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S»»««»«, «0, Schnerw»«« »ZI«. vradlansANft! »»Mnund «Ukir»»»!«^. »LL-rÄHL.-s ÜVLZMK MS«, an» a«w»hr ftr «, elustuch», d«r ««»Nm» «m »«»«Ichrlid««» L-,» I-w» <m IMmmkr Skv« wird nicht,«md«. auch »Ich! sttr sti« 2iich«N»Il t«r d»rch g»n>Ipr«ch«r mk«,«»«« »nzeta«. — Mr «Lck,at« a>. vrrion»! «IngNandkr Schriftstück« «btriimml sti« Schry!» lrtluna st«!,« Diranlworiung. — Unkrbr«chm>g«n st« a» lchLMbtkrieb« d«,rLnd« »«ftwUnIprach«. B«l Zahlonm- o«rzug und Nmistur, »«»« Rad«!« ui- nicht virrinbar«. Samn,«lcheftrft«llrn dir w», Ldstnist. Sch-««b<r, w» Donnerstag, den 13. November 1930. Nr. 268. 83. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Auf Matt 257 des Handelsregisters, Vereinigte Holzstoff, and Papierfabriken Aktiengesellschaft in Niederschlema betr., ist heute eingetragen worden: Der Direktor Emil Herbert Roll in Niederschlema ist Mit- glied des Vorstandes. Seine Prokura ist erloschen. Amtsgericht Schneeberg, den 10. November 1930. Der am 17. November 1930, vormittags 9 Uhr, vor dem Amtsgericht Lößnitz anstehende Termin zur Zwangsversteige, rung des auf den Namen der Frau Auguste Marie verw. Sonntag verw. gew. Nötzold geb. Friedrich in Lößnitz einge tragenen Grundstücks ist aufgehoben worden. Amtsgericht Lößnitz, den 10. November 1930. Donnerstag, den 13. November 1930, vorm. 10 Uhr, soll in Antonsthal ein Füllofen öffentlich meistbietend gegen so fortige Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Forsthaus Antonsthal. Q 3342/30 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Enthüllungen über die Di Fürst Bülow als Reichskai In seinem soeben in der Hanseatischen Derlagsanstalt, Hamburg 36, erschienenen Buche „Vom Proletariat zum Arbeit ertum" (RM. 4ZV) berichtet August Winnig über di« Umtriebe, die im Jahr« 1918 von der Sozialdemokratie begannen. Winnigs Buch bringt die sen - sationelle Enthüllung, daß Fürst Bülow sich inn'Januar 1918 der Sozialdemokratkr als Reichskanzler für den geplanten Sturz der Regierung zur Verfügung ge st eilt habe. Mit Genehmigung des Verlages bringen wir diese Stelle aus dem vierten Kapitel „Zusammenbruch" des aktuellen Werkes Winnigs zum Abdruck. In gewisse Unterströmungen leuchtet ein Erlebnis hinein, das zu Anfang des Jahres 1918 an mich herankam. Ein nam. Hafter Parteiführer schrieb mir, daß der Geheimrat Wit. ting den Wunsch habe, mit mir bekannt zu werden. Ich kannte dcn Herrn nicht und wußte nur, daß er früher Ober bürgermeister von Posen gewesen war und nun zur Berliner Finanzwelt gehörte. Es handelte sich um den Bruder des be kannten Schriftstellers Maximilian Harden. Wir trafen uns am 28. Januar 1918 in der Deutschen Gesellschaft zu Berlin und verabredeten für den folgenden Tag eine Zusammenkunft in Wittings Wohnung, einer Villa im Tiergartenviertel. Ich erinnere mich der folgenden Unterredung noch deutlich genug, um sie wiedergeben zu können. Witting sagte mir zunächst einige Freundlichkeiten und kam danach zur Sache: Der Krieg sei ein ungeheures Verbrechen am deutschen Volke, er sei durchaus das Werk des Kaisers, den krankhafte Großmachtsucht beherrsche. Deutschlands Schuld am Kriege sei sonnenklar, seine Niederlage sicher. Die regierende Clique werde trotz der scheinheiligen Beteuerungen ihrer Frie densliebe nicht eher Schluß machen, bis alles hingeopfert und nichts mehr zu retten sei. Witting verweilte länge bei der Schuldfrage, gab mir auch die vervielfältigte Denkschrift Lichnowskys, des früheren