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MMMMWM n« tige Dienstag, den 6. Januar 193! 84. Iahrg. Nr. 4 Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt. Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behörden den ist. 2 A Reg. 330,329,210, 303, 300/30 Amtsgericht Schwarzenberg, am 31. Dezember 1930. man von Frankreich eine finanzielle Unterstützung verlangt und llt ist wieder das deutsche Volk. Wie lange noch? S» Ausbreitung -er Slreikunruhen im Ruhrgebiet v . - r- m m u« me »t» ra. «m )«n mit ö» ie t« t. « u h- >e a verlangen, dann ist bas in Wirklichkeit eine Politik, deren For mein sich selbst widersprechen." d. N e» r» l. t« n n 'S ch >e in rr ke w nd «r en vtz ch- st« ng ies »u H» ki H- Man erinnert sich, daß bereits auf der letzten Völker- bundsversammlung und dann auf der vorbereitenden Ab rüstungskonferenz England eine plötzliche und auffällige Schwenkung nach der französischen Politik hin gemacht hatte, und daß britische Bemühungen dahin gingen, einen Ausgleich zwischen Paris und Rom herbeizuführcn. Daneben hörte man andeutungsweise von englisch-französischen Abmachungen über eine gemeinsame Politik gegen Sowjetrußland und über eine Einigung zwischen den beiden Ländern in dem alten Streite wegen der kleinnsiatischen Oelvorkommen. Das waren An zeichen einer Annäherung, die sich jetzt als eine Entente der silbernen Kugeln entpuppt. England ist dieses Bündnis nicht freiwillig eingsgangen. Ls mußte sich in die Hände Frankreichs begeben, das es verstanden hatte, den englischen Geldmarkt durch Entziehung großer Goldmengen blutleer zu machen und einen Goldschatz im Werte von ca. 10 Milliarden Mark aufzuhäufen. Der Negierung Macdonald blieb, nachdem ihr Plan einer angel sächsischen Verständigung durch dis Krise in Amerika zunichte geworden war, nichts übrig als sich mit Frankreich zu ver ständigen. Das bedeutet eine glatte Niederlage Englands, das setzt bei Frankreich um Finanzhilfe betteln gehen muß. Moers, 4. Ian. Die Stre.i klage auf den linksrheini schen Zechen hat sich weiter verschärft. Auf fast allen Schächten ist die Zahl der Streikenden größer geworden. Am Sonnabend kam es in Lintfort zu einem regelrechten Kampf zwischen der Polizei und den Streikenden. Etwa 2000 Streikende versuch ten die Polizeiwache zu stürmen, was jedoch nicht gelang, da genügend Verstärkungen von auswärts heran gezogen waren. Die Ursache des kommunistischen Angriffes war die Verhaftung von zwei Rädelsführern, die gewaltsam befreit werden sollten. Im Verlaufe der Schießerei, die etwa eine Stunde ununterbrochen andauerte, hatten die Angreifer einen Toten, zwei Schwer- und zehn Leicht verletzte zu beklagen. Bon drei Personen, die dem Rhein berger Krankenhaus zugeführt worden waren, gelang es zweien, am Sonntag wieder zu flüchten. Die Polizei erlitt keine Verluste. Sonnabend gegen 22 Uhr wurden in Neu kirchen auf eine Polizeistreife zwei Schüsse abgegeben. Wohnung am 10. Oktober 1930 bis zum 20. Januar 1931 dem Finanzamt einzuscnden, soweit dies nicht schon gleichzeitig mit i der Einsendung von Einlagebogen geschehen ist. I Bekanntmachungen der Sladträte zu Au« und Schwarzenberg Amtsgerichts zu Johanngeorgenstadt. einer durch einen Pistolenschuß getötet, der andere erkUi eine schwere Schußverletzung. Außerdem wurden noch zwei andere Arbeitswillige verletzt, so daß sic ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Nach diesem Feuerübcrfatt ergriffen die Angreifer die Flucht, jedoch tonnten zwei Streikende, dis Schüsse abgegeben hatten, festgestellt und einer bereits ver haftet werden. In Langenbochum wiederholten am Sonnabend