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-»»»»»»»»-»»«»»rzrrrrrr VN» »rkMIA IE»I lM-Ki» ' rrkrrtt ''sLKLtt MW ^8 MN LVr?4??K?iUU Der Hausarzt' Amch>fles< Abhilfe bei rote« m»d groSHLuilge« Hände«. Rote oder grobe Haut an den Händen wirkt für fede Dame peinlich und st« wird danach trachten, diesen Schönheitsfehler los zu werden. Durch Waschen mit warmem Wasser, dem man etwa 60 Zentigramm Chlorkalk zugesetzt hat, erreicht man das Ver schwinden de« Uebel«. Natürlich müssen diese Waschungen mehrfach wiederholt werden. Werden die Hände in Wind und Kälte gar zu leicht rot, wende man echte Mmssseinseife an oder einen Zusatz von feinem Bimssteinpulver zur Seife. Auch kann für die Nacht dos Waschen mit Kampferspiritus und Boraxwasser und nachheriges Einreiben mit Mandelöl emp fohlen werden. Das Problem -er Vererbung. was verbanbl bas Seale seiner «»Ner? Der Werl früher «hen. Die brenzwelse Vererbmig "Von Gir ThomasOltver, dem Vorsitzenden des britischen Gesundheitsamt«. Aygiene -es Ohres DonDr. Hanns Schaefer. In unserem modernen, auf Hygiene so stark eingestellten Zeitalter erscheint es auffallend, wie oft auf dem Gebiet der Hygiene des Ohres gegen die allgemeinen Forderungen ver stoßen wird. Jucken und Kitzeln sind höchst lästige Empfin dungen, dir besonders dann unangenehm werden, wenn sie an schwer erreichbaren Körperstellen auftreten. Me nahe liegt da die Versuchung, sobald das Ohr etwas fuckt, mit dem Finger in den Gehörgang einz-ugehen, um sich Erleichterung zu ver schaffen! Man überlegt dabei nicht, wie man leicht hierdurch, vor allem mit einem scharfen Fingernagel, Verletzungen der Gehörganashaut herbeiführen und eine Wunde schaffen kann, in die Bakterien eindringen und eine Entzündung, ja eine Furunkulose des Gehörganges Hervorrufen. Ein« Gehörgangs, entzvndung kann unangenehm hartnäckig sein, den Betreffen den durch dauernde Rückfälle belästigen und das Allgemein- befinden in hohem Grad« beeinträchtigen. Eine ander«, besonders bei alten Leuten weit verbreitete Ünsitte ist das Wattetragen im Ohr. Die Idee, die dieser ' Handlungsweise zugrunde liegt, basiert auf der Vqvstrllung. einer etwaigen Erkrankung des Ohres am sickersten dadurch vorbeuoen zu können, daß man das Ohr gegen die äußer« Luft abschließt. Dies« Ansicht ist irrig, wie folgende Ueberlogung lehrt. Das Trommelfell, eine fest«' häutige Membran, bildet dis Grenze zwischen äußerem Ohr (Gehörgang) und Mittelohr (Paukenhöhle) und Li«tet daher, solange es unversehrt bleibt, dem Mittelohr einen ausreichenden Schutz gegen die Schädlich, leiten von auß^n. Ein künstlicher Schütz ist überflüssig, tm Gegenteil, die Wattepfröpfe können auf di« Gehörgangs Wan dung einen Reiz ausüben und, besonder« wenn sie längere gelt liegen bleiben, eine Gehörvanasentzündung Hervorrufen. Noch dazu werden die Wattestücke manchmal so tief in den Sehörgang hineingeschoben, daß sie als Fremdkörper wirken und das Ohr verstopfen. Immer wieder mutz betont werden, welche Gefahr darin liegt, bet allen Fremdkörpern im Ohr (Watte, Insekten; bei Kindern: Erbsen, Perlen, Knöpf«) selb- ständige Eutfernüngsoersuche M mach«. Di« Folgen solcher gleiche geistige Fähigkeiten und Lharakterzüge beobachten. Nachkommenschaft ist das Ergebnis zweier reproduktiver Kräfte, von denen Li« ein« in der Regel überwiegt, sodaß «in Kino häufig dem «inen Elternteil mehr Scheit al« dem andern. Dazu tritt aber stet« noch der Einfluß der sogenann ten „kreuzweisen Vererbung*, wobei Eigenschaften der Mutter auf Li« Söhn«, solche des Dalers auf die Töchter übertragen werden. Vererbung gilt für di« Rass« so gut wie für Len Ein zelnen. Ohne sie ist keine organische Entwicklung möglich. Ku den traurigsten Erscheinungen Les letzten Krieges gehört Li« große Zahl blind