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An das Nation« Ausruf -er Vater» Berlin, 31. März. Das Präsidium der Vereinigten Vaterländischen Verbände Deutschlands erläßt folgende Erklärung: An das nationale Deutschland! Durch die schwarz-rote Diktaturverordnung vom 28. März 1931 gegen alle Anders- denkenden, besonders gegen das national« Deutschland, sind fast alle von der Verfassunggewährleisteten Staatsbürgerrechte beseitigt worden. Der Cha- rakter. der Diktatur ist einwandfrei dadurch bewiesen, daß die Notverordnung unmittelbar nach der Reichstagstagung unter Ausschaltung selbst des Numpfreichs- tages verfügt wurde. Soll in Deutschland heute allein der Wille der schwarzen und roten Inter nationale gelten? Die erstere befiehlt: ,Leder Deutsche muß so denken wie ich." Die andere befiehlt: „Willst du nicht mein Bruder sein, sperr ich dich ins Gefängnis ein." Der Kampf dieser beiden Parteien gegen uns ist reiner Parteikampf, ist Angst vor dem erwachenden na- tionalen Deutschland. Das Ende deutscher innerer Freiheit ist das Ziel, nachdem die äußere Freiheit durch Ver sailles und Boung beseitigt wurde. Die Tributmächte können zufrieden sein. Die Knebelung ist so brutal, daß die Absicht Unverkennbar ist, die Opposition zur äußersten Wut zu reizen, Gegenmaßnahmen zu provozieren, die dann mit Gummiknüppeln und Maschinengewehren endgültig totgemacht werden sollen, damit der schwarz-rote Kirchhof deutschen Wr- sens und deutscher Zukunft verewigt, eine deutscheAuf - erstehung unmöglich wird. Die Tributmächte kön- inen zufrieden sein. Unter diesen Umständen lautet unsere Mahnung: Laßt Such nicht provozieren! Bewahrt ruhig Blut, aber werdet nicht feige. Kämpft weiter und öffnet dem Volke dse Augen, damit weitere Kreise für unser« Freiheits- ibewegung gewonnen werden. Dann wird auch diese Tyrannei, wie jede bisher, eins Uebergangszeit bleiben. Hütet Euch mehr als je vor Spitzeln. Die Gefahr bezahlter Ver räter ist größer denn je. Wer. trotz aller Klugheit niit der Regivnalverlrag auch mit Angara. Wie», 31. März. Außenminister Dr. Schober empfing Heute die Vertreter der auswärtigen Presse zu einer Aussprache über die österreichisch-deutsche Zollunion. Ter Außenminister teilte dabei mit, daß mit Ungarn nach Ostern ein ahn- liches regionales Zollabkommen abgeschlossen werden würde, mit SUdslawien und Rumänien wür den gleichfalls diesbezügliche Verhandlungen beginnen. o Sie lassen nicht locker.^ Pari», 31. März. „Paris Midi" will erfahren haben, daß eine neue Demarche in der Frag« des österrei chisch.deutschen Zollabkommens in Berlin und Wien unmittelbar bevorstehe. Man wisse noch nicht, ob diese Demarche gemeinsam durchgeführt oder ob die verschi«. Lenen Mächte sie einzeln vornehmen würden. Positiv fest stehe jedoch für den Augenblick, daß eine Einigung unter den Mächten im Hinblick auf diese Demarche vorhanden sei. Das Echo -er Presse. Berlin, 1. April. Die Börsenztg. bedauert, daß Dr. Lurtius zu sehr auf Polemik verzichtet habe. Das Blatt hätte lieber schärfere Töne gegenüber der französischen Erregung vernommen. Seine Darstellung sei allerdings logisch so schlüssig erfolgt, daß jenseits der Grenzen nur böser Will« und schlechte Absicht noch gefährliche Umtriebe und politische Machenschaften hinter der Zollaktion wittern könnten. — Die Deutsche Tagesztg. wiederholt ihre Bedenken hinsicht lich Ler praktischen Folgen einer zunächst nur juristischen Prüfung durch den Völkerbund, zumal Briands Absichten be kannt seien und auch Hendersons Haltung in diesem Punkte keineswegs eindeutig sei. Es werde sich im Mai