deutschen Botschafters in London, die mir allerdings schon bekannt war. Dann sagte er, der ein. zige Ausweg sei, daß die Arbeiter die Regierung zum Frieden zwängen. Bisher hätten die Gewerkschaftsführer die Streiks verhindert oder doch schnell wieder beigelegt. Wenn sie, ohne sich persönlich in Gefahr zu bringen, die Streiks begünstigen würden, so hätten sie die Regierung in drei Monaten auf die Knie gezwungen, Deutschland gerettet und der Zivilisation einen großen Dienst erwiesen. Ich lehnte das ab. Witting aber gab die Hoffnung noch nicht auf. Er teilte mir mit, daß er an dieser Sache schon seit Monaten arbeite, nannte manche Namen von Politikern und Publizisten, die seine Meinung teilten — ich wunderte mich sehr über diese Angaben, denn die öffentliche Haltung der Leute, die er nannte^ paßte nicht zu solchen Plänen. Nach fast zweistündiger Dauer brach ich die Unterhaltung ab. Es kam jedoch nach wenigen Wochen zu einer zweiten Be- sprechung, die wieder in Wittings Wohnung stattfand. Er hatte sie durch einen Brief herbeigeführt, der voller Andeu tungen war, die mich neugierig machten. Er sagte nun, in der sozialdemokratischen Partei sei man seiner Meinung. Auf meine Fragen nannte er mir einige Namen. Ich fragte, ob er auch Ebert gewonnen habe. Die Frage machte ihn verlegen und er wich aus: Ebert sei ein enger Kopf und erkenne nicht die große Chance der Partei; in der Sache selber habe er erklärt, dafür seien die Gewerk- schäften zuständig. Nun wisse er, Witting, daß ich der ent- schiedenste Verfechter der Kriegspolitik in dm Gewerkschaften sei; viele meiner Kollegen hatten längst genug und würden so fort „Lei der Sache" sein, wenn ich mich überzeugen ließe. Dorum habe er sich an mich gewandt. Ich blieb bei der Mlebnung. Das machte ihn unruhig und war vielleicht der Grund, daß er weiterging, als er beab-, sichttgt hatte. Das weitere kli.no* wie ich zugeben muß, etwas abenteuerlich, aber es ist so gewesen. Die Maul, und Klauenseuche im Gehöft« des Gutspächters Weinert an der Mehnertstraße ist erloschen. Au«, 12. November 1930. Der Rat der Stadt. WenMe KMerMelMW in SAeet«« am Freitag, den 14. November 1930, abend» 7 Uhr. Tagesordnung hängt im Rathaus aus. WM SIMmMMMW M StmMNbW Freitag, den 14. November 1930, abend» 7 Uhr im Stadt verordnetensitzungszimmer (Nr. 36). Tagesordnung: 1. Mitteilungen. 2. Genehmigung und Richtigsprechung der Berufsschulkaffenrechnung für 1927/28. 3. Entschließung wegm Anrufung der Gemeindekammer hinsichtlich des Haus haltplanes für 1930/31. Schwarzenberg, am 11. November 1930. (gez.) Rauchfuß, Vorsteher. leschichle -er Devolution. rr -er Sozialdemokratie. Witting sagte, ich solle ihn nicht für einen obskuren Pläne macher halten, er sei mit vielen bekannten Sozialisten einig, und außerdem ständm sehr hohe Persönlichkeiten hinter ihm. Er nannte den FürstenLichnowsky und fügte hinzu, L. sei bei ihm im Hause und halte sich bereit, mir weiter« Auf- Müsse Uber Deutschlands Schuld am Kriege zu geben. Dann nannte er den Fürsten Bül o w. Bülow, sagte et, werd« sich an die Spitze der neuen Regierung stellen. Er habe den Fürsten gefragt, was er, Witting, den Sozial- demokraten bieten könne. Er sei ermächtigt, der Sozialdemo kratie vier oder fünf Staatssekretäre zuzusichern, und glaube mir versprechen zu können, daß ich einer dieser Staatssekretäre sein würde. Er wies auf den Fernsprecher: Bülow wohne zur Zeit im Hotel Adlon und halte sich bis ein Uhr bereit, mich zu empfangen; der Fürst werde seine Zusicherung