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1 , s«m« Srzgebirgifcher Dolksfreund. «««> L« «m««» , AmMche Anzeigen. (Fortsetzung au« dem Laupldlatt) Neujahrsglückwunsch-Ablösungen. Aue. Folgend« Personen «ollen dl« Zusendung besonder«« Neujahrsglückwünsche unterlassen und haben dafür, «inen Beitrag für da« Bürgerheim Aue gezahlt: Arbeitgeber-Der- «inigung Lrzgeb. Industrien, E. D., Kaufmann Alban Arnold, Stadttierarzt Dr. Aßmann, Fabrikbesitzer Tuet Bauer, Rechts- anwalt Dr. Decher, Architekt Albert Behr, Direktor Blank der Landwirtschaftlichen Schule Au«, Fleischerobermeister Heinrich Böhm«, Fleischermeister Alexander Böhm«, Fleischermeister Rudolf Böhm«, Hugo Braun, Möbel, und Dekorationsgeschäft, Dampftväschereibesttzer I. Paul Bretschneider, Fabrikdirektor Franz Brunner, Fabrikdkrektor Franz Cramer, Bankbirektor Paul Ebert, Kasiendirektor Gustav Emmrich, Hugo Fechner und Frau, Fabrikdirektor Arthur Felber, Stadtamtmann Alfred Ficker, Prokurist W. Findeisen, Firma Geschwister Fischer, Damenkonfektion, Poststraß« 11, Hans Friedrich, SchnelEesohlanstalt, Generaldirektor. Gaedt, Elek.-Werk Ge brüder Georgi, Studienrat Professor Rudolf Graf, Fabrik- direktor Richard Großer, Geschäftsführer Kurt Günther, Firma Richard Günther, Eisenhandlung, Ma; Haase, graphische Werkstätten, Daurat Hasse, Firma F. Hermann Haufe, Ofen- setzmeister Ernst Heinrich, Walter Heymann, orthopädisch« Werkstätten, Fabrikbesitzer Hugo Hiltmann, Fabrikbesitzer Fritz Hiltmann, Erster Bürgermeister Hofmann, Kochschulleiterin Bertha Hoffmann, Geschäftsführer Albert Hüttel und Frau, Schuhmachermeister Albin Irmisch, Oberrechnungs-Inspektor Arthur Jahn, Zahnarzt Dr. Kannegießer, Architekt W.D.A. Hans Kästner, Studienrat Hugo Knauer, Robert Kühn und Familie, Prokurist Walter Lenk, Fabrikant Ernst Lötzsch, Fabrikdkrektor Earl Lohs, Karl Mann, Lebens- mittelgeschäft, Redakteur Friedrich Menzner, Anna Miesel, Lebensmittelgeschäft, Glaserobermeister Linus Mitschke, Malermeister Richard Mühlmann, Friseurmeister Wilhelm Müllner, Schlossermeister Emil Nebel und Familie, Schlosser meister Emil Nestler, Ingenieur Gotthold Nestler, Klempner- meister Emil Nitzsche, Klempnermeister Otto Päßler, Firma Philipp und Hantke, Hutgeschäft Alfred Puschbeck und Frau, Ziegelmeister Bruno Range und Familie, Autofuhrgeschäft Ernst Range, Ingenieur Otto Rettky, Reinhard Roth, Kauf mann Louis Sachadä, Oberingenieur Hugo Sarfert, Apotheker Georg Seeliger und Frau, Studiendirektor Arno Seidel, Kaufmann Richard Seidel, Fabrikdirektor Eladeczek, Prokurist Ernst Schäfer, Famili« Paul Schieck, Karl Schiller und Fa- mili«, Apotheker M. Schirm und Familie, Generaldirektor W. Gchlabing, Bäckermeister Max Schlegel, Syndikus Dr. Schmidt, Fabrikdirektor Schönfelder, Prokurist Paul Schramm, Firma August Schürer, Clemens Schubert, Haarpflegehaus, Ober- studiendirektor Professor Schulz, Martha verw. Schulz«, Gar tenbaubetrieb, Elektromeister August Stahl, Theaterfriseur Gustav Stern, Fa. Lederer L Strobel, Daugeschäft und Säge werk, Konditormeister Willy Temper, Sattlermeister und Ban dagist Wilhelm Tielemann, Direktor Alfred Thiemann, Kauf mann Erich Thiemann und Frau, Prokurist Paul Weber, Fa- brikdirektor Ernst Wellner, Fabrikdirektor Magnus Weigel, Prokurist Paul Weinhold, Tlschlerobermeister Emil Weiß, Firma August Weiß Söhne, Aue-Auerhammer, Firma Bruno Weißflog und Sohn, Obermeister Bruno Wendler, Familie Curt Wendler, Oberingenieur