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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend II, II, IIIIII n DI« »Ottendorf«« Zettuna' «rsckulnl GIk«v- - 2 !a<r, Donner,la, und Sonnabend. » D«r Be,ua,»PreI, wird mtt Beztnn » 2 jeden Mona!» bekannt xexeben. Ivi Falle höherer Gewalt fKrieg od. sanft. » - irsendwelchcr Störungen de« Betriebe, der 2 , Zittuny, d. Lteseeanten ad. d. Beförderung,- L W Elnrichtungent hat der Bezieher keinen An- « » Ipruch aus Lieferung oder Nachliefernng der -> » Zeitung od. Rütkzahlung d. Bezugspreis«,. L »i>>iiiiiiii,iii,>iii,i,iikiri,iiii,,« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WchÄWO- M MzeigkW Diese Zeitung veröffentlicht die chM amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustriertes »Mode und Heim' und „Der Kobvld'. / Schristleitiing, Druck und Verlag Hermann Rühle, Otiendorf-OkrUla. Ulittwocb, den 23. April 4930 Gemeinde > Giro - Kuiü» M. MU 29» Jahrgang Oertliche- und Sächsisches. DttenLorfMkrilla, am 22. April syzo. — Wie auS dem Jnseialemeil ersichtlich, rollt am DonueiSlag in den Rotz-Lichtspielen der wunderbare Hoch- gckirgsfilm „Die weitze Hölle von Piz Palü". Dieser Film, gleichzeitig der erste Nadcltonfilm der in den hiesigen Licht spielen zur Vorführung kommt, hatte in Dresden und anderen Großstädten wo ec vor kurzem leine Uraufführung erlebte, eiuen riesigen Erfolg zu verzeichnen. Ein Besuch dieses außergewöhnlichen Filmes ist deshalb nur zu empfehlen. Kermsdorf. Am I. Feiertag verunglückte in der Kurve voc der Lausenbachmühle ein Personenauto infolge eines Rad- defeiteS. DaS Auto geriet durch Bruch eines Hinterrades ins Schleudern und stürzte am Straßenrande um, doch kamen alle vier Insassen mit dem Schrecken davon. Dresden. Bei den kommunistischen Unruhen i« Dresden am 7. März forderte der Arbeiter Willy Hofmann zum Aufruhr auf und beteiligte sich an demselben als Rädelsführer. Das Gemeinsam« Schöffengericht Dresden verurteilte deshalb Hofmann zu acht Monaten Gefängnis. — Nur mit einer Bahn- ftetgkarte versehen fuhr »er kausmänntsq» »ertMvr Buhlmann mit der Eisenbahn von Leipzm nach Dresden. Hier wurde der Betrug entdeckt. Buhlmann wurde infolgedessen vom Amtsgericht in Dresden zu v Wochen Gefängnis verurteilt. Dresden. Zwei Ein brecherbanden konnten hier unschädlich gemacht werden. Vier Burschen im Alter von 17 bis 22 Jahren, die innerhalb weniger Wochen gemeinsam zweimal in die Räume einer Gast. Wirtschaft und tm dritten Falle in ein Geschäft ein- gedrungen waren, wurden festgenommen. Eine weitere Diebesbande, der drei erwerbslose Burschen cm- gehörten. wurde beim Verkauf von Zigaretten in einer Herberge verhaftet. Eine Menge Diebesgul jPhmo- apparate, Sportkleidung, Lebensmittel usw.) wurde den Dieben miedet abgenommen. Die Burschen haben feil Anfang März gemeinsam in Dresden zahlreiche Einbruchsdiebstähle verübt. Sämtliche Bursche« sind weacn derartiger Tiebstäble vorbestraft. Leipzig. AuS Anlaß deS Reichsjugendtageö deS siommunstmchm JugendverbondeS Deutschlands fand am Avnntagnachttiiitaq am dem Augustusplay eine große Kund- Ü'dung statt. Hierbei kam es zwischen Demonstranten und Polizelbeamten, die den Grimmaischen Steinweg abgeriegelt