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Tharandter Tageblatt : 02.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1824139225-193601022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1824139225-19360102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1824139225-19360102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Tharandter Tageblatt
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-01
- Tag 1936-01-02
-
Monat
1936-01
-
Jahr
1936
- Titel
- Tharandter Tageblatt : 02.01.1936
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«so MM »kl M Omo be- er- die Künstlerische Anfänge in ruft Fritz und malt so viel Zeit vertrö- des Filmindustrie und Filmkunst das sogenannte Lebensrad. bekommt die Sehnsucht nach hat der Professor Gent erfunden, Anno 1828. Nun gro- ver- auf- Charlie gab es über die sich erst Freude hat. Und „Hom" stolz hin: Genf. Mit nichts kann man in den Kämpfen zwilchen 1906—1912 endgültig durchsetzte, als auch der erste künstlerische Grotz- film erschien. hat. In ihm kann man den eigentlichen Schöpfer einer deutschen Filmindustrie ehren, die sich auf seinen Pionierarbeiten schon vor der Jahrhundertwende aufbaute. Otto Reutter. Henry Bender, Robert Steidl filmten schon 1899 in kleinen Filmchen bei Oskar Metzter. Metzter besaß bereits 1896 in Berlin Unter den Figuren der Physik I. Plateau Kircher verdient gemacht hat, läßt sich Urzeitsgeschichte des Films verfolgen. Eine erste Vorrichtung sich bewegender Wer den Ehrgeiz Haven wollte, eine um fassende Geschichte des lebenden Bildes zu schreiben, müßte schon sehr wett, etwa in die Zeit 5000 v. Chr. zurückgreifen, in der die Chi nesen bereits versucht haben, mit primitivsten Mitteln lebende Bilder herzustellen. Felsen höhlenfunde geben davon Kenntnis, daß schon die Griechen, Römer und Aegypter der ältesten Vorzeit um dieses Problem sich bemühten- Ueberlieferungen sind natürlich sehr spärlich, erst von der „Renaissance" der lebenden Bilder im 17. Jahrhundert an, der Epoche der ersten Laterna-magica-Vorführungen, um deren Ent wicklung sich der Jesuitenpater Athanasius öffnet, aber kaum vier Wochen später eröff neten auch die Brüder Lumidre in der Friedrichstraße ein weiteres Kino. München stand Berlin nicht nach, denn auch hier ent stand zugleich ein erstes Kino, das den Film pionier Carl Gabriel zum Besitzer hatte. In Hannover und Hamburg gab es bis zur Jahr hundertwende ebenfalls solche feststehende Kinos, sie wurden aber bald von den Wander kinos verdrängt. Im Zirkuszelt, in der Schau bude trugen Wanderunternehmcr, wie Scherff, Becker und Althoff als die Bekanntesten unter ihnen, den Film unter das Volk, somit wert volle Vorarbeit für die spätere Verbreitung des Films leistend. Auch in Amerika errang sich der Film nur durch die Wanderunterneh mer seine große Volkstümlichkeit. Englands erste Filmfirma war die von T. A. Welsh, in Frankreich PathL und Gaumont, während in Deutschland lange Zeit Meßter dominierte. Filmvermittler und Filmverleiher gab es, außer ihm noch mehrere andere, in Deutsch land zuerst. Der erste größere Verleih in Deutschland war übrigens Dienstknecht in München, die Mutterfirma der heutigen Bavaria. Interessant ist die Entwicklung des Films zur Industrie in Dänemark. In Kopenhagen macht 1902 der ehemalige Gänsehirt aus Dragsholm, Ole Olsen, ein Kino auf. Bereits 1904 geht der Laden so gut, daß er sich einen Geschäftsführer engagieren muß: Viggo Lar sen, den späteren großen Filmstar. Sie grün deten zusammen