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„VMM» oderschlesterz*» Berlin, 2S? März. Außerordentlich eindrucksvoll gestaltete sich heute di« große Kundgebung der Vereinigten Ver bände heimattreuer Oberschlester im „Wintergarten". Als stch der Vorhang der BUHn« hob, bot stch den überraschten Zu schauern die Heerschau der deutschen Trachten, di« die Schick- salsverbunbenheit aller deutschen Stämme mit dem Grenz lande Oberschlesten packend versinnbildlichte. Oberbürgermei ster Kaschny-Ratibor hielt die Festred«, in der er den furchtbaren Nationalitätenkampf sowie di« Abstimmungsvor- gäng« und d«r«n Folgen eingehend schilderte. Es wurde «ine Entschließung angenommen, in der es heißt: Dor 10 Jahren ging in Oberschlesten Macht vor RechtI Die heute im Berliner „Wintergarten" zur 10-Jahres-Kundgebung der Ab stimmung versammelten Heimattreuen Oberschlester mit den Vertretern aller anderen Dolkskreise fordern, daß endlich auch in Oberschlesten Recht vor Macht geh«. Di« Abstimmung war trotz aller Bedrückung und trotz der «inseitig zugunsten Polens wirkenden äußeren Umstände ein deutscher Sieg. Die Zer reißung Oberschlesiens verfälschte ihn zu einem Siege der Polen. Dieses Unrecht muß aus der Welt geschafft werden, und der deutschen Minderheit in Polen muß das gleiche Recht zuteil werden, wie es der polnischen Minderheit in Deutsch land längst zugestanden ist. Mit Lieser gewaltigen Veranstaltung der Reichshauptstadt klang die Reihe der erhebenden Kundgebangen aus, di« in Oberschlesien, im Reich und überall In der Welt, wo Ober- schlesier wohnen, in dieser Zeit der 10sährigen Wiederkehr des Abstimmungstages gehalten wurden und der Welt gezeigt haben: Oberschlesten deutsch immerdar!" Parts, 29. Marz. Gestern kam es bei Aufführung der „Affäre Dreyfus" wiederum zu Zwischenfäl len. Trotz umfassender polizeilicher Vorkehrungen kam es zu recht heftigen Schlägereien zwischen Anhängern und Geg- nern des Dreyfusstückes. Die Polizei konnte der Unruhestifter erst nach längerer Zeit Herr werden. Zwölf Personen wurden verhaftet. Paris, 29. März. Havas meldet, daß die Regierung von Paraguay zurückgetreten und ein neues Ministerium bereits gebildet worden ist. Aue, 30. März. Am 1. April vollenden sich 30 Jahre, daß Oberpostsekretär Albin Tauber im Hause Johannes Wolfs Erben, Goethestraße 14, wohnt. Zwei weitere Partner, Bank beamter i. R. Louis Möckel und Frl. Emma Serbser, wohnen bereits 32 Jahre in diesem Hause, in dem ein vorbildliches Einvernehmen zwischen Mieter und Vermieter herrscht. — Am heutigen letzten Ziehungstag der Sächs. Landeslotterie fiel in der Einnahmestelle Leistner auf Nr. 85062 ein Gewinn von 2000 Mark auf auf Nr. 77 879 ein Gewinn von 1000 Mark. Schneeberg, 30. März. Heut« morgen kamen auf der Auer Straße infolge des Schneefalles mehrere Autos ins Schleudern, andere konnten Len Berg nicht herauffahren, da unter der Schneedecke blankes Eis entstanden war. Nach dem die Straße genügend bestreut war, waren di« Ver kehrsstörungen beseitigt. Schwarzenberg, 30. März. Der im Sportteil des „E. D." angekündigte Sprunglauf des Wintersportver eins nahm gestern infolge des unvermuteten Schneefalles einen ganz ausgezeichneten Verlauf. Den weitesten Sprung Les Tages stand der mehrmalige Sachsenmeister Walter Her berger mit 41 Metern. Sieger wurden in Klasse 1: Her berger, Kunz, Ezermak, sämtlich Iohannaeorgenstadt; in Kl. 2: Weißflog und Ehristelsohn, Schwarzenberg, und Friedrich- Beierfeld; Kl. 