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Das englisch-französische FloNengeschSfl vor dem Abschluß. Deutschland als Kandelsodjedt. England gegenüber gumständntss« in der Seeabrüstung -u machen. Wenn dl« «nglisch-französtschen Verhandlungen -um 4 bschluß kommen, und wenn sich Italien dann etwa auch noch dieser Vereinbarung anschließt, ist Deutschland von vornherein auf der kommenden Abrüstungskonferenz zu einer Niederlage verurteilt. Pari», 24. Febr. Den gangen Dag über verhandelte tzenderson mit Briand über «inen Anschluß Frankreich» an das Flottenabkommem, das auf der Londoner Geeabrüstungskonseren» vorläufig zwischen Eng. land, den Vereinigten Staaten und Italien beschlossen wurde. Nach der Sitzung erklärten Briand und Marineminister Dumont, daß em« grundsätzlich« Einigung erzielt worden sei unter der Bedingung, daß Italien dem Abkommen zustimme. Der Wortlaut des Abkommens soll bis zur Billi gung durch die italienische Regierung geheim bleiben. * Land»«- 25. Febr. Reuter meldet aus Paris: Ms Hen derson gestern nachmittag die Botschaft verließ, um den Zug nach Rom zu erreichen, strahlte sein Gesicht vor Freude. Be fragt, ob er zufrieden sei, erwiderte er: „Ja, und ich hoffe, ich werde bei meiner Rückkehr noch zufriedener sein." In der Reutermeldung heißt es dann weiter: Alles hängt etzt von der italienischen Regierung ab, denn wenn Italien ne französisch-britische Vereinbarung nicht billigt, wird sie ein oter Buchstabe sein. Aber di« britischen Minister rechnen an- cheinend darauf, daß Italien nicht beiseite stehen und die Um- Wandlung des Londoner Dreimächtooertrages in einen Fünf- mächtevertrag nicht verhindern wird. * Frankreich hatte sich zunächst einverstanden erklärt, seine Ursprünglich« Forderung von 805 000 Tonnen Seerüstung au? 640 000 Tonnen herabzusetzen. Die englische Regierung for- >erte statt dessen eine Beschränkung auf 620 000 Tonnen, wo- rauf die Franzosen auf 630 000 Tonnen herabgingen. Außer- -em hat Frankreich eine Forderung aufgestellt, die für Deutschland von allergrößter Bedeutung ist. Frankreich will nicht mit gebundenen Händen zur Abrüstungskonferenz gehen, wenn es nicht von England ganz bestimmte Garantien in der Frage der Landaufrüstung erhält. Mit einem Wort: England soll auf der Abrüstungskonferenz der französischen These zustkmmen, wonach Frankreich verlangt, daß ausgebildete Reserven nicht in die Rüstungsvereinbarungen einbezogen werden. England soll Frankreich das militärische Uebergewicht auf dem Kontinent garantieren, wofür Frankreich bereit ist, Kein Gedanke an Abrüstung. 1S Milliarden für Heeresausgabeu in Frankreich. Pari», 24. Febr. In der Kammer ergriff Kriogsminister Magtnots bei der Beratung des französischen Kriegshaus halts das Wort zu bedeutsamen Ausführungen, aus denen unzweideutig hervorgeht, daß Frankreich bei der kom menden Abrüstungskonferenz kein« Zuge ständnisse machen will. Die hohen Rlistungsausgaben schob der Kriegsminister auf das Konto der Erhöhung der Lebenshaltungskosten. Er betonte in bezug auf die Abrüstung, daß Frankreich augenblicklich «ine Herabsetzung seiner NUstungsausgaben unmöglich vornehmen könne, wenn es nicht seine Sicherheit gefährden wolle. (!) Man müsse vielmehr zu nächst an «ine Neuorganisation des Heeres gehen. Frankreich, so betonte Maginot, kann auf keinen Fall zu- geben, daß man die Militärklauseln des Versailler Vertrages preisgibt, denn sein ganzes Militärsystem begründet sich au diesen Klauseln. Wenn man ein internationales Recht will so darf man nicht alle Völker auf eine gleiche, Stufe stellen. Richtig ist vielmehr, daß die früheren Angreife/ eine schärfere Begrenzung ihrer Rüstungen vornehmen als die, die keinen Angriff unternommen haben. Unter diesen Vorbehalten und unter der Bedingung einer rigorosen internationalen Kon trolle wird Frankreich an allen Bemühungen teilnehmen, nm die Genfer Abrüstungskonferenz zu einem günstigen Mschluß gelangen zu lassen. Die Erklärungen des Abg. Ehouffet gipfelten in der Feststellung, daß die französischen Heeresausgaben insgesamt 19019 Milliarden Franken betrügen und nach heutiger Wäh rung um mehr als 12 Milliarden'Franken höher seien als im Jahre 1913. 