hatten, zu Zu'ammenftbßen, bei denen auch Schüsse fielen. PolirAbaupimmur Galle, ein Polizeibeamter und ein Demon- stnint wurden aeiötet, ein Posize,beamter schwer, drei weitere sticht, vorletzt. Auch eine Anzahl Demonstranten, angeblich vier. Ü d mebr oder weniger schwer verletzt worden. Ihre 'M, t < b- »ich! s«st, Leipzig. Die Stadtverordneten haben durch'Be- fchluß -en Rat beauftragt, in Zukunft keine Fest- essen oder sogenannte Imbisse mehr aus Kosten der Stadt zu veranstalten. Dieser Beschluß, so sagt der Rat tn einer Erwiderung, sei zunächst ohne Rechts. Wirksamkeit, weil den Stadtverordneten eine solche Anordnungsgewalt nicht zustehe. Außerdem mühte die Stadt durch die Einschränkung ihrer Gastfrennd. Uchkett erheblichen Schaden leiden. Leipzig. Ju der Nähe von Rosenthal geriet ein vfähriger Mann vor einen tn voller Fahrt befind- ichen Straßenbahnzug. Trotzdem der Führer ofort sämtliche Bremsen zog, konnte er nicht verhin- wrn, -aß der Unglückliche gefaßt, zu Boden geschlcu. 'M und überfahren wurde. Der Wagen mußte von der Feuerwehr gehoben werden, um den Ver stümmelten zu befreien. Auf dem Transport zum Krankenhaus verstarb der Mann, ohne das Bewußt, sein wtedererlangt zu haben. Leipzig. Dieser Tage sollte in Regensburg der Prozeß gegen den Mörder und Bersicherungsschwind- «er Tetzner seinen Anfang nehmen, in dem als Haupttäter der Kaufmann Tetzner, als Anstifterin Und Gehilfin aber seine Ehefrau angeklagt ist. Nun wird aber wohl mit einer Vertagung dieses Pro- SksseS gerechnet werden müssen, denn Frau Tetzner behauptet, sie habe tn Hörigkeit zu ihrem Manne ge standen und sei auf telephatischem, hypnotischem oder j fönst einem komplizierten Wege gegen ihren Willen bezwungen worden, sich an einer Tat zu beteiligen, "ü sie aufs tiefste verabscheue. Bockan. Hier starb im Alter von 94 Jahren Frau Auguste verw. Friedrich, die älteste Einwohnerin ocs Ortes Lie war trotz ihres hohen Alters noch sehr rüstig und starb ohne längeres Kranksein. Kirchberg. La der Beschwerde wegen Unstimmig- lenen bei den letzten Ltodiverordneteuwabien von der Amlshauptmarinschasl stangegeben wurde, die °as Liadtverorüuetenkollegniui auslvste, machen sich Neu wahlen nötig. Als Termin ist der 11. Mai d. I. festgesetzt worden. Zwickau. Einbrecher haben nachts eine Pforte der Marienkirche aufgesprengt und sind in die Kirche eiiigedrnngen. Hier habe« sie eine kleine beim ANa» befindliche Tür und einen dahinter befindlichen Sch ank erbrachen. Außer einigen Flaschen Weißwein, die cur die Abendmablfcier der Konfirmanden in der Sakriste' bereitgehalten wurden, sind andere Gegen stände wahrscheinlich nicht gestohlen worden Zwickau. Ein hochverdienter Bürger der Stadt Zwickau, P Lorenz, konnte feinen 80. Geburts - i a g feiern. Der Hochbetagte ist noch immer als Gar- wnarchttekt tätig. Der städtische Waldpark verdankt Lmenz seine Ausgestaltung, insbesondere ist der Hel- den ha in das ureigenste Werk des Jubilars. Für seine rmcheii Verdieiiste wu-.dc er im Jahre 1921 von den siädnscben Körperschaften zum Ehrenbürger der Stadt Zwickau ernannt. A.nnabcrg. Tie Sitte der I u b e 1 k o n f i r m a. t i o u. nn Erzgebirge schon weit verbreitet, scheint nümer unteren Fuß zu fassen. In