die Kommunisten auf der Zeche „Schlegel und Eisen 9/1" mit einem Aufgebot von etwa 400 Streikenden und Erwerbslosen, die aus dem benachbarten 'Westerholt anrückten und schon auf dem Wege arbeitswilligen Bergleuten Knifeeslaschen und Butterbrote Wegnahmen, den Versuch, die Arbeitseinstellung zu erzwingen. Die Meüge wurde icdoch rechtzeitig von der Schutzpolizei empfangen und unter Anwendung des Gummi knüppels zuriickgetrieben. In Marl wurde diePolizei mit Z i e g e l ste i n e n und Flaschen beworfen. Verletzt wurde niemand. Größere Mengen von Streikenden und Arbeitslosen wurden zerstreut. Die Unruhe verstärkte sich am späten Abend. Line Polizeistreife wurde plötzlich mit Steinwürfen angegriffen, während gleichzeitig aus den anliegenden Häusern ein B o m - bardement mit Steinen und Bierflaschen auf die Polizeibeamten eröffnet wurde. Aus Häusern und Schlupf- Die seit geraumer Zeit zwischen Paris und London ge führten Verhandlungen über eine sog. Gold-Entente haben nunmehr zu einer Verständigung geführt. Es wird darüber der „Voss. Ztg." aus London folgendes berichtet: Die Pariser Besprechungen zwischen englischen und französi schen Finanzexperten scheinen eine Sensation ersten Ranges zu ergeben. Es verlautet, daß das Goldproblcm im Vordergrund der Besprechungen steht, wobei die Ansicht vor herrscht, daß die französischen Goldabziige für dir Bank von Eng land unerwünscht sind und unterbunden werden sollen, und daß gleichzeitig die Anhäufung der großen Goldmengen bei der Dank von Frankreich auch dem französischen Noteninstitut schon deshalb durchaus unliebsam geworden sind, weil die Preisskala in Frank reich ständig steigt. Es sollen also Maßnahmen gefunden werden, um den Goldstrom von Paris nach London zu verhindern, ohne daß das Prestige von London von Paris geschädigt wird. Bei den Besprechungen ist das Projekt einer großen französischen Anleihe zu gunsten der englischen Industrie in den Vordergrund dec Dis kussion gerückt worden. Ls werd« außerdem veröffentlicht: und des reich als Angeklagter erscheine, der viel Geld hat, und von dem man verlange, dieses Geld mit anderen zu- teilen; ferner, daß die einzige- Art, das Mißtrauen aus der Welt zu schaffen, das die gewissen Ländern notwendigen Anleihen behindere, darin bestehe, jede revisionistische Propaganda solange wie möglich c i n z u st e l l c n. Es wird also hier die nackte Tatsache festgestellt, daß sich die neue Entente des Goldes, ebenso wie die alte der Waffen, gegen Deutschland richtet. England hat dar auf zu verzichten, die Bestrebungen auf eine Revision von Versailles zu unterstützen. Zugleich werden an die revisioni stischen Länder, an erster Stelle an das kapitalbedürftige Deutschland, in der brutalen Art von Leuten, die auf dem Geldsack sitzen, noch besondere Mahnungen gerichtet. Sauer wein erklärt, offenbar als Sprachrohr Briands: „Es ist das Recht eines besiegten Landes, eine Besserung der durch-die Friedensverträge geschaffenen Lage zu erstreben. Die Verträge selbst sehen die Bedingungen für eine solche Revision vor. Aber man kann nicht zwei Hasen auf einmal jagen. Wenn icht dn« ist rre 4. Anstelle der Arbeitnehmer können die Arbeitgeber, In-' nungen oder ähnliche Berufsvertrctungen die Einsendung oder Uebergabe der Steuerkarten und Einlagebogen übernehmen. In diesen Fällen sind die gesammelten Steuerkarten und Ein- lagebogen gemeindeweise geordnet den für die Arbeitnehmer nach vorstehenden Ausführungen zuständigen Finanzämtern zu übersenden. 5. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die Aufforderung zur Abgabe der Steuerkarten und Einlagebogen in ihren Arbeits und Geschäftsräumen durch Anschlag bckanntzumachen. Die Verpflichtung zur Bekanntmachung in den Arbeits- und Gc- schäftsräumen besteht auch für die Arbeitgeber, die den Steuer abzug vom Arbeitslohn im Ueberweisungsvcrfahren durch führen, da sich unter ihren Arbeitnehmern solche befinden kön- neu, für die im Laufe des Jahres von einem anderen Arbeit geber Marken geklebt worden sind. 6. Die Versäumnis der Einlieferungspflicht ist mit den in 88 377 der Ncichsabgabenordnung vorgesehenen Strafen bedroht. Die Einlieferung kann außerdem durch die in 8 202 . der Reichsabgabenordnung vorgesehenen Strafen erzwungen werden. 7. Ueber die eingelieferten Einlagebogen werden vom Finanzamt Empfangsbescheinigungen ausgestellt. Die Finanzämter Aue (Sa.) und Schwarzenberg (Sa.), am 2. Januar 1931. S«, Kn, ei r, i- v« D«n»1r<uud- «rfchilnl I»u Ausuahm« dir I«,« nord Sonn- >md grplagrn. L«r Vr«l» NU dl« 34 mm drille Solon«!-Slnz<tg,nz«U« l« «ImlsdlaNbizlrb IN »0 <S-m>»euan,«i,«n und SUllin,«luch« B«dürf!ig«r >5>, auiwürl, »I, NU dl« 00 mm dr«ll« P«Nl- B«Uam«,«tt« »o, auswür!, 10», lür dl« so mm drille am». SoloniljiN« 11, auswürt» V1 R«Itbspl«nn!g. P»Kle»«a-N»»>»i LilpP« !Nr. IMS. *e»«lnd«<Alr»-a»nto> «In«. Srjg«d. Ur. W. Mit anderen Worten: Frankreich, im Besitze des Goldes Europas, sperrt der, deutschen Wirtschaft die Kredite, und droht, die bereits gewährten weiter zurückzuz'ehen, wenn das deutsche Volk nicht auf seinen Willen, die Revision von Versailles zu erzwingen, verzichtet. Das ist das Neu- jahrsge schenk ihres „Freundes" Briand an die deutsche Nation. Es bedeutet einen Sieg der silbernen Kugeln, eine zweite Marneschlacht. Und die englische „Arbcitcr"regicrung erklärt sich mit einer solchen brutalen Politik, die sich nicht zuletzt gegen die deutsche Arbeiterschaft richtet, kaltlüchelnd einverstanden. Die unfähige deutsche Außenpolitik, die auf Locarno hcreinfiel und später in bänglichem Schwanken sich „alle Möglichkeiten" freihalten zu müssen glaubte, hat ihr«. Quittung erhalten. Sie hat sich trotz aller Warnungen von der neuen „Sensation ersten Ranges" überraschen lassen und ist in Genf vor vollendete Tatsachen gestellt. Leidtragend aber Feuergefecht zwischen Polizei und Streikenden. 2 Tote und 1S Verletzte Ein Förderwagen in -en Schacht geworfen. Verlag L. M. Gärtner» Aue» Srzged. Finish»»,«! Au« »1 UN« 01, rrhult lAml Au«) 41», a»«««»«ra 10, Sch»»nm»«i« ZZ1S Vrodlans-Uft.' Bolk»f»und AuetNSidlk««. Bekanntmachung. Einreichung von Stcuerkarten und Markenblättern für 1930. 1. Nach 8 68 der Durchführungsbestimmungen über den Steuerabzug von, Arbeitslohn vom 5. September 1925 in Ver bindung mit 88 4 und 5 der Verordnung vom 10. Dezember 1930 über die Einsendung vereinfachter Steuerabzugsbelege für das Kalenderjahr 1930 ist jeder Arbeitnehmer, für den im Kalenderjahr 1930 Stcuermarken verwendet worden sind, ver pflichtet, spätestens bis zum 20. Januar 1931 seine Steuerkarte und die Einlagebogen, die im Kalenderjahr 1930 zum Ein kleben und Entwerten von Steuermarken verwendet worden sind, an das Finanzamt zu übersenden oder zu übergeben, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer zur Zeit der letzten Personen standsaufnahme — 10. Oktober 1930 — seinen Wohnsitz oder in Ermangelung eines inländischen Wohnsitzes seinen gewöhn lichen Aufenthalt hatte. Dabei hat er die Nummer der Steuer karte für 1931 und die Behörde, die diese Steuerkarte ausge stellt hat, anzugeben. 2. Arbeitnehmer, die ihre Steüerkarte für 1930 deshalb nicht mit einsenden können, weil sie bei einem Arbeitgeber für die Lohnsteuerbescheinigung Verwendung findet und von ihm eingereicht wird, haben bei Einsendung der Einlagebogen außer den in Abs. 1 geforderten Angaben noch den Namen und die Wohnung dieses Arbeitgebers genau anzugebcn. 3. Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 1930 in keinem Dienstverhältnis gestanden haben und sich daher an diesem Tage im Besitze ihrer Steüerkarte für 1930 befinden, sind ver pflichtet, die Steüerkarte für 1930 unter genauer Angabe der Amtliche Anzeigen. l In das Handelsregister des unterzeichneten Gerichts ist eingetragen worden: am 11. Dezember 1930: 1. auf dem Blatte 632, die Firma „Tannhäuser" Sächsische Harmonium-Werkstätten Löffler L Eo. in Rittcrsgrün betr., daß die Firma erloschen ist; 2. auf dem Blatte 459, die Firma C. W. Breitfeld in Arnolds- Hammer-Rittersgrün betr., daß die Firma erloschen ist; 3. auf dem Blatte 880, die Firma Ewald Kircheis L Sohn kn Naschau-Langenberg und als Gesellschafter s) Kaufmann Max Ewald Kircheis, b) Kaufmann Ewald Kurt Kircheis, beide in Naschau-Langenberg. Die Gesellschaft ist am 1. April. 1924 errichtet worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Handel von Korken und Korkwarcn; am 17. Dezember 1930: t auf dem Blatte 358, die Firma Erzgeb. Blech- u. Metallwaren- Industrie Richard Stiehler in Schwarzenberg betr., daß die Firma erloschen ist; am 31. Dezember 1930: 8. auf dem Blatte 227, die Firma Ernst Enderlein, Holzstoff und Pappenfabrik Mittweida-Markersbach in Mittweida i. Erzgeb/ betr., daß der Pappenfabrikant Ernst Eduard En derlein in Mittweida i. Erzgeb. durch Tod ausgeschieden und Auguste Wilhelmine verw. Enderlein verw. gew. Diet rich geb. Neidhardt in Mittweida i. E. Inhaberin gewor- Das Neujahrsgeschenk Briands an Deulschland. Eine „Sensation ersten Ranges" m rn «. k» ie m m Ml. r« np- gen falt »er, «U Natürlich gibt die französische Negierung ihre Hilfe nicht ohne Gegenleistung. Worin diese besteht, deutet der bekannte Außenpolitiker d"s „Matin" Sauerwein jetzt an, indem e-. schreibt: Diejenigen, die eine finanzielle Hilf« Frankreichs brauchten, müßten sich darüber klar sein, daß es keinen Zweck hab«, ge wissermaßen Gerichtsverhandlungen abzuhalten, vor denen Frank- « enthaltend die amtlich«« DekannlmachNnge« der Amlshauplmannschasl und des " Bezirksoerbands Schwarzenberg, der Amtsgericht« in Aue, Lößnitz, Schneeberg und Schwarzenberg, der Eladtrüle in Grlinhain, Lößnitz, NeustSdtel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. «»;«>,«».Annas»« lür L!e am RachmMag ,rl»«!n«ndr Rummn bk vormiltags V Uhr tu d«n Kauptgtlchifl«« l>«ü«n. Stu, Srwühr sür dl« Aufnahm« der Aiuetgcn am vorggchrlib«»«» Ta»» lowt« an d«ltlmmt«r Siel!« wird nicht g,gehen, auch nicht für dl« Richtigkeit der durch gernipieter auig,gedenkt, Anzeigen. — Für Rückgabe un. oerlangt «lngeiandter SchrWüme übernimmt die Schrift- leitnng deine Aerantworlung. — Unterbrechungen des S«. lchüpsbctMbes begründen keine Ansprüche. Bet Zahlung,. Verzug und Konkurs gell«» Naboll« als nicht vereinbart. HauptgelchLflSllellen Aue. LSbnih, Ochneeberg und Schwarzenberg. können in den Geschäftsstellen des „Erz.qebirgischcn Volksfrcnnds" in 1 Aue. Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg eingesehen werden. Zu weiteren Zusammenstößen kam es am Sonnabend abend in Mengede. Als sich die Arbeitswilligen zur Zech« „Hansemann" begaben, wurden sie aus dem Hinterhalt zwi schen den Koloniehäusern von Kommunisten über-, , fallen und beschossen.' Von zwei Söhnen, di« ihren winkeln fielen etwa 20 Schüne. Der Polizei gelang OOj. hrigen Vaie> al» Schutz zur Zeche begleiteten, wurde les schließlich, die Ruhe und Ordnung wüd«r herzustellcn.