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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend »«»II»»IIIIIIIIIIIIIIIIII»»IIIIIII« Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. »iiiiiiiiiii»iiiiiii»»iiiiiiiiiiiii,i»> " Di« ,OU««dorf» Zeitung' erscheint Dien^ Ing, Donnerstag un« Sonnabend. - Der Be,«g, »Pret, »Ird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst, ü - irgendwelcher Störungen de» Betriebe« der » 2 Zeitung, d. Lieseranten od. d. Beförderung»- " E Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än« » svruch auf Lieferung od»r Nachlieferung der »» s Zeitung ob. Rückzahlung d. Bezugrpreise». ü Merhaümgs- ,K, mLARktzeM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. MU den Beilagen »Neue Illustriertes „Mode und Heim- und „Der Kobold-. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. S wird S s s »»III,»»»»»»»«»«!»» Gemeinde - Giro - Konto »I»IIIII»IIII»««W», !! rlri»ri r»n s »«» litt» Nummer 3 Sonntag den 5. Januar MO 29. Jahrgang OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Gkrilta, am Januar syzo. — Am Montag hatte eine Kirchgemeindevertretersitzung stattgeiunden, die sich besonders mit der Einrichtung des elektrischen Glockengeläutes beschäftigte und der Firma Bockelmann L Kuhlo den Auftrag gab. Der angenommene Anschlag faßt in sich auch eine Bremsvorrichtung, die das Nachschlagen nach dem Läuten verhindern soll sowie eine automatische Läuteanlage für früh, mittags nnd abends und die Einrichtung für die Pulsschläge. Allerdings macht die automatische Läutevorrichtung den dreimaligen Pulsschlag un möglich, da er sich nicht einstellen läßt. Doch findet man »inen Ausweg hin, daß das tägliche Uhrawziehe» mit dem, Abeüdgeläut verbunden werden soll, daß der die Uhr bedienende Küster auch die Pulsschläge gibt. Weiter will man den neue» Synodalen Herrn Tögel zu einer Sitzung einladen. Der Grund der mangelhaften Heizung der Kirche soll erforscht und einige Bäume auf dem Kirchhof beseitigt, andere auSgerodet werden. Wegen der bevorstehenden Pfarrvakanz war auch Herr Pfarrer Friedrich auS SeiierSdorf erschienen, der von der Superintendent«! Dresden-Land als Generalvikar be stimmt ist. Er gibt zunächst bekannt, daß es ihm gelungen ist, für eine Reihe von Sonntagen Prediger zu gewinnen. Diesen Herren müssen die baren Auslagen für ihr Fortkommen au» der Vakanzkasse vergütet werden. Alle Konfirmanden und Konfirmandinnen sollen nächsten Mittwoch um 3 Uhr in der alten Schule sich eiufinden zwecks Festsetzung der neuen Stunden. Wetter erklärt sich Herr Kantor Beger bereit, die Anmeldung sämtlicher Amtshandlungen entgegenzunehmeu. Der Gottesdienst soll erst an Sonu- und Festtagen um 10 Uhr beginnen, da als Prediger meist Herren im Ruhestand und auS der Stadt Dresden infrage kommen. Gegen 11 Uhr erreichte diese letzte Kirchgemeindevertretersitzung unter Pfarrer Gräfs Vorsitz ihr Ende, weshalb dieser noch ein kurzes DankeSwort an die Versammelten richtete. — AlS am Silvesterabend die Glocken den Gottesdienst einläuteteu, hatte sich das Gott? hauS sehr dicht gefüllt mit einer andächtigen Schar von Gemeindegliedern. Galt es doch Abschied zu nehmen vom alten Jahr und zugleich auch vom scheidenden OrtSptarrer Gräf. Aus dem Altarplatz hatten die Frau Kirchenpalronin Gräfin Brühl-Renard und die Herren Kirchgemeindevertreter Platz genommen. Eingeleitet