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MarandlerGHageLlatt Anzeiger für Tharandt 86. Jahrgang Gegründet 1850 Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Bürgermeisters zu Tharandt Der Bezugspreis des „Illuslr. Tageblatt", Ausgabe (5 mit Tha» randter Tageblatt verbunden mn Wilsdruffer Nachrichten betrag' zus. monatl. Mk. 2.— einschl. 3V Pfg. Trägerlohn, durch die Post ohne Zustellgebühr monatl. Mk. 2.— einschl- 30 Pfg Postgeb. in der Geschäftsstelle abgeholt mo natl. Mk 1 70; Einzelnummer 11 Pfg., Sonnabend-Sonntag-Nr. I.' Pfg.; Druck und Verlag: Clemen^ Landgraf Nachf. W Stolle (Stolle Verlag), Freital, Hauptschrifi leiter: Herm. Schlott, Freital; verantwortlich kür Lokales aus Tharandt und Wilsdruff und für Anzeigen aus Tharandt: Mar; No otny in Tharandt; f. Anzeigen aus Wilsdruff und Umgeg.: Paul Larsen, Wilsdruff; für den übrig. Textteil: Hermann Schlott, Freital; für Bilder: Wilid. Stolle. Freita'. — DA. IX. 1936: 1683 Der Anzeigenpreis beträgt für die sechsmal gesp. Millimeterzeile (46 mm breit) oder deren Naum 7 Pfg.; die viermal gesp. Millimeterzeile im Textteil od. deren Naum 20 Pfg, Zurzeit ist die Preisliste Nr. 4 gültig. — Für Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen, ebenso für Anzeigen, welche durch Fernsprecher auf gegeben werden, wird keine Ge währ übernommen — Für Fälle höherer Gewalt, Betriebs störung usw. besteht kein An- 'pruch auf Lieferung bzw. Nachliefe rung der Zeitung od. Rückzahlung des Lesegeldes. — Nachlaßan- spruch erlischt bei Konkurs oder Zwangsvergleich des Auftrag gebers. — Erfüllungsorte: Für „Tharandter Tageblatt" Tha randt, für „Wilsdruffer Nach richten" Wilsdruff in Sachien. — Ar. 2S2 Dienstag, den 27. Oktober 19S6 Tharandt t. Tharandt. Das Abschiede« vereinigte am Sonntag eine immerhin stattliche Zahl von Mit gliedern Ler Privileg. Schützengesellschaft letzt malig zu sportlicher Betätigung in diesem Jahre. Noch einmal vernahm man während des Nach mittags den Klang der Büchsen vor der langen Winterpause, die nun eintritt, und aus allen sechs Ständen herrschte bis zum Dunkelwerden reger Betrieb. Während des geselligen Bei sammenseins am Abend im „Schützenhaus" fand nach Begrüßung der Würdenträger W. Groschupf und K. Palitzsch durch den Vorsitzenden M. Schubert und der Mitteilung, daß aus dem Wettstreit um die silberne Medaille des Wettin- schützenbundes A. Fiedler jun. mit 267 Ringen als Bester hervorgegangen ist, die Preisver- teiluug durch Sportleiter W. Sperlich statt. Preise erhielten beim Großkaliberschießen: V. Haustein, 86 Ringe: A. Fiedler jun., 56 R.: W. Groschupf, R. Policke, M. Schubert und B. Wolf je 54 R.: M. Burkhardt, Johannes Wolf und Pfeil je 62 R. Die Ehrenscheibe erschoß sich A, Döhnert. Mit den Aermellitzen wurden ausgezeichnet: V. Haustein sgold), A. Fiedler jun. (silber), W. Groschupf (grün-silber). Beim Kleinkaliberschießen errangen Preise: A. Fiedler jun., W. Fiedler, O. Sperlich, W. Groschupf und M. Nootny. Die Litzen in Gold fielen an W. Fiedler, in Silber an R. Hronek und in Grün^Silber an Wollstein, die Ehrenscheibe an Wenzel jun. Allen Preisträgern wurde zu ihren E. folgen herzlicher Glückwunsch ausgesprochen. Der Vorschlag, demnächst ein Wintervergnügen zu veranstalten, fand allgemeine Zustimmung und wurden die Vorbereitungen dem Ver gnügungsausschuß-Obmann M. Lohse über tragen. Den Abschluß des offiziellen Teiles bildete das Sieg Heil auf den Führer. t. Tharandt. Das Marionettentheater im Deutschen Haus gibt nur noch diese