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Die letzte Fahrt der schwedischen Königin. München, 10. April. Der Leichenkondukt der schwe dischen Königin traf Donnerstagvormittag gegen 9 Uhr im Sonderzug auf dem Hauptbahnhof München ein. Der Sarg mit der Leiche der Königin ist in einem ita lienischen Totenwagen aufgebahrt. An der Bahre der Königin wurden Kränze niedergelegt von der bayri schen Staatsregierung, der schwedischen Kolonie und für das Haus Hohenzollern durch den Prinzen Franz Joseph von Hohenzollern. In Berlin. Berlin, 10. April. Die Ankündigung, das; der Sonderzug mit der Leiche der Königin von Schweden am Donnerstagabend in Berlin eintreffen würde, hatte bewirkt, datz der Bahnhof Lichterfelde-Ost schon in den Nachmittagsstunden das Ziel zahlreicher Schaulustiger war, die den Bahnsteig und den Vorplatz des Bahnhofs in dichten Reihen besetzt hielten. Schutzpolizei mutzte aufgeboten werden, um die Ordnung aufrechtzuerhal ten. In Vertretung des früheren Kaisers waren die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm erschienen, ferner Prinz Wied und die Baronin Putlitz, die eine Jugendgespielin der ein stigen badischen Prinzessin und späteren Königin von Schweden gewesen war. Mit dem Gesandten Af W i r- sen an der Spitze waren die Herren der schwedischen Gesandtschaft in Berlin vollzählig erschienen, in Beglei tung ihrer Gattinnen und Kinder, die Blumengewinde trugen. Das Auswärtige Amt war durch den Eesandt- schaftsrat v. Plessen vertreten. Während die auf dem Bahnhof Harrenden die Häupter entblötzten, wurde am Fenster des Salonwagens die EestaIt König E u- stafs sichtbar und gleich darauf verlief? der König, ge folgt von seinem Sohne Prinz Wilhelm und der tief verschleierten Prinzessin Ingrid, den Wagen, um auf dem Bahnhof die Trauergäste zu begrützen. Mit jedem der Erschienenen wechselte der König einigeWorte. um dann die Trauergäste zum Sarg zu geleiten. Prinz EitelFriedrich legte einen grotzen Strautz weitzen Flieders, Prinz August Wilhelm ein Kreuz aus Schneeglöckchen nieder. Dann verabschiedeten sich der König und die Begleitung von den Zurückbleibenden, während die beiden Söhne des ehemaligen Kaisers, fer ner Prinz Wied, Baronin Putlitz und der schwedische Gesandte den Zug bestiegen, der kurz vor 7 Uhr lang sam aus dem Bahnhof rollte. Das unmögliche Fünfmächte- Abkommen. Enttäuschung in Paris. Paris, 10. April. Die Morgenblätter verbergen nicht ihre grotze Enttäuschung darüber, datz die Aus sichten auf das Zustandekommen eines Fllnfmächte-Ab- kommens immer mehr geschwunden sind. Macdonald erkennt die Unmöglichkeit eines Fünfmächte-Vertrages und „die Konferenz sieht sich an ihren Ausgangspunkt zurllckversetzt" überschreibt Sauerwein im „Matin" sei nen Bericht aus London. Auch das „Journal erklärt, datz die italieni sche H a l s st a r r i g k e i t die Aussichten eines Fün fer-Abkommens gefährde und datz allein eine Einigung Mischen Amerika, England und Japan sofort durchführ bar erscheine. Pertinax vertritt im „Echo de Paris" ebenfalls den Standpunkt, datz diesmal der Ver trag zu Fünfen von Macdonald aufge geben zusein scheine und datz Briand nicht mehr versuchen werde, die lächerliche Formel zu retten, die den 2 des Artikels 16 des Völkerbundsvertrages aus legen sollte, So werde die Konferenz zu Ende gehen mit einem Die Herrin vom Mühlenhof Roman von Morten Korch. U)s (Nachdruck verboten.) Er entsann sich plötzlich des Tages, als er verheiratet wurde und mit seiner jungen Frau in die