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-"TL WMWSWW Dienstag, den 3. Februar 1931. Nr. 28 84. Jahrg. » Im Zusammenhang mit den zahlreichen Vermutungen Uber Lie möglichen Folgen der innerpolitischen Entwicklung verdient eine Aeußerung des-.der Deutschen Dolkspartei angehörenden Staatssekretärs Schmid zweifellos besonderes Interesse, der in einer Versammlung in Elberfeld erklärt hat, daß er es „bei einer Krise über den Etat für durchaus möglich halte, den Reichstag nicht, wie jetzt, auf zwei Monate, sondern auf zwölf Monate auszuschalten". In politischen Kreisen glaubt man zu wissen, daß Brü ning die Ueberzeugung gewonnen hat, der Etat lasse sich nicht mit einer parlamentarischen Mehrheit verabschieden. Die Re gierung hat sich wohl schon darauf eingerichtet, wieder einmal den Artikel 48 zur Anwendung zu bringen. Sie wird gleich zeitig den Etat, die Osthilfe und noch verschiedene andere Ge setze in eine Notverordnu n g einkleiden, damit sie in jeder Beziehung ihre Wünsche durchsetzen kann. Wenn jetzt der Haus haltsausschuß über die einzelnen Positionen berät, dann ist das wohl nur eine parlamentarische Komödie, denn in Wirklichkeit kümmert sich weder die Regierung darum, was der Hausholtsausschuß beschließt, noch wird der Etat in der Form endgültig zustandekommen, wie das vielleicht der Haushalts- ausschuß und die Mehrheit des Reichstages von den Sozial demokraten bis zur Deutschen Dolkspartei glaubt. Der Etat, Len die Regierung Brüning durch Notverordnung in Kraft setzen wird, wird wahr'chemlich Dinge enthalten, die heute noch in den einzelnen Ministerien unter größtep Verschwiegenheit > zustande gebracht werden, von denen die Oeffentlichkeit aber vorher nichts erfahren soll. Man spricht bereits davon, daß es in mehr oder weniger offener Form zu einer Diktatur Brüning-Braun-Severing kommen wird. Vielfach wird auch der Name -es bayrischen Ministerpräsidenten Held genannt, der dafür sorgen soll, daß die süddeutschen Wünsche besser als bisher in Berlin vertreten werden. Daß diese Dik tatur an die Sozialdemokraten gebunden ist, unterliegt gar keinem Zweifel, denn gegen den Willen der Sozialdemokraten wäre eine Diktatur Brünnmg-Draun-Severing gar nicht Möglich. Mr D»"» Ire,»»- «rwri», »U »«nahm, dir Lo«« rat Sonn- md Mr Vrrt» »r dl, »4 mm dr«», Im «ml^l-IMilr» III 10 «ud SKI«n,yu», ««dlrst,« 15>, ou-wSrl, »5. lür dl, «> mm dr,ll, P,N>. Ridlom,,«!!« 10, omwirl, los, Ur dl, SO mm »rill, am». L,Ion«lzUl, »5, aumvirl, »1 RUchippnnl,. Polsch«a-0onlo > L^pzl- Nr. leer«. O«m«lnd^*Iro-»»nto> Aue, S-tlrn, Nr. LS. der abgeänderten Firma Franz Kohn Nachf., Inh. Ing. Paul Wagler, allein.fort. . - . Prokura ist erteilt dem Ing. Kurt Wagler in Lößnitz. Amtsgericht Lößnitz, den 2. Februar 1931. Die amtlicbon Bekanntmachunqen sämtlicher Behörden können in den Gekchöitsstellen des „Lrzgebirgischen Volksfreunds" in Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingcschcn werden. Im Preußischen Landtag haben die Nationalsozialisten fol gende Kleine Anfrage eingebracht: Wie uns von absolut zuverlässiger Seite soeben mitgeteilt wird, hat sich der Reichskanzler Dr. Brüning an die Regie rungen Preußens,,. Bayerns und Sachsens mit der Aufforde rung gewandt,' in ein Direktorium einzutreten, um unter Aushebung der Verfassung des Reiches und der Länder den Reichstag für ein Jahr auszuschalten und die Länderpolizei der Reichswchr zu unterstellen. Wir fragen die Staatsregierung: ' Mißhandlungen sind alle Teile des Landvolkes, alle Betriebs größen und Betriebsarten im ganzen Reiche betroffen. Ins besondere vermissen