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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegerck ; » » n Dt, .Ottendorf»! Dettung' erscheint Oi««- 2 taz, Donnrr»t«g und Sonnabend. Vee Bez»N»«Pret» »Kd mit S»xkm » jeden Monat» bekannt gegeben. M I« Falle höherer Sewall (Arte- ob. sonst. « » irgendwelche! Störungen de» Betriebe» der L I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» H 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- - « spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» -» Zeitung »d. Rückzahlung d. Bezug,preise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. WnUItWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Md AUiMtI amtlichen Bekanntmachungen -u Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustriertes »Mode und Heim' »md »Der Kodsld'. Echristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Gemeinde-GUm-KmU» Rd IM Nunimer 405 Freitag, den 5 September 4930 29. Jahrgang Amtlicher Teil, piakaiankleben. Zs liegt Veranlassung vor, erneut darauf hinzuweise», daß duS Ankleben von Plakaten nur an den öffentlichen Plakat stellen zulässig ist. Unzulässig ist das Ankleben an Grund» stückseinsriedigungen, Lichlmasten, Mauern, Toren usw. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt. Im Interesse der Reinheit des OrtSbildeS wird ersucht, dieses Verbot besonders auch im Hinblick auf die bevorstehende Wahl zu beachten. Htttudorf-Hkrila, am 3. September 1930. Der Gemeittderat. vertliche» und Sächsisches. Vttendorf'Vkrilla, am September yzo. — Die Fachzeitschrift „Der Schneidermeister" hatte iu letzter Zeit eine Rundfrage über die wirtschaftliche Lage an seine Leser gerichtet. Unter den zahlreichen Eingängen befand sich auch -ineS einer Firma aus Hannover, daß wir wegen feiner außerordentlich wirtschaftlich klaren Ausführungen nach stehend zum Abdruck bringen: „Wirtschaftliche Schwarzseherei ist wirtschaftlicher Selbstmord! Je mehr die Krisenpsychose dazu führ«, daß Einkäufe oder Handwerker-Aufträge zurück- «kslellt werden, um so schlechter die ganze Wirtschaftslage. Kauft und gebt Aufträge, als ob nie von einer angeblichen Wirtschaftskrise die Rede mar, und jeder Betrieb wird gut beschäftigt sein. Mehr Aufträge bringen mehr Arbeit. — Mehr Arbeit fordert mehr Arbeiter und saugt daS Heer der Arbeitslosen aus. Jeder Arbeitslose, der durch vermehrte Ankäufe und Aufträge Arbeit und Verdienst bekommt, steigert die Kau'lraft und Hilst seinerseits durch seine Einkäufe auch ivieder Arbeit und Verdienst zu schaffen. Also kein Grund -u mutloiem Pessimismus. Kauft! Und der Geldumlauf, der Blutkreislauf der Wirtschaft, gesundet. Gebt Aufträge und 3hr schafft Arbeit, Verdienst und eine gesunde WiNschastS- inlwicktung. Tas Gerede vom Preisabbau, besonders aus den Kreisen, die nichts vom Abbau ihrer hohen Gehälter und Pensionen wissen wollen, hat eine allgemeine Zurückhaltung in den Käufe»schichten hervorgernfen. Dadurch wird keine Preissenkung herbeigeführt, sondern das Gegenteil erreicht. Die Zurückhaltung von Aufträgen bedeutet für die Industrie, Geschäftswelt und das Handwerk einen starken Umjatzrückgang. Di- Unkosten der Betriebe bleiben, im Gegenteil erhöhen sich durch neue Steuern. Wie soll sich bei gleichbleibenden oder "höhten Unkosten und geschmälertem Umsatz eine Preissenkung Herd,«führen lassen?! Wer nicht zugrunde gehen will, dem 