die „Nordisk", später die größte Firma der Welt. Der erste Spielfilm mit Niveau war wohl der dänische Film „Die Kameliendame" (zurzeit wiederum als Ton film gezeigt). Neben Meßter gab es in Deutschland sehr bald mehrere Firmen, wie die „Mutoscop- und Biographgesellschaft", die „Vitoscop" und „Deutsche Bioscop" (von etwa Anfänge einer weltumspannende« Industrie und neuen Kunst Deutsche Pionierarbeit Linden ein Kino, das jedoch nicht lange stand. Das erste feststehende Berliner Kino wurde tm April 1896 Unter den Linden 21 düng mit Friese-Green schon 1890 in der ßcn Oper in Paris Filme vorgeführt, doch schwand er eines Tages, um nie wieder zutauchen. Die erste öffentliche Filmvorführung in Europa sunden, das war „Totlini, der Filmtolpatsch", der Vorgänger Max Linders und Chaplins. Schon damals, 1905—06, einen heftigen Streit der Meinungen Daseinsberechtigung des Films, der — haben sich im Film gezeigt, nachdem er lang sam zu einer neuen Industrie geworden ist und sich allmählich auch Menschen sanden, die in ihm eine Möglichkeit zu künstlerischer Ge staltung zu sehen begannen. Früh zeigt sich die Neigung zur Verfilmung des Theaters (was heute noch ein brennendes Problem des kommenden künstlerischen Films ist, denn nur zu oft weiß man mit den filmisch optischen Gestaltungsmitteln nichts anderes anzufangen, als Theaterdialoge zu photogra phieren), die Mitglieder der Comedie srancaise in Paris beginnen 1906 ihre Theaterstücke im Film zu zeigen. Die ersten namhaften Dar steller waren Lambert und Lambert fils. Mon net Souly, Le Bargy und Maurice de Feraudy. Dann kam — schon damals, wie heute wieder als eine „Neuentdeckung" zum Tonfilm, — noch die Mistinguette mit ihrem Partner Max Dearly. Berühmt und erfolgreich waren da mals die Passionsspiele der Franzosen im Film. Die agilsten und ersten Wochenschau- Berichter waren wohl auch die Franzosen. Sie filmten fleißig die Ereignisse des öffentlichen Lebens und hatten auch für aktuelle Themen im „Spielfilm" einen lobenswerten Spürsinn. Da hatte 1907 der Rechtsanwalt Hau in Baden- Baden seine Schwiegermutter ermordet. Kurz nach dem Weltaufsehen erregenden Mordfall erschienen in Baden-Baden französische Film leute und filmten mit Darstellern und dem Re gisseur Otto Rippert vom Hoftheater zu Ba den-Baden „Den Fall Hau". Zu der Zeit fing auch i« Berlin Franz Porten an, mit seinen beide« Töchtern Rosa «nd Henny Filme z« drehen. dein wie mit Suchen. Und nervös wird man obendrein. Wenn er fertig ist, wird Fritz die Wohnungstüre abschlietzen, den Schlüssel ein stecken und hinuntergehen können. Wenn! Ja, wie lange dauert manchmal so ein „Wenn". Meist muß man doch noch selber nachhelfen. — Auch Fritz tut es. Läßt das „fünfte" Wort schwimmen, macht das Buch zu. — Ranft steht mit selbstbewußten, steilen Krakeln auf dem Heftschild. Kommt ihm ein Gedanke, mehr eine List. Macht er das Heft noch einmal auf, schreibt: Ranft, seinen Namen. Täuscht dann ein Versehen. Durchstreichen darf man nicht. Einklammern muß man, daß es ordentlich aus sieht. Also klammert er das „t" am Ende ein. Steht nunmehr da: Ranf. — Ist das nun ein Wort auf nf oder ist es keines? Und könnte er nicht ebensogut Rans heißen, wie er Ranft heißt? Etwas wie eine Ahnung von der Un begrenztheit der Möglichkeiten, womit uns das Leven oft genug narrt, ist in ihm. Aber nun zu Las Buch. Fritz Ranft ist dabei so beglückt wie nur einer sein kann, Ler recht und schlecht fertig geworden ist mit einer schwierigen Sache Was hätten