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Und dieses schwere Schicksal schien ihm beschieden. Die Baronin sah sein Leid. Eigenwillig und selbst sicher, wie sie war, glaubte sie, ihn anspornen zu müssen, weil er in seiner Notlage sich so hilflos zeigte. „Du bist doch ein Mann! Hol dir dein Kind zurück." Leicht gesagt, so etwas. Diese Worte der Baronin, die sie nun zum zweiten Male wiederholte, hatten Dieter so erschreckt, daß er es unterließ, die alte Frau zu fragen, wie sie sich das eigentlich vorstelle. Wie er das wohl an stellen sollte, sich sein Kind zurückzuholen. Dachte die Baronin etwa an ein gewalttätiges Vor gehen? Davor schreckte Dieter entschieden zurück. Denn es war doch recht zweifelhaft, ob solch ein Schritt zum Ziele führte. Wenn inan den gewaltsamen Raub des Kindes versuchte, so war es nicht unwahrscheinlich, daß die eifer süchtige und mißtrauische Pflegemutter fahrlässig genug sein sollte, ihm Gelegenheit zu bieten, sich so leicht des Kindes zu bemächtigen. Sollte jedoch eine Kette glücklicher Zufälle solch ge wagtem Streiche Gelingen bescheren, so blieb der beraubten Pflegemutter noch immer der Rechtsweg offen, durch den sie solchen Eingriff in ihre Rechte bestrafen und mit Hilfe der Gerichte zweifellos auch wieder ungeschehen machen konnte. Mit Gewalt ließ sich wohl nur Unheil anrichten, eine noch schärfere und wahrscheinlich nie wieder gut zu machende Verbitterung der Frau Winterthur würde die Folge sein, also kaum ein Ergebnis, das wünschenswert wäre. Nein, dieser Rat der Baronin konnte nicht gut sein. Dieters inneres Empfinden sträubte sich gegen jede Handlung, die ihn zum Mittelpunkt eines öffentlichen Skan dals machen konnte. Einmal, freilich, war er wohl davor gewesen, die Spalten der Blätter mit Alarmnachrichten zu versehen, damals, als er Evchen und sich selbst aus der Welt hatte schaffen wollen. Dieser Kindesraub, wie die Baronin ihn sich wohl dachte, würde unbedingt zu einer Skandalsache führen — ob er gelang, ob nicht. Es würde Gerichtsverhandlungen geben, Aufsehen, blotzstellende Oeffentlichkeit von Dingen, die ihm heilig waren. Nein — er wollte seinen und Evchens Namen nicht in die Mäuler der Menschen bringen. Auf keinen Fall. Er mutzte andere Wege suchen. Welche? Hierüber sann er unablässig. Es blieb wohl nur der Versuch, der unzugänglichen Frau Winterthur dennoch auf eine menschliche Art näherzukommen. Das mußte erprobt werden. Dieter erwog eine Reise nach Berlin, den Plan, die Frau persönlich aufzusuchen, ihr — als Mensch zum Men schen — sein Leid zu klagen — vielleicht ließe sie sich dann zu irgendeiner Konzession erweichen, derart etwa, daß sie ihm das Kind alljährlich für einige Sommermonate über ließ, oder — falls das nicht zu erreichen war — ihm,zuge stand, daß er sein Mädelchen etwa vierteljährlich einmal dort in Berlin im Hause der Pflegemutter sehen durfte. Aber zugleich erkannte er, daß Frau Winterthur sein persönliches Erscheinen bei ihr sofort als Verletzung seiner Verpflichtungen betrachten und durch noch feindlicheres Verhalten vergelten würde. Deshalb verwarf er auch diesen Plan. Er entschloß sich, den Versuch zu machen, durch einen Brief eine Beziehung zu Evchens Pflegemutter zu gewinnen. Er schrieb ihr diese Zeilen: „Verehrte Frau Professor, bitte, zürnen Sie einem Vater nicht, den schwere Geschicke seit Monaten durch wirbelnde Erlebnisse trieben. Ich ver lor vor Monaten in Berlin all mein Hab und Gut. Mußte — verschuldet und landesflüchtig — mein Kind in Ihre Obhut geben, um es vor Not zu schützen. Meine Frau kam vor einigen Monaten bei einer Schiffskatastrophe im Mittelländischen Meere um, und in zwischen meinte es das Glück mit mir so gut, daß ich heute Erbe und Mitbesitzer eines großen Gutes hier auf Seeland geworden bin und über ein jährliches Einkommen verfüge, das mich wieder zum reichen Manne macht. Aber alles, was ich heute an irdischen Gütern in so reichem Maße mein eigen nenne, ändert nichts daran, daß ich ohne mein Kind ein bedauernswerter Mann bleibe, den die Sehnsucht nach dem Kinde elend macht. Sie haben es bei sich, lieben es und mögen deshalb ahnen, was ich leide. Vielleicht gewähren Sie mir einen Trost. Sie können es. Sie sind selbst vermögend, so daß ein Eeldopfer Ihnen kaum reizvoll erscheinen dürfte. Aber ich wäre geneigt, jedes Entgegenkommen Ihrerseits hoch zu bezahlen. Sie wer den dies Angebot wohl ablehnen. So erlauben Sie aus Menschenfreundlichkeit, daß ich mein Kind einmal sehen darf, es ans Herz drücken. Es sprechen und lachen höre- Vielleicht gestatten Sie mir, solches Wiedersehen zwei mal im Jahre feiern zu dürfen. Sie gäben mir damit Unendliches, die Kraft, mein Schicksal zu tragen. Mit Bangen sende ich Ihnen diesen Notruf, werden Sie ihm Gehör schenken? Ich beschwöre Sie, tun Sie es! Ihr unglücklicher Dieter Wildbrunn, Bobakke bei Hellebaek, Dänemark." Diesen Brief sandte Dieter eingeschrieben an Frau Pro» fesfor Winterthur. Nannte sich als Absender mit voller Adresse auf der Rückseite des Umschlages. Vor gespannter Erwartung schlief Dieter wenig, sah schmal und hohläugig aus. Die Baronin bemerkte es, äußerte aber nichts. Sie wußte, worunter der Mann litt, es empörte sie, daß er so gar keinen Widerstand gegen sein Schicksal aufbrachte. Was sie an Dieter schätzte, seine aufrechte Männlichkeit, die schien in dieser Sache ganz zu versagen. Nun hatte sie ihn herausgerissen aus wirtschaftlicher Bedrängtheit, hatte ihm wieder zu gesicherter Lebensfüh rung verhalfen, und nun sollte er doch nicht froh werden um dieses Kindes willen? Die Baronin hatte es vorausgesehen und deshalb den Versuch gemacht, Dieter abzulenken, durch Lillemor Thore sen. Um ihn durch eine neue Liebe das alte Leid vergessen zu machen. Aber das war mißlungen. Dieter wollte nichts von neuer Liebe und Ehe wissen, nur dem Kinde trauerte er nach. Da kam ein Brief, dem Aufdruck nach wieder von einem Rechtsanwalt aus Berlin, an Dieters Adresse. Die Baronin nahm ihn dem Postboten ab, behielt ihn einen halben Tag bei sich. Erst abends beim Tee händigte sie ihn aus. Frau Winterthurs Notar hatte ihn abgesandt. Dem Umschlag entnahm Dieter seinen eigenen ein geschriebenen Brief an die Professorin. Er war uneröffnet. (Fortsetzung folgt.)