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A,ml»re»„! *« »1 mid »1, <«mt «ua 440, S»o««d«ra 10, Sch»«»«»«« «i« Vra-Ionschrtsti V«IMr«»»» «»ern-eblr«. el»r«t«m - «MI»«»« für »I, «»DachmIUU «Ich,I»«ld, »um»« dt, mmrlUo^ S Uhr I» dm Saupl4«Ich»IU- stillm. Mm chmoädr stU dl« «ustiohm, d«r il»z«<»ni m» oormlchrl«»«,» Lag« I»wl, an d«INmml«r Strll» wird »lchl o^rdm, auch »lchl stlr dl, Blchllad«» der durch Femtpncher oul,««^>»nm NiuÄom. — gar Rütgad« m- «rl»o,I rln,Wandler Schrlststacke üdernlmml dl, Schrlst- lNluna del»« V«iml»»rlunr. — Unl«rb>«chunam d«, S«- lchatlioelrt«»«, begrünt»» d«ln,»l»lvrüch«. Lei Zahlung,- »er»», und NonLur, g«Nm Rabatt, al, nicht »r«lndarl. chaubteeschäfttst«»«» l», «u«, LLbnI», Schneed«, und Schwarzenberg. Nr. 6. Donnerstag, den 8. Januar 1S3I. 84. Jahrg. Amtliche Anzeigen. In den: Konkursverfahren über das Vermögen der Frau Hildegard verehcl. Schiefer geb. Riedel in Schneeberg, Marien platz Nr. 2, wird Termin Für Verhandlung über den von der Gemeinschuldnerin eingererchten Dergleichsvorschlag vom 31. Dezember 1930 aus den 30. Januar 1931, vorm. ^12 Uhr bestimmt. Der Vergleichsvorschlag liegt auf der Geschäftsstelle des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten aus. K11/30 Schneeberg, den 6. Januar 1931. Das Amtsgericht. Donnerstag, den 8. Januar 1931, vorm. 11 Uhr soll in Schneeberg 1 Wäschemangel mit Mangeltisch und elektr, An trieb (Herrschuh) meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert werden. Sammelort der Bieter: Hotel goldne Sonne. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Die Ungültigkeit der als abhanden gemeldeten ausgeru fenen Sparkassenbücher auf die Namen Wilhelm Friedrich Georgi unter Nr. 23 265 Albin Leistner - - 38 997 Friederike Leistner - . 41549 Max Schneider - . 49 9438 und Franz Hermann Arnold . - 53 922 wird hiermit bekannt gemacht. Neustädtel, den 2. Januar 1931. Die Sparkassen-Verwaltung. Pilz, stellv. Bürgermeister. SeWIiche AMemtsetMW in Meeder« Montag, den 12. Januar 1931, abends 7 Uhr. Tagesordnung hängt im Rathaus aus. Oeffentlich« Anforderung der Bürgersteuer 1939. 1. In der Stadtgemeinde Schwarzenberg wird für das Rechnungsjahr 1930 eine Bürgersteuer von allen denjenigen Personen erhoben, die am 10. Oktober 1930 über 20 Jahre alt gewesen sind und an diesem Tage in der Stadt Schwarzenberg ihren Wohnsitz (oder mangels eines inländischen Wohnsitzes ihren gewöhnlichen Aufenthalt) gehabt haben. 2. Die Bürgersteuer wird. von denjenigen unter 1 fallen- den Personen, denen für das Kalenderjahr 1931 von der un- terzeichneten Behörde eine Steuerkarte ausgestellt worden ist, auf der Steuerkärte angefordert. Von den Personen, die vom Finanzamt für das Kalenderjahr 1929 oder für den letzten vor dem 10. Oktober 1930 liegenden Steuerabschnitt zur Einkom mensteuer veranlagt worden sind, wird die Bürgersteuer durch besonderen Bescheid angefordert. 