Woche Vor stellungen. Am Dienstagabend kommt „Karl Stülpner" zur Aufführung und am Mittwoch, nachmittags 3 Uhr, das Märchen „Die Reise ins Schlaraffenland". tfr. Braunsdorf. Mitgliederversammlung des Turnvereins. Die Eröffnung erfolgte mit dem Lied „Turner auf zum Streite". Der Will- kommensgrutz galt insbesondere zwei neu in den Verein Aufgenommenen. Ein Dankschreiben des Kam. Preßler für die erwiesene Ehrung anläßlich seiner Hochzeit, sowie verschiedene Ein gänge, die interne Vereinsangelegenheiten be trafen, wurden verlesen, desgleichen die Anord nung des Reichssportführers über die Anrede und Grußform im Vriefverkehr und sportlichen und geselligen Veranstaltungen. Ein Angebot von Büchern und Bildern im Zusammenhang mit der Gau-Kulturwoche fand durch Sammel- bestelliste Erledigung. Die Abrechnung des Winzerfestes wurde von den Kassenprüfern richtiggesprochen und dem Kassierer mit Dank Entlastung erteilt. st. Colmnitz. Versammlung der NSDAP. Von der Woche der Bewegung im Kreise Frei berg wurde auch der hiesige Ort am Freitag erfaßt, indem eine Versammlung önrchgeführt wurde, die einen überaus starken Besuch auf wies. Sie stand unter dem Leitsätze „Wir greifen an". Redner war Pg. Wischmann- Dresden. In seinen Ausführungen ging er auf die heutigen innerpvlitischen Zustände ein, hob hervor, daß wir Anfang 1933 schon mitten im Zusammenbruch gestanden hätten, und be legte die Aufwärtsbewegung der letzten Jahre an Hand von Zahlen. Er streifte auch die Ver hältnisse in Rußland und Spanien und bewies, baß nur der Januar 1933 uns vor diesen Zu ständen gerettet hätte. Leider hätte das schon mancher Volksgenosse vergessen. Deshalb die Parole „Wir greisen an", um immer wieder aufzuklären und den letzten Volksgenossen für die Idee des nationalen Gedankens zu ge- winnen. t. Kurort Hartha. Der Verkehr am Sonn tag war infolge des schönen Herbstwetters überaus gut. Anser herrlicher Tharandter Wald in seinem Herbstschmuck bildete den Hauptanziehungspunkt. Auf den entlegensten Waldwegen und -schneisen waren Natur freunde in großer Zahl anzutreffen, die Zeugen des Herbstzaubers sein wollten. Unsere heimischen Hotels und Gaststätten waren insbesondere zu den Kaffeestunden gut besetzt. Wer noch diese bezaubernde Herbstpracht schauen will, der muß schon in den nächsten Tagen sich aufmachen; denn allzubald wird diese Herrlichkeit verschwun den sein! t. Kurort Hartha. Beratung mit den Ge meinderäten. Bürgermeister Drechsler gibt bekannt, daß die Gemeinde auf Grund einer amtshauptmannschaftlichen Verfügung für 1937 Arbeitsvorhaben von nicht unter 25 000 RM. anmelden könne, wozu er vor läufig Fehlanzeige erstattet habe, was auch gebilligt wird. Sodann wird davon Kennt nis gegeben, daß die geplante Ortssammlung zur Anschaffung eines Mannschaftswagens für die Freiwillige Feuerwehr mit Rück sicht auf das Winterhilfswerk Zurückstellung finden muß, daß die Amtshauptmannschaft den 24. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung genehmigt hat, nach welchem für jeden in der Gemeinde gehaltenen Hund ein jähr licher Steuerbetrug von 12 RM. zu bezahlen ist, daß die Gosag sich dennoch entschlossen hat, das Gasnetz bis zum Grundstück Folge zu erweitern, obwohl sich nur wenig Teil ¬ nehmer gemeldet haben, daß die Reichspost nunmehr das Fernsprechhäuschen endgültig am oberen Ende des Kurhausparkplatzes zur Erstellung bringen wird, daß das Ministe rium eine Beihilfe zu den Bohrungsarbeiten für das zu erschließende Wasser für das Bad zur Verfügung