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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend M AWIatt amtlich m Bekanntmachungen Z Mit 1 zu Ottendorf-Okrilla. und Heim* und »Der Kobold*. - - »»» d W llsierhslillzs- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates den Beilagen »Neue Illustrierte*, „Mode - Di, .OU«»d»rf«r Fettung' erscheint Die«»- tag, Donnerstag uno Sonnabend. - Der Be>ug,-Pret« wird mit Beginn - jeden Monat» bekannt gegeben. I« Falle -Sherer DewaN sKrieg od. sonst. L H irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der I L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- L Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Vn» m sprach aus Lieferung oder Nachlieferung der » L geitun, od. Rückzahlung d. Bezug «preise«. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühl», Ottendorf-Okrilla. Gemeind«-Mio»KoM Md SL Nunlmer 25 Mittwoch den 26. Februar MO 29« Jahrgang OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am 2s. Februar fyzo. — „Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" betitelt sich der neue Grobfilm der Hamburg-Amerika-Linie, der am Donnerstag, den 27. Februar in den Lichtipielen zum Rotz zur Vorführung gelangt. Auf einer 17000 km langen Rundreise durch die U.-S.-A. wird uns eine Fülle von prächtigen Bildern vor Augen gekühlt, als eine lebende Landkarte zieht das ganze Staatengebilde an uns vorüber. Die meisten von uns sehen und hören von New Jork, aber New Jork ist nicht das Amerika, welches wir in diesem Film kennen lernen. New Jork ist das Sammelbecken der Ein wanderer bez. Ausländer. Wir gehen viel weiter und bewundern überall die Grobtaten der Tecknik uud des Verkehrs, die herrlichen Naturschönheiteu, die Ausmaße der Landwirtschaft, auf allen Gebieten gigantische Leistungen der Arbeit. Auf Einzelheiten dieses wunderbaren FilmwerkeS einzugehen, ist bei seiner Reichhaltigkeit leider nicht möglich. Der Besuch wird jedem ein Erlebnis sein und bleiben. Koro. Kapt. a. D. Breithaupt, ein guter Kenner Amerikas hält den begleitenden Vortrag. — Jahrhunderte geben sich ein Stelldichein! Auch für den nur Zuschauer dürfte daS am 8. März stattfindeude Kostümfest des Tv. „Jahn" eine Sehenswürdigkeit bedeuten; denn nicht nur die Märchengestalten wie Rotkäppchen, Dorn röschen und wie sie alle heißen, haben ihr Erscheinen zugesagt, sondern es ist jetzt auch die Teilnahme von Personen aus der Nibelungensage als gewiß anzusehen. So wird das Fest ein farbenprächtiges Bild bieten wie es unser Ort noch nicht gesehen hat. Karten zu 1 Mk. sind in den bekannten BerlauiSstelle« und bei de« Mitgliedern noch zu haben. Dresden. Im Südviertel der Stadt stieß et» Motorrad mit einem Kraftwagen zusammen, wo bei ein 20jähriger Bergmann aus Naunhof, der auf dem Soziussitz Platz genommen hatte, tödliche Ver letzungen erlitt. Der Führer des Motorrades liest schwer verletzt im Krankenhaus. Dresden. Das Schöffengericht Dresden verharr« delte gegen zwei ehemalige Kassierer des Bankhauses Albert Kuntze wegen größerer Unterschlagungen». Die Anklage richtete sich gegen die Bankbeamten Atrt Friedrich Ernst Döring und gegen Johannes Ernst Eduard Richard Dünnebier, von denen ersterer 181428 Reichsmark und Dünnebier nach und nach 180 000 Reichsmark unterschlagen haben. Das Gericht ver- Urteilte Döring zu zwei Jahren Gefängnis wegen fortgesetzter Unterschlagungen, Dünnebier wegen des gleichen' Bergens und ferner w-.'.