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Gehelmverhandlungen in Paris ck be- Das Dahnspe-ilionsmonopol -er Firma Schenker L Co 4 Polnisches Schandurteil bestätigt. Warschau, 23. FeLr. Vor dem Berufungsgericht in Thorn fand die Verhandlung gegen den deutschen Landwirt Bruno Fude statt, der am 24. Oktober 1930 im Zusammenhang mit dem Grenzzwischenfall bei Neuhöfen wegen angeblicher Spionage zugunsten Deutschlands zu elf Jahren schwe - ren Kerkers und zu SO 000 Zloty Geldstrafe verurteilt wor den war. Das Berufungsgericht hat nach einer kurzen Ver handlung hinter geschloffenen Türen das Urteil der ersten In stanz in vollem Umfange bestätigt. Staatssekretär von Capelle -s-. , Wiesbaden, 23. Febr. Der frühere Staatssekretär -es Reichsmarineamts, Admiral Eduard v. Ta pelle, ist im Alter von 75 Jahren an Herzschlag gestorben. Admiral v. Capelle wurde bekanntlich der Nachfolger des Großadmirals v. Tirpitz als Staatssekretär des Reichsmarine» amts, als Tirpitz im März 1916 zuriicktrat, nachdem es ihm nicht gelungen war, die deutsche Regierung zur Aufnahme des unbeschränkten U-Boots-Krieges zu bewegen. . Klnbenburg an König Zogu. Men, 22. Febr. Reichspräsident v. Hindenburg hat an König Zogu folgendes Telegramm gerichtet: „Eurer Maje. stät spreche ich anläßlich der Errettung von dem verabscheu- ungswürdigen Attentat voll Mitgefühl für das unglückliche Opfer meinen aufrichtigsten Glückwunsch aus." Die rolen Kosen kommen wieder. Paris, 23. Febr. Wie das französische Militär-Amtsblatt mitteilt, wird dieroteHose wieder in der französischen Ar mee eingeführt, vorläufig allerdings nur für das Offizierkorps. Die Infanterie-Offiziere werden künftig wieder breite rote Hosen tragen, die Artillerie und das Pionierkorps erhalten schwarze Hosen mit breiten roten Streifen; die Kavallerie wird wieder hellblau eingekleidet. Auch die Epauletten großen For mats mit Gold- und Silberverschnürung werden die beschei deneren Achselstücke wieder ersetzen. Ein neuer Reinfall? Das beschlagnahmte SA.-Material freigegeben. Berlin, 23. Febr. Die Durchsicht des Materials, das bei ven Haussuchungen in der Berliner Geschäftsstelle der na t i o- nalsozialistischen Sturmabteilungen beschlag nahmt wurde, ist nunmehr beendet. Der größte Teil der Dokumente ist bereits wieder vom Untersuchungsrichter frei gegeben worden, vor allen: die beschlagnahmte Kartei. Nur der Briefwechsel zwischen der Berliner SA.-Leitung und Herrn v. Maltitz befindet sich noch in den Händen der Staatsanwaltschaft. * v. Maltitz aus Innsbruck ausgewiesen. Innsbruck, 23. Febr. Hauptmann v. Maltitz, der be- kamUIich aus der Untersuchungshaft entlasten worden ist, ist aus Oesterreich als „lästiger Ausländer" ausgewiesen worden. Maltitz hat sofort Berufung gegen diese Verfügung der Inns- brucker Polizei an das österreichische Innenministerium ringe- legt. Vorläufig ist er zu einem Erholungsaufenthalt nach Bozen äbgereist. Der neue -eulfche Gefan-le ln Warschau ' Berlin, 23. Febr. Der Ministerialdirigent in der Ost abteilung -es Auswärtigen Amtes, Hans Adolf v. Moltke, ist zum Gesandten in Warschau ernannt worden. Moltke wurde 1913 Attache bei der Gesandtschaft in Athen. 1920 wurde er dem Reichskommissar in Oppeln zuge- teilt und 1921 zum Legationssekretär ernannt. 1922 war Moltke Mitglied der Gemischten Kommission in Oberschlesien. 1925 erfolgte seine Ernennung zum Botschaftsrat in Konstan- tinopel. 