Suche löschen...
Ottendorfer Zeitung : 05.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193804054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380405
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-04
- Tag 1938-04-05
-
Monat
1938-04
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.04.1938
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
chtring. N en begeistl' t wurde, les", Hil^ die OW scheu Vol'° M längere? WiodeM« smittel Reisen a°- ErholuE lau billig r die La"^ 'Daily n jubeln^ nziges M" sei aus de« ieri werde« ens Schuss mit laute des „T-n" Ansicht, r« eter für >känner u« aen würde« chland ries de er ein!« Ürt wie Marl", ie' ignachmiM agszertuM, r, batz es 'eich handel« rmungskup er veröWi rgentur üd« Der WE ur mit M )en übeE? Sonderz»^ ras gesM rr hätte der riesig all und E brachen, n Augenbl/ ch besse« l habe en^ glische uril. Jn ^ ä-achtdaM an der« >ie SOS-E lin Gustloll anders, eü« aren bei enisch^ lugen, nci^ militärisöl^ Wehrmacht «< aßlich se"^ Gesuches v. >er LufE hm (zivrL Lustmanu" ltion weE r einer fall, wA, agen mode' ireier Ou^ uigen TaS „ nlassung, . Aber alt, und " willen wüA -rächte seH glaube - dieser, cht ist et^ r nimmt m,. Gelegen^' ienrat. te ich vorA hrer EiE eichsmali-^ Tarben L-S" i lieber,^, ebenswürd^ Vorstand irfte es kEß . Sie wE rber nichs' AusnE »rzienrat! alt die ich l lassen. rmaße» " -c len. AnR«^ getrag « rstand gN'^r rstehen, «k Genicks genommen. Großer strategischer Erfolg Francos. Burgos, 3. April. Nach amtlicher Mitteilung Huben die Truppen des Generals Iaguie am Sonntagnach- mittag nach glänzendem Kampf Lerida genommen. Sie stürmten zuerst den Schloßberg auf dem rechten Ufer des regreslusses, nahmen dann die Bahnstation und besetzten daraus im Zusammenhang mit Danläbteilungen den Rest der Stadt. Die versprengten bolschewistischen Horden, die m der Stadt noch Widerstand leisteten, wurden gefangen Wommen. Südlich des Ebro besetzten Truppen des Generals Galina Stellungen, die nur noch 25 Kilometer von der Küste entfernt sind. Der Vormarsch geht weiter. Salamanca, 4. April. Der nationale Heeresbericht Mgt u. a., daß die nationalspanischen Truppen inFort - Atzung ihres Vormarsches im Norden «erida acht Ortschaften eroberten. Sie erbeuteten in diesem Abschnitt besonders große Mengen Kriegsmaterial und machten mehrere hundert Gefangene. 3m Abschnitt Jaca rückten die Kolonnen auf der Amße Viescas—Broto vor und besetzten mehrere Dörfer. Der Vormarsch war jedoch in diesem Abschnitt insofern be hindert, als es den Bolschewisten gelungen war, sämtliche brücken zu sprengen. Auch ein Eisenbahntunnel war durch Mengungen zerstört worden. Im Süden der erwähnten Arche eroberten die nationalspanischen Truppen fünf Ortschaften. 2m Süden der Provinz Aragon waren die Legionäre Wieder erfolgreich. Sie besetzten südlich von Eandesa an der Straße nach Tortosa den Ort Pinell und drangen heiter in das Paulsgebirge vor. Sie machten über 3 0 0 befangene, unter denen sich 200 Mitglieder einer Mernationalen Brigade befanden. In diesem Abschnitt wurden am Sonnabend und Sonntag zehn sowjetrussische Tanks erbeutet. Im Abschnitt Morella wurden die ÜWerischen Verteidigungslinien durchbrochen und wich- »Se Bergstellungen erstürmt. An der Euadalajarafront und A Abschnitt von Teruel griffen die Bolschewisten vergeblich die nationalen Stellungen an. In der Nähe der Insel Ibiza wurde ein feindlicher Marinebomber abgeschossen. Die strategische Bedeutung