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Zrauen-Zritung t Die deutsche Familie im Jahre 1930 unsres Volkes. Dr. Fritz Brüggemann. Sv die Fra« das Zepter führt. «ine Fraueninfel. Münner als Arbetlstiere und Ware. schäftigung an der Maschine für den ganzen Arbeitstag. Ein« tägliche Beschäftigung von 4 bis 5 Stunden an der Maschine sollte nicht überschritten werden. Beispiele zeigen, daß ein Arbeitswechsel auch dort durchführbar ist, wo nach der Eigen art des Betriebes Maschinen ständig laufen müssen (z. B. Hollerithmaschinen). Für di« Arbeitsräume ist mghr Bedacht auf gutes Licht freundlichen, ruhigen Eindruck der Wände und Einrichtung zweckmäßige Stühle zu' nehmen. Von den Maschinenfabri ken ist zu wünschen, daß auf Verminderung der Geräusche beim Bau von Maschinen besondere Sorgfalt verwandt wird. Es ist für die Berufsentwicklung der Frau nachteilig, wenn sie in kaufmännischen Betrieben vorwiegend in mecha nisierte Tätigkeit gedrängt wird. Berufsaufstieg muß im kaufmännischen Beruf auch für die Frau möglich sein. Mit besonderer Besorgnis ist zu beobachten, daß Jugendliche ohne allgemeine Berufsbildung für Maschinen angelernt werden. Diesen Jugendlichen werden auf diese Weise weder Ausbil dung noch späteres Fortkommen ermöglicht. Die gesundheit lichen Nachteile einseitiger anstrengender Beschäftigung schä digen die in der Entwicklung stehenden Mädchen besonders, auch für ihr späteres Leben. Die starke Anspannung im Be ruf sollte besser als bisher durch Arbeitspausen und längeren Urlaub ausgeglichen werden. Die Bezahlung von Mannern und Frauen soll die gleiche sein, denn es werden gleiche Anforderungen gestellt. das Einkommen, «ine Maßnahme, die wiederum vor allem die Familie trifft. Die öffentlichen Finanzen suchen nach Ein- nahmequellen und treffen immer wieder auf die Familie, mag es sich nun um Mieterhöhung, Schulgelderhöhung, um BUrgersteuer, Soziallasten oder Gehaltsabbau handeln. Di« Familie aber gibt die Antwort, die in ihrer Macht liegt: sie verweigert, dem Staate den Nachwuchs. Und Laß das Aus bleiben der Nachkommenschaft im Augenblick keine finanziellen Folgen hat (in Wahrheit doch: fehlende Kinder bedeuten Nurverbraucher und Einengung des Arbeitsmarktes), so findet sich der bedrängte Staat damit ab. So bedeutet das Jahr 1930 für die Familie Not ohne Hilfe und Hoffnung, sa Verzweif lung. Verzweiflung aber ist die Mutter des Radikalismus, der zum Werkzeug den tätigen Unfrieden hat. Die kinder- gesegnete, in wenn auch bescheidener wirtschaftlicher Sicher heit lebende Familie ist die beste Bürgschaft für den inneren Frieden des Volkes. Daher ist der politisch« Unfriede des Jahres 1930, soweit er nicht in außenpolitischen Verhältnissen seine Ursache hat, ein Zeichen für den Niedergang der. Fa milie Er ist zugleich ein Warnungszeichen für Regierung und Wirtschaft: Nicht Polizei und Verbot werden die akti vierte Verzweiflung unterdrücken, sie werden sie höchstens in das Unterbewußtem des Volkes verdrängen, aus dem sie mit dopvelter Macht wieder erstehen wird. Nur der Schutz der im Innersten friedfertigen Familie unter Berücksichtigung ihrer von der Kinderzahl abhängigen Vorbelastung ist eine starke Wate im Kampf nm «inen neuen inneren Frieden große Star der großen von einer Theaterprobe? dachte, Sie meinten eine Dem Untergang entgegen? Im Jahre 1929 wurden 2 256 mehr Ehen geschlossen