Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 27.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193101278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19310127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19310127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-01
- Tag 1931-01-27
-
Monat
1931-01
-
Jahr
1931
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.01.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Hitler verbietet Maskenbiille. nationalsozialistischem Geiste oetrag-w sind, umzugestalten. das gesamte Volk, wiivdv von der jetzigen Reichsvegterung ent schlossen -uvchgeführt. Trotz „freundlicher" Empfänge in man. 6>en Städten des deutschen Vaterlandes beherrsche ihn das Ge. fühl, daß das deutsche Bolt viel weiter sei, äls die Führer mancher Parteien es gern haben möchten. Der Reichstag müsse sich eure fr ei w i l li g e S« lbstbe schrän kung in der Agitation und in der in der letzten Feit gezeigten parlamen tarischen Art auferlegen. Die Reichsregierung arbeite weiter an den Grundlagen einer finanziellen Konsolidierung von Reich, Ländern und Gemeinden und betrachte es als ihre nächst« und höchste Aufgabe, den Glauben an das Valk und den Ein zelnen zu erhalten und zu erneuern. Am Sonntagnachmittag sprach der Reichskanzler in Dü ren. Er führte u. a. aus: Es sind Meinungen aufgetaucht, an eine frontale Aufrollung des Reparativ nspro- b l c m s heranzutreten, selbst auf die Gefahr hin, daß die eine oder andere Provinz in ihrem Zusammenhang mit dem Reich gefährdet würde. Es sieht so aus, als ob gewisse Persönlich keiten alles wieder vergessen haben, was wir in den letzten Jahren durchgemacht haben, und glauben, man könnte die Außenpolitik ändern, indem man unter Trommel- und Pfei fenklang auf dem Exerzierplatz aufmarschicrt. Verantwortliche Politik ist etwas anderes, und die Politik, die wir einmal als gichtig erkannt haben, werden wir auch in ihrem Tempo selbst bestimmen. Es kommt darauf an, jedes zu seiner Zeit, dann aber entschieden zu tun. Aber eine vorzeitige Inangriff nahme von innerpolitisch und wirtschaftspolitisch nicht vorbe reiteten Fragen, die Wahl des falschen Augenblicks für die Lösung der Reparationsfragen, wäre das törichtste, was man in der deutschen Politik tun kann. Uebrigens darf bei dieser Ge legenheit auch einmal gesagt werden, daß gerade die Leute, die heute als Größen der Vergangenheit geehrt werden, zu ihrer Zeit mit denselben Worten des Verrats beschimpft worden sind, wie es heute mit den Männern der Negierung geschieht. Mil Ziegelsteinen gegen Nalionalsozialisten Brunsbüttelkoog, 25. Jan. Heute nachmittag hotten die Nationalsozialisten einen Aufmarsch der SA. und ein Konzert der Gaukapelle im Hotel „Zur Post" angeseßt. Die K ommuni ste n hatten von auswärts Verstärkungen von etwa 500 Mann herangezogen, die gegenüber dem Hotel Auf stellung nahmen. Als der nationalsozialistische Zug mit etwa 800 Mann am Hotel vorbeimarschierte, wurde er mit Schmäh rufen empfangen. Die Masse, die durch Hetzer aufgestachelt wurde, stimmte schließlich ein ohrenbetäubendes Geschrei an und bewarf die Musikkapelle und die SA.-Leut« mit Ziegel steinen. Ein Musiker brach mit schweren Schädelverletzun gen zusammen. Sofort rückte eine Schutzstaffel heran, um das Lokal zu schützen. Die Polizei mußte wiederholt mit dem Gummiknüppel eingreifen, um die Menge auseinanderzutrei ben. Der Umzug und die Kundgebung der Nationalsozialisten konnten dann ohne weitere Störungen durchgeführt werden. * Kassel, 25. Jan. In Grebenstein fand eine natio - n a l s o z ia l i fti sch e Versammlung statt, zu der aus der Umgegend auch viele politische Gegner gekommen waren. Unter anderem waren auch aus Kassel vier Lastwagen mit Kommunisten erschienen. Die Kommunisten hatten den Saal vorher besetzt, so daß sie von den National sozialisten zur Räumung des Saales aufgefordert werden muß ten. Als dieser