3. Für alle übrigen unter 1 fallenden Personen beträgt die Bürgersteuer je 6 RM.; Ehegatten, die nicht dauernd von einander getrennt leben, haben jedoch zusammen nur das Ein einhalbfache dieses Betrages, mithin 9 RM. zu entrichten. Diese Personen werden hiermit aufgefordert, die Bürger steuer in zwei gleichen Teilbeträgen bis zum 10. Januar und 10. März 1931 an die Stadtsteuerkasse zu entrichten. Werden die Teilbeträge nicht rechtzeitig entrichtet, so werden sie ohne besondere Anforderung oder Mahnung durch gebührenpflich tige Zwangsvollstreckung eingezogen werden. ' Schwarzenberg, den 5. Januar 1931. Der Rat der Stadt — Steueramt. SIM SMeMoMMWe, MMute U MWWe mt MMWe, SAlldM i. Sa. Praktische und zeichnerische Ausbildung von Zeichnern und Zeichnerinnen für die Textilindustrie und gewerbliche Berufe. Anmeldungen für Ostern 1931 Verden baldigst erbeten. Die Direktion: Prof. Lorenz. MM SmiüsWe W MU) W Schneeberg. Dreijähriger Kursus für Handlungslehr l i nge. 8. Dreijähriger Kursus für Lehrlinge von Gewerbe- treibenden (ohne fremdsprachlichen Unterricht). 0. Ein- u. zweijähriger Fachkursus für Schüler und Schü lerinnen mit Obersekundareife (ehem. Einj.- Freiw. Zeugnis) (Unterrichtsfächer nach Wahl). 0. Mädchenabteilung (Handelsvorschule) für erwach, sene Mädchen jeden Alters (Kursusdauer zwei Jahre, im 1. Jahre 30, im 2. Jahre 10 Stunden wöchentlich). L. Dollabteilung für Schüler und Schülerin nen (Unterricht zweijährig mit mindestens je dreißig Stunden). Es ist das letzte Schulzeugnis (Zensurbuch) vorzulegen. — Der Besuch der Handelsschule befreit vom Besuche der Be- rufsschule. — Satzungen auf Wunsch. — Für bedürftige und würdige Schüler und Schülerinnen Schneebergs sind Frei stellen vorhanden. Anmeldungen für Ostern 1931 nimmt täglich zwischen 11 und 12 Uhr, außerdem jeden Mittwoch und Sonnabend zwischen 3 und 4 Uhr entgegen Studiendirektor Professor Orlopp. Lohnhilse statt ArbeUslofenunlerstützung. Der Plan des Reichsfinanzminifl-rs zne Behebung -er Arbeitslosigkeit Das Fiasko -er Arbeitslosenversicherung. Stuttgart, 6. Jan. Auf der Landesversammlung der württembergischen Demokraten sprach Neichsfinanzminister Dietrich über die Wirtschaftskrise, das Arbeits- losenproblem und die Reparationsfrage. Er verteidigte zunächst die letzte Notverordnung und ver wies vor allen Dingen darauf, daß sie in ihrer vollen Be deutung vielleicht noch nicht erkannt wird. Die Verein fachung des Steuerwesens werde Millionen kleiner Steuerpflichtiger befreien von der Umsatzsteuer und von der Vermögenssteuer und fast alle Landwirte von der E'nkommen- steuer. Die Bürgersteuer aber habe den Zweck, auf dem direk testen Wege auch dem kleinsten Steuerzahler zu zeigen, daß Gefahr für die Wirtschaft der Kommune vorhanden ist, und ihn zu veranlassen, auch seinerseits die Pflicht zur Sparsam keit zu unterstützen. Die Neuordnung des Bauwesens bringe den systematischen Abbau der Wohnungszwangswirtschaft. Die größte Sorge aber, erklärte der Minister weiter, ist die Wirtschaftskrise und die dadurch bedingte Ar- beitslosigkeit. Für diese haben wir im laufenden Jahr« voraussichtlich einen Aufwand von 2,2 Mil liarden Mark. Die äußeren Kriegslasten betragen 1,7 Milliarden, die inneren über 2 Milliarden Mark. Wir sind also von vornherein mit einer unproduktiven Ausgabe von etwa 6 Milliarden Mark im lau. senden Jahre fest gelegt. Es besteht die Gefahr, daß unser heutiges Wirtschaftsiystem, dessen Grundlage die privat- kapitalistische Wirtschaft ist, in Lebensgefahr gerät, wenn es keine Beschäftigung der Arbeitslosen zu schaffen vermag. I ch bejahe die Privatwirtschaft und lehne die sozialistische ab. Die Hauptgefahr sehe ich in der Ver drängung des selbständigen