geworbener oder verstümmelter Männer; und doch: so niederdrückend ihr Anblick auch ist, kein« dieser Ent- stellungen wird sich auf das nächste Geschlecht vererben. Ueber die Vererbung erworbener physischer Eigenschaften herrscht bei den Biologen noch Zweifel. Obgleich di« Vererbung sich in ihrer Wirkung auf di« nächste oder eine ferner« Der. gangenheit stützt, spielt sie «ine bedeutsame Rolle in der Beeinflussung d«r Gegenwart und der Gestaltung Ler Zukunft des Einzelwesens. Vererbung, Beruf und Umgebung find nach Professor Arthur Thompson die drei Setten des biologischen Prismas, durch das wir das Lecht des Lebens zu zerlegen suchen; doch mögen auch noch andere Komponenten vorhanden sein. Vor einem halben Jahrhundert suchte Francis Galton nachzuweisen, daß die Begabung eines Menschen auf Derer- bung beruht. Ex glaubte, daß ebenso wi« man bei Tierver suchen durch sorgfältige Auswahl der Elterntier« di« Nach- kommenschaft verbessern kann, es auch beim Menschen möglich wär«, durch wohlüberlegte Ehen während mehrerer Gene- rationen eine hochbegabte Rasse zu züchten. Er durchforscht« die Familiengeschichte von Juristen, Staatsmännern, Literaten und Gelehrten und fand, daß mehrer« Familienmitglied«! besondere Geistesgaben ererbt hatten und daß alles Ansehen, das diese Personen erworben, ihrer eigenen Begabung und nicht -er Hilfe seitens ihrer Familien zu verdanken war. Gr untersuchte auch, wie es mit der Vererblichkeit der Begabung stand, ind«m «r prüft«, ob Lie nahen Perwandten hervor ragender Männer bedeutender waren als die entfernteren, und gelangte zu dem Schluß, daß die Neigung zur Vererbung um so größer ist, se näher die Verwandtschaft. Wirft man «inen Blick auf die Geschichte hervorragender Familien — wobei di« vereinzelt auftretenden und unerklär lichen Fälle von Genie außer acht gelassen seien —, so gewinnt man den Eindruck, daß Begabung nicht plötzlich auftritt und eben so plötzlich wieder verschwindet, daß fi« sich vielmehr allmählich aus d«m Durchschnitt der Familie ent- wickelt. Nach Galton „beweist die Statistik, daß eine regel mäßige durchschnittliche Zunahme an Begabung in der dem Höhepunkt vorangehenden Generation austritt und ein« ebenso regelmäßig« Abnahme in der ihm folgenden.* Die bloß« Vererbung von Begabung genügt nicht. Werden nicht gleichzeitig altzemeine Tüchtigkeit, Strebsamkeit und Kraft mit ererbt, so wird di« geistige Begabung allein den Girr- z«lnen nicht «eit über fein« Mitmenschen hinauswachsen lassen. Gin bedeutender Vater mag einen ebensolchen Sohn haben. Aber wie groß find die Aussichten, daß dieser seiner seits einen hervorragenden Sprössling besitzen wird? Es kommt daraus an, wie di« Eltern zu einander passen. And zwar -eben früh« Ehen die besten Ergebnisse. Wir kennen Beispiel« von tüchtiaen Vätern mit eben solchen Söhnen, aber das Gegenteil ist nickt minder häufig der Fall. Letzteres schreibt man oft dem Einfluß des weib. lichen Teiles zu, aber das muß erst noch nachgewiesen «erden. Denn wenn tüchtige Männer häufig auch nicht zu ihnen nässende Mädcken heirat«n, so wird man doch bei näherer Untersuchung fanden, daß di« Mehrzahl aus guten Durch schnittsfrauen besteht, sowohl in körversicker als auch in geistiger Beziehung. Und doch erheben sich ihre Kinder vielleicht nicht über den Durchschnitt. Extrakttonsversuche können, wie Lie Erfahrung lehrt, abge sehen von den verursachten Schmerzen, unabsehbar sein. Ver letzungen des Trommelfelles, völliger Verlust des Gehörs, sa sogar Todesfälle sind hiernach beobachtet worden. Das Rat- samste ist es, in einem solchen Fall sofort einen Arzt au^u- suchen, der die notwendigen Maßnahmen ergreifen wird. Es dürfte wenig bekannt sein, daß gerade das gesteigerte Reinlichkeitsbedürfnis des Menschen ein« Erkrankung