Mühle zog. Nicht einen Seufzer, nicht ein einziges Wort des Vor wurfes hatte sie ihn hören lassen, so völlig selbstausgehend war sie in ihre eigene dunkle Welt getreten. Sie hatte versprochen, die erste Zeit in der Mühle zu bleiben, und Farmer erinnerte sich, wie sie seine Frau empfangen und willkommen geheißen hatte. Niemand hätte es herzlicher, taktvoller und feiner tun können. Und wie schnell hatte sie doch die Freundschaft seiner Frau ge wonnen; bei ihrer Kränklichkeit und Schwäche wurde Jette ihr die beste Stütze; und mit welch' rührender Liebe hatte sie sich doch Palles, des kleinen mutterlosen Knaben, an genommen. Und jetzt, in den vielen Jahren, wie hatte sie gekämpft, um für sein Haus zu sorgen, um es ihm an genehm zu machen und sich allen seinen Wünschen zu fügen. Alt geworden war sie und abgerackert hätte sie sich m seinem Dienst. Und welchen Lohn hatte er ihr gegeben; übersehen, verhöhnt, beiseitegeschoben, das war ihr Los gewesen. Jette erzählte gerade eine Geschichte von einem Wald ausflug, den sie einmal mit allen Leuten gemacht hatte. Nikolaj wollte die ganze Zeit eine Rede halten, er hatte auch Verse gemacht, und er sprang auf einen Baumstumpf und gestikulierte mit den Armen; aber Hanne, seine Frau, rag ihn immer wieder hinunter und riß ihm schließlich den Schoß von seinem Rock. Hanne wurde so böse, daß sie gar nicht wieder zu beruhigen war; er aber, Jarmer, ver söhnte sie schließlich; er tanzte mit ihr, daß ihr die Röcke um die Ohren flogen. Jette schilderte, wie lustig es aus gesehen hatte, als Jarmer mit der langen, mageren Hanne herumwalzte, während die ganze Versammlung in die Hände klatschte und sang. Jette lachte; ihr Lachen war glucksend und still und so ansteckend. Gleich darauf aber wurde sie ganz ernst. „Das war übrigens an dem Tage, als ihr mich draußen im Walde vergaßt. Wissen Sie noch, Jarmer? Ja, ich war so müde geworden, es waren ja strenge Tage, die Waldausflüge. Und so hatte ich mich in etwas Heu Mier dem Schuppen gelegt. Und da fuhrt ihr weg und "eßt mich liegen. Ja, jeder Wagen glaubte natürlich, datz Rüstungsbegrenzungsabkommen, das nur Amerika, England und Japan binde. Frankreich und Italien würden nur in nebensächlichen Abmachungen in Erscheinung treten. Allem Anschein nach werde die Londoner Konferenz in der nächsten Woche abgeschlossen werden. Sauerwein bemerkt im einzelnen, Italien werde jetzt die Wahl haben, inner halb der gegenwärtigen Grenzen zu bleiben oder sich mit Frankreich und den übrigen Mittelmeermächten zu verständigen oder aber durch seine Haltung automatisch den Vertrag zwischen Amerika, England und Japan zu ändern. Briand werde, wie er im September ver sprochen habe, allen europäischen Mächten einen Frage bogen zusenden. Die Maitagung des Völkerbundsrates werde ihm die Möglichkeit geben, sich über diesen Plan auszusprechen. Aus aller Welt. * Den Vater in den Brunnen geworfen. Am Mitt wochabend meldete der Maurer Heinrich Puls auf der Landjägerei in Neuenkirchen bei Rheine, datz sein Vater in betrunkenem Zustande in den Brunnen gefallen und ertrunken sei. Es stellte sich aber später heraus, datz Puls selbst seinen Vater in den Brunnen geworfen hatte, um die Familie von ihm, der stark dem Trünke ergeben war, zu befreien. * Betrunkener Fahrer verursacht schweren Auto unfall. Gestern fuhr in Bremen ein mit drei Per sonen besetztes Auto in rasender Fahrt beim Ueberholen von zwei Motorradfahrern gegen einen Bordstein und überschlug sich. Vor dem Wagen fuhren noch zwei