zeigen, ob es Ler deutschen Delegation tatsächlich gelinge, die scharfe Trennung politischer und juristischer Fragen praktisch durch- zusetzen. — Der Loka la uz. unterstreicht, daß der Außen minister, was schwerlich zu tadeln sein dürfte, besonderes Ge wicht darauf gelegt habe, daß sich das deutsch-österreichische Vorgehen in den Bahnen der gesamteuropäischen Kooperation bewege. — Der Börsen kurier ist der Ansicht, daß der Minister die Erwartungen nicht erfüllt habe. Er habe sich im wesentlichen mit Wiederholungen begnügt und sich selbst der stärksten Wirkung begeben, als er erklärte, Polemik liege ihm fern und er wolle die erregte Debatte entspannen. Dieses Ziel wäre auch sehr wohl durch schlagende Widerlegung fal scher Argumente und durch eine auch die Gegner überzeugende Aufdeckung der krassen Widersprüche zu erreichen gewesen, in die sie sich verstrickt haben. — Die Germania begrüßt es, -aß Dr. Curtius sich nicht auf eine polemische Auseinander setzung beschränkt, sondern im großen Aufriß den Sinn und letzte Ziele einer Zollunion gezeigt habe. Sein Hinweis auf bi« gleichzeitig lausenden Präferenzverhandlungen sei die klarste Widerlegung der Behauptung, es handele sich bei der Zollunion im Grunde um eine protektionistische Maßnahme, die andere Mächte ausschließen wolle. Dr. Curtius weise die Möglichkeit einer Einbringung der Zollunion vor dem Völker bundsrat ausdrücklich dadurch zurück, daß er erkläre, die Frage dürfe nur nach der juristischen und nicht nach der politischen Seite geprüft werden. — Die Voss. Ztg. bezeichnet als den stärksten Eindruck der Rede, daß die deutsche Negierung auch durch die Attacke Briands nicht in ihrer Ueberzeugung wan kend geworden sei, daß sie das Recht habe, das Abkommen mit Oesterreich abzuschließen. Wien, 31. März. Die Wiener Allg. Ztg. schreibt: Kn einer Rede von ganz großem Format hat heute Dr. Cur tius alles gesagt, was Freund und Feind wissen sollen. Nach dieser Red« von beispielhafter Klarheit und Grobheit wird es den Gegnern der Zollunion schwer fallen, noch von Täu- schungsäbsichten oder Hinterhältigkeiten zu sprechen. Die Red« Dr. Curtius' wird in der ganzen Welt den nachhaltigsten Ein- druck üben als Zeugnis eines ungebrochenen und nicht zu brechenden Willens. Pari», 31. März. Temps glaubt sagen zu können, daß sich Dr. Curtius geschickter ausgedrückt hab« als Dr. Schober. Roch den biecher vorliegenden Passagen seiner Rede zu ur- tMen, ergeb« sich vor allem, daß Dr. Lurtius die österreichisch- ,deutsche Initiativ« damit rechtfertigen wolle, daß sie zur Be- >le Deutschland. n-ischen Ver-Sn-e. Dittaturgesetzgebung Bekanntschaft macht, leid« würdig al» Märtyrer. Denn, je mehr Märtyrer, desto näher der Tag der Freiheit. Wir haben zwar gemeinsam« Gegner mit den Kommunisten, aber hütet Euch von ihnen, denn niemals darf unter Freiheitskampf mit einem Sowjet- deutschland enden. Dann wären wir alle verloren. Folg Euren Führern. Uebt Manneszucht und seid klug. Graf von Ler Goltz. Gs hagelt Verbote. Berlin, 31. März. Nachdem gestern der Dortmunder Polizeipräsident ein Volksbegehren-Plakat des Stahlhelm ver boten hat, sind heute in Berlin zahlreiche Versamm lungen der Nationalsozialisten auf Grund der Notverordnung verboten worden. Darunter fallen vor allem drei für heute abend angesetzte große Massenversamm- lungen in Moabit, Wedding und Fridrichshagen, bei denen di« Neichstagsabg. Koch und Münchmeyer sowie Dr. v. Leers sprechen sollten. Außerdem wurden die für heute abend angekündiglen nationalsozialistischen Versammlungen Ler Sektion Alexanderplatz, der Sektion Hermsdorf und der Sektion Südende verboten. Kitter klagt belm Staatsgerlchtshof. München, 31. März. Adolf Hitler veröffentlicht heute im „Völkischen Beobachter" eine Erklärung zu der Notver- ordnung des Reichspräsidenten vom 28. März, in der er mit teilt, daß er Auftrag gegeben habe, im Wege des ordentlichen Staatsgerichtshofverfahrens d!