der Ohren veranlassen kann. Bei unzweckmäßigen Säuberungs- versuchen, wie z. D. mit dem Handtuchzipfel, wird «in mecha nischer Reiz auf die Gehörgangswand ausgeübt, der sich den dort befindlichen Drüsen mitteilt und diese zu erhöhter Pro duktion ihres Sekretes, des Ohrenschmalzes anregt. Allmäh lich bilden sich Ansammlungen von Ohrenschmalz sog. Ohren- schmalzpfröpfe, die im Grhörgang liegen bleiben, möglicher weise durch ungeschicktes Hantieren tiefer tn den Gehöcgang hineingeschoben werden, austrocknen und verhärten. Die durch die Ohrenschmalzpfröpfe verursachte Schwerhörigkeit macht sich jedoch erst in dem Augenblick bemerkbar, wenn beim Waschen oder Baden Wasser In das Ohr hineingelangt, und der ein- dringende Wasserköpfen die letzte, noch vorhanden« Oeffnung des Pfropfe«, die für das Hörvermögen «Len noch ausreicht«, vollständig verschliesst. Deshalb ist unbedingt davon abzurate«, ein« unsachgemäss« Säuberung der Ohren mit dem Handtuchzipfel vorzunchmen; es genügt völlig, di« Ohrmuschel und den äußeren zu- aänglichen Teil des Ohres mit einem feuchten Seifen- schwamm oder -lappen zu waschen, wobei darauf zu achten ist, daß kein Wasser in di« Tiefe des Ge^rgange» gelangt. Ein« Reinigung der inneren Partten ist überflüssig und schädlich. Die von dem Laten weitaus am meist« gefürchtete Ohren, affektion ist die Mittelohrentzündung, die gewöhnlich im An schluss an eine Erkältungskrankheit (Schnupfen, Mandelentzün- Lung) aufzutreten pflegt. Di« Hauptsymptom« der Erkran kung dokumentiert sich in Schmerzen, Fieber, vermindertem HörverMö-e« und Lei der eitrigen Form auch tu Ohremanft«. Um allen Verschlimmerung«» zu begegnen, die sich aus einer Mittelohrentzündung entwickeln können, ist es wichtig, schon den allerersten Anzeichen der Entzündung die größte Beach tung zu schenken, da es nur so noch gelingen kann, die Er krankung in ihrem Anfangsstadium aufzuhalttn. Bei längerer Dauer und besonders dann, wenn man sie unbeachtet läßt, be- stcht di« Gefahr, daß di« Entzündung und eine nachfolgende Eiterung auf den benachbarten Knochen übergreift und sich «in« sog. Warzenfortsatzentzündung entwickelt. In bösartigen Fällen kann es zu einer Beteiligung der Hirnhäute^ sowie zu einer Allgemeintnfektton kommen. Ein nicht zu seltene« Vorkommnis ist das Uebergehen «in« vernachlässigten akuten Mittelohrentzündung in das Ionische Stadium. Man mutz bedenken, daß bei vielen Menschen «ine chronische Mittelodreiterung besteht, ohne daß sie sich infolge der geringen Besckwerden dessen bewusst find. Erst ein« zufällig vorgenvmmene Ohrenuntersuchunq gibt Auf- schluß Wer den wahr«» Sachverhalt, wobei es sich vielfach zeigt, daß d« Beginn der Erkrankung bis in di« Kindheit Und doch kann die chronische Mittelohrentzündung recht ernste Folgen nach sich ziehen. Ein« allmählich stärker wer dende Beeinträchtigung des Gehör« bi« zur völligen Taubheit stellt eine, wenigstens für das Leben, noch oerPItnismäßig harmlose Folge dar. Diel gefährlicher sind bi« mMchmal ganz plötzlich auftmtenden Komplikation«» von feiten de» Gehirns und de» inneren Ohre», die einen blutverglfteten Charakter annehmen kbnnen» D« Spiel «V »er Streße. Von Dr. G«,th. Wollten di« Eltern den Kindern und Jugendlichen da» Spiel und den Epielbe trieb auch «ne einzuma« versuchen, so wäre es «in vergebliche» Bemühe»! Dem» sie gehören zu ihren ureigenen Gütern und Rechten, die ihnen niemand schmälern sollt«; auch würden fi« sonst «rfinderisch genug sein, um doch Mw Ziele zu gelangen. Dem» tm Spiel — «r allem im Freien — können fi« ihrem lebhaften Bewegungsdrange nachgehen und sich austummeln nach Herzenslust. Freude, Wetteifer, Kampflust und Uebermut «erden i« Spiel vor allem betont! E, gibt für sie kein« Hemmungen und Grenzen, «eder örtlich