-n forig-'scbtcr Urkundenfälschung zu zwei Jahren einem Monat Gefängnis. Am Schluß der Verhandlung wurde gegen Dünnebier Haftbefehl erlassen, da Fluchtverdacht begründet erscheint. Dresden. Der schwer verletzt neben seinem Amo auf der Straße Dresden—Altenberg aufgefundene Baumeister Rüde ist seinen Verletzungen erlegen. Nach den polizeilichen Feststellungen handelt es sich zweifellos um einen Selbstmord. R. hatte sich an einer scharfen Kurve einen Schuß in die Schläfe bei gebracht. Pirna. Ein schweres Berkehrsunglück ereig nete sich auf -er Staatsstraße Dresden—Pirna. Ein Motorrad, das von dem Schlosser Gottmann aus Heidenau geführt wurde, fuhr mit voller Wucht gegen ein Automobil. Der Motorradfahrer wurde auf der Stelle getötet. Altenberg. Der vom Sächsischen Skiverband auf einer 40 Kilometer langen Strecke durchgeführts V er ba n d s st a f f e l l a u f sah 23 Mannschaften am Start, von denen die des Ski- und Rodelklnbs Altenberg- Hirschsvrung den Sieg davontrng. Leipzig. Am Sonntagnachmittag hat sich ans der Staatsstraße Leipzig—Grimma ein schweres Motor- eadunglück ereignet. Ein von Grimma kommendes Motorrad stieß bei größter Geichwindigkcit mit einem Personenkraftwagen zusammen. Der Führer d-'s Motorrades, ein 86 Jahre alter Bergmann auo Krie» bißsch bei Altenburg in Thüringen, und der Mitfahrer, besten Personalien bisher noch nicht festgestellt werden konnten, stürzten so schwer, daß sie sofort tot waren. Zwickau. Der Landtagsabgeordncte Graupe in Zwickau Hal sein Landtagsmaudat uiedcrgelegt, da sinn infolge Ablebens des Reichslügsabgeördneten Dr. Levi ein Reickstaüsmaudat zuaefaüen ist. Für Graupe wird der Berufsschullehrer Robert Müller. Chemnitz als Abgeordneter in den Landtag eintreten. Plauen. Anfang Februar fand man in einem Straßengraben in der Nähe von Entzeih im Elsaß die Leiche eines Taxilenkers, der durch zwei Kopf schüsse getötet worden war. Dieser Tage gelang es der Pariser Polizei nach mühevollen Nachforschungen, den Mörder in der Person eines in Plauen gebo renen Deutschen namens Fuller zu verhaften. Seine Geliebte gestand, daß ihr Freund die Tat vP> übt habe, weil er Geld gebraucht habe. Sie Regierungs-MMlW. Demokraten für eine Große Koalition. Auf dem Landesparteitag der Demokratischen Partei Sachsen wurde folgender Beschluß gefaßt: „Der LanSesparteivorstand billigt die Haltung Ler demokratischen Landtagssraktion gegenüber der Regierung Bünger. Nach den selbstverständlichen Grundsätzen des parlamentarischen Regierungs- fystems ist es Pflicht der am Sturz der Regierung beteiligten stärksten Partei, die Bildung einer neuen Regierung zu betreiben. Angesichts des politischen Kräfteverhältnisses im Landtag gibt nur die Große Koalition eine gesicherte parlamentarische Grund lage für eine arbeitsfähige Negierung. » Vor einigen Tagen hatten sich auch die Sozial- Semokraten in Leipzig und Meißen für die Teilnahme an der Regierungsbildung und für den eventuellen Eintritt in eine Große Koalition bereit erklärt. Verüllsichttgung der älteren Angestellten. Eine Mintsterialverordnung. Sämtliche Ministerien der sächsischen Regierung veröffentlichen folgende Verordnung: „Im Hinblick ans die dauernd ansteigende Zahl stellenloser älterer Angestellten wird von den staatlichen Dienststellen erwartet, daß sie bei Neueinstellung von Angestellten bei gleicher Eignung und sonst gleicher Anstellung^« dringlichkeit in der Regel dem älteren Angestellten den Vorzug geben. De« Gemeinden-, Bezirks- und Zweck« verbänden wir- empfohlen, entsprechend zu ver fahren." —— Für ein festes Amanzprogramm. Eine Forderung der sächsischen Jndustrie- und Handelskammern. Die Industrie- und Handelskammern Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zittau sind in Dresden zusammengekommen, um die Schwierigkeiten der finanzpolitischen Lage zu besprechen. Auf Grund ihrer Beratungen wenden sie sich nun an die deutsche Oesfentlichkeit mit einer Kundgebung, tue an Reichs tag und Reichsregierung die dringende Mahnung richtet, mit einer j grundlegenden Reform des deutschen Finanz- und Steuerwesens endlich ernst ' zu machen. Die Entscheidung über ein zum mindesten in allen wesentlichen Grund;ügen absolur bindendes Finanzprogramm gleichzeitig mit der Verabschiedung des Gesetzes über die Haager Konferenz sei eine un- erläßliche Notwendigkeit. Finde sich im Reichstag hierfür keine verantwor tungsbewußte Mehrheit, so müsse das Parlament, ähnlich wie das 1923 geschehen sei, sein Unvermögen eingcstehen und durch ein E r m ä ch t i g u n g s - gesey einer entschlossenen Regierung den Weg zu einer durchgreifenden Staats-, Finanz- und Wirt schaftsreform freigeben. II Provinz Sachsen. I Verschlechterte Arbeitsmatttlage. 