als im Jahre 1928. Das liegt aber nicht an einer er höhten Heiratslust .sondern daran, daß jetzt die Jahrgänge stärkster Geburtenzahl in das tzeirats.lter treten. Die Zahl der Frauen zwischen 15 und 45 Jahren hat sich im Jahre 1929 gegen das Jahr 1928 um 140 000 erhöht, der Be stand an verheirateten Frauen dieses Alters hat sogar noch wesentlich möhr zugenommen. Aber während 1928 noch 71,1 Geburten auf 1000 Frauen von 15 bis 45 Jah ren kamen, waren es im Jahre 1929 nur noch 68,5. Diese Zahl reicht zur Erhaltung des Volkes nicht mehr auS, denn hierzu sind mindestens 83,3 Geburten auf 1000 Frauen notwendig. „Ach so", ließ sich da der Revue zurücksinken, „Sie reden Das interessiert mich nicht. Ich Probe bei meiner Schneiderin." „Meine arme Frau ist zu bedauern. 'Sie klagt über Hysterie, Neuralgie, Neurasthenie, Neuritis, Neurosse, Hy. peraesthenie und auch noch über tzypalgesie." „Ilm Himmelswillen! Wo hat sie denn alle diese Krankheiten her?" „Aus dem Lexikon." Das Herremn odengeschäft „Sächsische Flotte" führt stets das Neueste. „Dürfen wir Ihnen unsere neuesten Schlaf anzüge zeigen?" „Danke. Ich habe genug." „Aber sie sind besonders praktisch. Ganz ohne Knöpfe." Sagt der Kunde: „Das sind meine auch, seitdem ich verheiratet bin." Sie fuhr ins Bad. Er brachte sie zur Bahn. „Erhole Dich gut!" sagte er. Sie sagte: „Danke. Schreib oft — und wenn es auch nur ein kleiner Scheck ist." Der große Star der großen Revue lag hingegossen aus den Kissen. Der große Star träumte. Das Mädchen trat «in. „Gnädige Frau müssen zur Probe. Es ist höchste Zeit.» Erschrocken stand die Schauspielerin auf. „Probe? Schnell! Wann? — Aber nein, heute ist doch keine Probe." v „Doch, gnädige Frau. Ilm vier Uhr.» „Aber ich weiß genau, daß heute keine Probe ist." „Der Theaterdiener war vor einer halben Stunde hier und hinterließ es." Frauen. Heiteres von Io HannS RöSler. Kitty will sich einen Hut kaufen. Kitty fährt in di« Stadt. Den ganzen Nachmittag hat sie vor sich. Freut sich auf Geschäfte und Spiegel. Denn Einkäufen macht Kitty einen Heidenspaß. In einer Stunde ist sie schon wieder zurück. „Ein schreckliches Dorf ist dieses Dresden", kocht sie vor Wut, „nicht einmal eilten Hut kann man sich hier richtig kaufen." „Aber Du hast doch, wie ich sehe, einen fabelhaft schicken Hut gefunden?" Da weint Kitty: „Das ist es ja eben. Schon im ersten Geschäft." Auf jede neugeschlossene Ehe kamen im Jahre 1929 1,9 Geburten,, eine Zahl, die 1930 sicher noch gesunken ist. Deutschland hat unter, allen europäischen Völkern Lie ge ringste eheliche Fruchtbarkeit. Tritt in diesen Zahlen keine wesentliche Aenderung ein, so ist der Untergang unseres Volkes in weiter Zukunft besiegelt, da allein zur Erhaltung 3 Kinder in jeder Ehe geboren werden müssen. „Wenn in diesen Zahlen, keine Blenderung eintritt", da liegt der letzte Hoffnungsschimmer, Ler sich darauf gründet, daß die eheliche Fruchtbarkeit auf wirtschaftlickM Verhältnissen und auf der, Lebensauffassung beruht. Beide können sich ändern und werden sich ändern, wenn wir uns ernstlich dieses Ziel setzen. Einstweilen jedoch hat die Kleinfamilie ihren Sieges- lauf im Jahre 1930 in starkem Maße fortgesetzt. Der Lite- raturfeldzug über di« Kameradschaftsehe ist scheinbar stark im Abflauen, ohne sein Hauptziel, die Aenderung der Ehe form, erreicht zu haben. Wer aber glaubt, daß er ohne Folgen vorübergegangen