noch Fittich, recht ausgelassen zu fein und vor allem al» Knaben tm Spiel mit den Kameraden durch möglichst viel Lärm aufzufallen — zum Unbehagen der lieb« Nnoch- barn! Die Mutter kann di« Kinder nicht zu Haus« halt«, vielmehr auf die Straße hinaus steht Hr Sinn! Da es oft an geeignet« Spielplätzen fehlt, wo sie unbekümmert und unge stört ganz dem Spiele nachgeh« können, so ist die Strass« «b« «in Ersatz und «in Notbrh«lf. Di« Elte« mach« sich deshasi» Sorge um ihre Kleinen, daß ihnen etwa» zugestossen sein könnt«, wenn sie nicht rechtzeitig vom Spiel nach Hause zurückgekehrt sind. Denn auf d«r Straße stick» sie beim Spielen von mannigfachen Gefahren umgÄenl E» ist bekannt, dass gerade auf der Straße Kinder- Unfälle an der Tagesordnung sind! Denn «» auch oft glimpflich abgeht, so kann doch mancher Unfall ernsterer Natur sein. Denn durch den Straßenverkehr und die zahl reich« Fahrzeuge aller Art ist «ine stete Unruhe und ein Wechsel des Skaßenbildes gegeben. Die Kinder Wer treib« das Spiel hier ost all zu sorglos; sie achten wenig darauf, da sie da» Spiel ganz gefangen hält und sie die Umgebung gleich sam vergessen vor lauter Spieleifer! So kommt es öfters vor, Laß fi« direkt in ein« Gefahr hineinlauf«, wenn ein Wag« oder «in anderes Gefährt plötzlich und unerwartet in ihrem Gesichtskreis tritt. Sie zeig« selten di« nötige Geistesgegen- wart und Entschlußkraft, noch schnell im letzten Augenblick der drohend« Gefahr auszuweichen und so ein Unhell zu ver hüten. Oder fi« wollen noch schnell an einem Gefährt vorbei- huschen! Da es ihn« aber an der richtigen Einschätzung der Schnelligkeit und der damit verbundenen Gefährlichkeit des Fahrzeuges fehlt, ist es ost zu spät! Wenn man zv zu Hause auch ermahnt hat, vorsichtig zu sein und acht zu geben, so hab« sie es überhört oder bald vergessen. Im eigenen In- teress« der Gesundheit aber sollten fi« verständig sein und entsprechende Belehrungen beherzigen zu rechter Zeit! Die Führer und Führer selbst werden von fick aus meist «ine besondere Vorsicht üben und Fußgänger und Erwachsene wer- den fi« ost ermahnt hab«, wenn fi« Kinder beim Spiel auf der Straße gar zu sorglos hab« umhertummeln sehen. Man muß fi« deshalb immer wieder ermahnen, auf die Warnungen und vor allem auf di« Warnungsfignal« zu acht« und sich rechtzeitig in Sicherheit zv begeben. Man muß den Führer« der Fahrzeuge ihr« verantwortungsvoll« Aufgabe dadurch er leichtern, daß man die Kinder anhält, nicht unübersichtliche Plätze und Straßenkreuzungen und Ecken zum Spielplatz zu wählen. Hier kst die „Gefahrenzone" am größten und es ist ost beim besten Willen und größter Vorsicht nicht möglich, ein Unhell zu verhüten, wenn die Kinder nicht auch selbst ihr Teil dazu beitrag« und gut« Will« zeig«. Sonst kann «in kurzer Augenblick der Unachtsamkeit, des Uebermutes oder Leichtsinnes ihn« selbst schwer schaden und den Eltern viel Kummer und Sorge mach«. Deshalb muß man fi« zum Se- horsam erzieh«, daß fi« das Svi«l auf der Straß« «in- schränk«. Den etwas weiter« Weg zum Spielplatz für Kin der zn nehm«, die man überall — nach besten Kräften — ein- zuricht« sucht, sollt« die Kinder nickt scheu«. Hier können fie ungestört und unbekümmert ganz ihrem Spiele leb«, ohne d« Gefahr« der Strass« zn begean«! Wenn fie größer find, sollt« fi« Turnen, Spiel und Sport mit ihren Kamerad« auf den Turn- und Sportplätzen treiben zum Vesten ihrer Gesundheit und zur Kräftigung ihres Körpers. So würde manches Herzeleid dem Elternhaus erspart bleib«! Darwin» Detter Galton beschäftigte sich in sein« Bei- ^Sgen zu der „Vererblichkeit de» Genies" mit der Anwend- «arkett biometrischer Methoden zur Verbesserung der mensch- Uchen Rass« durch zweckbewußt« Züchtung, die er Eugenik nennt. Durch Zusammenstellung