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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend i »» »- I Di« ,Ott«nvorf«t Aittung- ««scheint Dir»»« tag, Donnerstag uns Sonnabend. Der D«zua«»Prei, wird mit Beginn jeden Monat« bctannt gegeben. " Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. " - irgendwelcher Störungen de, Betriebe, der - 5 Heilung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- L » Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezug,preise«. 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer^^-^^ MerMAW- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gerneinderates U- AUWIlitt amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, „Mode und Keim' und „Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch den 5. Februar MO 29. Jahrgang OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am 4. Februar (yzo. — Am Sonnabend abend in der IO. Stunde wurde auS der Hausflur der „Wachberghöhe" von unbekannten Dieben 4 Paar Schneeschuhe gestohlen. Der äußerst gemeine Diebstahl kann nur von Personen ausgeführt worden sein, die mit den Oertlichkeilen genau vertraut sind und etwas Sachkenntnis besitzen, da sie aus den zahlreichen Schneeschuhen sich nur die besten herausgesucht haben. — Der erste Schneesonutag bot wohl für viele, die sich einmal frei machten und in die Natur hinauSwanderten einen besonders schönen Anblick. Feld und Wald mit einer weißen Decke überzogen und darüber des öfteren herrlicher Sonnen schein. Kein Wunder, daß da auch die im hiesigen Orte äußerst stark vertretene Gemeinde der Schneeschuhfahrer sich ihren schlanken Hölzern anvertraut hatte. Besonders das Wachberggelände hatte wieder die Hauptzahl der Schifahrer angelockt. Vor alstm aber hatte das Probespringen einiger Mitglieder der Jahn-Schiabteilung auf ihrer neuerbaulen Schanze eine große Zujchauermenge angezogen. Wenn auch die schwache Schneedecke und der etwas stumpfe Schnee das Springen beeinträchtigte, so erwies sich die Anlage, bis aui einige kleine Mängel die noch im Laufe der Woche abgestellt werden, im großen ganzen als durchaus betriebsfähig. Leider hat bei der warmen Witterung des Montags die Schneedecke sich wieder so verringert, daß dis zu neuen Schneebällen eine Ausübung deS weißen Sportes nur noch stellenweise möglich ist. Dresden. Der Landestommandam und Artillerie führer IV, Generalmajor Schubert, und der In spekteur der Kavallerie, Generalmajor Brandt, sind mit Wirkung vom 1. Februar zu Generalleutnanten befördert worden. Dresden. Nach dem soeben erschienenen Monatsausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Sachsen für den Monat Dezem ber 1929 betrugen die Einnahmen im ordentlichen Haushalt aus den Monaten April bis Dezember 287 918 000 Reichsmark, die Ausgaben 809 472 000 Reichsmark. Es ergibt sich also eine Mehrausgabe von 21654 000 Reichsmarkl Dresden. Der Dresdener Buchdruckcrgesang- verein, der Meißener Männergesangvereiu, der Bolkschor Echo-Pirna, die Freie Sängervereini gung Groß-Riesa und deren Frauenchöre feierten den 80. Geburtstag ihres gemeinsamen Dirigenten Theobald Werner durch ein Festkonzert. Zum Vor trag gelangten ausschließlich Wernersche Komposi tionen. Viel Blumen und Lorbeer wurden dem ver ehrten und geliebten musikalischen Führer dargebracht. Am Abend fand eine interne Feier statt, die besonders dem 25jährigen Jubiläum Werners als Dirigent -es Dresdener Buchdruckergesangvereins galt. Dresden. Im Lichthof des neuen Rathauses wurde die Plan-, Modell- und Bildschan des Reichs verbandes der Kleingartenvereine Deutsch lands eröffnet. An der Feier nahmen unter anderen Wirtschaftsminister Dr. Krug von Nidda, Kreis- Hauptmann Bruck und andere Ehrengäste teil. Bei dem Rundgange gab der Vorsitzende des Reichsver- bandes der Kleingartenvercine Deutschlands, Rektor Förster, Frankfurt a. M., die nötigen Erklärungen. Leipzig. Die Direktion der städtischen Werke in Leipzig legt jetzt ihre Abschlüsse für 31. März 1929 vor. Die Elektrizitätswerke haben 6 440 000 M. Ge winn an die Stadtkasse abgeführt; ihre Einnahmen sind mit 25 675 778 M. ausgewiesen, für Abschrei bungen sind 8 474 