Annaberg, Sehma, n i holz lind in andere« Orten ist sie bereits seit Aobren fest eingebürgert. In Lehma im Erzgebirge um es dieses Jahr eigenartigerweise, daß der 64jäh- cige Ortsnsarrcr Führer als „goldener" Jubelkonfir- maud und der 30jährige Ortskantor Ruckdeschel alS „silberner" Jubclkcmfirmand Lie Schar der Konfrr» wanden und der Jubelkonfirmanden in festlichem Zuge ins Gotteshaus geleiteten. Die Zahl der zum Teil ans weiter Ferne herbeigeeilten Jubelkonfir- wanden war dreimal tu groß als die der diesjährigen Konfirmanden. Dieser wahrhaft volkskirchltcken Sitte der Jubelkonfirmation ist weitere Verbreitung M wünschen. Sie sächsischen Konkurse im März. Mitteilung des Statistischen Laudesamtö. Im Monat März sind tn Lachsen 236 Um Vor monat 109) Anträge auf Konkurseröffnung gestellt morde« Von diesen entfallen 105 aus die Städte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau. 159 Anträgen ist stattgcgeben worden, während 76 fim Vormonat 55> mangels Masse abgelehnt sind. Von den neuen Konkursen betreffen 137 nicht eingetragene Erwervsuuternehmungen und Einzelsrrmen, 36 Ge sellschaften, 14 natürliche Personen, 47 Nachlässe und 1 anderen Gemeinschnidner. 47 entfielen auf die In- dustrie, 78 auf den Warenhandel idavon 18 Großhan del), 48 auf sonstige Gewerbe »Handwerk, Gast- und Schankwtrtschasf usw.) und l auf die Landwirtschaft. Neben den Konkursen sind noch 85 sim Vormonat SO) gerichtliche Vergleichsverfahren zur Abwen- düng des Konkurses eröffnet worden. Schulpolitik und Gesetzgebung. Die Wünsche der Bernssschnllehrer. Die Vertreterveuammluiig des neuen Landes- Vereins der BcrussschuUehrer legte alle Maßnahme« fest, die für die Gestaltung des Lebens un neuen Ver ein von Wichtigkeit sind. Die Aussprache brachte wert- volle Hinweise zur Gestaltung des Berufsschulwesens unter besonderer Berücksichtigung der gegenwärtigen schwierigen Verhältnisse. Unter anderem wurde auf die Ueberspannung des Berechtigungswescns und die damit verbundene einseitige Bewertung des Besuches allgemeinbildender Schulen hingewiesen, die in immer größerem Umfange zur Benachteiligung aller der Volkskretse führten, die ihre Ausbildung in den beruflichen Lchuien erhalten. Nur ein planvoller Ausbau des beruflichen Lchuiwesens könne diesem Uebel steuern, und deswegen gehe die Forderung der Lehrerschaft erneut nach dem baidigen Erlaß eines zeitgemäßen Berufsschulgejetzes. Bei der Prüfung des Llaaisbaushalts, planes sehe man, daß die zur Förderung des berus« lichen Schulwesens und zur Behebung der Schuiraum- not eingesetzten Beträge wiederum bedeutend herab» gesetzt worden seien; daß weiter Ersparnisse aus Kosten der Lehramtsanwärter sür Berufsschulen in det Form des von der Regierung angeordneten Probe» jadreo erzielt werden, n»d daß durch Herausietruna der Penstonsaltersgrenze wichtige fchulfachttcye vrolwen- digkciten hinter finanzielle Interessen treten sollen. In einer an den Landtag gerichteten Entschließung wird gebeten, die Kürzungen abzulehnen und dafür Mittel tu der Höhe einzu stellen, die de« sachlich be gründeten Anträgen der Schulbezirke entsprechen. Ferner wird der Landtag ersucht, die Zurücknahme der Probeiahrsverordnung in der von der Regierung angeordnclen Form zu veranlassen und den Regie- ruugsentwurs zum AUcrsgrenzengesetz abzulehnen. Schließlich sollen auch Mittel zum Zwecke der prak tischen Wetterbttduug der Lehrkräfte im Staatshaus- hottsplan berettgestelll werden. Abbm der Wohnmigszwangswirtfchaft. 