von Daten bezüglich körper, sicher Merkmal« d«s Mensch« — wie Grösse oder Farbe der Ang« — wie auch geistiger Begabung stellt« er ein Gesetz der Vererbung auf, das kur, gesagt, dahin geht, jeder von uns habe von sein« beiden Eltern die Hälft« der gesamten Erbmasse erhalt«, von den Großeltern ein Viertel und von allen übrig« Ahnen das letzte Mertel im entsprechenden Verhältnis. Die Ergebnisse der Versuch« Gregor Mendels haben unser Wiss« von der Vererbung und der Ueberkagung von Eigenschaften durch mehrere Generationen hindurch erweitert. Für ihn bedeutet« «in Organismus einen aus zahlreichen einheitlich« Eigenschaft« zusammengesetzten Mechanismus, Eigenschaft«, die unabhängig von einander vererbt werden und doch tn der Nachkommenschaft des gleichen Elternpaares vereint sein könnten. Mendels Versuch« war« vorwiegend botanischer Art und erstreckten sich hauptsächlich auf die gemeine Gartenerbse, wobei er als einheitlich« Eigenschaft« die Gestalt und Farbe des Samens wie auch di« Farbe der Blüte und die Gestalt der ganzen Pflanz« untersuchte. Er fand, daß die Färb« sich wechselseitig vereinigen ließen, daß ferner die einzelnen Eigenschaften von einander getrennt amd nach bestimmten Regeln wieder vereinigt werden konnten. Durch Kreuzung erfuhren Lie Samen ein« solche Aenderung, daß ihre Nachkommenschaft, statt völlig gleichartig zu sein, ausgesprochene Variationen aufwies. Mendel setzt« seine Ver suche an Tieren fort und fanL, daß sich die Vererbung auf «ine bestimmte physische Basis zurückführen ließ, di« ihren Sitz in der Keimzelle — dem weiblichen — und in der Samenzelle — dem männlichen Element — hatte, durch Leven Vereinigung die Beständigkeit der Art gesichert wird. Es ist interessant und «in wenig bedrückend, daß Lurch di« Bereinigung zweier winziger Stückchen Protoplasma nicht nur Leben selbst entsteht, sondern daß sich in dem lebenden Wesen auch di« körperlichen und geistigen Merkmale der unmittelbaren Eltern sowohl als auch weiter zurückliegender Generation zeigen. Diese Tatsache hat zu der Annahme geführt, -aß jedes der Teilchen, die in ihrer Gesamtheit einen Keim bilden, «ine besondere, auf «in bestimmtes Ziel gerich- tete und endlich zur völligen Entwicklung des Organismus ftihrende Eigenschaft des Körpers darstellt. Es muß ein Lirektes Verhältnis zwischen den einzelnen winzigen Teilchen von Keimplasma bestehen, deren jedes seine besondere Auf- habe bei der Entwicklung zu erfüllen hat, während gleichzeitig sie alle von einer treibenden Kraft geleitet werden. Dies ist in gewissem Sinne die von Darwin vertretene Pcmgenese, wenn auch in anderer Form. - - ! Zu den bedeutsamsten Vererbungsiheorien gehört Lie von Weißmann, wie er sie in seiner „Heimzuchtwahl" nieder- gelegt hat. Bei einzellig« Lebewesen, die sich durch Teilung fortpflanzen, gibt es keinen Tod, sodaß die erst« Amöbe durch Lie lange Kette ihrer Nachkommen hindurch noch beut« am Leb« ist, während bei den höheren Tieren wie dem Menschen Las Sinzelwes« aus zwei verschiedenen Gruppen von Zellen gebildet wird, den somatischen oder Körperzeven, die abster- ben, und den reproduktiv«, die mit einer potentiell« Unsterblichkeit begabt find, da durch die Vermischung von Keim, und Samenzelle neues Leben entsteht und Nach- kommenschaft begründet wird. Di« Fortpflanzungszelle ist mithin nicht ein bloßer Organismus, sondern ein aus vielen verschieden« Einheiten aufgebauter Mikrokosmos. Sehen wir uns Familien unserer Bekanntschaft an, so fällt uns einmal die äusserliche Aehnlichkeit einiger ihrer Mitglieder mit ihren Eltern oder Großeltern auf, bei anderen ihre völlige Unähnlickkeit; die Aebnlichkeit überwiegt indessen im allgemeinen. Selbst wenn fie im Aeusseren nicht zu erkenn« ist, kann man zwischen Eltern und Nachkommen