wir die erforderliche rasche Hilfeleistung für den wirtschaftlich zusammen, brechenden und damit nationalpolitisch gefährdeten deut - I s ch e n O st e n Die Schuldigen an dieser katastrophalen Entwick lung sind dieselben Kreise einseitig händlerischer und cxport. industrieller Interessenten, die die gesamte deutsche Wirtschaft und Politik schon seit der Vorkriegszeit in verhängnisvolle! Meise zum Schaden des deutschen Volkes beeinflußt haben Die eigennützigen Bestrebungen dieser Kreise unter Ein- , spannung der Marxisten haben es verstanden, di« Möglichkeiten des nachrevolutionären Systems für ihr« Sonderzwecke auszunutzen. Geschicktes Ausspielen ihrer politischen Hilfstruppen in den Parlamenten hoben es ermöglicht, für ihre Fehlpolitik den äußeren gesetz- und ver fassungsmäßigen Rahmen zu schaffen. Auch die gegenwärtige Neichsregierung ist die sen Einflüssen Schritt für Schritt erlegen und dadurch mitschuldig. Diesen Gegenkräften hätte eine Reichsregierung nur bann im Sinne des Hindenburg, auftrages erfolgreich begegnen können, wenn sie sich aus Kräfte gestützt hätte, die bereit waren, das Tributproblem anzu packen, den Schutz der deut schen Arbeit als sicherste Lebensgrundläge des deutschen Vol- kes aufzurichten und fich von den marxistischen Machten, die gegenwärtig Preußen und von da aus die Retchspolitik beherrschen, gelöst hätte. Die Reichsregierung hat durch ihr Versagen beim Land volk tiefstes Mißtrauen erweckt. Die Verhandlungen der letzten Tage über neu« Agrarmaßnahmen können an diesem Urteil um so weniger etwas ändern, als Lie von der Regie- rung in Aussicht genommen« Methode der Durchführung zu Halbheiten und Mißerfolgen führen muß. Tönend« Worte und halb« Maßnahmen lehnt die Landwirtschaft ab. Sie hat ein umfassendes Sanierungsprogramm vorgelegt. Der Reichslandbund kämpft um eine Reichsleitung, die , sich freimacht von Len bisherigen schädlichen Einflüssen und Abhängigkeiten, und fordert dah«r den Rücktritt einer Regierung, Lie nicht sofort und unoeschmä lert diese Forderung zur Tat machh 1. Inwieweit hat der. Herr Ministerpräsident sich an solchen Verhandlungen beteiligt? 2. Ist das Staatsministerium bereit, di« beschworen« Verfassung gegen jeden Staatsstreich zu schützen? * Diese Mitteilungen werden sowohl von preußischer Seite wie aus den Kreisen der Neichsregierung mit Nachdruck in Ab rede gestellt. Der Eifer aber, mit dem dies geschieht, kann unsere oben ausgesprochenen Vermutungen nur noch bestätigen. " Brüssel, 1. Febr. Das belgische Kriegsministerium fordert einen außerordentlichen Kredit von zwei Milliarden Franks, für den Ausbau der Grenzfestungen Eden, Lüttich, Namur und Antwerpen. Schwarzer Schäferhund (Bastard) mit gelben Abzeichen, Rüde, 60 ow Schulterhöhe, ist hier zugelaufen. Wenn er bis zum 4. Februar 1931 in unserer Polizeiwache nicht abgeholt wird, wird über ihn verfügt werden. Aue, 2. Februar 1931. Der Stadtrat, Polizeiamt. Rechtsruck tu Sayern Bereinigung der Nationalliberalen mit den Deutschnationalen. Nürnberg, 1. Febr. Der Vorstand des Na ti onallib e-. ralen Landesverbandes Bayerns hat heute beschlos. sen, den „Nationalliberalen Landesverband" aufzulösen und seine Ortsgruppen geschlossen in die Deutschnationale Dolkspartei.überzuführen. «»»«I,«-.