gestellt hat. Die Ab steckung des Badegeländes soll in den näch sten Tagen erfolgen. Die beiden Bauvor haben von Friseurmeister Schulz, Ladenver änderung in seinem Grundstück, und Bäcker meister Eger, Anbau eines Kohlenschuppens, werden bedingungslos genehmigt, während im Baufall von Eugen Schober, Errichtung eines Einfamilienwohngrundstücks im Wald- hüusergebiet, die Baukaution gemäß dem Vorschlag der Amtshauptmannschaft auf 150 RM. festgesetzt wird. In Verbindung mit dem Hausanschluß für das neu zu er stellende Wohngrundstück durch Reinhold Hauber soll die Hauptleitung in Gestalt einer Ringleitung weitergeführt werden, damit eins einwandfreie Wasserzufuhr für die Siede- lung gewährleistet ist. Mit der Festsetzung der Bürgersteuer für 1937 in Höhe von 600 v. H. des Reichssatzes erklärt man sich einverstanden. Anschließend fand nichtöffent liche Beratung statt. Lit. Höckendorf. Betrüger. Am 1. Oktober machte sich in unserem Ort ein Betrüger be merkbar, Ler Nähmaschinenmadeln zu einem enorm hohen Preis anbot. Dieser Betrüger konnte jetzt in Chemnitz gefaßt werden. Ge schädigte haben sich bisher nur wenige gemeldet; die übrigen wollen sich nunmehr unverzüglich an den zuständigen Genöarmerieposten wenden. Sächsische Techniker im Mldenkal Prachtvolles Herbstwetter mit herrlichem Sonnenschein war der Besichtigungsfahrt der sächsischen Techniker nach der bekannten Bau steste der Kraftfahrbahnen Sachsms im Muldental beschert. Die zirka 20 Kraftfahrzeuge, die auf der Hinfahrt auch die Retchsauto-bahn-TeWrecke Dresden—Wilsdruff benutzten und mit gelben Plakaten „Technische Gauwoche Sachsen 1936" gekennzeichnet warm, haben sicherlich bei der Bevölkerung Beachtung gesunden und so auf diese Art für die Ver anstaltungen der Technischen Ganwoche geworben. lieber 100 Teilnehmer hörten auf der Batisteste MulLenbrücke bei Siebenkehn/ Nassen nach begrüßenden Warten des Leiters der Obersten Bauleitung der Neichsauto- bahnen, Pg. RMsbahn-Oberrat Claußnitzer, dm erläuternden interessanten Ausführungen seines Brückendezernmten, Pg. Reichsbahn- Oberrat Weiß, mit Verständnis und Staunen zu. Sowohl Fachleute als auch die anwesenden Frauen hatten wohl bisher noch keine so aufschlußreichen und bedeutsamen Zahlen und Emzelcindrücke von dem Bau dieser größten Reichsauto-bahnbrücke Dcutsch'auds ver nommen. Man konnte erst dadurch fest- ftestm, wie die verantwortlichen Bauleiter, Ingenieure und Techniker der Baufirmen und die Werkleute aste auch die größten Schwierig keiten mit Geschick und vollem Ver- antWartungsbewußtsein gemeistert haben. Mit Staunen hörte man, wie die zahlreichen Bohr löcher, die zur Sicherung des Unterbaues der gigantischen Pfeiler bis zu 50 Meter tief gebohrt wurden, dann unter einem Druck von 40 Atmosphären mit vielen Kubikmetern Betonmasse wieder geschlossen worden sind und dadurch die Gewähr bieten, daß dieser stolze Brückenbau, bei dessen Auswahl unter dm zahlreichen Entwürfen der Führer lind Reichs kanzler selbst die Entscheidung fällte, für kommende Zeiten und Geschlechter sicher stehen und so das liebliche Bild der Landschaft noch verschönern wird. Bei der anschließenden Kaffeetafel in Nossen dankte der technische Gauobmann des NS.