1928 wurde er Ministerialdirigent in der Ostablei- )ung des Auswärtigen Amtes. Berlin, 23. Febr. Das bis zum 28. Februar 1931 abge schlossene deutsch-rumänische vorläufige Han- delsabkommen vom 18. Juni 1930 ist bis auf weiteres verlängert worden. Berlin, 23. Febr. Der Jung deutsche Orden wird nach einer Erklärung Mahrauns seinen Mitgliedern empfehlen, für das Stahlhelm-Volksbegehren auf Auflösung des preußischen Landtages zu stimmen. Ferner schlug Mahraun ein Volksbegehren auf Verlängerung der Amtszeit des Reichs präsidenten v. Hindenburg auf Lebenszeit vor. Pari», 23. Febr. Heut« ist die erste europäisch« Agrarkonferenz im großen Uhrensaal des französischen Außenministeriums von Briand eröffnet worden. Auf der Ausschußtagung sind 24 Staaten vertreten, so daß von den 27 europäischen Völkerbundsländern nur Portugal, Litauen und Albanien fehlen. Newyork, 23. Febr. Nach einer Meldung aus Asun^ cion (Paraguay) ordneten die dortigen Gewerkschaften den Generalstreik an. Er soll so lange durchgeführt werden, bis die Regierung den Ausnahmezustand aushebt und dit während der Arbeiterwirren Verhafteten freiläßt. Dedrohttche Sage in Peru. Lima (Peru), 23. Febr. Die Lage in Peru wird für di« Regierung Sanchez Terro, gegen die sich ein bewaffneter Aus stand erhoben hat, immer bedrohlicher. Die Garnison Are quipa, der Ausgangspunkt der Militärrevolte unter Führung Aurelio Garcias, ist in den Händender Aufrührer, Nach anderen Berichten steht bereits der ganze Süden unter der Herrschaft der Revolutionäre. Associated Preß meldet aus Guayaquil: Sin Passagier, der mit einem Flugzeug heute früh Lima verlassen hatte, be richtete, daß während des Aufstandes am Freitag minde- stens200Personen getötet worden seien. Der provisorische Präsident von Peru, Louis Terro, hat seine Kandidatur für die Präsidentschaft zurückgezogen. Die öffentliche Hand besitzt keine Gottahnlichkeit, aber mit gottähnlicher Unbefangenheit pflegt sie ihre Lieblinge, schreiben die „Westsächsischen Neueste Nachrichten". Diesmal bandelt es sich um den Schenker-Vertrag der Reichsbahn und wir meinen, wir hätten den Namen Schenker schon einmal gehört. Damals handelte es sich um die Verpachtung der gesamten Berliner Häfen und Wasserstraßen an die Speditionsfirma Schenker L Co. Auch damals hieß es, daß die Berliner Verkehrstreibenden sich nicht zu helfen wußten, daß die Häfen daher einer Firma übergeben werden sollten, welche eine große Organisation hat iund daher eine Verbilligung des gesamten Betriebs gewähr leisten sollte. Seit 7 Jahren werden sämtliche Berliner Häfen- und Wasserstraßen von der „Behala", Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft, verwaltet, deren Aktien mit 75 Proz. in Händen der Firma Schenker L To. liegen. Die vom Berliner Magistrat erwartete Detriebsverbilligung hat sich für die Ge schäftswelt in wiederholten Spesenerhöhungen ausgewirkt. Es wird auch behauptet, daß Schenker L Eo. nunmehr bei der Stadt Berlin eine Anleihe von mehreren Millionen Mark aus genommen haben und als Sicherheit dafür der Stadt die Der- liner Häfen verpfändet haben, die der Stadt gehören!!! Jetzt taucht der Name Schenker L Eo. wieder auf, und zwar im Zusammenhang mit einem Vertrag mit der Reichs bahn. Die Reichsbahn hat ein Dahnspeditionsmonopol geschaf fen und dieses einer zu diesem Zweck gegründeten Gesellschaft, der Deutschen Bahnspedition Schenker L Co., übertragen. Es ist ein etwas ungewöhnlicher Vorgang, daß die Deutsche Reichs- bahngesellschaft, die selbst ein Monopol besitzt, zu einer so weit- gehenden Maßnahme greift, die die bestehenden Speditions- Unternehmungen völlig ausschaltet, wenn sie sich nicht als Un- tervertreter der Firma Schenker L To. in das Ganze einord nen wollen. Wir sagen offen heraus, daß das