sei, ist im Irrtum. Was die Mass« der Bevölkerung, vor allem ein Teil der Jugend hinter der Ka- merodschaftsehe suchte, das war ja nicht das hohe Ideal gei stiger Gemeinschaft der Ehegatten, sondern Kinderlosigkeit und bequemes Beisammensein, und diese standesamtlich sanktio nierte Form -er. Kameradschaftsehe nimmt einen immer breiteren Raum «in. Die Zahl der kinderlosen Ehen, früher etwa 10 Prozent, wächst rapide, beträgt in Berlin unter den jüngeren Ehen schon 50 Prozent. Die Zahl der kinderlosen Ehen wird übertroffen von derjenigen der Einkinderehen, die man daraus ermessen kann, daß Paul Oesterreich di« Ein- kknd«r auf den Schulen in den unteren Klassen auf 40 Pro zent schätzt. Man muß diese Dinge vor Augen haben, um die ungeheure Aenderung in der «inst blühenden deutschen Fa milie und damit in der Mentalität d«s deutschen Volkes zu verstehen. Man muß sie wissen, um vom Schicksal L«r deut schen Familie im Jahre 1930 reden zu können. Dieses Schicksal ist eng verknüpft mit zwei Erscheinungen des Jahres 1930: Der Lastenverschiebunq und der Radika lisierung. Untragbare Lasten, Krise und Poungplan, ruhen aus dem deutschen Volke, seinen öffentlichen Kassen, der Wirtschaft, d«r Familie, dem Einzelnen. Jeder sucht neue Lasten abzuwehren, alt« abzustoßen, jeder sucht nach dein Ort des geringsten Widerstandes, auf den die Last abzuwälzen sei. Und dieser Ort ist die Familie. Di« Wirtschaft beantwortet Ls« Kris« mit Arbeiterentlassung, und zwar entläßt sie vor allem den älteren Arbeiter und Angestellten, den Familien vater. Der Lohnabbau kürzt dem noch bleibenden Arbeiter „Ellen hat mir gesaat, daß Du ihr gesagt hast, was ich Dir gejagt habe, daß Du ihr nicht sagen solltest." „Ich habe es ihr doch aber nur gesagt, daß sie es Dir nicht sagen sollte, daß ich es ihr gesagt habe." „Sie hat es mir nur gesagt, daß ich es Dir nicht sage, daß sie es mir gesagt hat." Die Frau im Erwerbsleben. In einer vom Verband der weiblichen Handels- und Büroangestellten (VWA) veranstalteten Kundgebung sind fol gende Leitsätze angenommen worden: Die schlechte Wirtschaftslage und die Rationalisierung haben gleichzeitig nachteilig auf die Beschäftigung der An gestellten, auf ihr. Einkommen und ihren Gesundtzeitszustand gewirkt. Die Intensivierung im Geschäftsgang hat vielfach ein übersteigertes Tempo, vorgeschrieben« Leistungsziffern, scharf« Kontrollen, gebracht, die als unbillige Zumutungen vnzusehen sind und' Gesundheitsschädigungen zur Folge ha ben. Auf die Dauer wird mit übersteigerter Nationalisierung und Mechanisierung auch der wirtschaftlich« Erfolg gefährdet. Die Leistungsfähigkeit und Arbeitsfreudigkeit des Angestell ten kommen dort zu bester Entfaltung, wo der Ueberblick über, «in größeres Arbeitsgebiet und die Zubilligung eigener Verantwortung gegeben sind. Sozial, berufspolitische und wirtschaftliche Gründe sprechen demnach gegen Einführung von Akkordarbeit und Prämiensystemen für die Angestellten. Düromaschinen werden am erfolgreichsten und ohne Schädigung der Gesundheit eingesetzt, wenn sie als wirklich« Hilf« und Entlastung in der entsprechenden Abteilung nach Bedarf, ab-r nicht ständig benützt werden (Buchhaltung, Rech- nungsabteilung). Die Zusammenstellung vieler Maschinell in einem Naum A der Gesundheit und. der Arbeit abträglich, ebenso bi- P»» Keldenmütige Frauen. Im Hause des Präsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr. Makino zu Tokio, dem der Mikado so«ben den höchsten Verdienstorden verliehen, war in Geg-nwart der ersten Wür denträger des Reiches eine kleine stilvolle Feier abgehalten worden. Die Frau des Ausgezeichneten hatte die Dekoration feierllchst unter dem Bilde des Kaisers im Empfangsraum niedergelegt mit den Worten: „Wenn ein Feuer ansbricht, werde ich dies zuerst retten." Kurz nachdem die Feier ihr End« erreicht, der letzte Gast sich verabschiedet und nächtlich« Ruh« sich auf das Haus niedergesenkt hatte, wurden seine Bewohner durch Feuerlärm wieder «mporgeschreckt. Wie der Brand ent stehen konnte, wurde bisher noch nicht aufgeklärt. Im Nu war das Treppenhaus ein Flammenmeer. Den Kindern im unteren Zwischenstock gelang es zwar, sich durch das Fenster ins Freie zu retten. Und auch in dem darüber befindlichen Schlafzimmer, das vollkommen vom Rauch erfüllt war, glückt« es dem Hausherrn, das Fenster zu erreichen und aufzustoßen Aber als er seine Frau überreden wollte, vor ihm den Sprung in den Garten zu wagen, weigerte sie sich: „Dein Leben ist wertvoller als das meinige. Rette Dich zusrstl" In diesem Augenblick stürzt« ein« treu« Dienerin ins Zimmer, um der Herrin in der höchsten Not beizustehen. Da schwang sich Dr. Makino über die Fensterbrüstung ins Freie. Ex trug nur einige leichte Verletzungen davon, als er auf dem Erdboden aufschlug; gleichzeitig aber war hinter ihm das Gebäude in dem Flammenmeer versunken und hatte die Leiden todesmuti. gen Frauen unter sich begraben^ _ Kitty hat ein Kind bekommen und ist sehr stolz darauf. Gestern rief sie die Schwester: „Schwester, schnell, gehen Sie und kaufen Sie eine Zahnbürste für meine Tochter. Sie bekommt soeben ihren ersten Zahn." Vom Frauenüberfchub in Deutschland. Frauenüberschuß hat es in Deutschland immer gegeben. Er beruht auf der größeren Sterblichkeit der Knaben in den ersten Lebensjahren und auf der längeren Lebensdauer der Frauen überhaupt. Infolge des letzteren Grundes lag der Frauenüberschuß vor dem Kriege (0,8 Millionen) überwiegend in den höheren Lebensaltern. Der Krieg hat hier eine wesentliche Aenderung hervorgerufen. Er hat die Zahl der überschüssigen Frauen auf 2 Millionen er höht, deren Hauptanteil in den Altersstufen von 35 bis 50 Jahren liegt. Der Anteil der Frauenarbeit ist infolge dessen von 1907 auf 1925 um 35 °/o gestiegen. Da für die unter 20 Jahre alten Mädchen ein Frauenüberschuß nicht mehr besteht (teilweiser Aus^lrich der früher höheren Knabensterblichkeit durch die bessere Säuglingspflege) und für die 13—16jährigen sogar ein erheblicher Unterschuß vorhanden ist, wenn man ihre Zahl mit der ihrer e<wa 4 Jahre alteren künftigen Ehepartner vergleicht, so wird auch die Beteiligung der Frau an der Berufsarbeit wieder erheblich in der kommenden Zeit zurückgehen. Es klingt unglaublich, ist aber wahr. Es gibt zahlreiche von der Zivilisation noch kaum berührt« Indianerstämme vv nicht di«. Rtänner, sondern die Frauen das Zevter führen, und wo dies« nicht nur herrschen, sondern ihre Gatten auch beherrschen und diese, als Sklaven behandeln. Unlängst geschah es in einem der versteckten Bezirk« des Ontario, daß sich die dortigen Indianer erhoben haben. Die ser Kämpf galt aber nicht Ler kanadischen Regierung, sondern einzig und allein der Indianerfrau. In diesen Gebietsteilen gjbt es nämlich «ine regelrechte