Leridas. Ein Transportweg für französische Kriegsmaterial lieferungen unterbunden. . Bilbao, 4. April. Die Einnahme Leridas hat große Ürrtygische Bedeutung, da von dieser Stadt drei wichtige Aratzen nach Andorra, Barcelona und Taragona ausgehen besonders die Straße nach Andorra bildete bisher einen wichtigen Transportweg für französische Kriegsmaterial- "eserungen. Durch den Fall Leridas ist dieser Transport weg nunmehr unterbunden. Die nördlich von Lerida im Menäengebiet Nordaragons stehenden sowjetspanischen Abteilungen sind durch den Verlust der Stadt von ihren Verbindungen abgeschnitten, da sie von Lerida aus mit Abensmitteln und Material versorgt wurden. Ihre Lage hi nunmehr unhaltbar geworden. Lerida ist eine historische Stadt, die im Laufe der Ge richte schon mehreremal heiß umkämpft war. Sie wurde Cäsar, van den Arabern und schließlich auch einmal von M Franzosen erobert. Einsatz des Deutschen Roten Kreuzes zur Wahl. Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Roten Kreuzes erläßt folgenden Aufruf: Der Führer hat das deutsche Volk zur heiligen Wahl 10. April äufgerufen ! Alle wahlberechtigten Volksgenossen und Volksgenos- Men werden an diesem Tage dem Führer einmütig und schlossen ihren Dank abstatten und ihr unerschütterliches vertrauen beweisen. . Am 10. April 1938 wird die Welt erleben : Das ganze putsche Volk in allen deutschen Gauen ist erfüllt von Einem Geist und fanatisiert von einem Willen. Wir stimmen mit Zak 2ch befehle hiermit für das DRK.: Die Operationen in diesem Abschnitt leitete General dague, der sich bereits einmal als Oberstleutnant einen bekannten Namen gemacht hatte, als er im Jahre 1936 den Siegeszug der natinalspanischen Truppen in schnellstem Tempo bis an die Tore Madrids herangeführt hatte. Die „Major-Attlee-Kompanie" gesangen genommen. London, 4. April. Die Einnahme Leridas und Francos konzentrierter Angriff auf Katalonien ist für die Londoner Morgenpresse das Hauptthema des Tages. Dabei bemüht sich die Linkspresse, die moralische und technische Ueber- legenheit der nationalspanischen Truppen nur zögernd zu zugeben. Alle Blätter vermerken die Tatsache, daß die Nationalisten sich immer mehr der Küste nähern. Der Korrespondent des „Daily Telegraph" aus national spanischer Seite berichtet, daß Francos Infanterie in har tem Kampfe und glänzender Taktik Lerida Haus um Haus genommen habe. Unter den Tausenden von Gefangenen» die Franco gemacht habe, befindet sich die sogenannte „Ma- jor-Attlee-Kompanie" der Internationalen Brigade, in der 96 Engländer und 3 Amerikaner gekämpft hätte». Freudenkundgebungen. Bilbao, 4. April. Der nationale Heeresbericht, der die Einnahme Leridas meldete, löste in zahlreichen Orten Na- tionalspantens große Freudenkundgebungen aus. Der Be richt wurde in allen Theatern und Kinos bekanntgegeben. Nach der Einnahme Leridas stehen von 50 spanischen Pro vinzen 36 unter nationaler Perwaltung, während die Bolschewisten nur noch in 14 Provinzen Hausen. Aber auch von diesen befinden sich bedeutende Teile, wie von den Provinzen Madrid, Jadalajar, Castellon, Jaen und Tara gona bereits im Besitz der Nationaltruppen. * Die Rückbeförderung nach Katalonien in vollem Gange Paris, 4. April. Die „Action Francaise" schreibt: Die Freunde der französischen Volksfront in Barcelona haben gewiß Frontkämpfer nötig. Seit gestern seien bereits 4500 von den in Luchon eingetrosfenen Milizen nach Cata- lonien abgereist! So diene Frankreich als