-Bundes Deutscher Technik und der RTA.sBereine, Pg. Dr. Reiche, der Obersten Bauleitung der Reichsautobahnen Sachsens und den örtlichen Bauleitern für die inter essante Führung. Eine am gleichen Tage stattgefundene zweite Besichtigung des Amtes für Technik mit über 60 Teilnehmern in der Reichs- Postdirettion Dresden zeigte auf einem an deren Gebiete, daß die neuzeitlichen Ein richtungen des Dresdner Fernsprechamtes einen technischen Feinheitsgrad erreicht haben, der deutlich vor Augen führt, daß die Elektrotechnik schon heute auf einer Höhe steht, die bei jedem Fachmann Staunen und Bewunderung auslöst. Mit diesen beiden Besichtigungen hat die Technische Gauwoche Sachsen 1936 einen Ab schluß gefunden, der dem Amt für Technik und den technischen Organisationen Sachsen den besten Beweis dafür geliefert hat, daß der Führer bei der Durchführung des Vier jahresplanes auf den „Frontabschnitt Tech nik" rechnen kann. Willst Du. daß auch der Aermffe unseres Volkes vor der Kälte des bevorstehenden Winters geborgen ist, dann gib zur Kleider- sammlung des Winterhilsswerkes! Wilsdruff „Wir greifen an'" Am 22. Oktober Hot in ganz Sachsen eine Versammlungswelle ihren Anfang genommen. Damit ist der Winterfeldzug der Bewegung eröffnet. Wir greifen an! ist Lie Parole. Wir greifen an: den Weltfeind Bolschewismus. Wir greifen an: das internationale Judentum. Wir greifen an: Leu Meckerer und Miesmacher im eigenen Volk. Wir greifen an: Marxismus und Reaktion jeder Schattierung. Wir greifen an: die Not des Winters, Hunger und Kälte. Wir greifen an auf ganzer Front und mit geballter Kraft! Am 29. Oktober wird die Versammlnngs- wclle den Kreis Meißen erreichen. In elf Massenkundgebungen werden bekannte Reichs- redner zu den Volksgenossen sprechen. Die Kundgebungen beginnen alle 20 Uhr, und zwar in folgenden Ortsgruppen: Meißen-Mitte mit M.-Triebischtal; Redner: Maria de Smeth, München. Meißen-Cölln mit M.-Niederfähre; Redner: Ernst Holzkämpfer, Frankfurt/M. Brockwitz; Redner: Karl Kittler, Goldberg/Schl. Coswig; Redner: Bruno Günther, Plauen. Krögis; Redner: Johann Behlen, Oldenburg. Leuben: Redner: Fritz Hamacher, Essen. Nossen; Redner: Alois Spaniol, Andernach (Rhein). Staucha; Redner: Max Friedlein, Berlin- Reinersdorf. Weinböhla; Redner: Fritz Leikheim, Nürnberg. Weistropp; Redner: Günther v. Othegraven, Münster. Wilsdruff; Redner: Heinz Spangemacher, Hannover. Außerdem spricht am 28. Oktober in Deut schenbora der Gauredner Georg Zingel, Hains- berg. w. Wilsdruff. Die HJ.-Gesolgschast 1k 208 stellte ihren letzten Heimabend in die Werbe woche des Reichsluftschutzbundes. Lehrer Luft, der Schulungsleiter der Ortsgruppe, sprach über Sinn und Zweck des zivilen Lust schutzes und betonte den großen Wert des Selbstschutzes. Gefolgschaftsführer Geißler dankte am Schlüsse Lehrer Luft für seine auf klärenden Worte und ermahnte seine Kame raden, den Luftschutz überall zu unterstützen und die Volksgenossen über den Wert desselben aufzuklären. w. Wilsdruff. 81 Jahre alt wurde gestern Frau Klara verw. Klemm, die soweit noch ge sund und rüstig ist. Neben den vielen Wünschen von nah und fern wurde ihr auch als Krieger mutter ein Glückwunsch der NSKOV. zuteil. Auch unsererseits noch nachträglichen Glück wunsch! w. Wilsdruff. Lebhafter Krastfahrverkehr von und nach der Reichsautobahn war auch am Sonntag wieder zu verzeichnen. Die Verkehrs organe hatten wieder alle Hände voll zu tun, um den Verkehr an Ler Rathausecke in geregelte Bahnen zu lenken, wobei Lie große elektrische Lampe, die dort angebracht wurde, in den Abend stunden sehr zu statten kam, denn ihr taghelles Licht machte die Fahrer schon von weitem auf die gefährliche Ecke aufmerksam. Die Anregung des Einsenders an unsere Zeitung hat also schon bald Erfolg gezeitigt. (Weiteres Lokales auf der 4. Seite.)