« Rechtsgrundlage der Notverordnung als nicht gegeben na ' weisen zu lassen. Weiter fordert Hitler alle Parteimitglieder auf, die Bestim mungen der Notverordnung genau zu befolgen. Jeder Parteigenosse, ohne Rücksicht auf seine Parteistellung, werde, wenn er gegen die Notverordnung verstoße, oder. Verstöße dulde, sofort aus der Partei ausgeschlossen. Hebung der Wirtschaftskrise beitragen solle. Dr. Curtius hab« also das leicht« Thema gewählt, von der Notwendigkeit zu sprechen, unter dem Druck des wirtschaftlichen Elends zu han deln. Kein Elend könne Methoden und ein Vorgehen recht- fertigen, wie sie das Berliner und das Wiener Kabinett ge- wählt hätten, um unter Verletzung der Verträge die Zollunion zu verwirklichen. Die Argumente Dr. Curtius' müßten sehr genau nachgeprüft werden, denn das Vertrauen zur Loyalität Deutschlands sei allzusehr erschüttert, als oaß man sich auf den Anschein verlassen könnte, den Berlin auf recht zu erhalten sich noch bemüh«. Schon jetzt könne man sagen, daß die Beweisführung Les deutschen Ministers, daß das deutsch-österreichisch« Zollabkommen tatsächlich die Zu sammenarbeit in Europa anbahne völlig irreführend sei. Gerade die Bedingungen, unter denen das Berliner und das Wiener Kabinett über ihre grundsätzliche Verständigung verhandeln und diese abschlossen, hätten hinreichend bewiesen, daß sie jeder europäischen Zusammenarbeit zuvorkommen woll ten, um «inen ausgesprochenen österreichisch-deutschen Plan zu verwirklichen. — IournaldesDebats schreibt: Di« Rede zeige, daß Deutschland systematisch seinen großen Plan weiter verfolgen und gleichzeitig zu allen provisorischen Winkel- zügen Zuflucht nehmen wolle, um durch geschickte Formeln diejenigen irre zu führen, die sich täuschen lassen wölben. Mau müsse diese Ovposition sogleich im Keime ersticken. Der größte Dienst, den Frankreich England leisten könne, sei, ihm nicht zu folgen. * * Der Eindruck in Genf. Genf, 31. März. In Völkerbundskreisen begegnet die Rede des deutschen Außenministers großem Interesse. Mit einem endgültigen Urteil halten dies« Kreise unter Berufung darauf, daß der Wortlaut der Rede abgewartet werden müsse, zurück. Man erklärt aber im Völkerbundssekretariat, daß die bis jetzt vorliegenden Auszüge aus der Rede einen befriedigenden Ein- druck hinterließen, und es wird hervorgehoben, daß Deutsch land offensichtlich bemüht sei, seinerseits alles zu vermeiden, wag zu einer Verschärfung der Gegensätze im Völkerbund führen könnte. Die Ausführungen des Außenministers haben auch bei den hiesigen maßgebenden Stellen den Eindruck noch verstärkt, daß Deutschlasid unter keinen Umständen auf der kommenden Tagung des Völkerbundsrats eine Erörterung der deutsch-österreichischen Vereinbarungen unter politischen Ge sichtspunkten zulassen wird. Bisher ist das Völkcrbundssekre- tariat mit der Angelegenheit noch nicht befaßt worden. Man erwartet aber hier in Genf auf Grund der Ankündigung Hendersons, daß England in nächster Zeit beim Generalsekretär des Völkerbundes den Antrag stellen wird, die Frage auf die Tagesordnung der Ratstagung, die am 18. Mai beginnt, zu setzen. Man hält es auch für wahrscheinlich, daß vor diesem Schritt noch einmal eine englisch-französische Fühlungnahme über die Art Les Vorgehens