Rochadestraße für die von ihrer Basis abgeschnittenen roten Truppen, Die französische Regierung mache sich auf diese Weise eines wahrhaft feindseligen Aktes gegenüber dem nationalen Spanien schuldig, in einem Augenblick, wo der Sieg des letzteren sicher ist. Ein Sonderberichterstatter des „Jour" meldet im übri gen aus Toulouse, daß über La-Tour-de-Carol immer mehr Transporte mit Geschützen, Maschinengewehren und Geweh ren nach Rotspanien befördert würden, die über La Nou velle oder über Bordeaux aus Odessa kämen. Seit dem 1. März seien allein 27 Transporte sowjetrussischer Waf fen, die für Spanien bestimmt seien, über Frankreich be fördert worden. Die Unterlagen hierüber, die der Son derberichterstatter eingesehen hat, seien den französischen Behörden, der Gendarmerie und den Zollbeamten bekannt, die die Transporte mit ironischem Lächeln grüßten. 1. Alle Gliederungen des DRK. haben sich mit sofor tiger Wirkung bis einschließlich 10. April 1938 für die Vor bereitung und Durchführung der Wahl restlos einzu setzen. 2. Alle Gliederungen des DRK. stellen sich den ört lichen für die Wahl zuständigen Dienststellen zu diesem Zweck zur Verfügung. 3. Am Tage der Wahl selbst setzen alle DRK.-Kreis- uNd Landesstellen die ihnen unterstellten Gliederungen des DRK. mit allen vorhandenen Fahrzeugen und Geräten für die Beförderung von Kranken und Gebrechlichen zur Wahl entsprechend den Anforderungen der für die Wahl zustän digen Dienststellen ein. Ich erwarte von den Männern und Frauen des DRK., daß sie ihre Pflicht erfüllen ! Der Geschäftsführende Präsident gez. Dr. Tramitz, ss -Brigadeführer. Aus aller Welt. * Zum großzügigen Ausbau der Wohnungs- und Sied lungsverhältnisse in Oesterreich hat der Reichsarbeits minister weitere 21 Millionen RM. bereitgestellt. * Wahlpropaganda mit Lichtschrift. Das Berliner Gaupropagandaamt tritt in der letzten Woche des Wahl kampfes mit einem neuartigen Propagandamittel vor die Öffentlichkeit, der sogenannten „Mivakel-Leuchtschrift- Apparatur". Wie schon die ersten Vorführungen bewiesen, findet dieses Werbemittel viel Anklang und wird zweifel los mit dazu beitragen, auch die letzte Stimme für den Führer zu gewinnen. Es handelt sich im wesentlichen um das gleiche Verfahren, das in den Kinos als Werbereklame eingesetzt wird. Es wird nur in vielfach vergrößertem Maßstab angewendet, da die Bilder auf eine Leinwand von 100 Quadratmeter projiziert werden. Eine Schall apparatur besorgt die „Begleitmusik". Die Werbung wird mit zwei „stationären" Apparaturen Unter den Linden und im Westen der Stadt sowie mit zwei „fahrbaren" Wagen, die ihren Standort jeden Tag wechseln, durchgeführt. Die Vorführungen geben in Ton, Wort und Bild einen skizzen artigen Ueberblick über die beispiellosen Erfolge, die das Aufbauwerk Adolf Hitlers zu verzeichnen hat. Statistiken werden dabei zum Teil in sehr lustigen Zeichnungen ver anschaulicht. Aber auch Ausschnitte aus bedeutsamen Er eignissen werden im Film vorgeführt. * Flugstützpunkt wird Wahllokal. Der schwimmende Flugstützpunkt „Friesenland", der an der brasilianischen Küste die Flugsicherung für die deutsche Transozean-Luft poststrecke Deutschland—Südamerika durchführt, wurde von der Deutschen Lufthansa der Auslandsorganisation als Wahlschiff für den 10. April zur Verfügung gestellt. Die „Friesenland" wird nach dem Abschuß des Dornier- Flugbootes mit der für Europa bestimmten Post den Hafen von Recife anlaufen und dort die deutschen Reichsangehö