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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer ? Mittwoch den ^5. Januar MO MtthllwW. ,K, Im Falle höherer Gewalt lKrieg od. sonst. « Diese Zeitung oerofsenliicht die amtlichen Bekannimachungen -- des Gemeinderate- ,u Ottendors-Okrilla. - - MI, d„ .Neue Illustrierte' ,M»de UN- Selm- UN» V-- «-»»>»'. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - KmM» IM 29- Jahrgang Amtlicher Teil. 6 runtl sieu er. Km 15. Januar 1930 ist die Grundsteukr und die gemeindliche Zujchlagsteuer hierzu am den 4. Termin des Rehnungsjahres 1929 Mig und spätestens vis 23. dieses Monats an die hiesige Orlssteuereinuahme zu entrichten. Nach Ablaus dieser Frist wird das zwangsweise Bei- treiimngsverfahren eingeleitet. Httendors-Hkrilla, am 14. Januar 1930. Der Oemeinderat. - Richler, Bürgermeister. Oertliches und SSchfisches. Gttendorf-Gkrilla, am Januar syzo. — Die 1. öffentliche Sitzung der neugewählten Gemeinde verordneten fand am 10. dss. Mts. statt. Herr Bürger meister Richler wieß die Verordneten mit Worten herzlicher s Begrüßung in das Amt ein wünschte eisprießliche Tätigkeit) für das Gemeinwohl, dabet auf die besonderen Schwierig-- leiten hinweisend, in denen sich die Gemeinden jetzt befinden. ' In einem läugereren Bericht erwähnte er die in jden letztens 3 Jahre» geschaffenen bedeutungsvollen Einrichtungen und- dankte den Gemcindeverordneten — besonders auch den aus- geschiedenenen — für die erfolgreiche Mitarbeit. Wir werden unseren Lesern daS Wesentliche des Berichtes, -der auch die Verwaltungstätigkeit des vergangenen Jahres kennzeichnet, noch mitteilen. Nachdem die Gültigkeit der letzten Gemeinve- verorduetenwahl gegen L stimmen der K. P. D. Fraktion anerkannt worden war, schritt man zur Wahl des 1. Vor stehers.- Mit 16 Stimmen wurde Herr Zech gewählt, 2 Stimmen entfielen aut Herrn Wirth. Mit den gleichen Stiurmen wurden Herr Habedank als 1. Stellvertreter und Herr Arzt als 2. Stellvertreter gewählt. Herr Zech dankte für daS Vertrauen und sicherte unparteiische Geschäftsführung zu, auch die Stellvertreter erklärten Wahlannahme. Zu Gemeindeältesten wurden mit 16 gegen 2 Stimmen gewählt die Herren Pietzsch, Uhlig und Wolf, Herr Bürgermeister Richler widmete sodann dem auf seinen Wunsch aus dem Gemeindecat ausscheidenden Herrn Hausdorf herzliche Dankes- worte iür seine langjährige treue Arbeit in den verschiedenen Ehrenämtern der Gemeinde. Die Wahlen in die gemischten Ausschüsse hatten, da nach dem Verhältniswahlsystem zu wähle» war, das Ergebnis, daß immer 3 Mitglieder der S.-P.-D. Fraktion und S der bürgerlichen Fraktion als gewählt galten. Die Zusammensetzung der einzelnen Aus schüsse geben wir noch bekannt. Wegen der vorgerückten Zeil wurde die öffentliche Sitzung abgebrochen und in die geheime eiugetrelen. Der Zuhörerraum war überfüllt. — Die Freiw. Feuerwehr Süd hielt am 11. dss. Mts. ihre Generalversammlung ab, zu welcher sich fast sämtliche Kameraden einge unden hatten. Der vom Feldwebel, Kamerad Hornoff erstattete Jahresbericht ließ erkennen, daß die Wehr auch im vergangenen Jahre eine rege Tätigkeit entfaltet hat und daß sie in mehreren Ernstfällen erfolgreich eingreifen konnte. Durch einstimmige Wiederwahl sicherte sich die Wehr die weitere Mitarbeit ihrer bewährten Führer, der Kameraden Brandmeister Thieme und Feldwebel Hornoff. Als Führer deS Hydrantenzuges wurde Kamerad Arno Schade gewählt. Herr Bürgermeister Richter sprach der Wehr in herzlichen Worten den Dank der Gemeinde für die treue Arbeit aus Und fügte die Bitte an, auch künftig die alten Feuerwehr- tugeudeu hochzuhalten. — Auf der Kreisschau der Geflügel-Züchter-Vereiue, des Kreises Dresden-S., welche vom 10.