'chreiden die Verhältnisse eher eine Preiserhöhung als einen Preisabbau vor, man sehe doch endlich ganz oben schon ei», daß man der Wirtichasl vom grünen Tisch auö keine Preis senkung be'ehlen kann, wenn man ihr stets neue Lasten auf- packt. Man sollte das viele Reden und Schreiben endlich ein- stellrn und wie in anderen Ländern endlich Taten folge« lassen, daS heißt, für lobnende Aufträge z» sorgen. Nur die Arbeit allein e.zeugt Wohlstand und Zusstedenheit der breiten Massen, Alle übrigen Versprechungen sind Phrasen, die Unzufriedenheit erzeugen." Köckendorf. Wiederholt ist von Einheimischen und auch von den Teichpächtern die Wahrnehmung gemacht worden, daß aus einem Teiche in der Flur Höckendorf Karpfen gestohlen wurden. Nun stellte man Wachen auf, um die Diebe adzu- langen. Richtig wurden auch drei Dresdner erwischt. Während 's zweien gelang, zu entkomme», wurde der dritte festgehalten Und dem Amtsgericht Königsbrück zugeführt. Mau fand bei ihm reichlich Angelgeräte und einen Vorrat an Regenwürmern, der «ür 14 Tage auSgereicht hätte. Krsselsdorf. Mord und Selbstmord. Hier er hängte sich die Ehefrau des Bergarbeiters H. Vorher hatte sie ihre im 17. Lebensjahre stehende Tochter, während diese schlief, mit Gas vergiftet. Der Grund zu der Tat dürste in ehelichen Zerwürfnissen »u suchen sein. Großenhain. » Mordversuch. Ein hiesiger 66» lahriger Bautischler führte an seinem dreijährigen Töch terchen einen Mordversuch aus. Er war gerade im Be- oriss, aus seiner Behausung wegzugehen, um, infolge Wirtschaftlicher Schwierigkeiten, Selbstmord zu verüben. begegnete ihm seine Frau mit dem Kinde. Der Münn, der sich verfolgt sah, gab dabei einen Schuß auf das Kind sch, der aber glücklicherweise sein Ziel verfehlte. Erwürbe dem Amtsgericht eingelicfert. , , Rötha. Opfer des Sports. Bor kurzem würde peun Landballspiel der Lebrlina Scheibe st) bettia Ln der Was man noch wissen muß Teutsch-türkischer Auslicserungsvertrag. von Europa nach Dallas mit einer Zwischenlandung zu gewinnen. Costes und Bellonte werden auf ihrer Rück reise in Washington von Hoover empfangen werden. Der letzte Alt der Andree-TraMIe. Was sich aus den Aufzeichnungen ergibt. Aus den zuletzt gefundenen Aufzeichnungen von An- ' dree geht hervor, daß Frenkel bereits auf der Wa oe- 'rung über das Eis an Ermattung gestorben ist. Der ^Ballon ist nach kurzem Flug havariert. Die Expedition ! ist dann auf dem Eis nach Südasien marschiert. Etwa - am 5. September wurde die Insel erreicht, wo Dr. Horn die Expedrtion auffand. Sicher ist zuerst Strindberg an , Ermattung gestorben und von Andree begraben worden, der, bevor er selbst zugrunde ging, die wertvollen Aus zeichnungen bei sich barg. — Sonnige Tage muß uuch die H^uüiicm ouknutzen. HinouS InS Freie, daS beruhigt die Nerven und gibt neu« Kraft zu neuer Arbeit für Huns und FamUie. Selbst dtt Waschtag soll sie bei schönem Welter nicht im Haus halten. Auch an diesem Tage findet die piallische Hausfrau bestimmt einige Freistunden, wenn sie Ozonil benutzt, daS vorzügliche selbsttätige Waschmittel, das duich nur >/, stündiges Kochen eine herrlich weiße Wäsche gibt, zumal, wenn bereits am Vorabend die Wäsche in Dr. Thompson'S Seisenvulver, Marke Schwan, eingeireicht wurde. Denn durch daS Einweichen mit Schwanpulver wird der Schmutz schon fast vollkommen gelöst. Ser Empfang der Szeanslieger. Weiterflug »ach Texas. Die Ozeanflieger Costes und Belloute wurden nach Tas Verfahren gegen die Ruhestörer in Budapest. Budapest. Die Budapester Staatsanwaltschaft wird gegen 36 Männer und zwei Frauen, die am Montag E verhaftet wurden, Anklage erheben wegen Störung der öffentlichen Ruhe, Beschädigung fremden Eigentums und Wiederstandes gegen die Staatsgewalt. Die Leiche des am Montag erschossenen Arbeiters Danyik wurde auf Befehl des Innenministeriums am Mittwoch nachmittag nach seinem Heimatort übergesührt und dort begraben. Dadurch sollten jegliche Unruhen bei der Beerdigung vermieden werden. Wetteraussichte«. Das ausgedehnte Hoch hat sich nur wenig verän dert. Lie nördlichen Luftströmungen bringen weiter hin gleiches Wetter. Die Trockenheit wird auch hier die nächste Zeit anhalten. — Vorhersage: Starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Ueverwiegend heiß und trocken bei wechselnder Be wölkung. Leimig. Wegen gemeinschaftlichen einfachen und schweren Diebstahls hatten sich vor dem Gemeinsamen Schöffengericht zu verantworten der 26 Jahre alte Schwei zer Rudolf Hennig, der 28 Jahre alte Arbeiter Ernst Emil Urbaneck, der 22 Jahre alte Arbeiter Robert Brause, der 25 Jahre alte Arbeiter Oskar Brause, der 29jährig« Arbeiter Otto Walter Müller, der 31 Jahre alte Ar» Leiter Friedrich Karl Erler und der 29jährige Arbei ter Karl Ernst Staudemeier. Sie wurden beschuldigt, in ihren Wohnbezirken in Borna und Umgebung in mehr den LeW gestoßen, daß sich eine Ueberführung ins Kran kenhaus nötig machte. Dort wurde eine Darmverzerrung sestgestellt. Trotz gelungener Operation ist der junge Mann doch noch gestorben. Borna. Scheunenbrand. Infolge Blitzschlag ge riet auf dem Oberhof in Auligk die Rittergutsscheune in Brand. Das Feuer breitete sich rasch aus und legte die aus Fachwerk bestehende 60 Meter lange Scheune in Asche. Die eingesahrene Ernte wurde vernichtet, ledig lich einige Maschinen konnten gerettet werden. Obcrjrohna. Verzweiflungstat. Zu der Fa milientragödie, bei der ein Ehepaar sich selbst und seine vier Kinder infolge wirtschaftlicher Not durch Gas ver giftete, wird noch mitgeteilt, daß der Name dieser Fa milie nicht Sicher, ww zuerst gemeldet, sondern Fischer lautet. Crottendorf :. E. Ein Kind tödlich über fahren. Hier wurde auf der Annaberger Straße der öjährige Sohn des Klempners Groß von einem Kraft wagen überfahren. Das Kind erlag den erlittenen schweren Verletzungen. Es soll selbst in das Auto gelaufen sein. Lugau. Eine Scheune abgebrannt. Die Scheune des Gutsbesitzers Donner ist nachts mit Ma schinen, Getreide- und Futterbeständen völlig niederge brannt. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Es wird Brandstiftung vermutet. Plauen. Unbekannter Toter. Auf der Eisen bahnlinie Plauen—Gera wurde ein Toter aufgefunden, dem der Kopf vom Rumpfe getrennt war. Die Perso nalien sind noch nicht festgestellt. Bergen bei Abors i. V. öOjähriges Schul- jubitäum. Hier fand aus Anlaß des 50jährigen Be stehens der Ortsschule ein Schulfest statt. Der erste Lehrer der Schule, Oberlehrer Voit, lebt noch in Bergen im Ruhestand. Warnsdorf. Eine Rekruten sch lacht. Offen sichtlich unter den Einwirkungen reichlichen Alkoholge nusses war es unter den Teitnehmern des Rekruten abschiedskränzchens in Tollenstein zu einem Streit ge kommen, der in schwere Tätlichkeiten ausartete. Erst als Polizei