erfolgt. Fererschichlenabkommen bei -erjReichsbahn Berlin, 31. Mürz. Zwischen der Reichsbahn und den Eisenbahngewerkschaften ist ein Fe i e r sch i ch te n a b k o m - men für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1931 abge schlossen worden, das für die Neichsbohnausbesserungswerke und einig« andere Arbeitsgebiete die Einlegung von Feier schichten regelt. Im Vierteljahr sollen durchschnittlich bis zu 12 Feierschichten durchgeführt werden. Die Nordwestgruppe kündigt den Rahmentarif. Essen, 31. Marz. Der Arbeitgeberverband für die nord westliche Gruppe der Eisen- und Stahlindustrie hat den Nahmen tarif für den Bezirk der Gruppe Nord west zum 31. Mai gekündigt. Berlin, 31. März. Kreuzer „Emden" hat gestern die Insel Labuan verlassen. Er befindet sich auf dem Wege durch die Sulu-See nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wo er sich während der Osteriage aufhalten wird Berlin, 31. März. Mit der Eröffnung des Hauptverfah- rens im Falle Sklare! ist in diesen Tagen zu rechnen. Die Anträge der Verteidigung, die Erklärungsfrist der An geschuldigten um 2 Monate zu verlängern, sind abgelehnt worden. Was Nt da lv»? Unter her UeLufchrist» wo blieb unser Seid? «erde» in eine» Ullstemblatte (!) gegen de» fetzigen Inhaber de» bekannte» Berliner Bankhause» Mendelssohn L Lo., Mann- Helmer, schwere Vorwürfe erhoben. U. a. wird behauptet, M. hab« «Lhrend de» Kriege« al» Beamter der Reichabauk in Lolland Hessen und dort durch unlautere, da» Reich schädigende Manipulationen «in Vermögen von' 199 bl« 150 Millionen Mark erworben. Zugleich wird versteckt dem fetzige» Reichoinnenministe, Dr. Wirth zu, Last gelegt, er habe lm Jahre 1920 durch den damaligen Abgeordneten, de» fetzigen Reich«finauzmlnister Dietrich, al« er Reich»slnanzminister war, Kenntnis von diesen Dingen erhalten, sei aber nicht ein geschritten. Wenn so etwa» bel Ullstein veröffentlicht wird, dann scheint die« ein Zeichen dafür zu sein, daß irgend ei« große, Stunk in der Berliner Finanz-Nebenregiervng herrscht. Die, geht auch daran» hervor, daß in dem gleichen Blatt« mitgeteilt wird, der fetzige (jüdische) Staatssekretär Dr. Schäffer, de» wirkliche Leiter de« Reichsfinänzministerium«, werd, al« Teil haber in das Bankhaus Mendelssohn „hinüberwechfeln". Es war -och eine Ueberrafchung. Der Streit um die „Einmütigkeit". Berlin, 31. März. Amtlich wird mitgetellt: Gegenüber einer amtlichen Münchener Erklärung zu einer Mitteilung aus Kreisen des Reichsministeriums des Innern zu einer Rede des bayrischen Iustizministers Gürtner auf dem deutschnationalen Parteitag in Nürnberg ist folgendes festzustellen: Die Grundgedanken, die in der Not verordnung des Reichspräsidenten vom 28. März 1931 verwirklicht wurden, sind in der Konferenz der Innenminister der Länder eingehend erörtert worden. Im Anschluß an Lie Konferenz hatte am Nachmittag des 18. März, dem Tage der Konferenz, der Reichsminister des Innern Dr. Wirth unter Zuziehung des Staatssekretärs Zweigert eine Besprechung mit dem bayrischen Innenminister Stützel. Bei dieser Gelegenheit ist der vorläufige Entwurf der Ver ordnung in allen Einzelheiten durch gespro- chen worden. Auf Grund dieser Aussprache hat die bayrische Negierung schriftlich und mündlich Abänderungs wünsche geäußert, die, soweit sie die Regelung der Zu- ständigkeit betraten, voll und nach der materiellen Seite im Rahmen des Möglichen berücksichtigt wurden. Demgegenüber wird von zuständiger bayrischer Seite nochmals festgestellt: Auf der Innenministerkonferenz wurde eine Notverordnung weder nach ihrem Wortlaut noch nach ihren Grundzügen