7 2 v. H. aller thüringischen Gemeinden z w a ii g s w j r t s ch astSsrei. Die Gesetzsammlung für Thüringen bringt in Nr. 11 eine in diesen Tagen vsm Kabinett verabschie dete Verordnung, die eine m . er - Ackerung der Woh, nnngözwangswirtjchaj! rwr.ä . ährend bisher nnr die Gemeinden bis zu LMM :e.n von der Woh- «uugszwangswirtichakt bcsrr.t n . ist diese Grenze jetzt für Gemeinden b-s zu MU Einwohnern, ge messen nach der Bevöikernngszrsjer vom 16. Juni 1!)2S, heraufgesetzt. Damit erreicht die Zahl der zwangs» wirtschastsfreieu Gemeinden etwa eine Grenze von 72 o. H. aller thüringrschen Gemeinden. Einige Gemeinden mit weniger als 5000 Einwvh- nern sind fedoch von dieser Verordnung aus beson deren Gründen ausgenommen. Es handelt sich nm Ltadtlengsseld, Frankenheim, Lteinbach, Wall dorf, Gräfenthal und Blankenhain. Andererseits sind auch einige wenige Gemeinden über 6000 Einwohner schon jetzt frei geworden. Es handelt sich um Arn- stadt, Bad Frankenhausen, Friedrichroda, Gößnitz, Kahla, Lauscha, Ohrürus, Ronneburg und Sonders hausen. Eine weitere Lockerung für den Wohnungsmarkt bedeutet die gleichfalls vom Kabinett verabschiedete lind mit dem 1. Mai d. I. in Kraft tretende Neurege lung der Mietzinsbildung für teuere Wohnungen. In Zukunft gelten als lenere Wohnungen, für die die Aufhebung der Wvhnuugslnangelvsror-. nung zutrifft, Wohnungen mit einer Friedens- m iete von 700 Reichsmark und mehr im Stadtkreis Weimar,' 600 Reichsmark und mehr in den Stadtkrei sen Eisenach und Jena sowie in der Stadt Meiningen; 500 Reichsmark und mehr in den Stadtkreisen Apolda, Gera, Gotha und tn den Städten Friedrich roda, Ilmenau, Sondershausen; 400 Reichsmark und mehr in den Stadtkreisen Altenburg. Arnstadt und Greiz sowie tn den Gemeinden Bad Blankenburg, Bad Frankenhausen, Oberhof. Ohrdruf, Pößneck, Rudol stadt, Saalfeld, Schleiz und Sonneberg. In zwei weiteren Grenzen von 800 bzw. 240 Reichsmark Friedensmiet-Mindestgrenze sind weitere 60 Thüringer Gemeinden zusammengefaßt, wahrend für die übrigen kleinsten Orte Thüringens eine Mm- destgreuze von 180 Reichsmark gilt. In allen dielen sogenannten teueren Wohnungen dort, wie bisher, die festgesetzte gesetzliche Miete um 20 n H. der Friedens- Miele hinausgchen. Wetteranssichten. Mit unverminderter Hartnäckigkeit hat sich daZ Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa während mehrerer Tage erhalten. Der nordwestliche Luftstrom wird weiterhin seine Herrschaft behalten. Wir haben bei niedrigen Temperaiuren zwar zunächst noch über wiegend bedeckten Himmel, indessen werden die an dauernden Niederschläge Nachlassen. Eigentliches Rück- seitenwetter mit gelegentlichen Aufklärungen wird sich durchsetzen. — Vorhersage: Aufhören der anhal tenden Niederschläge, zeitweise leichte Aufklärung aber überwiegend bedeckt, gelegentlich Regenschauer, UM Turnen - Spiel - Sport. Sonntag, dm 20. April 1930. Handball. Schwepnitz II. — Jahn Jgd. 3:3 (2:0)