eingriff, und den erheblich verletzten Haupt- lämpfer und angeblichen Angreifer abführte, trat wie der Ruhe ein. Der Friedensschluß wird jeooch erst bs Gericht erfolgen können. üblichen glanzvollen Parade am Nachmittag von Major Walker und den Spitzen der Stadtbehörbcn im Neuyorker Rathaus feierlich empfangen. Am Donnerstag werden sie nach Dallas in Texas weiterfliegen, um den j hohen Preis von 25 000 Dollar für den ersten Flug Sächsische Wirischastsnachrichien. Wiederaufnahme oer Arbeit bei der Vomag. Der Schiedsspruch in dem Streik der Vogtländischen Maschinenfabrik war bekanntlich für verbindlich erklärt worden. Vom Landesschlichter in Leipzig wurde, nachdem di» angesetzten EinigungsverhandlUttgen ergebnislos ver laufen waren, jener Schiedsspruch mit geringen Abän derungen für verbindlich c lärt. Nun fand hier eine Ver handlung der Belegschaft der Vomag statt, in der der Plauener Vorsitzende des Deutschen MetallarbeitervLr- bandes' den Standpunkt der Gewerkschaft darlegte. Dar auf^ wurde beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Sam Z-W-Ladenschluß am Weihnachtsheiligabend. Die Gcwerbekammer Dresden hat im Namen der sächsischen Gewerbekammern dem Wirtschaftsministerium folgendes vorgetragen: Die Besorgnis geschäftlicher Schä digungen durch die gesetzliche Anordnung des 5-Uhr-Laden-' schlusses am 24. Dezember, auf die von den berufenen Vertretungen des Kleinhandels vor Erlaß des Reichs gesetzes vom 13. Dezember 1929 hingewiesen worden ist, hüt sich leider als nur zu berechtigt erwiesen, Aus verschiedenen Gruppen des Kleinhandels wurde den Ge werbekammern berichtet, daß äm Äeihttachtsheiligabend 192L Umsatzausfälle zu verzeichnen waren, die in te uer Wecke anderweit ausgeglichen werden konnten, Die säch sischen Gewerbekammern bitten deshalb das Wirtschafts- Ministerium im Hinblick auf die schwierige wirtschaftliche Lage des Kleinhandels unk* die Notwendigkeit für den Geschäftsmann, die besondere Verkaussgclegenheit vor Weih nachten nach Kräften anszunutzen, sich für die Aufhebung des Gesetzes vom 13. Dezember 1929 und die Beibehal tung des 7-Uhr-Ladenschlusses am Weihnachtsheiligabend einzusetzen. .... Aus dem Landtage. Anträge und Anfragen. Die nationalsozialistische Landtagsfraktion hat unter Hinweis auf Presseberichte über die Gläubigerversamm lung des „Volksstaates" eine Anfrage an die Regierung eingebracht, welche Staatsstellen dem Volksstaat Geld gegeben haben und in welcher Höhe Kredite gewährt wurden. — Eine weitere Anfrage betrifft die Erhebung der Landwirtschaftskammer von einer Mark je Milch kuh, wodurch die Schaffung von Milchhöfen bezweckt werden soll. Endlich wird durch einen Antrag die Re gierung ersucht, die erlassenen Verbote von Vecsammlun gen und Umzügen auf den Straßen und Plätzen in Leip zig und Zwickau sofort aufzuheben. D Ln Berlin. Im Auswärtigen Amt ist ein Auslieferung . lchne Republik unterzeichnet worden. Der Vertrag bedarf R »K »n ?Ären s M°m"m b°° m-tim-'i-n und wird dem Reicha,-a »o-s-l-n, werd«. Gefängnis, Urbaneck zu 1 Jahr 5 Monaten Gefängnis, Robert Brause zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis, Oskar Brause zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis, Müller zu 10 Monaten Gefängnis. Erler zu 3 Wochen Gefängnis und Staudemeier zu i Monat Gefängnis. Erler und Staudemeier erhielten eine 3jährige Bewährungsfrist.