Aufforderung nicht Folge geleistet wurde, ent stand ein wüster Tumult. Wlf der Straße kam es zu schwe ren Ausschreitungen, in deren Perlauf es auf feiten der Kommunisten 40, auf feiten der Nationalsozialisten acht Verletzte gab. Freifahrt nach Sowjetrußland. Zella-Mehlis, 25. Ian. Einen bemerkenswerten Antrag stellten in der letzten Stadtratssitzung die National sozialisten. Sie forderten für drei kommunistische Ar beitslose Fahrgeldgewährung bis zur russi schen Grenze, damit die Anhänger des Sowjetideals sich mit eigenen Augen von der Unzulänglichkeit ihres sowjet russischen Vorbildes überzeugen könnten. Da die Kommu nisten diesem Antrag ebenfalls zustimmten, weil sie glaubten, daß die drei Abgesandten in ihrem Sinne berichten werden, fand der Antrag Annahme. „Wir werden die Rechte bis zum letzten Mann vernichten". Unerhörte Drohungen des Reichsbannergenerals. Bremen, 25. Jan. Das Reichsbanner veranstaltete hier gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei und den freien Gewerkschaften eine Kundgebung mit der Parole „Gegen Faschismus, für Repu blik u nd S oz ia l i sm u s". Nach einem großen Demon- .strationsmarsch von der Neustadt zur Altstadt sprach Reichs bannerführer Hör sing in dem dichtgefüllten Saal der Zentralhallen. Hörsing wandte sich in seiner Rede wiederum ,vor allem gegen die Nationalsozialisten. Am 44. September v. I. habe eine Minderheit das deutsche Volk in der ganzen Welt in Verruf gebracht. Das Wahlergebnis fei ein so schwerer wirtschaftlicher Schlag für Deutschland gewesen, nur vergleichbar mit dem- Ausgang der Ruhrbe- setzunq und den Wirkungen des Vertrages von Versailles. Die Geduld des Reichsbanners sei am Ende. Im Bewußtsein der Verantwortung, die er als Reichsbannerführer zu tragen habe, proklamiere er: Wir werden den Herrschaften entgegen treten nicht mit Blumen oder Myrtenzweigen, sondern werden dasselbe wie jene in den Händen haben; und wenn es das Interesse des deutschen Volkes oder der Republik gebietet, werden wir die Rechte bis zum letzten Mann vernichten. Es ist zu Ende damit, daß wir ruhig zusehen, wie Reichsbannerkameraden ermordet werden. Hitler sei zu jung, unerfahren und dumm. Das einzige, was diesen „politischen Hochstapler" noch retten könne, sei, daß er sich unverzüglich aus dem Staube mache. Zwischen Hitler und Stalin bestelle ein Geheimvertrag. Beide spielten mit vertauschten Nollen, um zu dem gemeinsamen Ziele kom men zu können. Daneben nähmen die Nationalsozialisten Geld von den Feinden Deutschlands, von Mussolini und neuerdings von den englischen Lords. Das Reichsbanner hingegen wolle weiter kämpfen für Deutschlands Größe un- dcr Republik Freiheit. Sowjelpropagan-a durch Rundfunk in Denlschland. Berlin, 25. Jan. Die „Germania" beschäftigt sich in einem längeren Artikel mit der Sowjetpropaganda durch Rundfunk in Deutschland. Das Blatt schreibt: Vor einiger Zeit bereits ist in der Oeffentlichkeit auf die Tätigkeit einiger Sowjet sen der hinqewesen worden, die dank ihrer Stärke und Reichweite in allen Län dern Europas und in allen Sprachen eine systematische Propaganda betreiben, die immer unerträglicher wird. Der technisch und propagandistisch ausgezeichnet aufgezogenen russischen Sendeorganisation entspricht die in Deutschland auf tadellose Zusammenarbeit eingespielte, in großem Aus bau befindliche kommunistische Aufnahmeorganisation. Die Kommunistische Partei hat sich im „Freien Radiobund" ein« Organisation geschaffen, die ganz auf die Zusammenarbeit mit dem russischen Sender eingestellt ist. Auf gemeinsamen Hörabendcn werden die russischen Sendungen empfangen und diskutiert. Eine weitere Aufgabe dieses kommunistischen Radiobundes besteht in -er funktechnischen Schulung ihrer Mitglieder. So sind Kurse eingerichtet worden, in denen mit besten technischen Mitteln das Senden und Empfangen von Morfezeichen gedrillt wird. > Cs ist allerhöchste Zeit, daß die gesamte