übrigens Sie geschrieben, ernster Leser? Bitte suchen Sie erst einmal selber, ehe Sie etwas sagen über diesen Sieg der Naivität. Achtzigtausend Wörter ungefähr zählt eine moderne Kultursprache. Was weiß ein Zehn jähriger davon? Besonders, wenn er sitzt und schwitzt und sucht. Ausgerechnet mit nf sollen sie aufhören. Nicht weniger als fünf Stück sollen es sein. Wie sich das so'n Lehrer so denkt. Man könnte wütend werden oder ver zweifeln. Anfangs geht es ja noch so einiger maßen. Senf, Hanf, die kennt schließlich schon jeder Achtkläpper. Aber dann kommt die große Lücke. Auch wenn man gleich schon länger als drei Jahre zur Schule geht. — Uebrigens, wer weiß genau was „fünf" ist? Im Wörterver zeichnis steht's. Der Lehrer hat es zwar aus drücklich verboten, darin nachzusehen — aber was tut man nicht in der Not? Wenn man nur genau wüßte, ob es Lie Zahl sein soll, die fünf. Man ist ja schon längst so unsicher ge worden wie nur möglich. Einmal soll man's anders sprechen als man's schreibt, das andere Mal anders schreiben als man's spricht. Da soll sich einer noch auskennen. Schade, daß die Mutter und sonst niemand zu Hause ist. Denn wenn der Lehrer morgen fragt, was fünf ist. Aber, schreiben wir es vorläufig hin, fragen wir die Mutter, wenn sie heimkommt. So..., fehlen also bloß noch zwei. Liegt eine Zeitung in der Nähe auf dem Stuhl. Steht darüber mit fetten Buchstaben gedruckt: Immer noch keine Einigung in Genf. — „How" ruft der Indianer, wenn er und wohl auch in der Welt knüpft sich jedoch an den Namen des deutschen Erfinders Max Skladanowsky, der seine Aufnahmeappa raturen nebst Projektoren selbst herstellte und sogar das Filmbanö selbst perforierte. Er ar beitete mit seinem Bruder Emil zusammen und dieser war auch sein — und wohl auch der Welt — erster „Schauspieler" im Film. Diese Skladanowsky-Filme wurden vor 1500 Zu schauern genau vor 40 Jahren im Berliner „Wintergarten" uraufgeführt. Kaum zwei Monate vergingen und in Paris fand eben- 1904 an). Neben den deutschen Filmfirmen entstanden auch Berliner Niederlassungen der französischen Firmen Pathd, Gaumont, Eclipse und Eclaire, der italienischen „Jtala" und „Eines", sowie der schon erwähnten dänischen „Norbisk". Freilich waren die hergestellten Filme noch ziemlich anspruchslos. Erste Ver suche zu besseren Filmen sind den Franzosen nachzurühmen, während Italien schon mit Massenfilmen Versuche anstellte. In Italien wurde übrigens auch die erste „Filmfigur" er- M Ranft sucht Wörter aus „ns" und deren weltumspannende Verbreitung, so wie zu den erstenKtnos. In Deutschland machte sich um die Entwick lung der Kinematographie der ebenfalls noch lebende Oskar Meßter ganz besonders verdient. Sein 18W konstruiertes Malteser kreuz beseitigt viele bisherigen Mängel der bestehenden Apparate: er ist es ferner, der in Deutschland zuerst «inen regelrechten Filmver trieb und sogar eigene Produktion betrieben der Kinematographie Auftrieb: 1833 bringt der Engländer Horner eine «Wundertrommel": 1845 gelingt es dem österreichischen Offizier Franz Frhr. von Uchatius, das Lebensrad zum ersten Male mit einem Projektions apparat zu verbinden und die ersten lebenden Bilder auf der Leinewand zu zeigen. Erste Taschenkinematographen in Gestalt von Bil derbüchern, die man mit dem Finger rasch um blättern muß (und die es auch heute noch gibt), tauchten 1866 auf. Ein Atischling zwischen Le bensrad, Wundertrommel und Laterna magica war des Franzosen Reynaud „Praxinoskop" (1877) und im gleichen Jahr« machte