Ganze ein un- erhörter Schlag ins Gesicht der freien Wirtschaft ist. Und wir hoffen, daß der Deutsche Reichstag, der sowieso wieder einmal Gelegenheit nehmen sollte, die Reichsregierung auf frühere Ausschußbeschlüffe bezüglich der Verkaufsstellen auf dem Reichs- bahngelände hinzuweisen, wo die Reichsbahn auch Monopole schafft, jetzt einmal diesen ganzen Fragenkreis der Monopol- ausweitung energisch anfaßt. Nun wird allerdings gesagt, daß die Reichsbahn hierbei auch mehr an die Sicherung eines Kredits als an den plan- mäßigen Ausbau des Speditionswesens gedacht habe. Die Firma Schenker L To. soll einen ungedeckten Kredit von 29 Millionen NM. bei der Reichsbahn laufen haben, für den Sicherheiten nicht vorhanden sind, weil der grösste Teil der Speicheranlagen der Firma Schenker L To. nur gemietet ist oder sich auf bahnekgenem Gelände befindet. Die Reichsbahn bat also offenbar, um den Schuldner auf sedcn Fall zahlunas- V«fl«, 23. Febr. Ueber dl« Verhandlungen, bl« von divstgen Z«ntrum»politik«rn mit führ«nd«n französisch«« P«rsönltchk«it«n in der letzt«« Zeit gepflogen worden sind, werden jetzt nähere Einzelheiten be kannt. Unter der Vorgabe einer katholischen kulturpolitischen Fühlungnahme sind die Zentrumrmitglieder Brauns, Joos, Lammers, v. Pap«n nach Paris gereist und haben dort Besprechungen gehabt, die sich etwa in der Linie der be- kannten Nechbergschen Versuche bewegten. Man hat Grund zu der Annahme, daß die Reise nach Paris auf Anregung eines französischen Emissärs erfolgt« und daß der Organisation die- ser Reise gewisse preußische Stellen nicht fernstehen. Die Besprechungen scheinen davon ausgegangen zu sein, daß Deutschland sich verpflichten soll, jetzt noch nicht Revision des Poungplanes oder gar des Versailler Vertrages zu bean tragen, da frühestens in zwei Jahren — nach der amerikani schen Präsidentenwahl — eine Aenderung der amerikanischen Haltung in der Schuldenfrage zu erwarten sei. In der Zwi- schenzeit solle Deutschland durch französische Kredit« über Wasser gehalten werden. Die Tendenz der Besprechungen auf französischer Seite geht dahin, Deutschland bei der im nächsten Jahre bevorstehenden Abrüstungskonferenz offen oder insge heim an die Seite Frankreichs zu führen. Un: Deutschland da zu zu veranlassen, wird eine Besprechung der Ostsragen mit dem Ziele einer Bereinigung der Korridor, und Oberschlesien, frage in Aussicht gestellt und außerdem die Möglichkeit einer deutschen Aufrüstung erwogen. Voraussetzung dafür ist eine direkte deutsch.polnische Einigung und eine Abkehr der deut schen Politik von Rußland und von allen anderen europäischen Mächten. Blutige Zufammenftötze in Stuttgart Suttgart, 24. Febr. Gestern abend kam es nach einer na- tionalsoz. Versammlung zu einem Zusammenstoß zwischen National soziali st en und Kommunisten. Ein Na tionalsozialist erhielt einen Streifschuß am Kopf, ein Polizeiwachtmeister einen B'auchschuß; schwer verletzt wurde der Polizeibeamte ins Krankenhaus gebracht. Später demon strierten die Kommunisten mH dem Marktplatz gegen die wegen Abtreibung erfolgte Verhaftung des Arztes Dr. Wolf und der Aerztin Frau Dr. Jakobowitz-Kienle. Als sie vor das Land gericht zogen, griff die Polizei ein und zerstreute die Demon stranten mit dem Gummiknüppel. Griechen beschießen französischen Dampfer. Paris, 23. Febr. Wie aus Athen gemeldet wird, hat ein griechisches KUstenwachtschiff bei Kreta einen kleinen fr an- zö fischen Dampfer, der sich auf dem Wege nach dem Persischen Golf befand, unter Feuer genommen, da das französische Fahrzeug irrtümlicherweike für ein