315 000 Erwerbslose in Mittel- d e u t s ch l a n d. Die Gesamtlagc am mitteldeutschen Arbeitsmarkt hat noch eine weitere Verschlechterung erfahren, wem« auch der Neuzugang an Arbeitsuchenden in der abgelaufenen Bertchtöwvche etwas geringer war ars in der Vorwoche. Gegen Ende der dritten Februar- wsche betrug die Zahl der Arbeitsuchenden im Be reiche des Landesarbeitsamtes Mitteldeutschland rnnd 315 vvv, von denen sich etwa 75 v. H. in der Arbeits losenversicherung und KrisenuntersLütznng befanden. Der Rest dürfte überwiegend der öffentlichen Wohl fahrtspflege anheimfallen. Von der Steigerung der Zahl der Arbeitsuchenden sind fast alle Arbeitsamtsbezirke Mitteldeutschlands mehr oder weniger betroffen worden. Die relativ größte Zunahme war in der Berichtszett in den Arbeitsamtsbezirken Altenburg, Gera und Suhl mit 3,2 v. H. bis 3,9 v. H. zu verzeichnen. Diesen Bezirken stehen die Arbeitsamtsbezirke Sonne- berg, Aschersleben und Gotha gegenüber, wo die Zahl der Arbeitsuchenden erstmals eine, wenn auch geringe, Abnahme erfuhr. Aus dem Arbeitsmarkt für Angestellte setzte sich die ungünstige Entwicklung fort. Die Zahl der Arbeitsuchenden erhöhte sich weiter und beträgt zur Zeit 12 569, denen nur in ganz beschränkter Zahl offene Stellen gegenüberstehen. Gattenmord in Haste? Sensationelle Wendung im Falle Bauer. Am 13. Dezember v. I. wurde in Halle der Ge schäftsführer Bauer ermordet und in die Saale geworfen. Seine Leiche wurde vor wenigen Tagen in der Nähe Halles aus dem Wasser gezogen. Wie nun mehr die Kriminalpolizei mitteilt, wurde die Ehefrau des Ermordeten einer Vernehmung unterzogen, die zur vorläufigen Festnahme der Fran führte, da sich erhebliche Widersprüche zwischen ihren Aussagen und denen ihres Rechtsvertreters, des Privatde^ktivs Peters in Magdeburg, ergaben. Peters wurde ebenfalls vorläufig festgeuommcu. Tie am Sonntag fortgesetzten Vernehmungen ergaben weitere W i d e r s p r U ch c. Insbesondere hat Petero einen AUbibewcis für seinen Aufenthalt tu der Morduacht vom 13. zum 14. Dezember nicht erbringen können. Es besteht der dringende Verdacht, daß Bauer von Paters ermordet »nd daß Peters von der Ehefrau B-.uero dazu ungestillt worden tst. — : ML W_ AW MH und FkM. Lwbenwcrda. Ein Braunkohlenarbeiter, der von der Nachtschicht zurückkehrte, wurde in der Nähe seines Wohnortes von zwei fremden Männern überfal len, die ihn zu Boden schlugen und übel zurichteten. Dem Ucberfalleuen raubten sie den gesamten Wochen, lohn und lieben ihn dann hilflos auf der Straße liegen. Bon den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Der Ueberfaüene.selbst hat sie nicht erkannt. Schlachtviehmärkte. Dresden, 24. Februar. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Rinder (809) 26—60, Kälber (748) 55—80, Schafe (682) 50—68, Schweine (2714) 69—80. — Marktverlauf: Langsam. Leipzig, 24. Februar. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Rinder (796) 25—60, Kälber (582 ) 58—80, Schafe (809) 52—68, Schweine (2306) 70—81. — Marktverlauf: Rinder schlecht, Kälber langsam, Schafe und Schweine mittel. Turnen - Spiel - Sport. Handball. Sonntag, den 23. Februar 1930. Jahn I. - Radeburg I. 7:3 (4:0) Nach langer Spielpause empfing die hiesige Jahnmann- schäft als Uebungsspiel für die kommenden Pflichtspiele die l. vom Tv. Radeburg. Die hiesige Mannschaft, die man nach der neuen Aufstellung als sehr stabil bezeichnen kann, führte trotz des äußerst schlammigen BodenS ein ziemlich flüssiges Zuspiel durch, dem der Gegner nie recht folgen konnte. Daö Radeburg in der 2. Zeit zu 3 Erfolgen kam lag haupt sächlich daran, daß die Jahuverteidigung etwas zu weit auf rückte. Alles in allem ein verheißungsvoller Anfang für die Jahnleute, dem auch weitere Siege, vorausgesetzt daß di« Spielform sich noch bessert, folgen dürften.