der Amerikaner E. Muybridge erste photo graphische Reihenbilder, die wieder der Deutsche Ottomar An schütz Ende der acht ziger Jahre verbesserte. Eine „photographische Flinte" für Reihenaufnahmen fabrizierte noch 1885 der Franzose Marey. Zu gleicher Zeit ließ sich in Amerika Eastman ein Patent auf den Eclloloidfilm erteilen. Den Celluloidfilm zeigte 1889 erstmalig in Europa ein Engländer namens Friese-Green. Thomas Alwa Edisons nicht sehr glück lich ausgelaufenen Versuche mit dem Film für Reihenaufnahmen datieren aus dem Jahre 1891. Sein Einetoskop eignete sich nur zur Betrachtung durch eine einzelne Per son. 1891 konstruierte der Wiener von Reiz- ner eine Widergabe-Kamcra für Film, ohne praktischen Erfolg. Dem Franzosen Louis Le Prine« wird nachgesagt, «r hätte in Derbin- falls eine erste öffentliche Filmvorführung der Gebrüder Lumidre im Keller des Grand Cafs auf dem Boulevard des Capuzines statt. Diese beiden letzten Ereignisse legen den Grundstein zur späteren grandiosen Entwicklung Films zu einer Großmacht, zu einer Erst für Effing und dann für Metzter. Er be schäftigte sich schon damals mit dem Problem „Tonfilm" (indem er z. B. Filme mit Schall plattenmusik zu koppeln versuchte). 1906—1907 mehrten sich die Kinos wie di« Pilze nach einem Regentag. Die Wanderkinos wurden nunmehr wiederum von den feststehenden ver drängt. Wo ein leerer Laden aufzutreiben war, wurde ein Kino eröffnet. Das Fassungs vermögen dieser Kinos beschränkte sich meist auf etwa 160 Plätze. Es ist interessant, bei dieser Gelegenheit die Gründungsgeschichte der Ufa, die in das Jahr 1906 zurückreicht, in die Erinnerung zu rufen. Der damalige General vertreter für Plauener Spitzen und Vorsitzen der der Wach- und Schließgesellschaft Paul Davidsohn eröffnete tn Frankfurt a. M. ein 100-Plütze-Ladenkino. und es ist kaum glaub lich, daß hiermit der Grundstock zu dem heute mächtigen Konzern gelegt war. Aus diesem Kino wurden mehrere, es wuchs sich aus diesen Unternehmen die Projektions-A.-G. Union heraus, die im August 1909 das erste deutsche Großkino in Berlin am Alexanderplatz mit 800 Plätzen eröffnete. Das U. T. Alexanderplatz ist heute ein beliebtes Nachspieltheater der Berliner und eines unter den nahezu 100 eigenen Theatern der Ufa. Es interessiert ferner noch, daß der Vorführer des damaligen Frankfurter Kinos, Schuch, heute Direktor des berühmten Berliner VarietL-Theaters „Win tergarten" ist . . . Aber kehren wir schnell noch einmal zurück zu dem Beginn künstlerischer Einflüsse auf den Film. Nachdem di« Comedie francaise mit ihrem Bekenntnis zum Film Aussehen der „Fachwelt" und allgemeinen Oeffentlichkeit er regt hatte, entschloß sich bald eines der berühm testen Mitglieder des Brahm-Ensembles, der angesehene Schauspieler Alwin Neuß, zum Film zu gehen. Sein „Hamlet"-Film war die erste Hamlet-Verfilmung der Welt. Später ging er zur „Deutschen Bioscop" über, wo «r mit dem deutschen Altmeister der Kamera, Guido Seeber, zusammen manchen Film drehte. Neuß ist vor kurzem gestorben. Guido Seeber war der Spezialist sür schwierige Trickaufnahme« bei der Usa. Der Schritt Neuß' erregte Aufsehen. Sein erster Film war „Zwischen zwei Weihnachten" und er war der erste „Star", mit dem Reklame gemacht worden ist. Gleichzeitig auch die Ge burt der Kinoreklame. Ein Dresdner namens Hefter schrieb die erste Filmdramaturgie. Bald war auch die erst im Büro ihres Vaters tätig gewesene Henny Porten ein Star und über flügelte ihre Schwester Rosa schnell. Erfreu