3: E. Beyreuther und H. Kunz, JGSt., und W. Haas-Lauter; Jugend 1: Schlegel-Bärenstein, Staniczek und Golze, Schwarzenberg; Schuljuaend 1: P. Krauß und Meixner, JGSt.; Schuljugend 2: Rudolf Müller und Hänel, JGSt. Lindenau, 30. Marz. Heut« früh gegen 8 Uhr ent stand im Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Zimmeremanns Hermann Voigt Feuer, das infolge der leich ten Bauart des Gebäudes auf den Dachstuhl und bald auf das ganze Gebäude Übergriff und es bis auf die Umfas sungsmauer» elnäscherte. Am Brandplatz waren tätig die Pflichtfeuerwehr zu Lindenau und die Freiw. Feuer wehr Reustädtel mit der Motorspritze. Das Mobilar konnte nur zum Teil gerettet werden, doch haben sowohl die Inhaber als auch die im Hause wohnende Witwe versichert, Auch das im Stall befindliche Bieh konnte rechtzeitig entfernt «erden. Die in »»mittelbarer Nähe de« Gebäudes stehende Scheune wurde gerettet. Al« Braudursache ist mit Wahrscheinlichkeit ein Esfendefekt anzusehen. * Plane«. Am Palmsonntag geriet im benachbarten Thoßfell ein von dem Lehrer Frotscher aus Plauen gesteuertes Auto, in dem noch Ler Hauptwachtmeister Rammler und dessen Frau, sowie Lie Wirtin des Lehrers, die Witwe Heinzmann be fanden, in einer starken Kurve infolge des frisch gefallenen Schnees ins Schleudern und schlug gegen einen Baum. Die Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert. Frau Rammler erlitt einen Schädelbruch und schwere innere Der- letzungen, sie war sofort t o t. Frau Heinzmann trug eine Ge- Hirnerschütterung und starke innere Mutungen davon, während der Führer de« Waaen» Schnittwunden am Arm und Nasen- Lyon, 29. März. Der radikale Abg. Herriot ist als Bürgermeister von Lyon zurückgetreten. Herriot hatte das Bürgermeisteramt bisher auf Grund einer Verständigung zwischen Len radikalen und den sozialistischen Stadtrats mitgliedern. inne gehabt. Bel der heute in Lyon vorgenom- menen Wahl Ler Delegierten des Stadtrats erhielten die sozialistischen Stadtratsmtiglieder die Mehrheit. E Oertliche Angelegenheiten. * Sachsen« Ehreugabe» für Schriftsteller. Aus den im Staatshaushaltplan für den Freistaat Sachsen auf das Rech- nungsjakr 1930 eingestellten Mitteln zur Förderung verdien- ter Schrlftsteller sind fünf Ehrengaben von je 1000 R M. verteilt worden. Die Beträge wurden verteilt an die Schriftsteller 1. Franz Adam Beyerlein, Leipzig, 2. Hermann Haefker, Eolmnitz bei Freiberg, 3. Hans Christoph Kaergel, Dresden, 4- Dr. Kurt Martens, Dresden, 5. Professor Karl Söhle, Dresden. Verletzungen erlitt. Wachtmeister Rammler wurde nur leicht verletzt. Di« schwerverletzte Flau Heinzmann starb im Kranken« Haus kurz« Zeit nach ihrer Einlieferung. * Freital. In der Stadtverordnetensttzung wurde der HauShaltplan für 1931 verabschiedet. Neven dem ordent lichen Etat läuft ein Not-Etat für Krisenfürsorge und Wohl- fahrtserwerbSlosenunterstützung. der einen ungedeckten Fehlbetrag von 2 134 486 Mark aufwetst. " Leipzig. Auf der Eisenbahnstrecke zwischen Großstädtern und Gaschwitz wurde der Betriebsassistent E. von hier beim Ab laufen der Bahnstrecke tödlich überfahren. Neues aus aller Wett. Autobus im Schneesturm. 8 Kinder erfröre«. I« der Näh« von Toumer (Colorados wvrde ei» Sch«lomnib»s, i» dem sich 23 Kinder im Alter vo« 8 bi« 14 Jahren befanden, von einem heftigen Schneesturm überrascht. Der Fahrer versuchte, die nächste Telephonstation zu erreichen, um Hilfe herveiznrufen, blieb jedoch unterwegs im Schnee st ecken. Zwei Scheibe« des Autobusses wurden von dem Sturm eingedrückt. Die Kinder versuchte« sich vor der Kälte zu schützen, indem sie ein Fever au« den Sitzen machten. Fünf Kinder find bereit» erfroren. Ein Flugzeug ist unterwegs, um die überlebenden Kinder zu retten. 