wurde diese erhebende Feier mit dem Gesang des so gern gehörten Silvesterliedes „Des Jahres letzte Stunde" dargeboten unter Leitung vom Chormeister Beger vom Männergesangverein August Walther L Söhne. Liturgie, Schriftvorlesungen folgte. Nach dem Choral „Ein Jahr geht still zu Ende" sang so dann der Freiwillige gemischte Kirchenchor von Händel das ergreifende Lied „Laßt mir die Klage". Uud vorüberzog im Gedächtnis all das, wäS an Freude und Glück das alte Jahr gebracht, aber auch daS viele Leid. Nachdem dieses Lied verklungen war, betrat Pfarrer Gräf die Kanzel, um noch einmal als Pfarrer von Ottendorf-Okrilla der Gemeinde die Silvesterpredigt zu halten an der Hand von Joh. 1, 15-18. Am Schlüsse der gehaltvollen Predigt befahl der scheidende Pfarrer die Gemeinde der Gnade des Herrn. Als Abschieds gruß sang der gemischte Kirchenchor: Ich hebe meine Augen üuf zn den Bergen, von welchen mir Hilse kommt. Das gab Pfarrer Gräf Veranlassung, allen Sängerinnen und Sängern für ihre Mitwirkung im Gotteshaus bei den verschiedensten Feiern innig Ui danken. Weiter dankte er auch der Kirchen patronin Frau Gräfin Brühl-Renard und den Kirchgemeinde- Vertretern sowie allen, die am Taufstein, bei anderen kirchlichen Amtshandlungen im Gotteshaus und auf dem Kirchhof sowie bei Gottesdienst Und Abendmahl treu helfend zur Seite ge standen hoben. Besonders sprach er noch seinen warmen Dank Herrn Kantor Beger für sein« nimmermüde Tätig keit als Kantor. Gebet und Schlußliturgie schlossen diese so Unvergeßliche Silvester- und Abschiedsstunde ab, die vor allem auch durch die von den beide» Vereinen so innig und er greifend gesungenen nieder verschönt war. Die Kollekte für den allgemeinen Kirchenfonds ergab 43,15 RM. Um Mitter- pacht läuteten die Kirchenglocken das neue Jahr ein. Und am Vormittag begann der erste Gottesdienst der Vakanzzeit de» Pfarramtes. Herr Oberkirchenrat i. R. Hermann aus Dresden, hatte den Gottesdienst übernommen und verstand «S bald die Herzen der Gemeinde für seine innige Neujahrs predigt zu gewinnen. Er gedachte in der Einleitung auch an den Kirchvater Ernst Peuckert, der an diesem Tage seinen achtzigsten Geburtstag begehen konnte. Die Kirchgemeinde selbst ehrte Herr» Peuckert in seiner Wohnung durch eine Abordnung und ließ mit herzlichen und die treuen Dienste anerkennenden Worten des Herrn Pfarrer Gräf eine Spende überreichen. Weiter verlas Pfarrer Gräf auch ein Schreiben deS Bezirkskircheuomt DreSden-Land, daS ebenfalls die treue Dienstleistung der Kirche gegenüber, trotz vorgeschrittenen Alters gebührend würdigte. Möchte Herrn Peuckert auch weiterhin ein glücklicher Löbensabend beschieden sei«. Königsörück Dienstag, früh wurde von einem Lager, arbeiler in Flur Stenz ein unbekannter Toter erhängt aufge funden. Der Tote ist etwa 50 Jahre alt, ca. 1,65 bis 1,70 Meter groß. Dresden. Auf der Leipziger Straße fuhr ein Personenkraftwagen der Reichswehr wahr scheinlich infolge Versagens der Steuerung gegen einen Straßenbahn zu g. Der Kraftwagen wurde vollständig zertrümmert. Der Führer sowie der Beifahrer erlitten schwere Kopfverletzungen und wurden in bewußtlosem Zustande nach dem Standort- lazarett gebracht. Dresden. Im großen Hörsaal der Technischen Hochschule fand eine von der Hochbauabteilung ver anstaltete akademische Feier für Geheimrat Dr. Cornelius Gurlitt statt, der am 1. Januar seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte. Es hatte sich eine statt liche Versammlung cingcfunden. Dresden. Unter dem Zwang der wirtschaftlichen Verhältnisse hat die Gemeinde Lockwitz den Anschluß an Dresden gesucht. Tas Ministerium des Innern hat mit einer Verordnung vom W. Dezember l!)M die Eingemeindung genehmigt. Anläßlich der Ueb.r- nahme der Verwaltung fand im Rathaus Lock >o in eine schlichte Feier statt. Grillcubnrg. Kaufmann Albert Gube i wurde zum Bürger m e ister der Gemeinde Grillenburg gewählt. Der bisherige Bürgermeister Härtel trat nach siebenjähriger Amtstätigkeit aus Gesundheits rücksichten vom Bürgermeisterposten zurück. Leutersdorf. Am Abend des Neujahrstäges gingen drei junge Mädchen aus Neukirchen auf der Straße , nebeneinander nach Leutersdorf, um dort an-einem i Tanzvergnügen teilzunebmen. E:n in gleicher Rich tung kommender Motorradfahrer fuhr eines der Mädchen an und schleifte es ein Stück mit fori. Das Mädchen starb an Ort und Stelle. Die beiden anderen Mädchen, die mit ihrer dritten Freundin untergehakt gingen, kamen gleichfalls zu Sturz, er litten aber nur leichtere Verletzungen Döbeln. Die letzte Sitzung des alten Kollegiums brachte noch einige bedeutsame Beschlüsse. Die Orts gesetze über die Eingemeindung von Zschachwitz und Neugreußnig wurden in erster Lesung verabschiedet. Für den ersten Bauabschnitt der Umstellung des Elektrizitätswerkes von Gleich- auf Drehstrom muß ten 30 000 Reichsmark nachbewilligt werden. Grimma. Die Papierfabrik von Wiede L Sohn in Pauschwitz bei Grimma wurde in der Frühe des Neujahrstages durch ein Großfeuer schwer bedroht. Eine zur Fabrik gehörende Scheune wurde in kurzer Zeit völlig in Asche gelegt. Die schnell herbeigeeilten Feuerwehren aus der näheren Um gebung hatten alle Mühe, ein Uebergreifen des Feuers auf die eigentlichen Fabrikgebäude zu verhindern. Es wird Brandstiftung angenommen. Grimma. In Köhra bei Grimma wurde das vier- jährige Söhnchen des Windmühlenbcsitzers Hugo Bier ling von einem Windmühlenflügel der Mühle so un glücklich getroffen, daß die Schädel decke zer- t r ü m wert wurde. Im Krankenhaus ist das Kind seinen schweren Verletzungen erlegen. Haintchen. In der Silvesternacht kam es hier zu einer Schlägerei zwischen einigen jungen Leuten, wo bei ein Fleischerlchrling durch einen Messerstich töd lich verletzt wurde. Zwenkau. In Löbschütz spielte sich ein auf* sehenerregender Vorfall ab. Durch Berüh- ren der elektrischen Hochspannungsleitung machte der 27 Jahre alte Streckenarbeiter Müller seinem Leben ein Ende. Die Gründe dieses Selbstmordes sind noch unbekannt. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß Müller zunächst einen Selbstmordversuch durch Erhängen verübt haben muß. Am Maste der Hoch spannungsleitung wurde sein zu einer Schlinge ge- knoteter Hosenträger gefundene Müller hat sich dann seiner Schuhe, seines Hutes und Mantels entledigt und ist am Mast emporgeklettert, wo er den Draht be rührte. 