187 M. verwendet. Die städti schen Gaswerke habe« bei 15 972 150 M. Einnahmen 1 890 000 M. an die Stadt abgegeben und haben 2 447 955 M. abgeschrieben. Bei den Wasserwerken sind 5 393 490 M. Einnahmen, davon wurden 725 124 Mark an die Stadt abgegeben und 1 530 115 M. wur den für Rücklagen verwendet. — Die Straßenbahn hatte 30 178 362 M. Betriebseinnahmen, nach Ab schreibungen von 2 757 440, 2 001 371 M. Groß ¬ instandsetzungskosten und 1 251 020 M. Sozialabgaben ergibt sich ein Verlust von 2 495 826 M. Chemnitz. Auf der Staatsstraße Leipzig—Chemnitz ereignete sich zwischen Espenhein und Gruna ein schwe rer V e r k e h r s u n sa l l. Der fällige Postomnibus fuhr zwischen den beiden Orten durch eine Baustelle vor. Ihm kam aus der linken Straßenseite ein Privat-Kraftwagen mir großer Geschwindigkeit ent gegen. Trotzdem der Postomuibus sofort abbremstc, konnte ein Z u i a m m c n st 0 ß nicht meür verhindert rveröen. Das Personenauto wuroe vollständig zer trümmert. Von den fünf Insassen wurde eine Frau tödlich verletzt» drei weitere erlitten Schnittwunden, während eine unverletzt blieb. Der Postomnibus blieb unbeschädigt und konnte seine Fahrt fortsetzen. Klingenthal. Zur M u s i k v 0 r sch u l e an der hiesigen Musik- und Gewerbeschule wurden in diesen Tagen 180 Kinder im Alter von 9 bis 10 Jahren an gemeldet, die sämtlich ausgenommen werden können. Eine so große Zahl von Anmeldungen zur Musik vorschule war seit Bestehen derselben nicht zu ver zeichnen. VerNaltmMesvrm ter Gemeinde Leipzig Das Ergebnis der Kommissions-Arbeiten. Auch die Stadt Leipzig hat den Forderungen der Zeit entsprochen und sich Umsehen müssen, was in ihrer Verwaltung verbesserungs- oder ernenerungsbedürf- tig ist. Dies geschah durch eine Kommission unter ver antwortlicher Führung des Bürgermeisters Dr. Hofmann und mit Staötrechtsrat Lenke als Hauptsachbearbeiter. Die Arbeiten sind zu einem ge- wissen Abschluß gekommen: 89 Beamten- oder Augestelltenbeschäftignngen wurden als Überflüssig erkannt nnd wurden eingezogen, j Das Hauptaugenmerk der Kommission war aus Ver-: meidung von Doppelarbeit, auf Vereinfachung und - Verbilligung des Betriebes durch Einführung von Maschinen. Karnevals- und ZaslnachtSbrÄrche. Der Drang der Menschen, wenn auch nur auf kurze Zeit die Flucht aus dem „I ch" anzutreten, ist es, der alle Zeiten überdauert hat und die Maske raden lebendig erhält. Wenn auch in Sachsen von einem Karneval, wie er in anderen Landstrichen an zutreffen ist, nicht gesprochen werden kann, so bieten doch die üblichen Tanzveranstaltungen, Kostümfeste und dergleichen genug Gelegenheit zu diesem bunten Treiben. Schon längst haben die Lokalinhaber, die Vereine und Gesellschaften ihren „B a l l k a l e n d e r" gemacht, und die ersten Maskenbälle liegen bereits wieder hinter uns. Kaum sind da die langen Nächte noch lang genug, um das Tanzbein austoben zu lassen und all die karnevalistische Ungebundenheit unterzubringen. Ein toller Wirbel von Maskenfreude und Mummen schanz, von Narretei und Uebermut, von überquellen- der Lebenslust und nimmermüder Tanzfröhlichkeit jagt in diesen Wochen über uns hin und erreicht am Fastnachts-Dienstag seinen Höhepunkt und auch sein Ende. Die ursprüngliche Idee des Volksfestes hat sich noch bei allen Arten und Abarten des Maskentreibens erhalten, wie altherkömmliche Bräuche dartun. So ist z. B. das Schlagen mit der Pritsche oder der Weidenrute ein Brauch, der besonders in länd- lichen Gegenden noch üblich ist, ferner das Kitzeln mit der Pfauenfeder, dem Feder wedel usw. sind auch zu dieser Zeit „heiliger Prügel" hinzu- zurechnen. Besondere Feste sind die Kinder-Fast nach- t e n, die in einigen Gegenden Ostsachsens noch began gen werden, wo sich ost in erstaunlicher Weise das glückliche Hineinfinoen in anderes Wesen schon in jüngsten Jahren zeigt. Die Frau im Mum m e n - schanz hat von jeher eine große Rolle gespielt, und der Drang, einmal als anderes Geschlecht zu erschei nen, findet damit Befriedigung. Bei den Tischgerichten ist jetzt der Fisch wie der mehr bevorzugt, was aus die große Fastenzeit mit ihre kirchengesetzlichen Einschränkungen in Speise