Emil Wenzel, Prokurist Paul Wötzel, Saswerksdirektor Wolff, Bankprokurist Emil Zeidler, Bürgermeister Ziegler, Ingenieur Ernst Lang« und Frau, Fa. Carl Georgis Witwe, Spidition, Dankdirektor Max Leh- nert und Frau, Prokurist August Schlößer, Friseurobermeister Anton Hufler. O NeuM-lel. Die Zusendung und Erwiderung von Neujahrswünschen lösten durch Zahlung eines Betrages an den hiesigen Frauen- verein ab: Kaufm. Gust. Arnold, Zigarrenfabr. Richard Auers wald, Apotheker Barth, Kaufm. Hugo Dauer, Däckermstr. Albin Daumann, Dr. med. Beckmann, Gasthofsbes. A. Beyer, Textilwarenhdl. Richard Beier, Heinrich Beuthner, Kaufm. Karl Bochmanns Ww., Geschwister Bochmann, Bäckermstr. Erich Dockmann, Däckermstr. Kurt Bretschneider, Schnittwaren- geschäft Martha Bretschneider, Tischlermstr. Paul Dretschnei- der, Pfarrer Bruhm, Schlossermstr. Dautenhahn, Fabrikbes. Max Dietz, Eisenhändler Alfred Dietz, Kaufm. Iohannes Dietz- mann, Bergwirt Karl Dittrich, Gutsbes. Hermann Dittrich, Daugeschäft Oswald Döhnel, Gutsbes. Max Eidner, Sattler meister Eidner, Fleischermstr» Ernst Falk, Seilermstr. Frank, Schneidermstr. Wilhelm Ficker, Kaufm. Gust. Freitag, Bäcker- meister Max Friedrich, Klempnermstr. Martin Friedrich, Däckermstr. Paul Georgi, Däckermstr. Oskar Georgi, Grün- warenhandlunq Walter Georgi, Gastwirt Gustav Gerber, Dau- Unternehmer Gerber, Schmiedemstr. Paul Göckeritz, Händlerin Ella Göckeritz, Sekfenhandlung Kurt Göckeritz, Döttchermstr. Paul Großlaub, Obersekretär Gronert, Händlerin Klara Gün- del, Friseur Gust. Haas, Kaffee Glückauf Martha Hahn, Ober- verwaltungsinspektor Häußler, Handelsmann Herm. Häußler, Materialwarenhandlg. Helen« Häußler, Revisor, i. R. Heil- fuvth, Gastwirtin Minna Helbig, Rendant Hergert, Giro- kontrolleur Herold, Viehhändler Max Hergert, Sanitätsroi Dr. Hohmann, Oberlehrer A. Hommel, Kaufmann Fredm« Hommel, Spedition Max Hölig, Gutsbesitzer Paul Hornig Kohlenhändler. Huth, Fleischermstr. Karl Hübner, Händler Paul Hübschmann, Händler Emil Kaulfuß, Kohlenhandlung Alfred Kaulfuß Ww., Däckermstr. Ewald Klingner, Schmied- meister Max Klein, ElektrizitStswerkstassierer Kluge, Schiefe«, deckermstr. Paul Kramer, Däckermstr. A. Krauß, Kaufman« Köhl-Krüg«l, Tüchlermstr. Herm. Kräuter sen., Tischlermstr. Herm. Kräuter iun., Klempnermstr. Kurt Lange, Händlerin Sophie Lange, Materialwarenhandlung Fritz Lange, Material- warenhimdluna Max Leibiger, Friseur Erwin Lehmann, Tisch lermeister Jul. Leichsenring, Sporkassenkontrolleur Leistner, Fleischermstr. Lingel, Damensalon Elise Link, Materialienver walter i. R. Joh. Leonhardt, Oberlehrer Lorenz, Fleischermstr. Lohfchmidt, Kaufhaus Ma; Martin, Drogist Paul Martin, Däckermstr. Ernst Martin, verw. Pfarrer Märker, Gastwirt Christian Mehnert, Helen« verw. Meinig, Kaufmann Han» Meyer, Gutsbes. Richard Möckel, Fleischermstr. Paul Möckel, Händler Emil Möckel, Kaufmann und Stadtrat Müller, Ober lehrer E. Müller, Ratsvollzieher Müller, Sirokassterer Müller. Gutsbesitzer Walter Neef, Helene verw. Petzet, Ratskellerwirr Quaas, Obsthall« Minna verw. Reinwardt, Schuldirektor Richter, Ernestine verw. Richter, Kaufmann Fritz Richter, Dentist Paul Richter, Kaufm. Georg Riedel, Fleischermstr. Osk. Robert, Bäckermstr. Christian Salzer, Gastwirt Ernst Schäfer, Kantor Seifert, Ratsbote Fritz Seifert, Zigarrenfabr. Albin Seyffert, Duchbindermstr. Schiefer, Gutsbef. Max Schlesinger, Vertreter Paul Schlesinger, Bahnhofsvorsteher