Schmugg- lerschiff gehalten wurde. Ueber das Schicksal des beschossenen Dampfers liegen keine näheren Angaben vor, doch soll an Bord niemand verletzt worden sein. Die Behörden haben «ine ein gehende Untersuchung eingeleitet. Uebrigens stellt sich jetzt heraus, daß Achmed Zogu den ihm zugedachten Schüssen entgangen ist, weil sein Adjutant, der erschossene Major Topollaj, dem König zum Verwech seln ähnlich sah. Die Attentäter haben vermutlich Topollaj für Achmed Zogu gehalten. Die polizeilich« Untersuchung hat ergeben, daß auch der Revolver des Königs vollständig aus geschossen war, so daß also erwiesen ist, daß Achmed Zogu sich selbst an dem Feuergefecht beteiligt hat. Für das Auto, das bei dem Attentat durch Nevolverschüffe durchlöchert wurde, scheint in Amerika großes Interesse zu bestehen. Ein in Wien weilender Amerikaner hat den Besitzern des Kraftwagens " reits ein außerordentlich hohes Kaufangebot gemacht. Warum Panama-Flagge? Ei«« Erklär«»- d«r Nerderei. Hamburg, 23. Febr. Zn «in« Erklärung weist der Besitzer der Reederei H. Dogemann, dessen Dampfer „Bogt- land" jetzt bekanntlich unter der Flagge von Pa nama fährt, darauf hin, daß es in der Vorkriegszeit in Deutschland, England und Amerika eine häufig« Erscheinung gewesen sei, daß Schiffseigentümer aus Zweckmäßigkeit»-- oder Ersparnisgründen ihre Schiffe unter fremden Flaggen fahren ließen. Und auch nach dem Kriege hätten norwegische Schiffe die Vanamaflagge gewählt, dagegen Amerikaner häufig die von Honduras. Im vorliegenden Fall hat ein Dampf«, der aus Privatkavital ohne irgend welche Staatsunterstützung erwor- ben ist, die Flagge gewechselt, da er bei den heutigen, unter deutscher Flagge für verbindlich erklärten Löhnen und den übertriebenen sozialen Lasten hätte aufgelegt werden müssen. Dadurch wären 32 Mann der Be- satzung brotlos geworden und der Erwerbslosenfürsorge anheimgefallen. Es erscheint dem Reedereibesitzer daher prak- tischer und für die Allgemeinheit nützlicher, anstatt seine Schiffe aufzulegen, diese unter fremder Flagg« fahren zu lassen und somit deutschen Seeleuten Arbeit zu geben. Die SattelbestrUungen der Reichswehr. Berlin, 23. Febr. Vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte begann heute unter dem Zeugenaufgebot zahlreicher Offiziere und Beamten des Reichswehrministeriums und vieler Heeres- kieferanten der Prozeß gegen den Kaufmann Fritz Becker aus Potsdam und den Chefredakteur Hermann Zucker vom -„Achtuhrabendblatt" wegen fortgesetzt« öffentlkcherDe. leidigung der Beamten des Reichswehrmini, steriums, insbesondere des Heereswaffenamtes. Es handelt sich bei diesem Prozeß um die Frage, ob das Reichswehr ministerium 50 000 Sättel abgenvmmen habe, die sich nachher als unbrauchbar erwiesen, und weiter um di« Frage, ob bei diesen Bestellungen Schiebungen vorgekommen seien. Auf Grund der Zeugenvernehmung regte der Vorsitzende einen Vergleich zwischen den Parteien an. Der Angeklagte Becker gab daraufhin die Erklärung ab> daß « seine Vorwürfe gegen Beamte und Offiziere der Heeresverwaltung nicht aufrecht- erhalten könne und sie demnach zurücknähme; Zucker schloß sich dieser Erklärung an. Der Reichswehrminister wird darüber zu entscheiden haben, ob er seinen Strasirntrag zurücknehmen will oder ob das Urteil gegen die beiden Angeklagten gesprochen .werden soll. Di« Verhandlung wurde vorläufig auf morgen vertagt. Das MMelmeerfrvUenprodle« England al» ,-ehrlich« Makler". . Febr. Der englische Außenminister Hender» Erste Lord der Admiralität, Alexander, sind heute nachmittag in Parts «ingetroffen, um di« Verhand lungen