebracht, in der das Aluminium zu Pulver zermahlen wird. Glück licherweise erlitten nur zwei Personen leichte Verletzun gen. Der Luftdruck war so groß, daß in einem Umkreis von 500 Metern die Fensterscheiben, Fensterstöcke, Blu mentöpfe usw. auf die Straße geschleudert wurden. Die Ursache der Explosion ist noch nicht mit Sicherheit fest- gestellt. Das Werk dürfte einen Schaden von über 100 WO Mark erleiden. Max Hölz in einer Wahlversammlung schwer verletzt. Bad Elster, 10. September. In einer für gestern abend von den Kommunisten nach der Wilhelmshöhe ein berufenen öffentlichen Versammlung kam es noch vor Beginn zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten sonst fährt uns der Zug weiter, ehe wir draußen sind. Hier ist der Gepäckschein, ich gehe schon immer zum Wagen." Mertens bemächtig! sich des Kupeekoffers, während Treyden den Bahnhof verläßt. Wie er auf die Straße hinaustritt, ihn der Lärm des Verkehrs umfängt und er das ihm so vertraute Berliner Straßenbild in sich aus nimmt, da fühlt er sich im Moment wieder wie zu Hause. Die Stadt ist in diesem Zentrum geradezu häßlich, aper Treyden bemerkt es nicht, wie man auch das äußerlich Häßliche an einem liebgewordenen Menschen nicht mehr störend bemerkt. Er empfindet die Stadt als einen mäch tigen Koloß, der da ohne Ruhe und Unterbrechung ständig schwer arbeitet und schafft, mit ernsten, gigantischen Zügen in seinem grauen, steinernen Gesicht; der Lärm des Ver kehrs ist wie sein Atem, der da schwer und stoßend geht in übergroßer Anstrengung. Treydens Wagen hält in der Georgenstraße etwas abseits vom Verkehr. Nach kurzer Begrüßung des Chauf feurs nimmt Trehden auf dem Führersitz Platz, um den Wagen wie gewohnt selbst zu steuern. Auf der Fahrt in seine Wohnung biegt er vom Wege ab, um bei Sieberg anzufahren und zu sehen, ob er den Freund zu Hause trifft, um ihn zu begrüßen. Wie er vor Siebergs Woh nung den Wagen bremst, öffnet sich das Gartentor und der Gesuchte tritt auf die Straße hinaus. Beim Erblicken des Autos stutzt er eine» Augenblick, dann tritt er eilends an das Fahrzeug „Wie, Treyden?" Er faßt die Hand, die sich ihm entgegenstrcckt, und preßt sie in der seinen. „Erlauben Sie, daß ich einen Augenblick starr bin — einen jeden anderen hätte ich zu sehen erwartet, nur Sie nicht! Freuen kann ich mich noch nicht, denn ich habe das Wunder noch nicht ganz begriffen." Der sonst so Ruhige und Besinnliche sprudelt die Worte nur so heraus. Lachend gibt Treyden zurück: „Also werde ich warten, bis Sie sich gefaßt haben und es bei Ihnen dämmert." „Nichts da, aussteigen! Wir gehen zu mir hinauf, Sie müssen berichten." Und als Treyden, seiner Aufforderung folgt, weist Sieberg Chauffeur und Diener an: „Sie fahren nach Hause; Ihren Herrn bringe ich später nach." Er schieb, seinen Arm unter den des Freundes und führt ihn ins Haus zu schweren Zusammenstößen, wobei Max Hölz so schwer verletzt wurde, daß er nach einem Sanatorium gebracht werden mußte. Die Kommunisten flüchteten durch Fenster und Türen ins Freie. Gendarmerie räumte den Saal. Großfeuer. Osnabrück, 10. September. Am heutigen Mitt woch morgen brach in der hiesigen" Stadthalle, die u. a. drei große Versammlungssäle und ein Waisenhaus ent hält, Feuer aus. Als es bemerkt wurde, standen bereits der Vühnenraum und die Räume über dem Kesselhaus in Flammen und bald griff das Feuer auch auf die Räume über dem Kesselhaus über. Die Feuerwehr war sehr schnell zur Stelle. Das Waisenhaus blieb unversehrt. Der große Kuppelsaal ist jedoch stark beschädigt worden. Vollkommen vernichtet sind die gesamte Vühneneinrich- tung und die große Kuppel. Die Ursache des Brandes wird auf politische Machenschaften, von anderer Seite auf Kurzschluß zurllckgeführt. Der mutmaßliche Grund für die schnelle Abreise Grandis. Genf, 10. September. Ueber die am heutigen Mitt woch erfolgte unerwartete Abreise des italienischen Außenministers Grandi nach Rom wird von italieni scher Seite amtlich mitgeteilt, daß die Abreise Grandis nach dem Schluß der Tagung des Völkerbundsrates von vornherein vorgesehen gewesen sei. Bei der Zusammen setzung der Abordnung sei bereits Senator Scialoja als Vertreter Italiens für die Vollversammlung des Völ kerbundes vorgesehen worden. In unterrichteten Kreisen herrscht jedoch übereinstimmend die Ansicht, daß die Ab reise Grandis in unmittelbarem Zusammenhang mit den abgebrochenen französisch-italienischen Flottenver handlungen stehe. Die italienische Regierung wolle zu