35 v. H. aller Staatseinnahmen würden heute für militärische Zwecke verwandt. gegebenen Solidarität von Industrie und Landwirtschaft Rech- nung getragen werde. Sie fordere Parität und wende sich gegen die einseitigen Opfer, die ihr bisher gerade in der Han delspolitik zugemutet worben seien. Zum Schluß wendet sich der Minister an die Land wirtschaft selbst. Er weist darauf hin, daß auch dieses Gesetz selbstverständlich keine Zauberformeln in seinem Schoß berge, daß es aber die entscheidenden Probleme an den Wur zeln paäse und bis an die Grenze dessen gehe, was zurzeit ge- setzgeberlsch auf agrarpolitischem Gebiet überhaupt möglich sei. Ich weiß, so erklärte er, daß viele meiner Berufsgenossen unter dem furchtbaren Druck unmittelbarster Bedrohung ihrer Exi stenz dem Staate voller Mißtrauen und meiner eigenen Politik voller Unmut und Argwohn gegenüberstehen. Ich verstehe die schwarzen Fahnen der Verzweiflung und Empörung als schwere Krankheitssymptome der um das Leben ringenden Land. Wirtschaft. Mögen manch« Kreise dieses Hauses und vielleicht auch des deutschen Volkes für die Agrarpolitik der Regierung nicht mehr das notwendige Verständnis aufbringen, ich halte trotzdem fest an meiner Aufgabe als verantwortungsbewußter Reichsminister für die deutsche Landwirtschaft. Ich werde meinen Platz so lange behaupten, als ich der Ueberzeugung bin, hier am besten der deutschen Landwirtschaft und unserem Va terlande zu dienen. Irgendwie andersgeartete Motive der Taktik und Parteipolitik können und werden bei mir, der ich Mich von allem Bleigewicht befreit habe, keine Geltung haben. Die Ministerrede findet am Schluß den Beifall der Mittel parteien. Die Sozialdemokraten verharren in beredtem Schweigen. O> Prestestimmen. Berlin, 25. Febr. Nach Ansicht der Deutschen Ta ges ztg. schaffe die Vorlage, die den Schlußstein des umfas senden Systems agrarpolitischer Maßnahmen bilde, nur die Basis und Möglichkeit, noch nicht letzte Entscheidung und Wirk lichkeit. Alles werde von der Art abhängen, wie die Ermäch tigung tatsächlich gehandhabt werde. — Lokalanz., Tag und Deutsche Ztg. sehen in der Ausdehnung der Ermäch tigung eine Behinderung für die wirkliche Sanierung der Landwirtschaft. Die Zollfrage werde, so schreibt dieDeutschc Ztg., in dem Kulissenhandel der letzten Tage vollends zur Farce. Was Schiele gesagt habe, sei schon dürftig genug. Was die Regierung tun werde, lasse sich an der Frage des Butter zolls sehr leicht ermessen. Der Tag nennt die Vorlage eine Kampferspritze zu momentaner Anregung. Aber die Spritze helfe ntchi. — Das Berl. Ta gehl. sieht in den Ausführun gen des Ministers ein An,Zeichen dafür, daß auf allen Gebieten und an allen Grenzen das bestehende Vertragssystem aufge lockert werden soll. Das werde in vielen Fällen schwere Zoll kämpfe bedeuten. — Die Voss. Ztg. bezeichnet die Einigung über das Agrarprogramm im Kabinett als ein« Vertagung und keine Entscheidung in den wichtigsten Punkten. Durch die Ermächtigung des Gesamtkabinetts werde der Kampf erneut ins Kabinett zuriickvcrlegt. Wenn di« Regierung auf Grund der Ermächtigung