-12. Januar dss. I. in KöntgSbrück stattfand wurden Tiere folgender Mitglieder deS hiesigen Vereins mit sehr gut und Ehreupleisen prämiert. P. Klatsche, H. Glahn, M. Hillig, R. Jentsch, Ottendorf- Okrilla, Bernh. Eisold, Bruno Eisold, M. Albrecht, M. Richter, M. Zumpe Lomnitz. Ferner E. Stein Ottendorf-Okrilla, und G. Müller Lomnitz, letztere beiden gehören der Jugend gruppe an. Hieraus ist zu ersehen, daß der hiesige Verein auch auf anderen Schauen mit Eciolg antreten kann- Dresden. Am Montag nachmittag explodierte im In« 'oustriegelände an der Königsbrückerslraße in einem Schuppen der Sächj. Azetylen-Fabrik eine Stahlflasche mit AzetylengaS wobei der massive Schuppen vollständig zerstört wurde. Bei dem Unglück kam ein Arbeiter ums Leben und zwei wurden erheblich ^verletzt. Zur Ermittlung der Ursache der Explosion hat die Staatsanwaltschaft die nötigen Schlitte eingelritet. Dresden, In einer Dresdener Herberge wur den vier 19—24jährige Burschen f e st g e n 0 ur m e n . die dort seit einiger Zeit Wollsachen und anderes mehr verkauft haben. Bei der kriminalpolizeiiichen Untersuchung stellte sich heraus, daß die Burschen seit Anfang Dezember in den Vorstädten von Dresden sowie in Pirna, Meißen, Freital, Kötzschenbroda, Radebeul und Klotzsche über 40 L a d e n d i e b st ä h l e gemeinsam verübt haben. Zwei oder drei Mitglieder der Bande traten vorzugsweise in kleineren Tsxtil- geschäften als Käufer auf und ließen sich allerhand Waren vorlegen. Während einer von ihnen mit dem Verkäufer verhandelte, ließen die Komplizen un bemerkt Waren von den Ladentischen oder ans Regalen verschwinden. Dresden. Im benachbarten Langebrück starb an Herzschlag der Dresdener Museumsdirektor Prof. Dr. Jean Louis Sponsel im 72. Lebensjahr. Er ist 30 Jahre lang im Dienste der Dresdener Museen tätig gewesen Weiten Kreisen ist er durch seine wissenschaftlichen Arbeiten über die Dresdener Sammlungen und Bauwerke bekanntgeworden. Radebenl. Fabrikbesitzer Otto Baer, der Senior chef der bekannten. Farbenfabriken Otto Baer in Radebeul, feierte mit sein-r Gattin die goldene Hochzeit. Freital. In der Nacht stürzte eine Limousine der Reparaturwerkstätten von Stegmann in Freital an der Tharandter Straße in Dresden-Plauen nach Zer trümmern der Barriere in das vier Meter tiefe Weißeritzbett hinab. Der im Wagen sitzende Buchhal ter Paul ans Freital wurde schwer verletzt. Wie sich herausstellte, ist der Autoführer stark betrunken gewesen,' er besaß nicht einmal einen Führerschein. Freiberg. Das neue Stadtverordneten- kollegium hielt seine erste Sitzung ab, in der Oberbürgermeister Hartenstein einen Ueberblick über die Tätigkeit der Stadtverwaltung im Jahre 1929 gab und in dem er besonders die schwierige Lage der Städte betontes Das Stadtverordnetenkollegium wählte sodann das bisherige Präsidium wieder. Der bisherige erste Vorsteher Kaufmann Ewald erhielt von 35 Stimmen 22° erster Vizevorsteher Studienrat Kühn (Dnat.) wurde mit 18 gegen 15 Stimmen wiedergewählt; Fleischerobermeister Dreßler lDem.f wurde gegen die Stimmen der National sozialisten durch Zuruf zum zweiten Bizevorsteher ebenfalls wiedergewäylt. Altenberg. Der seit etwa 400 Jahren betriebene Zinnbergbau in Altenberg im Erzgebirge scheint ein Opfer des niedrigen Weltmarktpreises für KiNn zu werden. Die ZwitterTtocks AG. in Altenberg hat den Betrieb stiIlgelegt und das gesamte Personal entlassen. Man hofft, den Betrieb bei einer Besserung des Zinnpreises wieder aufnehmen zu können. Eythra bei Leipzig. Auf seinem Jagdgrundstück wurde der Rittergutsbesitzer Anger-Coith tot auf- gefunden. Der 25jährige Majoratsherr war von einem Jagdausflug nicht heimgekehrt, und die darauf hin eingestellten Nachforschungen führten zur Ber gung seiner Leiche. Ueber die genaue Todesursache ist noch nichts bekannt. Gefährdete TMmenbauten. Das Reich versagt Zuschüsse zum Bau von Talsperren im lich-n Erzgebirge. Der Reichstag hatte bei der letztjährigen Etat- beratung in einer Entschließung die Reichsregierung ersucht, zur Vorbereitung künftiger Zuschüsse für Talsperren, die zur Vermeidung neuer Unglücksfälle im Gebiete der H 0 ch w a s s e r ka t a st r 0 p h e im östlichen Erzgebirge gebaut werden müssen, das erforderliche Material zu beschaffen und die Verhand lungen mit dem Lande Sachsen aufzunehmen