deutsche Oeffent lichkeit über diese Vorgänge unterrichtet wird, und daß sich die Reichsregierung mit allen diplomatischen und polifischen Mitteln gegen einen Zustand zur Wehr fetzt, der des Reiches unwürdig ist und dessen weitere Duldung noch zu verhäng nisvollen Folgen führen kann. Der Derral am Ehemin -es Dames Die Ueberraschevg -es Gegners -eschetterk. Fricks Tatigkeilsberichl. Weimar, 25. Jam. Anläßlich des einjährigem Bestehens der jetzigem Thüringer Regierung gab Dr- Frick einen Rück blick auf seine Tätigkeit im ersten Jahr seiner Zugehörigkeit zur Thüringer Regierung. Die Nationalsozialisten hätten den Entschluß ihres Eintritts in die Regierung nicht gefaßt, weil sie der Meinung gewesen seien, daß sie in Thüringen das dritte Reich oder eine Insel der Seeligen errichten könnten, die als wirtschaftliche Oase von^Lem allgemeinen Elend verschontwer dien würde. Sie seien sich vielmehr der Verantwortung gegen über dem Thüringer Volk bewußt gewesen, -ex ste sich nicht hätten entziehen dürfen. Sie wollten zeigen', daß sie nicht nur in unfruchtbarer Opposition negative Kritik üben könnten, son dern daß sie auch in verantwortungsvoller Stellung neue Wege zu gehen entschlossen seien. Don ^dex kn Thüringen ge schaffenen Machtposition aus solle die Befreiung in alle deutschen Gaue hinausgetragen werden. Au« dem ungeheuren Anwachsen der Bewegung könne man fsststMen, daß'der Er folg den Nationalsozialisten Recht gegeben habe. Ein wesent licher Teil dieses Erfolges sei der ÜMrrngischon Politik zuzu schreiben. Die deutsche Jugend habe erva-nnt, daß die Ver anstaltungen in Genf nichts als Phrasennebel und gemeiner Volksbetrug seien und nur dem Zwecke dienten, das Volk dumm zu machen und einzuschläfern.. Es sei für das deutsche Volk eine Kleinigkeit, in der Stunde der Befreiung Waffen und Bundesgenossen zu erhalten. war es wohl nicht völlig zu vermeiden, daß bei einem der artigen Maffenverkehr von Fahrzeugen Geräusche hörbar, wur den. Die Anwesenheit der Divisionen bei Monteornet und Laon konnte wohl nur. durch Agenten, Spione oder Drieftau- den bekanntHeworden sein. Trotz aller Borsorge war also tatsächlich der Gegner seit dem 28. Mai, 4 Ahr nachmittags, darüber im klaren, daß und wann der Angriff erfolgte, daß er sich wohl sicherlich auf den Raum von Lizy bis Juvineourt erstreckt«, und daß hierzu mindestens 7 bis 8 Divisionen neu herangeführt waren. Was konnte auf französischer Seite am 26. Mai noch ge schehen, um den Angriff ab zuwehren? Di« feindlich« Front- besetzung war. sehr schwach. An Reserven standen nur vier Di. Visionen dahinter. Andere waren früher auf Anweisung des Generals Foch nach Norden abbefördert worden, obwohl Ge- neral PStain, der französisch« Oberbefehlshaber, noch etwa am 18. Mai Einwendungen dagegen erhoben hatte. Denn der Führer der französischen 6. Armee rechnete mit einem deutschen Angriff gegen seine Front zwischen Noyen und Reims, auch nachdem die am 21. Mai von der französischen Heeresleitung angeordnete verstärkte Luft-Erkundunq im Abschnitt der 7« Armee keine Anhaltspunkte für deutsche Angriffsäbsichten er geben hatte. Die 6. Armee befahl nun sofort höchste Abwehr- - Bereitschaft un- Störungsfeuer für ihre drei Korps. Außer- dem wurde die Räumung des Ehemin des Dames erwogen, um die Verteidigung südlich der Aisne einzurichten. Doch konnten sich die französischen Generale hierzu nicht entschließen, weil dadurch auch die anschließenden Stellungen gefährdet wur den und man es -er öffentlichen Meinung Frankreichs nicht zumuten durfte, dieses Ge- lände, um das bereits so unendlich viel französisches Blut geflossen war, freiwillig aufzu geben. Tatsächlich wäre es schon zeitlich nicht mehr möglich gewesen, die Artillerie noch herauszuziehcn, denn Liese Erwägungen fanden erst am Abend statt. Im klaren Bewußtsein dessen, was droht«, blieb nur der Entschluß übrig, den Angriff auf den Ehemin des