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e- o- :u s, er N e- !N m e. § it !S rr >r l. tt r- t. f- k. ;r n ll u l- n »« !- l- r n r n ss n « V. D. prignano. s D OerMche Angelegenheiten. Unveränderte Verabschiedung -eA ISchsischen Etats 1930. Der Rechtsausschuß des Landtags beschloß, den Antrag der Sozialdemokraten sowohl wie sämtliche anderen Anträge zum HauShaltplan 1930, die sich mit Aenderungen der Gehaltsbezüge der Minister und Ministerial- beamten befassen, als Material für die Beratung des Haushaltplanes des nächsten Jahres zu überwei sen. Die Nationalsozialisten verließen die Beratung, weil sie nicht erreichten, daß über ihre Anträge in materieller Beziehung verhandelt wurde. Gegen den oben mitgeteilten Beschluß stimmten nur die Kommunisten. Die Bedeutung dieses Beschlusses liegt darin, daß nunmehr der Haushalt plan für 1930 ohne Aenderung verabschiedet werden wird. Araslwagen öffnet sich die Einstellhalle. Die Beisetzung -er Opfer von Eschweiler — Zwe« Streitende nberkahren. Wie aus M ts ko le (Ungarn) geme'det wird, wurden nach dem Passieren eines Zuges in der Nähe von Szerenes neben dem Eisenbahn- damm zwei Männer in einer großen Blutlache aufgefun den. Der eine von ihnen war bereits tot, der andere wurde in schwerver'etztem Zustande ins Krankenhaus ge bracht. Wte sich später herausstellte, sind die beiden Män ner, zwei Landwirte, auf dem Eisenbahndamm in Streit geraten und haben aufeinander eingestochen. Da bei haben sie den nahenden Zug nicht bemerkt und sind »von ihm überfahren worden. — Ein Felsen wird bewacht. Aus Cochem wird gemel det: In der Stadtverordnetenversammlung berichtete der Bür germeister über die Bergrutschgefahr, die es nötig mache, für einen Verbindungsweg zwischen Cochem und Sehl zu sorgen. Man rechne in nächster fielt mO den: Ab^'r, nan mindestens 60000 cbm Felsen von dem Berge unmittelbar neben Cochem. Eine große Anzahl von Wachmannschaften ist ständig i" der Näb- Felsens anwesend. — Unzuverlässigkeit mit drm Tode bestraft. Das Mos kauer Gericht verurteilte einen Eisenbahnbe amten zum Tode durch Erschießen; weitere vier Beamte wurden zu Gefängnisstrafen bis zu dret Jahren und drei Beamte zu zwei Jahren wegen Sabotage und anderer Vergehen verurtetlt. Die Beamten sollen durch Unzuver lässigkeit und Nachlässigkeit ein Eisenbahnunglück verschuldet haben, durch das sehr großer Schaden ange richtet wurde. — Heldentaten von Tiere«. In großen Londoner Tages zeitungen hat man in letzter fieit ein« besondere Rubrik ein gerichtet, die von tapferen Tieren berichten. Da Nest man von der Heldentat de« Hundes „Maß", der in «inen reißenden Fluß gesprungen war. um «in zebniährwes Kind zu retten. Der Lund „Perro* holte ein sechzehnjähriges Mädchen aus den Fluten. Der Hund „Teddy" hielt ein Wildschwein in Schach, das «ine Frau angegriffen hatte. Ein Schäferhund iprang einen: durchgehenden Pferd an den Kopf, erfaßte die fiiigel mit dem Maul und brachte so das scheue Tier zum Stehen. Ein Setter bemerkte den Ausbruch eines Feuers, weckte durch sein Bellen die Haus^nessen und stürzte immer wieder ins brennende Haus, um Familienangehörige zu warnen. Der Hund ,Gyp" rettet« drei Knaben, deren Pfad- - B^md aeraten war. Er zerrte so lange an den Kleidern her Schlafende«, bi» sw erwachten und im letzten Moment aus dem Selt fliehen konnten. E Neues aus aller Well. 14 Käufer durch Lawinen zerfförr. Durch Lawinen wurden gestern, am Dienstag, in dc- Alpentälern der Provinz Trient insgesamt 14 Bauern häuser zerstört. Dabei wurde eine Person getötet. Mehrere Personen erlitten Verletzungen. Am Dienstag wurden die Opfer