üb« ein«Einschränkung der Seerüstungen, die schon seit geraumer Zeit in Paris Mischen dem Abteilung» chef im Foveign Office, Trat gi«, und der französischen Re gierung im Gange sind, fortzusetzen. Auf englisch« Seit« scheint man sich heute abend daraus beschränkt zu haben, all« früher von den Sachverständigen zu gunsten der englischen These entwickelten Argumente wieder aufzunehme::. Die DiskMion hat heut« noch zu keinem prakti schen Ergebnis geführt. Sie soll morgen während des ganzen Tages fortgesetzt werden. Di« englischen Minister hoffen je- doch, eine Eimgung zwischen der französischen und englischen Regierung zrrstandebringen zu können. In diesem Fall ist er nicht unmöglich, daß sie sich von Parts aus direkt nach Rom begeben, un: ebenfalls die Zustimmung Italiens zu dem Londoner Flottenabrüstungsabkommen zu erlangen. fähig zu erhalten, ihm ein Monopol in dem gesamten Roll- ührbelrieb Deutschlands und darüber hinaus die Sammel tätigkeit und di« Kontrolle über den Kraftwagenverkehr ein geräumt. Dabei sollen die Rollgeldsätze im ganzen Reich ein heitlich, und zwar unter den Selbstkosten festgesetzt werden, wobei dis Reichsbahn Zuschüsse an Schenker L Co. zahlt. Das ganze Projekt setzt ungefähr 3000 selbständige Fir- men lahm, die bisher als Steuerzahler und gewerblicher Mit telstand wertvolle Glieder unserer Wirtschaft bildeten. Die Firmen, die sich darauf einlassen, als Untervertreter von Schenker L Eo. zu arbeiten, sind im übrigen auch nicht besser dran als diejenigen, die sofort totgemacht werden. Die Firma Schenker L Eo. kann den Vertrag mit diesen Firmen, wenn siH will, nur auf ein Jahr abschließen. Die Firma, die sich daraus einläßt, hat allerdings in diesem Jahr ein Anrecht auf die Provision, ist aber ihr Geschäft endgültig los, wenn es Scheu- ker L Lo. einfüllt, den Vertrag nicht zu verlängern. Im übri gen enthält der 8 5, Abs. 2, des Vertrages noch die Verpflicht tun« zur Bespitzelung derjenigen Firmen, die sich nicht frei- will:g dem Raubzug ausliefern. Da heißt es nämlich: „Die Firma verpflichtet sich, selbst und unter Einsatz der gemäß den 88 2 und 4 dieses Vertrages gebundenen Speditions- und Fuhrunternehmungen für den Güterverkehr der Reichsbahn zu werben. Zu der Werbung gehört insbesondere auch die fort- dauernde Beobachtung des gesamten Güterverkehrs. Die Firma ist verpflichtet, der Reichsbahn jede Güterbeförderung auf anderen Verkehrsmitteln mitzuteilen, wenn es sich um Be- förderungen über 50 Km. hinaus oder um regelmäßige Beför derungen bis zu 60 Km. handelt. Die gleiche Verpflichtung haben die übrigen vertraglich gebundenen Unternehmungen der Firma gegenüber zu übernehmen." In ß 4 betr. Sammelgutverkehr wird unter Ziff. 3 der Fa. Schenker L To. außer der Bahnfracht und ihrer sonstigen samt- lichen Auslagen, Gebühren und Nebenkosten, ein Zuschlag von sage und schreibe 50 Pfg. je 100 Kg. für allgemeine Geschäfts- Unkosten bewilligt. Das bedeutet, daß der Firma Schenker L To. von jedem 15-Tonnen-Waggon vorweg ein Nutzen von 75 RM. verbleibt. Das macht für jede Million Tonnen einen Nutzen von je 5 Mill. Mark. Die Reichsbahn bezeichnet den Anteil der Firma Schenker L Co. an dem gesamten deutschen Sammelladungsverkehr mit 30 Proz. Die Höhe dieses Anteil» wird allerdings in allen Spediteurkreisen bestritten. Wie dem aber auch sei, soviel ist sicher, daß die Finna Schenker L To. schon durch ihren jetzigen Verkehr einen von der Deutschen Reichsbahn garantierten Gewinn von vielen Millionen Mark aus diesem Vertrage ziehen würde, der siH durch das Zustandekommen des Monopols noch vervielfachen würde