Dames- Rücken anzunehmen. Um so wichtiger war das schleunige Her anziehen von Verstärkungen aus anderen Frontabschnitten. General Püain setzte es durch, -aß tatsächlich noch am 26. Mai der unverzügliche Abtransport von zwölf Divisionen an Lie Front der französischen 6. Armee in die Wege geleitet wurde, von denen eine oder zwei schon am nächsten Tage eintreffeu konnten. So war die Geheimhaltung der deutschen Angriffsabsich- ten wohl insofern geglückt, als der Gegner rechtzeitig kein« ausreichenden Maßnahmen zur Behauptung der bedrohten Front niehr treffen konnte. Der Verrat hatte ihm aber einen etwa zehnstündigen Zeitgewinn "für das Heran bringen von Reserven verschafft und die volle Abwehrbereit schaft der französischen 6. Armee gezeitigt. Stahlhelm un- Ostmark. Neusalz a.O., 25. Jan. Der „Stahlhelm", Gnu Nord- Nie-crschlesien, veranstaltete gestern und heute hier eine K u n d g e b u n g, auf der der zweite Bundesführer, Oberst leutnant a. D. D ü st e r b e r g, die Hauptrede hielt. Er führte u. n. aus, der ganze deutsche „Stahlhelm" stehe für den deut schen Osten ein' Aus diesem Grunde werde auch in diesem Jahre der F r o n t s v l d n t e n t a g in Breslau abgehal- ten, um zu zeigen, daß deutsche Männer auf der Wacht seien und die deutsche Grenze mit Gut und Blut verteidigen wollten. Weiter erklärte Düsterberg ü. a. noch: Der „Stahlhelm" wolle keinen Putsch machen, er brauche das gar nicht. Die ungeheure Not der Zeit festige den nationalen Gedanken im ganzen Volke. Der „Stahlhelm" in Schlesien, der die hohe Aufgabe des Grenzwächters habe, könne gewiß sein, daß alle nationalen Männer Deutschlands ihn, Lcistehcn. Es war gut, daß auf deutscher Seite niemand etwas da von wußte, daß seit 4 Uhr nachmittags di« Stäbe drüben beim Gegner in fieberhafter Tätigkeit waren, nm -i« Abwehr Les eben bekanntgewordenen deutschen Angriffs gegen den Ehemin des Dames vorzubereiten, soweit es noch möglich war! Was war. geschehen? Wie hatte der Gegner den Plan erfahren? In der Frühe des 26. Mai waren bei Patrouillen- Iusammenstößen an der Ailett« ein Vize feldwebel des Res -Jäg.-Batls. 26 und ein Jäger des Batls. 13 (197. ID.) in Ler Gegend südlich Lolligis in Feindeshand gefallen, sofort zum Stabe der französischen 22. Division gebracht und hier kurz verhört worden. Ihre Aussagen widersprachen sich. Dem zuständigen Generalkommando vorgeführt, wurden sie getrennt vernommen. Der Jäger verriet, daß Vorbereitungen im Gange wären, um im Morgengrauen des 27. Mai nach kurzem Trom- melfeuer in überraschendem Angriff den Ehemin des Dames wieder, zu nehmen. Seit acht Tagen hätte er Angehörige einer Garde-Division in seinem Abschnitt« gesehen; diese wären be stimmt, den Angriff in erster Linie zu führen, seine eigene, sowie die benachbarten sollten folgen. Di« am 24. Mai erfolgte Ausstattung des Mannes mit 150 Patronen, 2 Handgranaten und einer Reserveverpflegung bestätigte seine Angaben. Der Vizefeldwebel hatte rund heraus erklärt, die Deutschen Hütten keine Angriffsabsichten. Jetzt wurden ihm Lie Aussagen des Jägers vorgehalten mit dem Hinweis, daß falsche Angaben als Spionageakt gewertet würden. „Man drang in ihn, und offensichtlich aus Ler Fassung gebracht, gab er schließlich die vollständigen Angaben über den am folgenden Tage beginnenden Angriff." Wenige Tage später erbeuteten die deutschen Truppen ein Schrift st ück, Las diese Aussagen enthielt. Sogar der Be ginn Les Vorbercitungsfeuers war genau und richtig, seine Dauer mit 2X> oder 11- Stunde angegeben. Auf diesem Beute- Schriftstück waren noch weiter« Punkte angeführt, die auf die Ausdchnunq Les Angriffs schließen ließen. Plan hatte das Geräusch starker Kolonnen im Raum« hinter der deutschen Front von Straße Lizy—Chaillevois bis in di« Gegend von Montbörault gehört. Ein Gefangener der. 1. Armee hatte Len Einbau von Batterien angegeben, die bis 300 Meter nördlich Juvineourt vorgeschoben