Fraucnherrschaft. Allerdings untersteht der Stamm einem männlichen Stammeshäuptling; dieser wird aber von lauter Frauen — neun an der Zahl — dirigiert. Nun bezwecken die Männer mit ihrem Ausstand, daß in der Zukunft sie wenigstens vier Plätze in diesem Reunerrat besetzen sollen. Da aber di« Frauen diese For derung glattweg ablehnten, tobt jetzt der Kampf, und über den Bergen hallt der Schlachtruf: „Nieder mit den Frauen!" Diese Indianer haben es aber noch gut. Sie können sich wenigstens noch erheben und versuchen, ihr Schicksal zu verbessern. Auf der kleinen Indianerinscl Tiburek. so be richtet wenigstens d«r soeben zurückgekehrte englisch« For schungsreisende Hervandez, ist nicht einmal dies möglich. Hernandez genoß vier Wochen lang die Gastfreundschaft der -nselbewohner und machte während dieser kurzen Zeit aller lei interessant« Erfahrungen. Der Stammesoberhäuptling in Tiburek ist ein« etwa sechzig Jahr« alte Frau, die mit Hilf« «in«s Staatsrates, Ler aus sechs über fünfzig Jahr« alten Matronen besteht, über Lie Insel herrscht. In Tiburek üben aste staatsbürgerlichen Rechte die Frauen ans. Die Männer haben nur zu dienen, die Hausarbeiten zu verrichten und zu gehorchen. Sie werden als Sklaven behandelt. Jeglich« körperlichen Arbeiten, wie Wäschewaschen, Kochen, die Hütten aufräumen, müssen die Männer besorgen, während die „geistigen" Ar ¬ beiten die Obliegenheit Ler Frauen such; und da solche gei- stigen Arbeiten auf der Insel nur selten Vorkommen, faulen zen die Frauen und Mädchen den ganzen Tag. Die Herr- scherin umgibt sich mit einer Garde, di« aus zwölf jungen, kriegerischen Mädchen besteht. Ebenso ruht die Führung des öreihundertköpfigen Heeres in Frauenhänden. Die Männer können nur Gemeine sein. Der Mann spielt aber auch anderweitig nur eine untergeordnet« Rolle. In anderen un- zivilisierten oder halbzivilisierten Ländern ist der Brautkauf üblich. In Tiburek: der Männerkauf. Di« Frauen können sich fo viel Gatten kaufen, wie sie nur Lust und Geld haben. Die Männer werden nie nach ihren Wünschen gefragt und müssen der Frau, die sie auserwählt hat, folgen. Ein« Schei dung für Männer — gibt es auch nicht. Nur die Gattin kann ihren Mann verstoßen, oder wenn er noch kräftig ist und gut arbeiten kann, einer anderen. Frau verlausen. Erbin ist immer das erstgeborene Mädchen, während die Söhn« zu meist als Sklaven verkauft werden. Natürlich ist den Frauen auch ein Züchtigungsrecht über Li« Männer eingeräumt, und diese gebrauchen nicht nur dieses Recht, sondern mißbrauchen es. Dies alles klingt sehr verwunderlich, zumal Lei den übrigen Indianerstämmen, ebenso wie anderswo in der Welt, d:e Männer die Herrschaft führen. Nun drang, berichtet Hernandez, auch nach Tiburek Lie Kunde von dem Männer ausstand, und auch die dortigen Männer rüsteten, um das Frauenjoch abzuschütteln. Aber der Staatsrat ergriff sofort energisch« Gegenmaßregeln und ließ zwölf Männer der Be wegung, die Rädelsführer, ganz einfach hinrichten. Und dann wurde noch ein« Maßnahme getroffen. Das H«er wurde vergrößert und 150 Frauen neu eingestellt. Der Staatsrat hofft daher, daß in Tiburek auch weiterhin di« Franenherr- schaft fortbestehen und daß es gelingen wird, die Männer auch weiterhin unter dem unerträglichen Joch zu halten. Tiburek ist also vielleicht die einzige Fraueninsel auf dieser Welt, die diesen Namen zu Recht verdient. D. N.