vor mir wieder- holen, nur solle ich nicht zu bescheiden sein; ob er mich jetzt gleich anmelden solle? Ich schwankte keinen Augenblick und sagte, ich würde meine Hand nie zur Ausführung dieser Pläne bieten. Jetzt wurde Witting aufgeregt und verlor nahezu die Fas sung: er sei in meiner Hand, Bülow, Lichnowsky und alle, die er genannt habe — ich solle den Augenblick bedenken; nie wie der werd« sich mir eine solche Chance bieten. Um 'hn zu be ruhigen, versprach ich ihm, für den Fall, daß der Plan nicht weiter verfolgt würde, über seine Eröffnungen solange zu schweigen, wie ihr Bekanntwerden ihm schaden könne. * » Die vom Verlag Ullstein veröffentlichten Erinnerungen Bülows haben, worauf im „E. V." schon hingewiesen worden ist, den Nimbus gründlich zerstört, mit dem sich der Fürst bei seinen Lebzeiten zu umgeben wußte. So wird es nicht schwer, dem ehem. Sozialdemokraten August Winnig, der immer ein durchaus ehrlicher und anständiger Mensch ge wesen ist, vollen Glauben zu schenken. Die Enthüllungen sind nach verschiedenen Richtungen hin recht interessant. Es wird von neuem bestätigt, was längst bekannt ist, von den Schuldigen aber immer bestritten wird, daß nämlich die sozialdemokratische Parteileitung zu Beginn des Jahres 1918 einen Staatsstreich plante. Neu ist dabei nur, daß sie ausgerechnet den Fürsten Bülow mit der Durchführung be- trauen wollte. Von der Partie waren, was auch nicht un- interessant ist, u. a. di« Herren Geheimrat Mtting, der Bruder des politischen Literaten Maximilian Harden und der ehem. Londoner Botschafter Fürst Lichnowsky. Diese beiden Herren, der vom Kaiser mit Ehren überhäufte Jude und der deutsch« Standesherr, standen der demokratischen Partei sehr nahe. Die von der heute so ganz toll verfassungstreuen Sozial- demokrati« ängstlich gehüteten Dolchstoßgeheimnisse kommen, eins nach dem andern, an den Tag. Feine Kumpane hatten sich die Herren sozialistischen Führer (von ihnen sind noch eine ganze Anzahl am Leben und in Würden) ausgesucht, das muß man ihnen lasseni Die Suppe haben aber schließlich die zum Metallarbeiterstreik verführten unteren Genossen auslöffeln müssen. Denn Li« oben hatten es schon in Lem Moment mit der Angst gekriegt (Herr Witting „verlor die Fassung"), in dem August Winnig erklärte, sich nicht mit der schmutzigen Geschichte befassen zu wollen. Ein neues Beispiel für die Qualität von sog. Arbeiterführern. Ek Schwierigkeiten bei -er Preisfenkungsaktivn. Berlin, 11. Nov. Das Reichskabinett beschäftigte sich heute unter Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning und unter Beteiligung des Reichsbankpräsidenton Dr. Luther mit Fragen der Preis, und Arbeitspolitik. Di« weitere energische Förderung der auf «ine umfassende Preis senkung gerichteten Tendenzen wurde einem Kabinetts ausschuß anvertraut, der in dauernder engster Zujammen- arbeit mit den beteiligten Wirtschaftskreisen stehen wird. Ferner wurden noch Fragen der Arbeitsstreckung, eines weiteren Schuljahres und der Zulassung von auslän- bischen Wanderarbeitern erörtert, über di« noch Ver handlungen mit den Ländern geführt werden. Wie wir weiter erfahren, sind bei der Aktion des Reichs- ernöhrungsministeriums zur Herabsetzung der Preis« für Brot und Fleisch nachträglich noch Schwierigkeiten ausge treten, die sich aus der Tatsache ergeben, daß im Augenblick keine gesetzliche Handhabe besteht, die beteiligten gewerblichen Verbände zur Einhaltung der gestrigen Verein barungen zu zwingen. So stellt sich nun heraus, daß