wären, und schließlich war die Anwesenheit der 5. GDiv. bei Monteornet und von 5 bis 6 anderen Devisionen im Raume hinter Laon bekanntgewor- dcn. Gegen Verrat ist nun einmal kein Kraut gewachsen; auch Der Frankfurter Schulfkandal. Berlin, 24. Ian. Wie der Amtliche Preußische Presse dienst mitteilt, hat die Untersuchung der bekannten Vorgänge bei der Reichsgründungsfeier in den Volks schulen in Frankfurt a. d. Oder ergeben, daß die Re gierung in -er Tat ein VerbotderSchulf eiern so wohl schriftlich wie telephonisch ausgesprochen hat. Der Mi nister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung habe darauf hin in einem an die Regierung Frankfurt a. d. Oder gerichteten Erlaß das Verhalten der Regierung auf das schärfste mißbilligt und im übrigen zusammen mit dem Minister des Innern das Erforderliche veranlaßt. Der schuldige Regie- rungsdirektor Fitzner wird auf einen anderen Posten ver setzt werden. In der Erklärung, die der Sozialdemokrat Fitzner veröffentlichen ließ, hieß es, «s habe der Schulabteilung seiner Regierung „völlig ferngelegen, grundsätzlich gegen die Reichsgründungsfeiern Stellung zu nehmen. Er sei „mißver- standen" worden. Jetzt stellt sich heraus, daß ein Verbot von Schulfeiern nicht nur telephonisch, sondern auch schriftlich aus- gesprochen worden ist. Berlin, 25. Ian. Das Wahlprüfungsgericht des Reichs tags hat die Mandate der Konservativen Volks par tci, als auch das Mandat des Abg. Mönke für gültig erklärt. Berlin, 25. Ian. In der Strafsache gegen Sklarck und Genossen wurde jetzt die Anklage zugestellt. Gegen die Brüder Max, Leo und Willy Sklarek ist Anklage erhoben worden wegen Betruges und Urkundenfälschung gegenüber der Stadt Berlin, wegen Betrugs gegenüber der Berliner Anschaffungsgesell schaft, der Dresdener Bank und der Ostbank und wegen schwe rer aktiver Bestechung und Anstiftung zur Untreue von Be amten der Stadt Berlin und des Reiches sowie wegen Kon kursverbrechens. In erster Linie wird den Sklareks vorgewor fen, daß sie die Stadtbank um den Betrag von 10,5 Millionen RM. dadurch geschädigt haben, daß sie gefälschte Rechnungen verlegten und die Stadtbank zur Hergabe von Krediten in der erwähnten Höhe zu bestimmen suchten Der ReichGkauzler auf Prvpagau-arelfen. Ktl», 25. Ian. Reichskanzler Brüning sprach heute vor- .uittagwusderDagungderchristlichenGewerkschaften i in Ler großen Messehalle über „politische und wirtschaftliche Aufgaben des deutschen Volkes und seiner Arbeiterschaft". In sefiren Ausführungen gab er einen Ueberblick über die Be mühungen -er Reichsregievung zu« Aufrechterhaltung -er Wirt schaft. Di« Schicksälsstunbe des deutschen Volkes sei gekommen und das deutsche Volk stehe in einem Kampf um die Wahrheit. Nicht alle Pläne der jetzigen Reichsregierung dürfe man der Oeffentlichkeit bekanntgeben, da dann sofort die theoretisch« Diskussion einsetzen urtd Len Weg, -er in einem klaren Plan für «in Jahrzehnt Schritt für Schritt verfolgt werden müsse, versperren würde. Der Kämpf um die Demokratie, -. h. stärkste Verteilung aller Pflichten auf München, 25. Jan. Im „Bölk. Beob." ist di« folgende Verfügung Adolf Hitlers enthalten: Im Hinblick auf die all gemeine Notlage verbiete ich mit sofortiger Wirkung allen Parteiorganisationen, k a r ne v a l i st i s ch e Treiben, Bälle usw. zu veranstalten oder sich an derartigen Veranstal tungen zu beteiligen. Wo bereits solche Veranstaltungen an gesetzt sind, steht es frei, diese in Deutsche Abende, die von Der Band 32 „Deutsch« Siege 1918" der Reich-, archivs behandelt den Großangriff am 26. Mai 191Y, -er di« deutsche 7. Armee über den Ehemin de« Dame«, über Ailett« und Aisne bis zur Marn« bracht« und dank der glänzenden Vorbereitung weit über di« gesteckten Angriffsziele hinausführt«, trotzdem dem Gegner die deutschen Angriffsäbsichten 24 Stunden vorher verraten worden waren. E. D.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)