Schneider, Po- lizeikommissar Schneider, Gärtner Iulius Schönfelder, Derg rat Schulz«, Däckermstr. Schuster (Ratsgebiet), Stadtkassterer Schwalbe, Dr. med. Speck, Gastwirt Richard Stephan, Wasser meister Sumpf, Kaufmann Hugo Tautenhahn, Fleischermstr. Richard Tautenhahn, Bauunternehmer Paul Tautenhahn, Straßenbauinspektor Teucher, Sattlermstr. Troll, Spediteur Ernst Unger, Konditor Bruno Unger, Lederhändler Ernst Un gethüm, Gastwirt Fritz Ungethüm, Gastwirtin Marie Voigt, Gastwirt Osw. Voigt, Malermeister Watzke, Rendant i. R. A. Walter, Dutterhandlung Willy Wagner, Tischlermstr. Albin Weißflog, Schuhmachermstr. Heinr. Weigel, Schuhmachermstr. Ernst Weller, Fabrikdirektor Otto Wetzig, Gastwirt Paul Wend ler, Däckermstr. Carl Willert, Uhrmacher Wild«, Schneidermstr. Paul Winter, Händler Arthur Winter, Fabrikdiektor Wittig, Bekleidungshaus Ziegler, Friseur Zschaage. Löbnitz. Durch ALfindungsabgaben zum städt. Ehristbescherungsfonds für bedürftige Schulkinder erachten sich von der Zufendung und Erwiderung von Neujahrswünschen entbunden: Fabrik besitzer A. Beyer, Fa. Gustav Beyer, Fabrikbesitzer O. Beyer, Sattlermeister O. Böhme, Martha verw. Fabrikbes. Dietz, Fa- brikbesitzer R. Dietz, Zahnarzt Dr. Dörre, Sped.-Firma H. Ebert, Fabrikbesitzer K. Eißmann, Malermeister. O. Erler, I Vater unö 8obn MWMWWHWWWWMOMWWWWWWWDMWWWOsilOWMMM Koman von Xuri ^slsekor 4. Fortsetzung. Copyright dx blarüa ?eucdtvangsr, Naito (Saale). Und mit einem Male war es Robert Zeidler, als müsse er dem Schicksal dankbar sein, daß es den treuen Alten zum Mit- wisser gemacht hatte. So hatte er doch wenigstens einen Men schen, mit dem er von seinem heimlichen Glück sprechen konnte. So setzte er sich zu ihm auf die Dank und erzählte von dem schönen Nachmittag, den er mit Therese Drömer verlebt, von ihrem flimmernden Goldhaar, ihren Kornblumenaugen, ihrem munteren Geplauder. Und Zimpel, der unfreiwillige Hagestolz, nickte bedächtig mit dem Altmännerkopf und brummte nur ab und zu ein be- häbiges „Gutt a so!* dazwischen. Und als Robert sein Herz dem Alten gegenüber ausge- schüttet hatte, sagte der Altknecht, und legte daoei dem jungen Freunde, die harte Arbeitshand auf die Schulter: „Paß auf, Robert, mit der Therese machst« dein Glücke! Die Frau, was deine Mutter is, die wird selber noch amal eine große Freude erleben.* Viertes Kapitel. Es fiel ein Reif . . . Aber schon der kommende Sonntag sollte zeigen, daß Zim pel zumindest in dem zweiten Punkt «in schlechter Prophet war. Als die Glocken die Petersdorfer zum Gottesdienst riefen, erklärte Robert seiner Mutter, in die Kirche gehen zu wollen. Schon die ganze Woche habe er sich darauf gefreut. Einmal hatte Theresens warme Fürsprache für die sonn- tägliche Feierstunde im Gotteshause auch in seiner durch Licht und Wärme wenig verwöhnten Seele eine gewisse scheue Sebn- sucht erzeugt; ober viel stärker war der andere Magnet, der ihn hinzog: dort würde er das Mädchen Wiedersehen, dem seit ihrem ersten Begegnen sein ganzes Denken und Fühlen galt. Ueber Robert Zeidler war die Liebe gekommen, wie ein brausender Frühlingssturm. Oft mußte er mitten in seinem Tagewerk einen Augen- blick Atem schöpfen, weil sein schlagendes Herz ihm die Brust zu sprengen droht«. Am wohlsten war ihm, wenn er draußen auf dem Felde oder am Dergeshang zu tun hatte. Dann hätte er am liebsten den Namen der Geliebten hinausgeschrien, um im Echo der Berglehne freudigen Widerhall zu vernehmen. Sein ganz«» Wesen