eine Handelspolitik treiben würde, die den wirtschaftlichen Grundsätzen des sogen, kleinen Genfer Zoll friedens zuwiderliefe, werde sie auf den schärfsten Widerstand stoßen. Jnnerpolitisch erschienen die geplanten Maßnahmen nur dann möglich, wenn Hand in Hand mit ihnen die Derbilli- aungsaktion fortgeführt würde. — Die Germania hält die Widerstände gegen das neue Agrarprogramm von Seiten der Übrigen Wirtschaft angesichts der bisherigen Maßnahmen für die Landwirtschaft für verständlich. Es sei daher um so not wendiger, daß von den Ermächtigungen zum Schutze der Land wirtschaft nur soweit Gebrauch gemocht werde, als es mit den Gesamtinteressen der deutschen Volkswirtschaft vereinbar sei. — Der Börsenkurier sieht es als wesentlich an, daß die Ermächtigung auch stofflich auf die Erzeugnisse der bäuerlichen Deredelungswirtschaft und der Forstwirtschaft ausgedehnt wer- den solle. Die Ermächtigung setze das Vertrauen voraus, daß -le Gesamtregierung auch im Sinne der Gesamtwirtschaft denke und handele. — Der Vorwärts hält die Ausdehnung der Ermächtigung auf alle agrarischen Produkte für das bedenk lichst«. Entweder bedeute die Erhöhung der Zölle Kündigung der Handelsverträge und Zollkrieg oder Verhandlungen mit den betreffenden Staaten und Bewilligung von Einfuhrkontin genten. So weitgehende Zollermächtigungen seien in der Hand ein«: jeden Regierung «in gefährliches handelspolitisches In strument. Die Reichsregierung rattstzlert den Posenvertrag und die Genfer Zollabmachungen. Berlin, 24. Febr. Das Reichskabinett hat sich in seiner gestrigen Abendsitzung auch mit dem polnischenHandels- vertrag und der Genfer Vereinbarung beschäf tigt, in der fcstscle.it wird, daß die beteiligten europäischen Staaten auf Zollerhöbungen verzichten, wenn nicht dringende Umstände oder die innere Gesetzgebung der Staaten Aus- nahmen erforderlich machen. Es ist nunmehr damit zu rechnen, daß der Reichstag über die Ratifizierung beider Abkommen noch während seiner gegenwärtigen Sitzungsperiode beschließen wird. 4SS1VV0 Arbeitslose! Berlin, 24. Febr. Nach dem Bericht der Re'chsanstalt für die Zeit vom 1. bis 15. Februar ist die Belastung der Arbeitslosenversicherung, di« im vorigen Berichtsabschnitt noch um rund 155000 HauptUnterstützungsemp fänger zugenommen hatte, bis zum 15. Februar nur noch um 48000 auf rund 2 602 000 (im Vorjahre 2 318 000) gestiegen. In der Krisenfürsorae wurden am gle'chen Stichtage rund 861 000 Hauptunterstützungsempfänger gegen über 811.000 am 31. Januar gezählt. Bon den verfügbaren Arbeitsuchenden, die am 15. Febr. bei den Arbeitsämtern eingetragen waren, waren rund 4991000 arbeitslos. Tas Ansteigen dieser Zahl um rund 106 000 gegenüber dem 31. Januar fällt, wie man be schönigend hinzufügt, zum großen Teil (2,8 v. H.) den Saison-Außenberusen zur Last, während in den übrigen Be rufsgruppen nur «ine Zunahme um 1,7 v. H. zu verzeichnen ist. Zusammenbruch einer Relchswehrhetze Berlin, 24. Febr. Reichsmehrminister Groener hat sich mit der von dem angeklagten Kaufmann Becker abzugebenden Ehrenerklärung für die beleidigten Offiziere und De- amten der Heeresverwaltung einverstanden erklärt. Dement sprechend gab heute früh der Angeklagte Becker die Grklä- rrmg ab, daß er nach den Ergebnissen der Hauptverhandlung die im „Achtuhrabendblott" enthaltenen Vorwürfe gegen Be amte und Offiziere der Heeresverwaltung über Mißstände bei der Vergebung von Heeresausträgen nicht aufrechterhalten könne und sie hiermit zurücknehme. Chefredakteur Zucker schloß sich dieser Erklärung an. Die Angeklagten übernehmen die Kosten des Verfahrens. Selbstmordversuch im Reichs Präsident« npalai». Berlin, 