Rad fahrerinnen, Mutter und Tochter, die beide so unglück lich von dem Wagen getroffen wurden, datz die Mutter sofort tot war: auch die Tochter dürfte kaum mit dem Leben davonkommen Der Fahrer wurde wegen Trun kenheit festgenommen. Die beiden Mitfahrer versuch ten zu entkommen. * Gutsbesitzer Linde auch Mörder seiner Frau? Die Frau des ehemaligen Gutsbesitzers Linde, der am Sonntag im Grunewald erst seinen sechsjährigen Sohn und dann sich selbst erschossen hat, wurde am Donners tag als Leichs am Ufer des Trepliner Sees bei Frank furt a. d. O. gefunden. Die Landeskriminalpolizei war durch Aeutzerungen Lindes, die er seinen Verwandten gegenüber getan hatte, auf diese Spur gekommen und fand die Leiche unter einem Reisighaufen verscharrt auf einer Halbinsel des Sees. Unter dem linken Auge war die tödliche Kugel in den Kopf eingedrungen. Linde hat anscheinend die Frau in einem Auto, das er sich für die Fahrt zu seinen Verwandten nach Frankfurt geliehen hatte, erschossen und unterwegs verscharrt. * Der Sängerbund-Defraudant Redlin kann die Kaution nicht aufbringen. Durch die Tagespresse ging die Nachricht, datz der Haftbefehl gegen Redlin gegen Stellung einer Kaution von 10 000 RM. aufgebhoben sei. Die Justiz-Pressestelle teilte der Leitung des DSB. auf Befragen mit, datz diese Fassung falsch ist. Wahr sei nur, datz die Strafkammer unter ausdrücklicher Auf rechterhaltung des Haftbefehls von der weiteren Inhaf tierung abzusehen beschlossen habe, wenn die genannte Kaution hinterlegt würde. Nach der von der Justiz- Pressestelle geäutzerten Ansicht der Strafkammer hat dieser Eventualbeschlutz nur theoretisch Bedeutung. Man ist der Ansicht, datz Redlin niemanden finden wird, der für ihn die Kaution leistet. Falls aber doch die Kau tion hinterlegt würde, käme Redlin vorerst doch nicht auf freien Futz, da aus dem zivilprozessualen Vorgehen des DSB. gegen Redlin bereits ein neuer Haftbefehl gegen ihn wegen Verweigerung des Offenbarungseides bewirkt ist, auf Grund dessen bereits an zuständiger Stelle Ueberhaft notiert ist. * Kommunistische Wühlereien unter Lübecker Schü lern. Auch in Lübeck sind kommunistische Wühlereien unter den Schülern, besonders den Eewerbeschülern, fest- ich in einem anderen wäre. Und ich weiß noch, wie elend ich war, als ich aufwachte. Ja, es war ganz finster und ich war vollkommen verwirrt, ich hätte beinahe geheult. Aber da kam Palle, der hatte mich schon vermißt und war zurückgelaufen. Er war damals wohl neun Jahre alt; aber ich weiß noch genau, wie er mich an der Hand faßte und mich zum Wald hinausführte. Ja, Palle, er war ein prächtiger Junge, das ist sicher." Jette blickte zu Jarmer auf und hielt plötzlich inne, als sie sah, daß eine Träne über seine Wangen rollte. „Aber jefses doch, Jarmer, was ist denn das? Habe ich Sie jetzt verletzt, und ich wollte Sie doch nur amü sieren. Es war ja meine Schuld; warum mußte ich mich schlafen legen? Ich wußte ja gut, daß ich einschlief, so bald ich nur den Kopf hinlegte. Und dazu hatte ich auch Wein und Punsch bekommen. Nein, dafür konnte wirklich niemand." „Wenn ich doch nur etwas besser zu dir gewesen wäre, Jette. Aber jetzt ist es zu spät." Jarmer legte seine große weiße Hand aus die Jettes. „Nein, wissen Sie, was ist das für ein Unsinn, habe ich mich vielleicht beklagt? Wo sollte ich es wohl besser haben können als hier, wenn ich fragen darf? Das einzige ist, das Ekel, das sich hier umhertreibt, wenn wir die nur loswürden, Jarmer." „Da ist wohl nichts zu