Unternehmers, auf dessen Erfindergeist und Wagemut das privatkapitalistische System beruht, ferner in der Unbeweglichkeit und Unwirt schaftlichkeit großer Konzerne, die mit ihrer großen Be anspruchung des Kapitalmarktes und der Banken auf die Dauer eine Gefahr bedeuten. Die Arbeitslosenversicherung aber hat das Band der Arbeitgeber und Arbeitnehmer ebenso gelockert wie den Verantwortungssinn der Familienange hörigen für die Familienmitglieder. Eine Unmenge Not beruht auf diesen Dingen. Auch Wirtschaftssysteme früherer Zeiten sind untergegangen, als sie ihre Aufgabe nicht mehr zu lösen vermochten. Die Frage stellt sich infolgedessen ganz klar so: Welche Wege gibt es, die Arbeitslosen, statt sie zu unterstützen, zu beschäftigen? Mit dem Wohlsahrtsaufwand der Gemeinden werden, zurzeit ohne Gegenwert im ganzen für die Arbeitslosen gegen drei Mil liarden Mark ausgegeben. Das ist so ungeheuerlich, daß alle grauen Theorien und theoretischen Bedenken zurücktreten und neue Wege gewagt werden müssen Wir müssen versuchen, an irgendeinem Punkt einzusetzen um den Produktionsprozeß zu beleben, entweder indem wir bei den wichtigsten Urprodukten Massen und dabei gleichzeitig die Preise herunterbringen, oder aber indem wir bei verarbeitend-«^ Industrien einsvtzen, die be« sonders wichtig« Rohprodukte verbrauchen. Ich stelle mir das nicht im Wege einer Subvention vor. sondern so, daß wir für die mehrbeschäftigten Arbeiter einen Zuschuß leisten, der der Verbiljigung dient. Wo vier Millionen Staatsbürger in Gefahr sind, in die Verzweiflung getrieben zu werden, sind positive Maßnahmen alles und Bedenken nichts. Obendrein können wir allen Gefahren be- gegnen, wenn wir den Versuch nur auf kurze Zeit machen, auf lange Sicht aber durch die Wirtschaftspolitik aus der Ver gangenheit lernen. Wenn wir einmal «ine Hochkonjunk tur haben, dürfen wir nicht auch noch den Woh nungsbau forcieren, sondern diese Arbeit muß für Zeiten d«r Krise zurllckgehalten werden, ebenso wie wir im Reich, im Staat, tn den Gemeinden, bei der Eisenbahn und bei der Post m guten Zeiten eine Manövriermasse ansammeln müssen, die in der Stunde der Not eingesetzt wird. Das Bedenken, daß der durch di« Tributlasten be- dingte Kapitalmangel uns die Möglichkeit, die Krise zu über- winden, überhaupt nimmt, darf nicht übersehen werden, kann uns aber am positiven Vorgehen nicht hindern. Es ist richtig, daß der Kapitolentzug durch die Tributlasten uns nicht nuy das Mut der Wirtschaft nimmt, sondern auch, weil infolge- dessen die Wirtschaft nicht genügend befruchtet wird, vermehrt« Arbeitslosenunterstützung bringt. Aber darüber hinaus ist die Tributzahlunq auch «in Stö rungsmoment in der Weltwirtschaft selbst, das durch di« Schwächung der Kaufkraft des Belasteten immer mehr in der Weltwirtschaft einen Zustand herauffijhrt, welcher auch den empfangsberechtigten Staaten schädlich wird. Ob und in welchem Zeitpunkt die Regierung das Reparations problem wieder aufgreifen nmß, kann heute nicht entschie den werden. Auf keinen Fall wird unter Der- letzung von irgendwelchen Verträgen vor gegangen werden. Die Jn-uslrie lehnt ab. Berlin, 6. Jan. Wie wir hören, werden die Gedanken- gange des Finanzministers von der Industrie abgc- lehnt. Alle die Bedenken, die noch unlängst der Reichs- verband der Deutschen