24. Febr. Im Palais des Reichspräsidenten ver suchte heute vormittag «in Mann, sich mit einer Parabellum pistole zu erschießen. Der Eindringling, ein gewisser Alois Broll, der 1902 in Oberschlesten geboren und erst gestern aus Kreuzburg in Oberschlesien nach Berlin zugereist ist, ist nicht durch das Hauptportal in das Palais gelangt, son- dern durch einen S« i ten ein gang in der linken Ecke des Ghrenhofes. Von dort gelangte er durch einen kleinen Raum in das Meldezimmer, in dem sich ein Pförtner und ein Kri- minalbeamter befinden. Broll wandte sich an den Kriminal beamten und bat um Unterstützung. Auf dessen Zureden, er möge ein schriftliches Gesuch stellen, erklärte Droll, er habe nur noch zwei Stunden zu leben. Der Beamte bemühte sich, Broll zu beruhigen. Plötzlich langte dieser jedoch eine Pistol« aus der Tasche. Der Beamte packte Broll am Arm und entriß ihm die Waffe. Der Festgenommen«, der sofort der Polizei über geben wurde, erklärt«, die Kugel sei für ihn bestimmt gewesen. Anscheinend handelt es sich um einen Geisteskranken. Berlin, 24. Febr. Der Verband Berliner Metallindu- strieller hat den bestehenden Gehaltstarif zum 31. März gekündigt. Es kommen ca. 70 000 Angestellte in Betracht. O Eger, 24. Febr. Die Polizei hat nach Haussuchungen, bke schwerbelastendes Material gegen Kommunistenführer zutage förderten, elf Personen festgenommen, die an Vorbereitungen zu den Demonstrationen am 25. d. M. beteiligt waren I Soziallfttsche Mchwirtschafl. Dessau, 24 . Febr. Uede-r den Anhaltischirn Sied lerverband, der seinerzeit von den anhaltischen Sozial demokraten «gründet worden ist und dessen Leitung sich auch in sogialdemokatifchen Händen befindet, tst beute das Kon- kur-verfahren eröffnet worden. Di« Siedler und Sparer, deren Zahl Lis an dl« Dausend heranreichen dürfte, werden durch den Konkurs auf das «mpftiidlichste getroffen. Sie verlieren ihre ganzen Spargelder, und auch da» Besitztum der Siedler, auf das bereits ein« Anzahlung geleistet worden tst, tst auf das äußerst« gefährdet, wenn nicht der anhaltische Staat im letzten Augenblick noch helfend ein- greifen wird, woran aber gezweifelt werden mH. Slahlhelmer von Relchsbanntzrleulen überfallen. Bab Bramstedt (Holst.), 24. Febr. -Ein« Abteilung von 28 Stahl Helmern, die sich auf einem Lastauto von Kiel nach Altona unterwegs befanden, wurden bei einem kurzen Aufenthalt in Bad Bramstedt von ungefähr 150 Reichs- bannerleuten überfallen. Zwei Stahlhelmleut« wurden dabei schwer und fünf leichtverletzt. Fernes wurde der Stahlhelinabteilung eine Fahne entrissen und ver nichtet. * Göttingen, 25. Febr. Nachdem bereits am Montag «in Stahlhelmmitglied und ein Nationalsozialist von Kommunisten überfallen und schwer verletzt worden waren, dauerten die Unruhen auch den ranzen gestrigen Tag an. Die Kommu- nisten versuchten das Parteibüro der Nationalsozialisten zu stürmen. Tie Polizei mußt« wiederholt mit dem Gummi knüppel einschreiten. Geoen 4 Uhr nachmittags kam es zu einer Schlägerei auf der Straße, wobei von den Kommunisten ge schossen wurde. Eine Person erlitt schwere Ver letzungen. Eine von den Nationalsozialisten einberufen« Versammlung verlief ruhig, jedoch wurden im Anschluß hieran abmvrschievende Nationalsozialisten von Kommunist«« be- schossen. Bei der sich entwickelnden Schlägerei wurden einige Kommunisten und zwei Nationalsozialisten schwer verletzt. Als in später Nachtstunde die Polizei einen etwa 150 Mann starken kommunistischen Zug auflösen wollte, wurde sie ebenfalls beschossen. Die Polizei räumt« die Geaend von den Temonstainten, die einige Leichtverletzte mit sich führten. * Lyck, 24. Febr. Im