war von einem nie gefühlten Tatendrang er- Mt, der seine Augen fröhlicher leuchten, seine sonst kargen Worte beredter vom Mund« fließen ließ. Schon während der vergangenen Woche war der Mutter bas veränderte Wesen ihres Sohnes aufgefallen. Da» konnte nur mit dem Sonntagsausflug zusammen- hängen. In ihrer herben Art hatte sie aus Robert Näheres herauszufragen versucht. Aber das, was sie befürchtete, vor dem sie sich scheute, ihn darüber direkt zu befragen, hatte sie nicht herausbekommen. Es wäre eben sehr nett gewefen, noch dazu das schöne Detter, was sie gehabt hätten . . da mußte man doch guter Dinge sein. Als Robert nun seiner Mutter so plötzlich erklärt«, zur Kirch« gehen zu wollen, erschrak sie bis ins Innerste. Sie fühlte einen Stich im Herzen, und mußt« sich rasch auf einen Stuhl setzen. Robert hatte die Wirkung seiner Worte nicht bemerkt. Er schaute dabei zum Fenster hinaus, als interessiere ihn etwas auf dem Hofe ganz besonders. Erst als er von seiner Mutter gar kein« Antwort erhielt, wandte er sich um und erschrak vor der Blässe ihres Ge- sichts. das sie ihm mit einem herben Zug um den Mund halb zukehrte. „Was hats denn, Mutter?* fragte er etwas unsicher. „Warum willst du denn in die Kirche gehen? Wir haben doch immer noch den Herrgott allein gefunden. Robert, du verbirgst irgend etwas vor mir. Bleib Hierl Ich hol gleich die Bibel.* „Nee, Mutter, heute geh ich in die Kirche. Ich hab mirs nu einmal vorgenommen, und dabei bleib ich.* Und noch eh« die Mutter einen neuen Einwand erheben konnte, schritt Robert über den Flur zur Tür hinaus. Hätte er sich noch einmal umgewandt, so wäre er wohl doch unschlüssig geworden. Denn wieder griff Ida Zeidler nach ihrem Herzen, das schmerzend, in schweren Schlägen gegen die Rippen schlug. Mt herb geschlossenen Lippen starrte sie zum Fenster hinaus, konnte noch sehen, wie Robert im Sonntags- staat um die Ecke der Landstraße bog, eilenden Schrittes der Kirche zu. Und in demselben Augenblick wurde es ihr klar, daß ihn nach dieser Stätte noch etwa» andere» zog, al» nur das Verlangen nach Gottes Wort. Wer aber mochte das Mädchen sein an das er sein Herz verloren? Nun war doch das Schicksal stärker gewesen, als ihr herbes Sorgen. Aber vielleicht war es noch nicht zu spät. In den acht Tagen war er wenig vom Hofe gekommen, konnte kaum mit der 'Betreffenden länger zusammengewesen sein. Und heute in der Kirche konnte auch nicht viel geschehen. Sie würde ihm sofort nach seiner Rückkehr ins Gewissen reden; noch einmal ihr ganzes Leid vor ihm auftollen -um warnen- den Beispiel. Und während Ida Zeidler» warnende« Her» sich in Sor- gen zergrämt«, saß der, dem all ihr Mühen galt, in «in«m Winkel der Kirche, staunte über das Licht, da» flutend zu den Fenstern hereinfloß, und den reichen Zierat an Bänken, Altar und Kanzel, an Orgel und Gestühl mit goldenem Licht übergoß, freute sich über den vollen Klang der Orgel, sang mit und brach doch plötzlich ab, als er durch ein Seitenpförtchen eine Mäd- chengestalt hereintretcn sah, das jung« blonde Haupt sittsam gesenkt, das Gesangbuch und ein Dlumensträußchen in der Rechten. Da versank um den jungen Menschen mit einem Schlage der ganze Zauber de« Feierraum«», und nur Therese Drömer» lichtblonde» Köpfchen schien all die Lichtflut auf sich zu vereinen. .. - Sie saß gar nicht allzu weit von ihm auf der Frauenftite; er konnte ne ungestört anschaucn. Und dies unaufhörliche Anstarren bewirkte es