10 Grad Kält« und Schneetreiben im Riesengebirge. Auf dem Kamm des Riesengebirges herrschte Sonntag vor mittag bei 10 Grad Kälte, starkem Nebel und lebhaftem Wind Schneetreiben. Es sind im Gebirge bis ins Tal hinab etwa 10 Zentimeter Neuschnee gefallen. — Die gleiche Meng« und vielleicht noch mehr Schnee dürfte auch bei uns im Erzge- birae gefallen sein, wenn auch die Kälte nicht so tiefe Grade erreichte. * Bootsunglück auf dem Thuner See. Auf dem Thuner See bei Faulense« kenterte ein mit fünf jungen Burschen besetztes Boot. Dier Insassen ertranken. » Dampfer gesunken. Besatzung aerettet. Der 2000 Tonnen große britischeFrachtdampfer „Arniston" ist nachts im Rigaer Meerbusen gesunken. Das Schiff befand sich in einer Dampferkarawane, die gegen wärtig von einem Eisbrecher aus Riga in die Ostsee geführt wird und mit ungeheueren Eisschwierigkeiten zu kämpfen hat. Die Wände Les englischen Dampfers wurden von den Eismassen eingedrückt und der Dampfer sank nach vierstündigen vergeblichen Bemühungen, ihn über Wasser zu halten. Seine 22 Mann starke Besatzung wurde gerettet. — Erdstoß kn Italien. In der italienischen Provinz Fer- rära wurde ein Erdstoß von mehreren Sekunden Dauer ver spürt. Die Bevölkerung wurde von einer Panik erfaßt, doch ist nur geringer Sachschäden entstanden. — Absturz eines Privatflugzeuges. Bei Lyon stürzte ein Privatflugzeug ab. Die beiden Insassen, zwei In dustrielle. kamen ums Leben. —. Feuer im Telephonamt. In dem französischen Tele phonamt Carnot, das drei automatische Telephonzentren umsaßt, und etwa 18 000 Abonnenten bedient, brach Feuer aus. Unaefähr 4000 Telephonverbindungen sind auf längere Zeit zerstört, 5000 können unverzüglich wieder in Betrieb genommen werden. — Dier Personen mit der Axt erschlagen. InEngels - brand (Württemberg) wurden nachts im Hause Leg Gold arbeiters Karl Zoll vier Personen im Schlafüberfallen und mit einer Axt erschlagen. Die Getöteten sind der 60 Jahre alte Hausbesitzer Karl Zoll und dessen 58 Jahre alte Frau, ferner die LOjähria« Rosa Beyle geb. Zoll, Frau des Gold arbeiters Eugen Deyle, sowie ihr achtjähriger Sohn Eugen, während ihr vier Wochen altes Kin^ am Leben blieb. Als vermutlicher Täter wurde der Mann der getöteten Rosa Deyle festqenommen. Die Eheleute Beyle lebten getrennt. Der Ver haftete bestreitet die Tat. — Eine Mutter erschießt ihre« Sohn. Aus Linz wird gemeldet: In einem Ort bei Gmunden wurde der 40jährige Schornsteinfegergeselle Buchner von seiner 70jährigen Mutter niedergeschossen. Auf einem Spaziergang kam es zwischen der Mutter und seiner Frau zu einem Streit. Zu Hause wollte B. seine Mutter beschwichtigen. Dies« trat ihm mit einem Revolver entgegen. Beim Handgemenge ging der Schuß los, der Len Sohn in die Brust traf. Die Mutter wurde verhaftet., sie erklärte, daß sie di« Tat nicht bereue. — Unsicherheit in Berlin. Auf eine Lehrerin, die sich mit einer Berliner Volksschulktasse auf einem Ausflug befand, wurde im Grunewald ein Raubüberfall verübt. Au einem einsamen Waldweg sprang ein Mann hinter einem Busch hervor, schlug mit einem Ast mehrmals auf die Lehrerin ein und entriß ihr die Handtasche, in der sich Geld und eine goldene Uhr befand. Dem Täter gelang es zu