Anschluß an eine Neichsbannerkund- aebuna wurden zwei in der Sladt weilende Landwirte von Reicbsbnnnerleuten überfallen. Die Po lizei nahm die Ruhestörer fest. Der eine der beiden Landwirt« kam mit leichteren Verletzungen davon, der andere wurde mit zertrümmerter Schädeldecke ins Krankenhaus ein- geliefert. KMerbeweaung in Araenlinien. Buenos Aires, 24. Febr. Die Anhänger Hitlers unter den Deutschen Argentiniens haben jetzt beschlossen, auch in Argentinien eine nationalsozialistische Bewegung zu orga nisieren. Sie haben bereits ihre Werbearbeit eröffnet mit einer großen Massenversammlung, die sie am Montag hier ab- hielten. Die Aaitationskampa^ne der Nationalsozial'sten in Araentinien ist insofern von Bedeutung, als die deutsche Be völkerung dieses Landes über 80 000 beträgt. Die Revolution in Reru greift weiter nm sich. Santiago de Chile, 24. Febr. Heute wird aus Lima ge- meldet, daß die Revolution in Peru auch auf di« Pro vinzen Puno und Euzzo überaegriffen habe. Lima, 25. Febr. Die Aufständischen im Süden von Peru haben eine eigene Reaierung. die Junta des Südens, ".«bildet. Di« in Cocea stehenden Truppen haben sich dieser Negierung angeschlossen. Berlin, 25. Febr. Der deutsche Botschafter in Paris, von Ho« sch, ist heute vormittag zu Besprechungen mit der Re gierung in Berlin ein betroffen. Hamburg, 24. Febr. Der von seiner Regierung wegen jahrelanger Unterschlagungen (er bat insbesondere auch von deutschen Exporteuren unberechtigterweise Gebühren einge- hoben) und Amtsmissbrauches aboesetzte hiesige arqentini - sch« Generalkonsul Juan Oyhanarte ist unter Ziu rücklassung einer Schuldenlast von 15 000 Mark in. der Nacht zum Dienstag nach Paris geflohen. Oyhanarte sollte sich mit seiner Familie am Dienstag abend au Bord des Dampfers Lap Arcona" nach Buenos Aires einschiffen, hat «s aber vorgezogen, seine Frau und se'ne Kinder im St'ch zu lassen Im Hotel „Reichshof", wo er wohnt«, hotte der Gerichtsvoll, zioher sein Eigentum bereits beschlagnahmt. Außerdem sollt« er auf eine Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen Mein, eidsverdachtes vernommen werden. Oberhausen, 24. Febr. Der nationalsozialistische Schrift- leiter Zilkens aus Essen wurde vom Erweiterten Schöf- fengericht wegen fortgesetzten Vergehens gegen das Republik- schutzgesetz unter Zubillimma einer Bewäbruimsfrist zu einer Gefängnisstrafe von zwei Wochen verurteilt. Zilkens hatte in seiner Zeitung gesagt, Stresemann habe das deutsche Volk verschachert; außerdem hatte er den früheren Reichsminister Moldenhauer beleidigt. Essen, 24. Febr. Frau Geheimrat F. A. Krupp, Ehren- bürgerin der Stadt Essen, ist im Alter von 76 Jahren g e - st o r b e n. Kattowltz, 24 Febr. Die „Kattowitzer Zeitung" wurde wegen des Artikels , Oberschlesien muß für ganz Polen zahlen" beschlagnahmt. Warschau, 24. Febr. Das polnische Oberste Gericht be tätigte heute das erstinstanzliche Urteil oeaen den Mteilungs- leiter des Deutschen Volksbundes in Ostoberschlesien. Schul- rat Du de k, auf «meinhalb Jahre Gefängnis. Geoenstand der Anklage war angeblicher Verrat militärischer Geheimnisse an Deutschland. Warschau, 25. Febr. Die Polizei ist aus Anlaß der für >en heutigen Hungertag von den Kommunisten anaekündioten Straßenkundgebungen in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden, um evtl. Ausschreitungen zu verhindern. Neu-Delhi, 24. Febr. Der nationalistische Kongreß nahm «ine Entschließung an, in der Gandhiunerng «schränkt< Vollmacht erhält, eine Abmachung mit dem Vizekönig zu treffen. Dieser beabsichtigt, Gandhi nächstens zu sich zu rufen, um die kürzlich aufgenommenen Besprechungen fortzusetzen.