wohl, daß Theres« plötzlich ihren Kopf hob und zu ihm histüberblickt« Da überflutete ein Helle» Rot ihre runden Wangen; di« hübschen Dlauaugen leuchteten auf, und um den roten volle» Mund spielt« ein munteres Lächeln. Don dem Inhalt der Predigt wußte Robert Zeidler am Schluß des Gottesdienstes nicht piel. Dagegen war Mm im- mer fröhlicher um» Herz geworden, je länger er in Dherese» Augen schaute. Und nach dem Gottesdienst war «s eigentlich selbstvev. siändlich, daß die beiden jungen Menschen einander erwar teten. Ms sie aus dem Strom der Kirchgänger heraus waren, von denen so mancher ihnen halb verwunderte, halb spöttische Blicke nachsandte, wanderten sie durch die Wiesen dem Kies«, walder Dergpfad zu. Und aus jedem Wort, das sie sprachen, klang da» alte Lied von der plötzlich über sie gekommenen seligen Liebe. Gar kein Verwundern entstand in ihnen, daß sie in der Kirche einander begegnet waren; es schien beiden ganz selbstverständlich. Eben so, daß sie nun Hand in Hand den stillen Pfad emporstiegen, daß sich die Lippen zum Kuß fanden, daß sie kaum zu reden brauchten und doch wußten, daß sie nicht mehr voneinander lassen würden. — Zum ersten Male kam Robert Zeidler zu spät zum Mittag- essen. Die Zeit war aber auch zu schnell vergangen. Wie schwer war es ihm geworden, von dem Mädchen Abschied zu nehmen, in deren Augen ihm «in Himmel blaute, wie er ihn noch nie erschaut zu haben vermeinte. Und als er sie befragt, was Vater und Mutter dazu sagen würden, da hatte sie ihn schelmisch angelacht und gemeint, bei denen würde sie kein« Schwierigkeiten finden. Ihre Mutter habe es Ihr ja schon am vergangenen Sonntag angemerkt, und als sie sie befragte, warum sie so leuchtende Augen mit nach Haufe gebracht hätte, da habe sie dieser ihr Herz ausgeschüttet Zuerst sei di« Mutter ja ein bißchen erstaunt gewesen; aber dann habe sie ihr über das Haar gestrichen und nur geäußert: hoffentlich meint es der Robert Zeidler ehrlich.* Ob er es ehrlich meinte! Das wollte er seiner Theres« beweisen. Sogleich, wenn er heimkäme, wollte er es der Mut ter mitteilen. Jetzt konnte er ja auch nicht länger Versteck spielen. Schließlich war «s doch auch kein Unrecht, «ine« Mädel gut zu sein, noch dazu einem, wie es die Theres« war Die mußte ja der Mutter gefallen. Aber je näher er dem mütterlichen Hofe kam, um so b» fangener fühlte er sich. Ohne einen Kampf würde es eben doch nicht abgehen. Seine Mutter hatte sich ja ordentlich in den Gedanken verbissen, daß er ledig bleiben sollte. Aber er hott« es satt, sich weiter so am Gängelbands führen zu lasten. In ein paar Wochen wurde er vierundzwanzig Jahre alt. In de« Jahren war mancher seiner ehemaligen Schulkameraden schon längst junger Ehemann. So sprach sich Robert Zeidler Mui zu, al» er da» Hau» betrat. Al« er. erhitzt vom raschen Laufen, in die Wohnstube trat, wehte ihm «ine kühle Luft entgegen, gleich als ob da» Schick sal ihm weisen wollte, daß hier drinnen für seine Sonnen laune kein rechter Raum sei. Seine Mutter stand am Herd und hantierte scheinbar gleichmütig mit «in paar Töpfen. Sie sprach kein Wort, drehte kaum den Kopf flüchtig zur Seite. Robert hatte sich an« Fenster gesetzt, hinter dessen Schei- ben ein paar Topfblumen üppig blühten, dazwischen ein Myr- tenstrauch, dem der Mutter besondere Pfleg« galt. Er stammt« au» ihrer Brautzeit. Mußte nicht seine Mutter Verständnis für ihn gewinnen, wenn er ihr heute sein Herz ausschüttete? LFortletuma kolall