nächst eine sofortige Wiederaufnahme der französisch- italienischen Verhandlungen vermeiden, da der gegen wärtige Zeitpunkt für die italienische Regierung als nicht günstig angesehen werde. Von italienischer Seite wird mitgeteilt, daß Grandi im Laufe des September zurückkehren werde. Eine radikale Methode. Helsingfors, 10. September. Vergangene Nacht wurde ein kommunistischer Stadtverordneter in Abo von unbekannten Tätern entführt. Nur mit einem Hemde bekleidet, wurde er in einen Kraftwagen gesetzt, einige Kilometer von der Stadt entfernt verprügelt und liegen gelassen, nachdem man ihm das Versprechen ab genommen hatte, feinen Stadtverordnetenplatz sofort auf zugeben. In Sankt Marie wurde ein kommunistischer Stadtverordneter auf ähnliche Weise entführt. In Pöy- tis wurde ein Angehöriger der Lappobewegung bei einem Entführungsversuch von einem bekannten Kom munisten erschossen. Sämtliche kommunistischen Stadt verordneten in Helsingfors haben am Dienstag ihre Mandate niedergelegt, nachdem ein Teil von ihnen schon früher aus dem Kollegium ausgetreten war. Ausländische Kriegsschiffe auf dem dangtse beschossen. London, 10. September. In den letzten Tagen ist eine Reihe von ausländischen Kriegsschiffen auf dem Pangtse beschossen worden. Das englische Kanonenboot Lady Bird wurde bei Schasi in der Provinz Hupeh von kommunistischen Batterien angegriffen. Das Kanonen boot antwortete mit Geschützseuer. Die Verluste der Kommunisten sollen erheblich sein. Der Tätigkeit des Kanonenbootes ist angeblich die Rettung der Stadt Schasi zu verdanken. Auch das amerikanische Kanonen boot „Tutuilla"hatte in der Nähe der Stadt Schasi ein Gefecht mit kommunistischen Streitkräften. Japanische Kanonenboote wurden zwischen Hankau und Kiukiang unter Feuer genommen. Die Fushimi bekämpfte die Kommunisten mit Erfolg. Eine chinesische Mörsergranate explodierte in dem Maschinenraum des japanischen Ka nonenbootes, ohne jedoch allzugroßen Schaden anzurich ten. Menschenleben gingen dabei nicht verloren. In seiner Wohnung angelangt, drückt er ihn in seine:» Wohnzimmer in einen Sessel nieder, tritt wie ein Maler, der sein Werk überprüft, einige Schritte zurück und be trachtet ihn. „Wirklich, es ist mein alter Treyden." Noch einmal drückt er dem Freunde die Hand, dann geht er, seiner Haushälterin aufzutragen, daß sic für ein gutes Abendessen sorge. Als er zurückkommt, trägt er eine Flasche unterm Arm und Gläser in den Händen. „Fangen Sie schon immer an. Treyden." „Womit soll ich anfangen?" „Nun, zu erzählen, ich entkorke nur diese geistvolle Flasche zu Ihrer Stärkung, dann setze ich mich zu Ihnen." „Was soll ich erzählen, das meiste wissen Sie ja aus meinen Briefen." „Wenn man in Paris war, weiß man immer etwas zu erzählen, es ist doch die Stadt des Erlebens." Sieberg hatte schon recht, aber an solchem Erleben, wie der es meinte, war er vorübergegangen, dafür hätte er eins gehabt, das selten war, ernst, und ihn tief ergriffen hatte. Aber davon wollte er jetzt mit dem Freunde noch nicht sprechen, so erzählte er vorerst von seinen ver schiedenen Aufenthalten während der Zeit seiner Ab wesenheit und dem Eindruck, den ihm Paris gemach! hatte. Während des Essens kamen sie aus Huszardczewski zu sprechen; Treyden erkundigt sich nach ihm und Sieberg berichtet. „Vor einigen Wochen haben Ulla Denninghoff und er geheiratet — sie ist jetzt Gräfin; ob sie sich sehr glücklich dabei fühlt, weiß ich nicht, die Schwiegermutter des Grafen tut es jedenfalls nicht; wenigstens hatte ich so den Eindruck, als ich ihr vor Tagen zufällig begegnete und sie sprach. Sie erzählte mir, daß ihr Schwiegersohn ab- gelehnt habe, wie vorgesehen war, die Hochzeitsreise sofort anzutreten. sondern daraus bestanden habe, daß erst der finanzielle Teil, das heißt wohl die Stellung der nicht unbedeutenden Mitgift unter seine Verwaltung und Ver fügung, erledigt werde. Fetzt, nachdem dies geschehen war, ist er ohne seine junge Frau nach Polen gereist, um auf seinem Gute alles für den Empfang der Herrin richten zu lassen. Frau Denninghoff klagte besonders darüber, daß er während der acht Tage, die er schon fori ist, noch nicht eine Zeile weder seiner Frau noch ihr geschrieben habe. Lepinski, von dem er unzertrennlich ist, hat ihn aus seiner Reise begleitet. Die alte Dame hat recht, mit seinem Verhalten unzufrieden zu sein, denn es ist wirklich etwas merkwürdig. Im Klub hat er sich übrigens nach der Affäre mit Ihnen nicht mehr gezeigt." -Fortsetzuna solcn.i