der Bergwerkskatastrovtz« zu Grabe getragen. Etwa 50 uniformierte Bergleute beglei teten den Zug. Unzählige Kranzspenden schmückten die Särge. Sämtliche öffentlichen Gebäude und Privatgebäude hatten Halbmast geflaggt. An der großen Tvauerfeier nahmen außer den Angehörigen die Bergarbeiterorganisationen, di« ' Betriebsverwaltung sowie die Vertreter der Reichs- und Staatsregierung, der Behörden, der Wirtschaft und der Geist, lichkeit teil. — Nach den Einsegnungsfeierlichkeiten und den Ansprachen der Geistlichkeit kam es zu Zwischenfällen. Zwei Vertreter der revolutionären Gewerkschaftsopposition hielten an den Gräbern kommunistische Reden. Poliiseibeamt« hinderten sie am Weiterreden und nötigten sie, den Friedhof zu verlassen. Die Kommunisten marschierten hierauf unter Dor antragung einer roten Fahne zum Marktplatz in Nothberg, wo sie eine Kundgebung veranstalteten. — Gräberfunde der frühesten Bronzezeit. Beim Tief, pflügen südwestlich von obermöllern bei Merseburg stieß man auf die Reste vorgeschichtlicher Grabanlagen. EK wurden elf Steinpackungsgräber und ein Lrdflachgrab ge funden. Die Steinpackungsgräber bestehen aus dem Bo- oenpflaster, einer aus einer Trockenmauer bestehenden Um fassungsmauer und der in das Grab hineingestürzten Decke. Den ganzen Bau muß ursprünglich eine Holzkonstruktion gestützt haben, auf die die Steindecke gepackt war. Nach dem Verfaulen der tzolzteile sank dann die Steindecke in sich zusammen. An Beigaben fanden sich vier kleiner« Gefäße und mehrere Bronzen. Unter den Bronzen sind neben zwei Oesennadeln u. a. ein Pfriem zu nennen, der aus einer Bronzespitze besteht, die in einen zurechtgeschnit tenen und polierten Röhrenknochen als Griff gesteckt ist, und ein Armring mit dreieckiger Schmuckplatte von bisher für Mitteldeutschland unbekannter Form. Dis Gräber ge hören der frühesten Bronzezeit (um 1800 v. Lhr.) an. — Die ganze Polizei entlassen. Der umfangreich« Polizeiskandal in Neuyork hat in der ganzen Welt be rechtigtes Aufsehen erregt und ein bezeichnendes Licht aus die Zustände geworfen, die in gewissen amerikanischen Städten unter den Organen der öffentlichen Sicherheit herrschen. Die Verbältnisse in der amerikanischen Riesen stadt werden aber weit in den Schatten gestellt durch die des im gleichen Staate gelegenen Glaßboro, dessen Bürger meister si Kürzlich veranlaßt sah, die gesamte städtische Polizei wegen der in ihr herrschenden Korruption Knall und Fall zu entlasten. Die radikale Maßnahme hat natür lich riesiges Aufsehen erregt, selbst bet den Freunden des Stadloberhauptes. Seitdem sind denn auch noch nie so viele Einbrüche in Glaßboro vorgekommen, und die Ver brecher haben gute Tage, da sie vor der rächenden Hand der heiligen tzermandad sicher sind. Nur vor der alsbald zum Selbstschutz gegründeten Bürgergarde müssen sie sich etwas in acht nehmen. Aber wer weiß, wie lange Kieft noch besteht. Dann löst der Herr Bürgermeister auch diese auf. Die Wünschelrutengängerin von Lq>rignanv. Ei« Bauernmädchen, dem die Schätze der Liese offen liege«. Die sächsischen Sparkassen Ende 1930. Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes betrugen am 31. Dezember 1930 bei den sächsischen Sparkassen die Spareinlagen 700,75 Mill. NM. gegen 667,23 Mill. Mde 1929, die Sicherheits- und ander« Rücklagen 16 8 (12,07) Mill. RM. und sonstige Passiven 55,93 (40,18) Mill. RM. Tie Gegenwerte hierfür setzten sich wie folgt zusammen: Kasse, einschl. sofort greifbare Bankeinlagen 41,54 (i. D. 25,39) Mill. Reichsmark. Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen 0,448 (1,52) Mill. RM., Wertpapiere 15606 (121,67) Mill. Reichsmark, Termingelder bei Banken 62,3 (34.26) Mill. RM., Hypothekendarlehen 416.26 (361 02V Mill. RM., Darlehen «egen Bürgschaft 76 87 (65,21) Mill. RM. und sonstige Aktiven 18,51 (10,42) Mill. RM. Aue, 25. Febr. Gesiarn vormittag Vs 11 Uhr ist ein ISjähriger Oberrealschüler bet den Anlagen in der Meh nertstraße in einen Kraftwagen hineingelaufen. Der Junge kam zu Fall und erlitt Beinverletzungen. Er wurde zu Dr. med. Meyer gebracht. Die Schuld trifft den Verunglückten selbst, da er unvorsichtig aus den An lagen über die Straße lief. Schneeberg, 25. Febr. Gestern fanden hier zwei poli tische Versammlungen Patt. Die NSDAP, ver anstaltete, wie unter „Parteien" des näheren berichtet wird, im vo lbesetzten Sonnensaale einen Diskussionsabend, wobei Lehrer Göpfert-Glauchau sprach. Dis Kommunisten tagten in „Stadt Leipzig". Nach Beendigung ihrer Ver sammlung zogen die Kommunisten die Zwickauer Straße herein. A s sie versuchten, vor das Versammlungslokal der NSDAP, zu ziehen, wurden sie von örtlichen Polizei- und Gendarmeriekräften, verstärkt durch ein Kommando aus Aue, zerstreut und in die Seitenstraßen abgedrängt, ohne daß der Gummiknüppel Anwendung zu finden brauchte. — Sine Holzwarenfabrik abgebrannt. In der Holzwaren- fabrik Bartmann in Mörs entstand ein Feuer, das mit rasender Geschwindigkeit auf das ganze Anwesen Übergriff. Die Feuerwehr mußte sich darauf beschränken, di« umliegenden Gebäude, in denen große Oelbestände lagerten, unter Wasser zn halten. Don der Fabrik konnte nichts gerettet werden. — Notlandung. Ein von dem deutschen Flieger Pertersen gesteuertes deutsches Verkehrsflugzeug, das gestern, am Diens- tag, vom Flugplatz Le Bourget abgeflogen war, hat wegen einer Motorpanne bei Clacy landen müssen. Das Flugzeug wurde stark beschädigt. Die vier Passagiere blieben un versehrt. — Die Pflegemutter in den Brunnen geworfen. In dem rumänischen Dorfe Balaceana warf der Bauer George Busuioc unter Beihilfe seiner Frau seine sieb- rtgjährige Pflegemutter in den Brunnen, um sich chrer zu entledigen. Der alten Frau gelang es jedoch, sich an zwei vorspringenden Mauersteinen festzuhalten, erst an andern Tage wurde die völlig Entkräftete von den Nach barn beim Wasserholen entdeckt. Die beiden Täter wurden verhaftet. — In die Transmission geworfen? Aus Geilyelm (Oberbayern) wird gemeldet: Der 42 Jahre alte Landwirt A. Tasertshofer in: Dorf Oberhausen wurde als furchtbar ver stümmelte Leiche in dem Transmissionsraum des Sägewerkes Untermühle, wo er geschäftlich, zu tun hatte, aufgefunden. Die Staatsanwaltschaft hat einen Hilfsarbeiter Nasch, der sich auch mit Handels- und Geldgeschäften befaßt, verhaftet. Rasch be kam mit dem Hofbesitzer wegen eines Wechsels Streit. Um seinen Wechselgläubiger zu beseitigen, soll Nasch kurz entschlossen sein Opfer in die in Gang befindliche Transmission geworfen haben. ' — Mordgeständnts im Testament. Ein Schäfer aus einem ungarischen Orte hatte in seinem Testament Uber seine wenigen Habsei'akekten, einen Feiertags- und einen Arbeltoanzua, zwei Paar Hirtenstiefel und ähnliches verfügt. Die letzte Seite des Testamentes enthielt zum Entsetzen der Erben ein Mvrdge- stän'dnis. Nach seinen eigenen Angaben hatte der Schäfer vor 46 Jahren zwei Mord« begangen. Die Nachfor schungen evoaben tatsächlich, daß in der angegebenen Zeit zwe' Morde polstert waren, die damals nicht aufgeklärt werden konnten. Ohne das Geständnis des Sterbenden wäre nie Licht in dieses Dunkel gekommen. — Gin mysteriöser Mord in Cambridge. Ganz Eng land wird augenblicklich durch einen höchst rätselhaften Mord in Aufregung versetzt. Im