zwar dis Bäcker in Groß-Berlin bereit sind, den Brotpreis verabredungs. gemäß unter gleichzeitiger Heraufsetzung des Gewichtes von 50 auf 46 Pfg. zu senken. Dagegen haben die Berliner Brot- fabriken erklärt, daß für sie eine Senkung nur um 2 Pfg., also auf 48 Pfg., möglich sei. Ueber die Herabsetzung im Reich muß noch weiter verhandelt werden. Aehnlich« Widerstände ergeben sich bei der Herabsetzung des Fleischpreises. Auf dem Ber liner Schwcinemarkt ist der Preis heute früh bei einem Auf- trieb von 19000 Schweinen um 5 Mk. pro Zentner herunter- aeganqen. Da auch die gestern vereinbarte Verminderung der Preisspanne 5 Pfg. pro Pfund ausmacht; hätte der Ladenpreis pro Pfund 10 Pfg. niedriger sein müssen. Eine Senkung ist jedoch, wie eine Umfrage in den Schlächtereien ergeben hat, nicht eingetreten. Unter diesen Umständen wird das Reichs, ernährungsmimsterium die Preisbewegung nun genau nachprüfen und wöchentlich die Ergebnisse ver öffentlichen, um den Konsumenten die Möglichkeit zu geben, die Preisbewegung zu kontrollieren. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß ein solcher Druck der Oeffent- lichkeit die Verkäufer schließlich doch dazu bringen wird, daß sie die Vereinbarung respektieren. » Die Verhandlungen über die Preisgestaltung auf dem Kartoffelmarkt, die am Dienstag im Reichs ernährungsministerium mit Vertretern der Produzenten, des Groß, und Kleinhandels, der Konsumvreine, Warenhäuser und der Verbraucher (u a. war die Zentrale der Hausfrauenver eine Großberlins geladen) stattfanden, sind noch nicht abge- schlossen worden. In der Aussprache wurde von den Kon sumentenvertretern besonders die Forderung begründet, vor allem die Kleinverkaufspreise (Zehnpfundverkauf) herabzu setzen. Es wurde ein kleinerer Ausschuß eingesetzt, mit dem die Verhandlungen am heutigen Mittwoch im Reichsernährungs- miniestrium fortgesetzt werden sollen. » Berlin, 11. Nov. Dem Reichsverband der deutschen Industrie sind in letzter Zeit zahlreiche Schreiben zugegangen, in denen di« Notwendigkeit einer Senkung der Post gebühren hervorgehoben wird. Der Reichsverband ist infolgedessen bei dem Reichspostministerium fiir eine beschleu nigt« Senkung der Postgebühren eingetreten. 1V Nähre Zuchthaus für einen Spion. Leidig, 11. Nov. In dem Spionageprozeß gegen den früheren Mindener Obermusikmeister Peter Adam wurde heute das Urteil verkündet. Es lautete wegen gcmeinschaft. lichen Verrats militärischer Geheimnisse gegen Adam auf zehn IahreZuchthaus, gegen seine Ehefrau auf fünfIahre Zuchthaus. Beiden Ängeklagten werden die bürgerlichen Ehrenrechte auf zehn Jahre abgebrochen. Die der Angeklagten Frau Adam bei ihrer Verhaftung abgenommene Summe von etwa 900 Mark sowie der Wert der Spionagegelder in Höhe von 12 000 Mark wird den: Reich für verfallen erklärt. Der Vertreter der Reichsanwaltschaft hatte zwölf brzw. sechs Jahre Zuchthaus beantragt. Zur Begründung des Strafantrages führte der Reichsanwalt u. a. aus, daß die Franzosen für di« von Adam ausgelieferten Druckschriften ganz erhebliche Beträge gezahlt hätten, deren Gesamtsutnme nicht unter 12 000 Mark liege. Wenn man wisse, mas der französische Nachrichtendienst im allgemeinen zahl«, so ersche man daraus, welche Bedeutung er dem Material beigemossen habe, das Adam auslkeferte. Reuyork, 12. Nov. Bei dem internationalen Reitturnier wurde der „Militärpreis" von den deut- schen Reitern gewonnen. An zweiter Stelle rangierten die Bereinigten Staaten, an dritter Ungarn) an vierter Irrland