licherweise gibt ihr nun auch der Tonfilm er neut Gelegenheit, ihre reife Kunst zu zeigen. Ole Olsen hat sich natürlich auch sehr bald be rühmte Namen zu sichern gewußt, wie z. B. Viggo Larsen, Oda Alstrup, Holger-Madsen, Oscar Stribolt und Carlo With, sie gelang ten alle bald zur Filmberühmtheit. Etwa parallel wurden Max Linder, Suzanne Gran dis und Prince bekannt. Aufsehenerregend war in Deutschland noch der „Ueberlauf" des Textdichters des damals schon berühmten Kom ponisten Paul Lincke, Heinrich Bolten-Beckers zum Film. Er drehte Dramen und Lustspiele und brachte u. a. Leo Paukert, Herbert Paul- müllcr und Giampietro zum Film. Der ein zige Giampietro-Film „Don Juan heiratet" ist heute noch im Reichssilmarchiv behütet. 1910 hielt Pri«z Heinrich vo« Preuße« der als erster aus höheren Kreisen Interesse für die neue Kunst zeigt«, einen Vortrag zu einem kurzen Zeppelin-Film in Mel und dürfte demnach mit Fug und Recht als der Pate des Kulturfilm angesehen werden. Pathe brachte damals be reits die ersten Hetzsilme gegen Deutschland heraus, was große Erregung auslöste und seine Verdrängung vom deutschen Markt und das Aufkommen der anderen französischen Firma Gaumont zur Folge hatte. 1909 fand in Paris der erste Internationale Film- Kongreß unter Vorsitz von Eastman statt. — Heute spielen 622000 Kinos der Welt Filme, die wöchentlich von 200 Millionen Menschen gesehen werden. Di« Zeiten haben sich geändert. E. v. C. Mhr Ueberlegung! Keuchend und schwitzend trägt der Bauer den Getreidcsack drei Treppen hoch auf den Speicher und stöhnend trägt er ihn zur Saat bestellung im Frühjahr wieder herunter. Beim Dreschen stakt er das ungebundene und viel Platz verbrauchende Futterstroh in ein Scheu nenfach, um es wenige Tage später wieder aufzuladen und dem Futterboden zuzusühren. Roggen wird gedroschen und das Stroh zum Häckseln verbraucht. Darum transportiert man das beim Dreschen anfallende Stroh erst in «in Scheuncnfach, um es von da wieder in kleinen Fudern zur Häckselmaschine zu fahren. Spreu ist infolge ihres Umfanges und schlech- tcn Zusammenhaltes nur mühsam zu bewe gen, darum stopft man sie in kleine Säcke, statt sie von der Maschine direkt in einen Kastenwagen zu schütten und nach Bedarf weg- zufahren. Dünger wird aus der Dunggrube gssahren, Wagen und Gespann versinken. Kar- i ssfeln und Rüben werden von den Mieten ge holt, zerbrochen kommt der Wagen vom ge frorenen Acker zurück, und die Pferde haben schwer« Kronentritte. Endlos ist die Kette des Leerlaufes in manchem Betrieb. Man muß sich überlegen, zu welchem Zeit- p mkt das gedroschene Getreide gebraucht wird ? >d wozu cs Verwendung finden soll. Saat getreide gehört auf den obersten Boden, wenn , an cs später durch Fallklappen von Etage z! Etage herunterlassen kann. Solche Löcher g'hören überhaupt in jeden mehretag'gen Züricher. Sackrutschen oder mechanische Auf- - ge sür Säcke können ebenfalls die Ark'nt c Heblich erleichtern. Arbeitskräfte und Zeit werden gespart, wenn man das Stroh preßt oder zum mindesten bindet, um es dann direkt vo- der Maschine auf dem Futterboden zu p " n. Packt man es dort sachgemäß, so lassen sich große Mengen unterbringen, da durch läßt sich das Schleppen von Stroh zwi schen Scheune und Stall und das häßliche Be streuen der Höfe mit Stroh vermeiden. Ganz abgesehen von dem Verlust frißt das Vieh solches vom Regen, Schnee und Schmutz ver unreinigte Futter nicht gern. Jeder Betriebs leiter weiß, wieviel Fuder Häckselstroh er das Jahr über