bzw. fortzusetzen. In der jetzt vorliegenden Antwort der Reichsregierung auf diese Entschließung heißt es u. a.: Für die im Unwettergebiet des östlichen Erz« gebirges vom Lande Sachsen zum Schutze gegen Hoch« Wasserschäden geplante» Talsperrenbauten konnten in dem Haushalt UM des Reichsverkchrsministermms schon aus grundsätzliche» Erwägungen keine Reichs zuschüsse vorgesehen werden. Die finanzielle Förderung dieser Talsperren-, bauten gehört nicht zu de» verfassungsmäßigen Auf gaben des Reimes. Außerhalb dieser Aufgaben einem einzelnen Lande bei der Erfüllung seiner Obliegen- heiten an den in der Landesverwaltung befindliche» Wasserläufen eine besondere Unterstützung seitens des Reiches znteil werom zu lasten, ver bietet sich schon wegen der hierdurch zu erwarten- den zahlreichen uuberecht.gten Berufungen anderer Länder. Auch kann es nicht vertreten werden, für diese Zwecke Reichs mittel aufzuwenden, solange das Reich sich durch seine Finanznor gezwungen sieht, in der Erfüllung seiner verfassungsmäßigen Auf- gaben an den Reichswasserstraßen sich Zurückhaltung bis zur äußersten Grenze des noch Vertretbaren auf- -uerlegen. Da- Urteil lm Kommunistenprozeß. Gefängnisstrafen für 34 Angeklagte. — S Frei« sprechungen. Nach sechstä'gtger Verhandlung wurde der Dresdener Kommunistenprozeß zu Ende geführt. Das Gericht verurteilte die Angektagten Herr mann und Jahnel wegen Verbrechens nach 8 115 Absatz 1 und 2 StGB, und wegen Uebertretung von 8 4 des Gesetzes vom 21. März 1921' betreffend daS Tragen der Uniform des aufgelösten Roten Front- kämpferbundes zu je sieben Monaten Gefängnis. Von den übrigen Angeklagten wurden Schönherr wegen Verbrechens nach 8 115 Absatz 1 StGB, und Uebertretung nach vorgenannten Gesetzesbestimmun gen zu sechs Monaten. Löwe wegen Vergehens nach 8 114 StGB, und Uebertretung der gleichen Gesetzes bestimmungen zu vier Wochen, sowie EiSfsldt wegen Vergehens nach den 88 114 und 120 StGB zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Wettere 29 Angeklagte erhielten wegen Ueber- tretung des 8 4 des Gesetzes vom 22. März 1921 je drei Wochen Gefängnis auferiegt, während 3 Beschul, digte freigesprochen wurden. Die erlittene Unter- suchungshaft kommt in Anrechnung. Beschlagnahmte Ausrüstungsgegeustäude, Wimpel usw. werden ein gezogen. Der Haftbefehl gegen Herrmann und Jay- ttel wurde aufgehoben. Am Schlüsse der Urteilsbegründung wurden zwischen den Angeklagten und den Zuhörern auf der großen Tribüne Not-Front-Rufe gewechselt und rote Blumen in den Verhandlungssaal herabgeworfen. ; — Schließung de- Plauener Theaters. U>. ine Unterstützung der Stadt möglich. D«S neue Stadtverordnetekkollegrum von Planen Hat «ach znwieinhalbstüudigcr Aussprache beschloste«, »er Fortführung vou Theater und Orchester die Zu- ftimmuug zu versagen. Für die Fortführung des Theaters und des städtischen Orchesters sprachen sich «ur 20 Mitglieder aus, während die restliche« 41 dagegen stimmten. Wetteraussichten. Das Nordmeertief entwickelte einen überaus kräftigen Ausläufer südwärts, der unter kräftigen Stürmen unser Gebiet bereits rasch passiert hat. Auf einer Rückseite folgt unter starkem Druckanstieg türmische aber milde Lzeanlujt nach in die zeitweise Ältere Luft von Norden einströmt — Vorher« age: Lebhaft wechselnde Bewölkung, mit Neigung zu Niederschlägen. Im Gebirge Lchuecsälle, ver» minderte Frostgefahr, stürmisch. * Schlachtviehmartte. Dresden. 13. Januar. Preise sür 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Ochsen l145) 32—58 Bullen WO) 41—58. Kühe (468i 23—52, Färsen (78, 42-60, Freffer (69s 40—48. Kälber (1011, 56 80: Schale (751) 45—70, Schweine (2771) 72—88. — MarBver lauf: Rinder schlecht, Kälber, Schafe and Schweine langsam. Leipzig. 13. Januar. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht tn Reichsmark: Rinder (918) 25—60, Kälber (402) 55—80; Schafe (1079) 45—62,- Schweine <2125) 68—87. — Marktverlauf: Rinder uni Kälber schlecht, Lchaie und Schweine langsam. Veste Mastkälber über Notiz.