entkommen. — Bluttat eines Eifersüchtige«. In Ingolstadt hat ein arbeitsloser Landwirt Pielmeyer den Former Weißmann durch einen Revolverschuß getötet und «inen Polizeihaupt. Wachtmeister Gleich durch zwei Scbüss« schwer verletzt. P. batt« seine Geliebte in Begleitung Weißmanns getroffen. Er stellte beide mit vorgehaltenem Revolver zur Rede. W. Holle den Wachtmeister herbei. Ms dieser Pielmeyer kontrollüeren wollte, gab der Eifersüchtige Lie verhängnisvollen Schüsse ab. Lr. wurde ins Gericktsgefänonis eingeliefcrt. — Ein Tobsüchtiger erschlage«. In einer Gemeinde bei Debreezin (Ungarn) riß stch ein landwirtschaftlicher, Arbeiter namens Franz More in einem plötzlichen Anfall von Irrwahn nachts sämtliche Kleider vom Leib« und rannt« mit dem Rufe: ,Zch bin Raubmörder und will Blut trinken!" durch Lie Straßen, wobei er di« Fensterscheiben der Schule, des Gemeindehauses und mehrerer Wohnhäuser ein warf. Aus einem Hause stürzten zwei Landwirte auf die Straß« und schlugen den Wütenden mit «inem Stock nieder More war auf der Stell« tot. Sei«» Geliebte >»gebr«chr. : W» ist di« Sr«l»«detes Seit Anfang «ergangener Woche lst ble-SS Jahre alt« berufslose M«tä T.-schi.«rley ausLeipzig-Gohltsspurlos verschwunden. Gl« wohnte in der Prinzenallee in Berlin. ..- Dor etwa Jahresfrist lernt« Meta Tschierley den 46 Jahr« alten Funke kennen, der Schlächter war und jetzt einen Handel mit Butter und Giern betreibt. Funke ist geschieden und lebt bei Angehörigen in Berlin. Sein« Beziehungen zu dem Mäd chen wurden in der letzten Zeit dadurch getrübt, daß Funke äußerst eifersüchtig war. Er machte ihm heftig« Szenen auf offener Straße und drohte, es zu ermorden. Am 18. März kam Funke spät nach Hause. Seinen Angehörigen fiel sein verstörtes Wesen auf. Er führte wirre Reden und hatte blutbesudelte Hände. Auf Fragen der Der- wandten erwiderte er: „Ich habe heute etwas angerichtet", Mehr war aus ihm nicht herauszubringen. Aerzte stellten fest, daß die Hände des Mannes ganz zerkratzt waren. Einige Tag« später erschien auf einem Polizeirevier der Bräutigam der Tschierley und zeigte an, daß sein« Braut seit dem 18. März verschwunden sei. Die Annahme ist wohl berechtigt, daß Funke sein« frühere Drohung wahrgemacht und Las Mädchen ermor det hat. Wo das Verbrechen geschehen ist, weiß man noch nicht, Boots««glück. 2 Perso»«« ertrunken. Auf Leu Rühr ereignet« stch bei Duisburg ein schwe res Bootsunglück. Zwei junge Leute aus Osterfeld beführen die Ruhr mit einem Paddelboot. Durch starke Strömung wurde das Boot gegen den Pfeiler eines Stauwerkes ge- schleudert, sodaß es zerschellt«. Dis Insassen ertranken. ' — Frau Dr. Kienle au» der Haft entlasse«. Aus Stutt gart wird gemeldet, Laß Frau Dr. Kienle im Hungerstreik verblieben ist. Da eine fernere Verdunkelungsgefahr nicht mehr als begründet erscheint, hat die Untersuchungsbehörde die Frau aus der Haft entlassen., — Lieber Dynamit al» elektrischer Stuhl. Einen sensa tionellen Abschluß fand kürzlich ein Versicherungsbetrug, Ler vor einiger Zeit zur Verurteilung des als schwer reich gelten den Rechtsanwalts A. Payne in Reuqork zum Tode durch den elektrischen Stuhl geführt hatte. Payne war es gelungen, das Leben seiner Frau ohne deren Wissen für rund drei Mil lionen Mark zu versichern und jene dann, mittels einer in ihrem Kraftwagen angebrachte Dynamitpatrone in di« Luft zu sprengen. Der Tag seiner Hinrichtung war schon bestimmt, als 48 Stunden vorher ein Gefängniswärter aus der