gebraucht, deshalb gehört die ent sprechende Menge in ein besonders dafür re serviertes Scheunensach und Las Häcksel in eine direkt danebenliegende Kammer. Man kann, Mit Rucksack und Wanderkarte durch Feld und Wald, so will man sich am Wochenende er holen von der Arbeit der Woche, will sich die Lungen voll frischer Luft pumpen und will sich freuen am Wachsen und Grünen im deutschen Walde. So ein tüchtiger Marsch tut gut, und ist man müde und hungrig, sucht man sich «ine passende Stelle tm Walde, wo man sich nieder lassen kann. Ein kleines Feuer zum Kochen ist auch schnell gemacht — der Förster wird es ja nicht gleich sehen und vor dem Weiterwandern wird es bestimmt ganz ausgelöscht. Nach dem Essen wird noch in Ruhe eine Zigarette oder Pfeife geraucht. Aber jetzt ist cs spät geworden, darum schnell los, das Feuer ist ja ganz aus gebrannt, da kann nichts mehr passieren. Die Pfeife wird schnell ausgcklopft, der Zigaretten stummel wird unterwegs kortgewvrfcn. Am Roden aber glimmt es, jetzt kommt ein Wind stoß und fegt die Asche des „ganz ausgebrann ten" Feuers auseinander, etwas Glut kommt zum Vorschein, von der ein Fünkchen in das wo die Platzverhältnisse es erlauben, die Ma schinen zwei bis drei Meter hoch stellen, damit das geschnittene Häcksel von selbst in die Kam mer läuft. Das Häckselstroh wird in gleicher Höhe der Häckselmaschine aufbewahrt. Als Unterlage dient anderes'Stroh, das man spä ter zum Einmieten der Hackfrüchte oder zum Einstreuen gebraucht. Düngergruben sollten stets gepflastert sein, ist Lies nicht der Fall, zum mindesten in der Mitte einen festen Weg haben, damit Gespanne und Wagen nicht ver sinken können. Man fängt vom Pflasterweg trockene Gras fliegt. Eine kleine Flamme zün gelt auf, frißt langsam weiter, wird vom Wind noch mehr entfacht, greift schließlich auf trockene Zweige, abgestorbene Aeste, auf den Bestand über. Und 3 Tage später liest man in der Zei tung, daß ein Waldbrand wieder viele Morgen Wald vernichtet hat. Ist es nicht so? — Ja, leider ist es sehr häufig so. Es ist festgestellt worden, daß nach weislich weit über die Hälfte sämtlicher Wald brände durch menschliche Fahrlässigkeit und Un vorsichtigkeit entstanden ist. — Ja, aber sollen die Menschen denn gar nicht mehr durch die Wälder wandern und dort ihre Erholung suchen? Gewiß sollen sie das, denn der deutsche Wald ist deutsches Volksgut und soll dem deut schen Volke die Freude an der Natur vermit teln. ihm Erholung und Entspannung bieten. Dafür soll aber anch jeder Deutsche dazu bei trage'». dest der Werd ernsten bleibt und vor Brandgefahr bewahrt wird! Oeorg 8ckerer. An einem Funken geht ein Wald zugrunde an zu laden und bleibt dann immer auf f«stem Grund. So wie man bei Beginn des Frostes alle Feld- und Waldwege glattschlepvt, so soll man auch eine zwei bis drei Meter breite Zu fahrtsstraße über den Sturzacker hinweg zu den Mieten schleppen, damit Menschen und Tiere sich nicht Hals und Beine und die Fahr zeuge nicht die Nader brechen. Diese wenigen Beispiele aus der Praxis könnte man ins Unendliche vermehren, denn was auf manchen Betrieben, ob groß oder klein, in dieser Hinsicht gesündigt wird, das ist oft nicht zu glauben. Welche unnütze Kraft vergeudung, welcher Zeit- und Geldaufwand wird damit vertan und wie leicht lassen sich ohne Kosten nur mit etwas Ueberlegung, der artige betriebstechnische Fehler vermeiden. G. v. K. wenn Lio smvirckt wiosk, pecst stark kL ßonn aucst kosten
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