machen, Jette; aber jetzt kommt Palle ja heim." „Na, Gotl sei Dank, wenn ich ihn nur habe, dann macht es nichts. Ach, wie ich mich nach ihm gesehnt habe, Jarmer, er hätte nie fortgehen sollen." „Ja, das ist wahr, Jette, er hätte nie fortgehen sollen. Und wenn er dann gekommen ist, dann sterbe ich, Jette." „Nein, was ist das für ein Unsinn. Sie sterben nicht. Sie können noch lange leben, so stark wie Sie sind." Jette sprach in einem leichten, zuversichtlichen Ton; aber die Tränen waren ihr nahe. „Aber jetzt legen Sie sich richtig hin, wir haben schon zu lange geschwatzt, jetzt müssen Sie wirklich schlafen." Jette rückte ihm wieder sorgfältig die Kissen zurecht und setzte sich dann still auf den Stuhl. Gleich darauf schlief Jarmer ein. Jette beugte sich über ihn und betrachtete gespannt sein Gesicht. Die Augen waren unter den starken, vorspringenden Brauen ein- gesallen und die Gesichtsfarbe war gelblich mit einem dunklen Schimmer unter den Augen. Ob es wirklich der Tod war, der seine Schrift zu zeichnen begann? Jetzt gestellt worden, die die Oberschulbehörden zu energi schem Einschreiten veranlaßt haben. Die Polizei ist be müht, die Druckerei ausfindig zu machen, in der kom munistische Hetzschriften wie „Der Eewerbeschlller" usw. hergestellt werden. Diese Bemühungen sind fedoch bis her ohne Erfolg geblieben. * Kommunistenüberfälle in der Provinz Kwan- tung. „North China Daily News" veröffentlicht einen Bericht aus Kiu-kiang, nach dem die Kommunisten in der Provinz Kwan-tung mehrere Ortschaften in Brand gesteckt haben. Die Fabriken und andere Privatunter nehmungen wurden ausgeplündert. Mehrere hundert Personen wurden getötet. Die Zeitung schreibt, datz jetzt der richtige Augenblick für die chinesischen Behör den gekommen sei, die kommunistische Gefahr zu besei tigen. * Zwei Schiffe gesunken. Auf der Nordsee und dem Atlantik herrschten in den letzten Tagen starke Stürme. Dabei ist, wie Berliner Blätter aus London melden, der isländische Fischdampfer „Baldur" gescheitert. Vier Mann der Besatzung ertranken. Ferner sank der eng lische Dampfer „Sunniwa" bei den Shetland-Inseln. Passagiere und Besatzung wurden von einem anderen Schiff gerettet. * Erfolgreiche Erkundungsflüge des deutschen Flug bootes D. 1647. Das Dornier-Wal-Flugboot D. 1647 der Deutschen Lufthansa, welches zurzeit einen Erkun dungsflug entlang der westafrikanischen Küste durch führt (Besatzung Bertram-Kietznerj, ist am Donnerstag nach einer Flugzeit von 4 Stunden 5 Minuten wohl behalten wieder im Seeflughafen Gando bei Las Pal mas auf den Kanarischen Inseln gelandet, nachdem es non diesem spanischen Hafen aus während dreier Tage eine Erkundung nach Villa Cisneros und in Richtung Kap Blanco unternommen hatte. Von Las Palmas wird der Flug nordwärts in Richtung Cadiz in den nächsten Tagen fortgesetzt werden. * Wieder ein Flugzeugabsturz in England. In Eastchurch ist am Donnerstagnachmittag ein Militär flugzeug, das dritte in dieser Woche, abgestürzt. Die beiden Insassen wurden getötet. Der Absturz ereignete sich hinter einer Schule nur wenige Meter von einer grotzen Schar spielender Kinder entfernt. Deutschtumbund-Prozetz. Bromberg, 11. April. Vor der erweiterten Straf kammer des Amtsgerichts Bromberg begann heute ein Prozetz gegen die zehn Angeklagten des Deutschtumbun des. Dieser Bund wurde nach dem Umsturz des Jahres 1918 und in der Zeit der polnischen Herrschaft in Posen und Westpreutzen zum Schutze der Interessen der deut schen Minderheit gebildet. Im Mai 1923 wurden