Zelle des Todeskandidaten «inen dumpfen Knall hörte. Beim Oeffnen des Raumes fand man Payne mit abgerissenem Kopf in seinem Blute liegen. Er hatte, wie Lie Untersuchung ergab, durch eine in einem Medaillon verborgene Dynamitpatron« sich selbst den Schädel zerschmettert. Wie eine von dem Toten in der Zelle hinterlassene Nachricht besagte, wählt« er diese Todesart, um auf die gleiche Art zu enden wie sein Unglück« lsches Opfer. ..... „,.7- . ... — Blinde »»erden sehend. An der Wiener Augen« klinik werden Versuche an Kaninchen unternommen, mit dem Ziel, erblindeten Augen die Sehkraft wiederzugeben. Schon längere Zeit behandelte der Chef der Augenklinik, Dr Lindner, solch« Fälle von Netzhausablösunq mit glühen« dem Eisen. Dies« Method« besteht darin, daß di« äußerl Augenhaut geöffnet und die zutage tretende Aderhaut mij einem Glühstift durchbohrt wird, wobei die dort angesammelh Flüssigkeit abfließt und durch Lie Erhitzung der Netzhautstellt eine Entzündung hervorgerufen wird, die zur Verklebung de, gerissenen Netzhaut führt. Vei dieser Methode wurde «bei auch noch der gesunde Teil der Netzhaus zerstört, wodurg d«r ursprüngliche Erfolg wieder verloren ging. In An« knüpfung an dieses Verfahren hat der Dozent Dr. Guijs eine neue Methode entdeckt. Er benutzt statt der Erhitzung eine Aetzung mit Kalilauge und hat bereits 40 Patien. ten mit Netzhautablösunq das Augenlicht wieder« gegeben. Diese Art Ler Behandlung hat zudem den Vor teil, daß der Patien nicht mehr, wie bisher zehn Tage mit verbundenen Augen still und unbeweglich liegen muß, sondern daß er schon am dritten Tage das Bett wieder verlassen kann« Hundemeute stellt einen Schnellzug. Im Verlauf einer der beliebten Hetzjagden ln England floh der Fuchs bei Wymondham Roughs bei einem Bahnüber gang auf den Gleisen weiter. Die Hunde brausten auf dem Bahnkörper hinter ihm her. Das geschah zu einer Zeit, ÄS sich hier ein Schnellzug und ein Gllterzug fahrplanmäßig be gegnen sollten. Eine tüchtig« Eisenbahnersfrau erfaßte die Lag« blitzschnell. Sie stellte mit raschen Griffen in der Richtung des Güterzuges di« Gefahrsignale und lief dem Schnellzug mit wehender Fahne entgegen, obwohl wütende Hunde der noch iungen und wenig geübten Meute nunmehr sie an Stelle des Fuchses verfolgten und sich in ihren Röcken verbissen. Trotz der rasenden Geschwindiokeit des Schnellzuges, die hier auf über hundert Kilometer kommt, erkannte der Lokomotivführer rechtzeitig die Gefahr und hielt Len Zug an. Zwei der Hund^ wurden allerdings noch von der Lokomotive erfaßt und zer malmt. Der Fuchs war rechtzeitig zur Seite gesprungen und entkam. Die verdutzten Hunde umrasten nun bellend die Loko, mot've, so daß es aussah. als ob sie einen Schnellzug gestellt hätten. Der Hundemeister hatte größte Mühe, Lie durch den Tod ibrer Kameraden aufgeregten Tiere wieder zu sich zu ritten, die ohne die Geistesgegenwart der Eisenbahttersfrau wohl restlos überfahren worden wären. MitteriMEsansNehken mitaeteltt vo» de, Sächsische» Lanbeowetterwart« vom 39. März abend» Vi» 31- März abend«. Zettwetse etwas auffrischende Winde aus nördlichen Richtungen. Bewölkungsgrad stark schwankend. Oertlich Nebelbtldung. Temperaturverhältniffe wenig geändert. Auf treten vo« meist leichten Niederschlägen. Verantwortlich fllr die Lchrtstlettmia: ssrtedrtch M, nzner tn Au»; Mr den Ametaentetl: Albert Deorai tn Zschorlau, Notatlonodrnck und Verlao: E. M. Gärtner in Au«. Die heutig« Nummer umfaßt 8 Setten.