Sidney-Susser-Lolleg in Cambridge fand man den Studenten Ellis in seinem Zimmer tot auf. Sein Kopf war von der Stirn bis zum Kinn mit acht kunstvoll ineinandergeknüpften Taschentü chern ambunden; die Arme waren auf dem Rücken gekes selt und die Unterschenkel mit den Wickelgamaschen des Studenten aneinandergeschnürt. Außerdem war der ganze Körper mit Radiodraht umwickelt. Man steht vor einem Rätsel. Diese legendäre Etruskevstakt Eaoena soll dem aufklilhen- den Rom getrotzt Haden unk nach «tqem erbitterten Kampf« ganz vom Erdboden getilgt worden sein; nur die Totettstätten - unter der Erd« entgingen der Vernichtung. Jetzt, da so unser- «art«t in der Rühe Rom« Etruskergräber entdeckt worden find, taucht auch bte Sage von dem verschollenen Capena wieder auf und wird fast zum geschichtlichen Beweis. Also ist vor so viel unerhoffter Größe und wieder gefundener Tradition die Auf regung um und in Leprignano, dem bisher so unbedeutenden Landstädtchen, wohl zu verstehen. Die junge Wünschelrutengängerin, di« mit ihrer kleinen Wünschelrute jene Vergangenheit in den Tag gerufen hat, da das Nordische Rom di« vorderasiatischen Etrusker ausrottete, ist k^ute die gefeierte Heldin, Sie läßt sich gerne be staunen und erzählt eifrig das Wenige, das sie selbst von ihrer Naturga-e versteht. So sagt si« mit einem gewissen Stolz, daß ihr Herz, während sie mit der Wünschelrute einhergeht, rasend schlägt (sie weiß sogar genau die Zahl :220 Pulsschläge in der Minute); dann erklärt sie auch, woran sie die Art der im Boden verborgenen Gegenständ« erkennt: si« läßt sich nämlich nachein- ander Stückchen von Ton, Glas und Bronze und anderen Mr- tallen auf die Hände legen, und nur dann schlägt di« Wünschel rute aus, wenn der aufgelegte Gegenstand von der gleicher Art ist wie der unter der Erde versteckte. Si« ist so fähig, wie ein Experiment bewies, Wand malereien in -er. Srabkammern vorauszusagen. Was sie aber am meisten mit Stolz erfüllt, ist, daß sie demnächst in Pompeji und Herkulanum nach verschütteten Gold- und Sil- verschätzen forschen soll, und daß sie von einer wissenschaft lichen Gesell schäft aufgefordert wovden ist, in Aegypten, im berühmten Tale d«r Könige, mit ihrer Wünschelrute Pharaonengraber aufzuspüren, die viel älter un bedeutender sind als die Grabstätten der Etrusker bei Le- Bor einiger Zeit erregte in den Vereinigten Staaten eine photor'ektrische Erfindung beträchtliches Aufsehen, die es ermöglichte, daß sich eine Tür vor einer sich nähernden Person selbsttätig öff iete. In der Wirkung die gleiche, im Prinzip jedoch völlig verschieden davon ist eine un längst in England «tngeführte Neuerung. Diese gestattet es dem Führer eines Kraftwagens, die Tür seiner Ein- stellha'li zu öffnen und das Licht darin einzuschalten, ohne baß «r seinen Platz am Steuer zu verlassen braucht. Ein einfacher Druck auf einen Knopf am Schaltbrett genügt, um den gewünschten Zweck zu erreichen. Ein zweiter Druck schließt, nachdem der Wagen in die Halle gefahren ist. die Tür wieder und löscht, wenn gewünscht, das Licht. Die neue Vorrichtung besteht im wesentlichen auS drei Teilen. Zunächst ist in den Wagen ein kleiner Rundfunk sendeapparat eingebaut, der, durch den Druck auf den Schaltbrettknopf betätigt, den zweiten Teil, den in der Einstellhalle befindlichen Empfänger, beeinflußt. Dieser wirkt wiederum auf den dritten Apparat, durch den auf i elektrischem Wege die Tür geöffnet bezw. geschlossen und das elektrische Licht ein- oder ausgeschaltet werden kann. Der Empfangsapparat in der Halle läßt sich übrigens jo einstellen, daß er nur auf ganz bestimmte, allein