««„»»« ft» dl» a»«i-mltt«, «r,ch«ln,nd» Nummer kl, vormMa,» o Uhr In den «»uvIaychiM«- stellen. Sine «ewihr für dl« Aufnahme der iln,eigen am oarael-rledenen Lag» ,pww an b,stimm«,r Stell, wird nlchl gegidrn, auch nicht ftlr dl« RIchllpdiII dir durch g«m,pr«tn aulg^,d,n«u Nnz«ia«n. — Mr Rückgabe u«. »erlang« elngelandier SchrlfWck« üb«rn!mml dl« Strist- kstung deine Aernniworlung. — Ilnlerbrechungen d«, Se- Ichilftibelrlebes begründen deins Ansprüche. Del Zahlung,- »erzug und Änndurs gelten Rabatte al, nicht vereindaN. -auptialchtttdftetlen In: Aue, Ldbnih, Schneeberg und Schwarzenberg. Diklalur Drüning-Nraun-Severing? Man wM -en Reichstag wieder nach Kaufe schicken. Der Reichslan-Hun- fordert Rücktritt -er vom Marxismus beherrschten Reichsregierung. Berlin, 1. Febr. Der Bundesvorstand des Reichs landbundes hat heute in Berlin getagt und eine Entschließung gefaßt, in der. es heißt: Der Reichs präsident hatte in seiner Botschaft vom 18. März 1930 der Neichsregierung di« Aufgabe gestellt, daß zunächst die Agrarmaßnahmen, „die der gesamten Landwirtschaft zugute kommen sollen, aber für den Osten besonders lebens notwendig sind, mit aller Beschleunigung und in einem Um fange durchgeführt werden, Ler der deutschen Landwirtschaft in allen ihren Betrieben, den großen, wie den bäuerlichen, für die Dauer die Lebensfähigkeit wiedergibt". Seitdem sind zehn Monate vergangen. Die Notlage d«r Landwirtschaft hat sich gerade in Lieser Zeit in einem Ausmaße verschärft, welches in den letzten 100 Jahren geradezu beispiellos in der Welt dasteht. Unser« Warnungen sind ungehört verhallt. Di« ständig wach- sende Zahl der K on kur s e in der G«samtwirtschaft, Lie über all« Vorstellungen hinaus gewachsene Zahl der Arbeits. losen sind Las sichtbare Ergebnis Ler Versäumnisse und Fehler' deutscher Agrarpolitik der Nachkriegszeit bis zum heutigen Tage. Wenn auch auf einer Reih« von Teilgebieten Maßnahmen,. die der Wiederherstellung der landwirtschaft- lichen Rentabilität dienen sollten, getroffen worden sind, so sind die maßgebenden Grundprobleme bis heute noch nicht tatkräftig und ausreichend angepackt worden. Auf dem Gebiete der Deredelungswlrtsschaft ist nicht Las geringste geschehen. Aber auch in der Frage der Unterbringung der durch Len deutschen Boden bedingten Roggen, und Kartoffelernten ist trotz praktischer Vorschläge der Landwirtschaft eine Regelung nicht gefunden worden, die her Erhaltung dieser größten Produktionszweig« gerecht wird. Aber auch die weiteren Einzelgebiete der heimischen Erzeu- gung aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Gärtnerei, Gemüse-, Obst- und Weinbau, Geflügelhaltung sind in'gleicher Weise Pern ach läs s ig t. Dies gilt sowohl für das Gebiet der Zoll- und Handelspolitik und der tnnerwirtschaft- Uchen Maßnahmen, als auch der Kredit-, Steuer- und Sozialpolitik und verwandter Belastungen. Durch diese Auf Blatt 141 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Franz Kohn Nachf., Inh. Ing. Paul und Kurt Wagler in Lößnitz betr., ist heute eingetragen worden: Der Gesellschafter Kurt Wagler ist ausgeschieden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der Ingenieur Paul Wagler führt das Handelsgeschäft unter Amtliche Anzeigen. Gefahr des Erlöschens von Grundbuchrechten. Hyvotheken, Grundschulden, Rentenschulden und Real lasten, die der Aufwertung unterliegen, deren Aufwertungs- Letrag aber im Grundbuch noch nicht eingetragen ist- erlöschen, wenn der Antrag auf Eintragung der Aufwertung des Rechts nicht spätestens bis zum Ablauf des 31. März 1SS1 beim zuständigen Grundbuchamt gestellt wird. Hierzu gehören z. B. noch eingetragene Papicrmarkrechte, gelöschte und infolge Vorbehalts oder Rückwirkung aufgewertete Rechte, abgetretene und für den früheren Gläubiger aufgewertete Rechte. Den Antrag kann außer , dem Gläubiger auch dex Eigentümer oder ein Dritter stellen, der ein rechtliches Interesse an der Ein tragung hat. Die Amtsgerichte Aue, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, den 2. Januar 1931. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Frau Klara Göthel, Alleininhaberin der handelsgerichtlich nicht ein- getragenen Firma Strumpshaus Göthel in Lößnitz wird nach Abhaltung des Schlußtermins und Vornahme der Schlußver teilung hierdurch aufgehoben. K7/30 Amtsgericht Lößnitz, den 30. Januar 1931. Dienstag, den 3. Februar 1931, vorm. 10 Uhr sollen im, DersteigerungsraUm 2 Tennisschläger (Marke „Hammer") meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Schneeberg. Mittwoch, den 4. Februar 1931, nachm. 2 Uhr sollen im gerichtlichen Persteigerungsraum 1 Schreibtisch (gebr.), 1 Tisch (gebr.), 1 Schreibtischseffel (gebr.), 1 Posten Stehumlegekragen, Schillerkragen, Serviteurs, Konfirmandenhemden, sowie weiße Oberhemden, 1 Schuhmacher-Nähmaschine (neu) und 1 Post»« Damenhalbschuhe meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert werden. . Q 874/937/93/886/30 Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Lößnitz. Oesfentliche Sitzung der Stadtverordneten zu Schwarzenberg Freitag, den 6. Februar 1931, abend« 7 Uhr im Stadtverordnetensitzungszimmer (Nr. 36). Tagesordnung: 1. Genehmigung und Nichtigspre- chung a) der Wohlfahrtskassenrechnung für 1927/28, b) der' Schulkassenrechnung für 1927/28, c) Ler Rechnung über die Behelfswohnungsbauten 1. Teil für 1928/29, d) der Feuer-' löschkassenrechnung für 1928/29, e) der Stadtbüchereikassen rechnung für 1928/29, f) der Realschulkassenrechnung für 1928/29. 2. Inanspruchnahme von Freistellen an der Frauen- und Haushaltungsschule. 3. Stellungnahme wegen Rücknahme des bei der Gemeindekammer erhobenen Einspruchs gegen die Festsetzung der Zuschläge zur Grund- und Gewerbesteuer. 4. Weitergewährung von Krankenversicherungsbeiträgen an städtische Beamte und Angestellte. 5. Nachbewilligung von Kosten für die Instandsetzung der Weisflogschen Wohnung im städt. Haus, Erlaer Str. 27. Hierauf niHöffentliche Sitzung. Schwarzenberg, am 31. Januar'1931. gez. Rauchfuß, Vorsteher. » enthaltend di« amNtchen BeKanntmachnuge« der Amkshauplmannschafl und des Bezirksverbands Schwarzenberg, der Amtsgerichte in Aue, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der Sladiräte in Grünhain, Lößnitz, Neustädtel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ss werden , autzerdem veröffentlicht: Bekanntmachungen der Stadträte zu Au« und Schwarzenberg und des Amtsgerichts zu Sohanngeorgensladl. Verlag L. M. Gärlner, Aue, Sachfen. Mmlpncher: «u« »1 und N, lödnitz <«ml Aue) 440, Sch»»»»«»« 40, Schwor,«»«», SSI«. vla-knMst- »E»und «»«sachsm. Dienstag, den 3. Februar 1931, vorn,. 10 Uhr sollen in Lauter 1 Warenschrank mit Inhalt, 3 Photoapparate, 2 Glas- schaukästrn, 1 Radtoanlage, 9 Oelbilder, ea. 4V Kilo Ocker, ra. 4 fm Hartholz, ea. 2 im Pfosten, ea. 60 harte «. weiche Schleif hölzer und 1 Radmaschine öffentlich meistbietend gegen sofor tig«. Barzahlung versteigert werden. Q 4643/30 Sammelort der Bieter: Hotel zum Löwen. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Dienstag, Len 3. Februar 1931, vorm. 8 Uhr soll in Sach senfeld 1 Schrankgrammophon öffentlich meistbietend gegen so- foriige Barzahlung versteigert werden. Q 4710/30 Sammelort der Bieter: Doehlers Restaurant. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. An Stelle des ausgeschiedenen Lehrers Martin Händel ist Herr Zimmermann Walter Leibiger in Schneeberg, Ringstr. 18, als Stadtverordneter berufen worden. Schneeberg, 31. Januar 1931. Der Dtadtrat.