in Pommerellen und im August desselben Jahres zu Posen die Büros des Deutschtumbundes von den polnischen Be hörden geschlossen, die Akten beschlagnahmt. Nach sechs jähriger Untersuchung wurde gegen eine Reihe von Per sonen Anklage erhoben. Der Vorsitzende des Gerichts hofes, Ratlowski, verlas in der heutigen Verhandlung die über zwanzig Seiten lange Anklageschrift in polnischer Sprache. Angeklagt sind Studienrat Heidelsk, Dr. Krause, der Rittergutsbesitzer von Witzleben, Geschäftsführer Jenner und Dr. Scholz, weil sie angeblich mit deutschen Organisationen, so dem Bunde der Auslands-Deutschen, dem deutschen Auslandsinstitut in Stuttgart, und dem Büro Dr. Bruns in Berlin in Verbindung standen und ihnen statistische Nachrichten übermittelten, die im Interesse der Landesverteidigung geheimzuhalten waren. Dr. Krause, Geschäftsführer Schmidt und Fräulein Seiler sind angeklagt, das Verbrechen des Hochverrats begangen zu haben, da sie angeblich zwecks Bilduna mili tärischer Formationen zugunsten eines Nachbarstaates Listen ehemaliger deutscher Militärpersonen angefertigt haben, um einen Aufstand vorzubereiten. machte Jette keinen Versuch, die Tränen zurückzuhalten, sie glitten ihr wie ein gleichmäßiger Strom über die Wangen. Aber sie gab nicht einen Laut von sich, wagte kaum, sich zu regen. Ein paar naseweise Frühlingsmücken schwärmten herein; aber Jette paßte auf, daß keine von ihnen seinem Gesicht nahe kam. Die dunklen Schatten des Frühlingsabends füllten das Zimmer, die Mücken wurden schließlich still, man hörte kein anderes Geräusch als die Atemzüge des Schlafenden. Auch das Mühlenrad wa, stehengeblieben und das Rauschen des Mühlenbaches Hai aufgehört. Jette hatte ihre Hände gefaltet; sie ließ kein Augenblick Farmers Gesicht aus den Augen. Treu i sie hier und wachte über ihn. Fünftes Kapitel. Eine Woche später kam Palle Jarmer, der Sohn von der Ningmühle, heim. Er kam aus einem Städtchen in Südfrankreich, wo er sich in einer neuerrichteten Fabrik zu einer guten Stellung emporgearbeitet hatte Er halte nichts von der Krankheit des riesenstarken Vaters geahnt. Er halte einen sehr diplomatischen Brief von Fräulein Lund und einen eindringlichen und herzlichen, aber ortho graphisch ungeheuer mangelhaften von Jette erhalten und hatte augenblicklich seine Zelte abgebrochen und sich reise fertig gemacht. Ihm war es klar, daß es ernst stand, daß sein Vater ihn wirklich brauchte, und er liebte den Vater zu sehr, als daß er ihn vergebens rufen lassen wollte. Er war sechs Jahre von Hause fortgewesen und hatte in dieser Zeil nicht sehr viel von daheim gehört. Er hatte regelmäßig zweimal monatlich an seinen Vater geschrieben, aber nur kurze und ganz wenige Briefe zur Antwort erhalten, außer einigen sehr willkommenen Briefen von Jette, das war alles. Als Palle die Ringmühle verließ, war es so etwas wie ein entscheidender Aufbruch gewesen. Ursprünglich hatte er daheimbleiben sollen. Er hatte gute Kenntnisse erworben, auch eine geeignete praktische Ausbildung ge habt; und als er heimkam, um sich mit zu betätigen, hatte er die Sache mit Tüchtigkeit und Lust angegriffen. Er merkte jedoch schnell, wie der große Gegensatz zwischen dem Vater und ihm zu Reibungen führte und wie seine Nähe dem Vater zuweilen Zwang auferlcgte, sowie daß er ein ernsthaftes Hindernis für die Lebensweise des Vaters bedeutete. Und als kurz vorauf seine teuersten Hoffnungen ganz unerwartet einen entscheidenden Zusammenbruch er litten, zog er fort. (Fortsetzung folgt.)