Industrie in seiner Denkschrift gegen die Subventionspolitik vorqetragrn hab«, träfen auf den Plan des Herrn Dietrich zu. Im übrigen sei einstweilen nicht ab zusehen, wie der Finanzm?m"l«r sein« Vorschläge mit der prekären Lage des Reiches in Einklang bringen wolle. Es sei zu befürchten, daß solche einstweilen noch reichlich nebelhaften Projekte das Vertrauen zur deutschen Finanzwirtschaft schwer erschüttern. Ein Sprung ins Dunkle. Die Andeutungen, welche der Reichsfinanzminister in sei nem Neujahrsartikcl über einen neuen Plan zur Beschäftigung der Arbeitslosen gemacht hatte, waren vielfach nach der Richtung der Arbeitsdienstpflicht hin gedeutet worden. Das hat sich jetzt als «in Irrtum herausgestellt. Wie Herr Dr. Dietrich in Stuttgart ausführte, will er das Arbeitslosenproblem dadurch lösen, daß er den Betrieben einen Zuschuß zu den Löhnen leistet, die sie für eingestellte Erwerbslose aufwenden müssen. Ls sollen auf diesem Wege die jetzt unproduktiven Unter stützungen ip produktive verwandelt werden. Dieser Gedanke ist nicht neu, er ist vom Reichsfinanz minister nur aufgegriffen worden. Er erscheint so einfach, daß man sich zunächst fragt, warum die Regierung nicht schon eher darauf verfallen ist, ihn durchzuführen, zumal er doch die ethische Forderung erfüllt, nach welcher nur die Arbeit eines Lohnes wert sein soll. Tatsächlich hat der Plan verschiedene Haken. Daß er vom Reichsfinanzminister jetzt aufgegriffen worden ist, ist ein Zeichen für die Rat- und Hilflosigkeit, die in den Regierungskreisen herrscht. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, daß die vermehrte Pro duktion wahrscheinlich nicht unterzubringen ist. Die deutsche Wirtschaftskatastrophe beruht nicht auf einer zu geringen Her- stellung von Gütern, sie hat vielmehr andere Gründe. Wir ar beiten — mit kurzen Worten gesagt — zu teuer, was eine Folge der ungeheuren Vorbelastungen unserer Produktion ist. Diese wieder haben ihren letzten Grund in der Blutentziehung durch die Tributverträge. Man sollte mithin die Regierung gewähren lassen und sich darüber freuen, daß sie endlich aus ihrer Lethargie gegenüber der wichtigsten Frage der Gegenwart, dem Arbeitslosenpro blem, zu erwachen scheint. Vielleicht fügt es sich doch, daß der Plan der Lohnbilfe uns ein Stück vorwärts bringt oder wenig- stens Uber die schlimmste Zeit hinweghilft. Man darf die Hoff nung nicht ausgeben, daß doch einmal der Augenblick kommt, In dem die Welt cinsieht, daß die Tribute die Wurzel alles Uebels sind. Iß» Herr Dr. Dietrich hat das, wie aus feinen Ausführungen hervorgeht, wohl erkannt. Er meint aber, das dürse die Re- zierung am positiven Vorgehen nicht hindern. Er weiß also, vaß cs mindestens ein Sprung ins Ungewisse ist, den er tun will. Der Einmand, daß durch die Subventionspolitik (eine solche bedeutet der Plan, wenn auch der Reichsfinanzminister das ominöse Wort Subvention ablehnt) auch die letzten noch lebensfähigen Reste der Industrie durch die Aufziehung einer billigeren Konkurrenz gefährdet würden, ist durchaus richtig. Ihm kann nur der gewiß pessimistische, aber augenblicklich be- rechtigte Satz entgegengesetzt werden: Wenn die Dinge so wei ter gehen wie bisher, wird der Zeitpunkt sowieso kommen, in dem die Wirtschaft, insbesondere die Privatwirtschaft, sich er- ledigt hat.