erörtert. Erörtert wurden lediglich die Mißstände, zu deren Beseitigung weitgehende gesetzliche oder verordnungsmäßige Handhaben zu schaffen seien. Die bay rische Staatsregierung und der bayrisch« Innenminister haben jedenfalls den tatsächlichen Wortlaut des endgültigen Ent- wurfs Ler Notverordnung vor der Veröfftlichung nicht ge kannt. Ebensowenig waren sie über den Zeitpunkt der Ver öffentlichung unterrichtet. Es ist deshalb nicht zu bestreiten, daß der Erlaß der Notverordnung sowohl für den bayrischen Innenminister wie für die bayrisch« Staatsregierunq eine Ueberraschung war. General von Mu-ra 8V Jahre all. Einer der bekanntesten Armeeführer aus dem Weltkriege, General Bruno v. Mudra, vollendet« heut« sein 80. Le bensjahr. v. Mudra wurde am 1. April 1851 in Muskau (Schlesien) als Sohn eines Zimmermeisters geboren. Nachdem er schon am deutsch-französischen Krieg 1870/71 teilgcnommen hatte, wurde er im Jahre 1872 zum Leutnant im Garde-Pio- nier-Bataillon befördert. Seine ganze weiter« Laufbahn bis zum Generalleutnant verlief im Pionierkorps. Im März 19l4 erhielt er das Kommando über das 16. Armeekorps in Metz. Von Ausbruch des Krieges an stand General v. Mudra mit seinem Korps im Felde, das auf dem Vormarsch bei Longwy, dann in den Argonnen und in den Kämpfen um Verdun sich Lorbeeren erworben hat. Vor Verdun war er später als Führer einer Armeegruppe tätig. Im Februar 1917 übernahm er an Stelle des zurücktretenden sächsischen Generals d'Elsa den Oberbefehl über di« Armeeabteilung Später führte er einige Zeit hindurch' die 8. Armee im Osten und seit Som- mer 1918 wieder im Westen di« 1. Arm«« und zuletzt die 17. Armes. Seit Kriegsende lebte General v. Mudra in äußerster Zurückgezogenheit in Wiesbaden, wo er während des Ruhr- kampses im März 1923 zeitweise verhaftet wurde. Der Ge neral verlegte dann seinen Wohnsitz nach Schwerin in Meck lenburg. Verbin-llchkeik -es Reichslarifs für -a§ Bankgewerbe. Berlin, 1. April. Nach einer Mitteilung des Deutschen Bankbeamtenvereins hat der Neichsarbeitsminister den Reichs- tarif für das Dankgewerbe in der Fassung vom 19. 3. 30 für alle Unternehmungen und Betriebe, die geschäftsmäßig Bank- oder Bankiergeschäfte betreiben, mit Wirkung vom 1. 1. 31 für allgemein verbindlich erklärt. Damit werden alle Privatbanken und Bankgeschäfte einschließlich der Genossen, ichaftsbanken wiederum dem Reichstarif unterworfen. Da- gegen hat der Minister für die öffentlich-rechtlichen Bankbe- 'riebe, wie Sparkassen, Stadtbanken usw. noch eine gründliche Prüfung angeordnet, inwieweit sie ebenfalls in den Geltungs bereich des Tarifes einzuberiehen sind und sich ausdrücklich Vor behalten, die allgemeine Verbindlichkeit nach Abschluß der Untersuchungen auch für diesen Teil des Baugewerbes später auszusprechen. Berkin, 31. März. Der Reichsrat hat gegen das vom Reichstag mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kom munisten beschlossen« Gesetz zur Aenderung des Fleischbeschaugesetzes Einspruch eingelegt, weil die Gemeinden die Fleischbeschaugebühren einbüßen würden, auf die sie angesichts der Notlage der Gemeinden nicht verzichten können. Gegen die Stimmen Württembergs und Hamburgs wurde «ine Verordnung Uber die Berechtigung der Berufs- bezeichnung Baumeister angenommen. Die Neu- regelung geht dahin, daß di« Erlangung der Beruksbezeich- nung Baumeister, grundsätzlich voll einer besonderen Prüfung abhängt. ' , Berlin, 31. März. Der Reichstagspräsident wird aus Grund des Antrags der Kommunisten auf Einberufung des Reichstags denAeltestenrat nach Ostern zu einer Sitzung einladen.