dem Besitzer des Wagens bekannte Wellen anjpricht; ein mit dieser Vorrichtung versehener Wagen führt also in Zukunft gewissermaßen d en einzigen Schlüsse: zu seiner Halle stets mit sich. Der Apparat läßt sich ohne Schwierigkeit auch in jeden alten Kraftwagen einbauen; die zu seiner Be- tägiguug erforderliche Kraft ist nicht größer als die für die elektrischen Lampen übliche. Besonders für Aerzte und ander«, die häufig erst nachts mit ihrem Wagen neck. Hause kommen, dürfte sich die Erfindung als sehr zweck mäßig erweisen. MlNerimisansfichlen mktseteklz vo» d«, SSckPcke» Sandeiwetterwart« vom 26. Fobruar abend» bi» 26. Februar abend«. Zeitweise lebhaft« Winde aus westlichen Richtungen. Bewb'kun^'szunahme. Temperakuransstieg. Zeitweis« Niederschläge. Verantwort«» kür die Schristleitnnm Friedrich Menzner i« An«-, ikr den Ameigentell: Albert Georgi in fifchorlau, Rotationsdruck und Verlag: L M. Gärtner in Aue. — Eharl'« als Kritiker. Charlie Chaplin, der urwüch sige Fi'mkomiker. soll angeblich auch im Privatleben ein großer Spaßmacher sein, dessen bissige Randbemerkungen nicht weniger treffend sind als seine Grotesken auf der Flimmerwand. Er stritt gelegentlich mit einer Kollegin darüber, ob «S feblerfteie Menschen gäbe. Di« Dam« beteuerte, einen einzigen Fehler zu besitzen; sie sei ein klein wenig eite: und stünde manchmal lange vor dem Sv'e^el. um sich an ibrer eigenen Schönheit zu erfreuen.— „Das ist kein« Eitelkeit, meine Liebe", meinte Charli« trocken, „sondern Einbildung." Größte Aufregung herrscht schon seit Wochen in dem kleinen Landstädtchen Leprignano, das nur wenig« Stunden von Rom entfernt liegt. Die Einwohner des Ortes sinb «vst vor knapp einem halben Jahrs durch dos plötzliche Aus- tauchen eines geheimnisvollen Sees hart an der Grenze chrer Gemarkung beglückt worden und haben nun einen koppelten Grun-, sich vor der Welt ausgezeichnet zu fühlen. Denn ein junges Mädchen aus ihrer Mitte liefert heute einen unerschiMichen Stoff für sensationell« Berichte. Leprignano ist zum Wallfahrtsort für Gelehrt« geworden, für Neugierig« und Touristen: alle wollen das Wunder bestaunen, nämlich wie das hübsch« Bauernmädchen Marta Mataloni, ein« kleine Birkenrute in den Händen, über die Aecker und Wiesen schreitet, den Lockenkopf wie lauschend vorneigt, in ruhiger Bestimmtheit Anweisungen gibt und «in kleines Heer von Arbeitern kommandiert. Maria Mataloni — über deren erfolgreiches Wim» schelrutengehen der „E. V." schon kurz Mitteilung machte — sucht die Gräber ihrer Vorfahren, die vor mehreren taufend Jahren gelebt haben, als Rom noch in den Windeln lag. Si« läßt ihre Wünsch«Irute immer und immer wieder klopfen, befiehlt, kleine Stöbe in den braunen Ackerboden zu stecken, und sagt dann, als wäre es das selbstverständlichste Ding von der Welt: „Sv, nun grabt nach, ihr werdet eine unterirdische Grabstätte von der und der Größe und mtt dem und dem Inhalt darin finden!" Und immer ist es so, wie sie es vorausgesagt hat. Nach wenigen Augenblicken wird bereits der verschüttet« Eingang zu einem uralten Etruskergrab freigelegt, ein L'.chlstrahl dringt dort ein, wo seit Jahrtausen den undurchdringliches Dunkel geherrscht hat, und fällt auf ge bleichtes Gebein, auf seltsame Tonkrüge. Bronzogefäße und schillernde Glasbehälter, auf Staub und Mörtel einer verschol lenen Welt. . Viele der geheimnisvollen Totenkammern der Etrusker hat Maria Matalont in -en letzten Wochen mit ihrer Wünschelrute schon aufgespiirt und damit der Archäologie e'nen großen Dienst erw'esen, vielleicht sogar -ie Spur aüfgebeckt, die zu der sagenhaften antiken Stadt Capena führt.