80 000 Volt gelangten in den Körper und führten den sofortigen To- herbei. Chemnitz. In der Oststraße wurde ein etwa 24 bis 25 Jahre alter Mann von einem Personenkraft wagen an gefahren und zu Boden geschleudert. Der Verunglückte starb kurz nach seiner Einlieferung i ins Stadtkrankenhaus, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. — Einem ähnlichen Unfall fiel ein 45jähriger Straßenbahnschaffner zum Opfer, der in dem Augenblick, als er im Stadtteil Ebersdorf auf einen in langsamer Fahrt befindlichen Straßenbahn zug zueilte, von einem Lieferauto erfaßt und über- fahre« wurde. Mit ernsten Kopfverletzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Annaberg. Durch die abnorme Witterung der letzten Tage ist die Abhaltung des für den 4. und 5. Januar angesetzteu 8. Wintersportfestes un möglich gemacht. Die Veranstaltung wird voraus» sichtlich am 2. Februar stattfiuden. Penig. Der im 17. Lebensjahre stehende Sohn des Heizers Rönitz, der in der Silvesternacht mit noch anderen jungen Menschen verschiedentlich groben Un- fug verübt hatte, stürzte sich aus dem zweiten Stock der elterlichen Wohnung auf das Straßenpflaster, wo er mit schweren Verletzungen liegenblieb. Schweizerthal (Chemnihtal). Auf noch nicht ge» klärte Weise fiel in der Silvesternacht der 67 Jahre alte Turbinenwächter Schreier in das Wasser nnd wurde durch den Freifluter in die Chemnitz abgetrie ben. Am nächsten Tage wurde der tödlich Verunglückte unterhalb der Eisenbahnbrücke in Markersdorf ge funden. Den Feststellungen nach liegt Unglücks» fall vor. Eingesandt. De» verehrten Hörern der Radeburger Straße ist eS nachzusühleu, wenn sich ihr Unmut über den rücksichtslosen Gebrauch von Heilapparaten, Fönapparaten usw. in einem Eingesandt Lu't macht. Nur ist das nicht der richtige Weg. Ter hiesige Funkverein führt mit der hiesigen Postleitung schon seit längerer Zeit einen heftigen Kampf mit den Störern. Nur muß den beide» Stellen gemeldet werden, wann sich solche Störungen bemerkbar machen. Es ist bedauerlich, daß die Einsender des Artikels nicht die Stelle genannt haben, wo die Geräusche austreten. Die Besitzer von Hochfrequenzheilapparaten, Staubsaugern eleltr. Haushaltungsgeräteu und Fönapparaten werden im Interesse der Rundsunkhörer gebeten, sich einen Schutz in ihr Gerät einzubaue», der für wenige Mark in jedem elektr. Ge» schäft gekauft werden kann. Diese Bitte stützt sich auf Amts- gerichtSurteile, die in den letzten Wochen auf Grund von Klagen ergangen sind. Im übrigen verweist der Funkverein auf seinen Werbe abend am Sonntag, auf dem er über diese Frage ausführ- liche Auskunft erteilt. Weiterausstchten. Neuer Druckfall über ganz England und West- frankreich kündigt das Nahen einer zweiten Druck welle an. Der weniger energische Ausläufer zieht ebenfalls ostwärts und wird uns unter auffrischenden Winden und Regen morgen passieren. — Vorher sage: Nacb Aufheiterung neue Bewölkungszunahme und Regenfälle, auffrischende Winde, Temperaturen mild. * Wintersport. Die anhaltende milde Witterung hat die Sportgelegenheit im Erzgebirge weiterhin verschlechtert. Außer in Zinnwald-Georgeufeld, wo durch neue Schneefälle vie Verhältnisse als sehr gut bezeichnet werden, wird von den anderen Orten wie Altenberg, Geising usw. müßiger Sport gemeldet. In Kipsdorf-Bärenfels ist kein Sport möglich. Schifahrer die diesen Sonntag inS Gebirge fahren wollen, men gut, sich nach Ziunwald zu begeben, da nur dort noch günstige Schneeverhältnisse herrschen. Kircheuuachrichten. Sonntag, den 5. Januar 1930. Vorm. 10 Uhr PredigtgoiteSdienst. (Pfarrer Friedrich, SeiferSdorf). Montag, den 6. Januar. Abends 8 Uhr Predigtgottesdieust. (Pfarrer Kilian. Lomnitz). Mittwoch, den 8. Januar. Nachm. 3 Uhr Konfirmandenstunde für Knaben und Mädchen.