und Trank in katholischen Ländern mit zurückzuführen ist. Am meisten erhalten hat sich jedoch das Backen von Pfannkuchen (Krüppeln), und die Fenster auslagen der Bäcker zeigen Schüsseln dieses beliebten Fastengebäcks. Wenn auch jeder Landstrich besondere Sitten und Gebräuche hat, am ausgeprägtesten haben sich diese Volkseigenarten jedocb im Erzgebirge erhalten, was sich auch zur Fastnachtszeit wieder zeigen wird. So ist z. B. der „Ascher topf" eine schöne, spaßige Abwechslung in der freudigen Emsigkeit, bei der dis Frauen an den Hutzenabenden nach Neujahr beisam men sind, und wo dann versucht wird, den Topfbringer zu fassen und auszurußen, d. h. zu schwärzen. Anch das vielerorts am Fastnachts-Dienstag gebräuchliche „Kr ä p p e I s p i e ß e n" sei mit erwähnt, wo die Kin der, mit einem Holzstab versehen, d.ie Wohnstuben ans- suchen und unter Absingen ihres Verses Pfannkuchen erbitten, die sie dann mit einem Holzstab aufspießen. Die größte Freude bereitet den Kindern natürlich die Verkleidung, und in allerhand mitunter recht grotesken Kostümen tummeln sie s'ch mit Gesichts masken am Fastnachtsdienstag aui den Straßen. An diesem Mummenschanz beteiligen siR des Abends dann auch Erwachsene, bis dann am Aschermittwoch der graue Alltag wieder zu seinen; Recht kommt. 301363 Erwerbslose. Tie Arbeitsmarkilage in Mitteldeutschland. Rach den neuesten Angaben der Arbeitsämter be trug der Gesamtzugang an Arbeitsuchenden im Monat Januar rund 40 000. Die Gesamtzahl der Arbeit suchenden erreichte nach der Zählung vom 28. Ja nuar 301 363. Das sind rund 44 000 mehr als im Vorjahre. Nach den neuesten vorläufigen Angaben der Arbeitsämter sind davon rund 235 000 Arbeits lose in der Unterstützung. Im allgemeinen ist die Gesamtarbeitslage in Mitteldeutschland weiter durchaus unbefriedr- gend. Der in den letzten Tagen einsetzsnde Prost und stellenweise Schneefall hat vor allem auch wieder zu einem verstärkten Zugang von Arbeitsuchenden aus den Freiluft-Berufen geführt. —- Aus Ach und Fern. Elsterwerda. Wegen des Lohngeldraubes, der am 7. Dezember vorigen Jahres bei Grüne walde (Kreis Liebenwerda) an der Botin einer Baufirma in Mückenberg verübt wurde, stand jetzt vor dem Schöf fengericht in Elsterwerda der Maurer Walter Krah nert aus Grünewalde zur Aburteilung. Mitange klagt waren seine Mutter, sein Schwager und dessen Ehefrau wegen Begünstigung bzw. Hehlerei. Krahnert, dem bei dem Raubüberfall 1200 Reichsmark in die Hände gefallen waren, gab die Straftat zu. Er erhielt fünf Jahre Gefängnis und fünf Jahre Ehrverlust. Die übrigen Angeklagten wurden freigesprochen. Turnen - Spiel - Sport. Wintersport. Ju der Hoffnung aus nochmaliges Ein treten von günstiger Wintersportgelegenheit erläßt die Schi» abteilung des Tv. Jahn bereits heute die Ausschreibung zu einem Wintersportfest, bestehend aus einem Geländelaus für Mitglieder, Damen und Jugend und einem Sprunglauf auf ! der Jahn-Schanze für Mitglieder. Zeit und Datum der Ber- j anstaltung wird beim Eintreten günstiger Witterung sofort bekannigegeben. (Näheres siehe Inserat). WcttcranssichLen. Das Kanaltief hat sich rasch aufgesüllt. In -Ver bindung mit dem nordrussischen Hoch ist die kalte Ost luft über NorLdeutschland auch weiterhin erhalten. Von der Südseite des Tiefs mündet von Frankreich und vom Mittelmeer her wärmere Ozeanluft in die Kaltluft ein. Auch das westlich von Irland stehende neue Tief sucht in Richtung auf Frankreich vor zustoßen. Unser Gebiet wird aber in der östlichen Kaltluft verbleiben. — Vorhersage: Fortbestand des nebligen Frostwetters, tagsüber oder gegen Abend Aufheiterung. Schlachtvtehmarkte. Dresden, 3. Februar. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Ochsen (162) 30—56, Bullen (296) 40-56. r.iihe (320) 22—50, Färsen (63) 40—57, Kälber (613> 55—81, Schafe (693) 50-70, Schweine (2976) 70- 84. - Marktverlauf: Rinder schlecht, Käl ber, Schale und Schweine langsam. Leipzig, 3. Februar. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Rinder (669) 25—60, Kälber (338) 55-75) Schafe (902) 44—66, Schweine (2437) 70 - 84. - Marktverlauf: Rinder, Kälber und Schafe schlecht, Schweine langsam