rigen an Bord nehmen. Die Wahlzettel und die sonstigen nötigen Unterlagen für die Wahl werden auf dem üblichen Luftpostwege der „Friesenland" übermittelt, so daß trotz der Kürze der bevorstehenden Zeit die ordnungsgemäße Durch führung der Wahlhandlung Tausende von Krlometern fern der Heimat ermöglicht wird. * Aus Eifersucht... — Zwei Tote. Nach vorangegan genem Streit in der ehelichen Wohnung in Aussig (Böhmen) erschoß der Friseur Otto Linauer seine 22 Jahre alte Ehefrau. Er brachte sich hierauf selbst zwei tödliche Schüsse bei. Das Verhältnis zwischen den Eheleuten, die erst seit einem Jahr verheiratet waren, war durch die Eifersucht des Mannes getrübt. * Feuer auf dem Rennplatz Daglfing. Während des Trabrennens in Daglfing am Sonntag brach auf der Haupttribüne des Rennplatzes ein Brand aus, der sich bei dem starken Weststurm rasch ausbreitete und in kurzer Zeit die ganze aus Holz erbaute Tribüne erfaßte. Wie wir erfahren, ist das Feuer in den im Erdgeschoß gelegenen Wirtschaftsräumen entstanden. * Schwerer Nordwest an der Nordseeküste. Hamburg, 4. April. Obwohl der den ganzen Sonntag über wütende schwere Nordweststurm über der Nordsee in der Nacht zum Montag erheblich nachlieb, beträgt die Wind stärke Montag früh noch immer 7 bis 8. Es ist damit zu rechnen, daß sich im Laufe des Tages die Wetterlage be ruhigen wird. Am Sonntagabend sandte der griechische Dampfer „Telemachos" drahtlose Hilferufe. Sein Standort war etwa 15 Seemeilen westlich von Norderney. Weitere nennenswerte Schäden sind bisher nicht bekannt geworden. * Rennwagen rast in die Zuschauermenge. Entsetzliches Unglück beim 1vvv-Meilen- Nenn e n. Mailand, 3. April. Ein entsetzliches Unglück trug sich im Verlaufe des 1AW-Meilen-Nennens in Brescia zu. Bei der Durchfahrt durch Bologna fuhr der von de» Fah rern Bruzza und Mignanego gesteuerte Lancia-Rennwagen in die Zuschaucrmenge. Sieben Personen wurden getötet, 2V verletzt, mehrere davon schwer. Die beiden Fahrer er litten erhebliche Verletzungen. Barbara entdeckt ihr Herz Roman einer großen Liebe Von Willi Reese lk! «Nachvrmt verboten.» . „Vollkommen, vollkommen, lieber Herr Tarben. Ich Mde dem Vorstand die Dinge nochmals vortragen und Me^gewichligen Gründe anführen. Ich denke, wir wer- e» Sie vollständig zusriedensteüen können. Uebrtgens — °°rs ich Sie für heute abend bitten, mein Gast zu sein?" .. Tarben nahm mit sichtlicher Freude die liebenswür- Einladung an und verabschiedete sich bald daraus. Den Abend verbrachte er in der angenehmsten Art A Hause des Kommerzienrats. Seine leise Befürchtung, «rack ebenfalls dort vorzufinden, erwies sich zu seiner MKten Freude als unbegründet. Da es ihm natürlich Möst ausgefallen war, daß Barbara Brack sichtlich bevor- Mie und ihm Chancen einräumie, wie sie es sonst nie Mem Mann gegenüber tat — ausgenommen vielleicht Mgang —, wunderte er sich sehr über die herzliche, würdige Art, mit der sie ihn behandelte. Er fühlte last an Irrgangs Stelle versetzt. » Er erfuhr, daß Irrgang von Süddeutschland aus eine b Atragsreise in die Schweiz antreten würde, daß er nicht Ablauf von mindestens vier Wochen nach Berlin s^Eehrcn könne — und daß er sich schrecklich nach ihr , Sie plauderte davon beim Schachspiel. Hallermann ^"e es vorgezogen, die beiden jungen Leute allein zurück- r ' damit entschuldigt, noch ein paar wichtige schreiben zu müssen. Aber Barbara hatte, während d Wählte, daß Irrgang sich so scl:eckltch nach ihr sehne, m einer recht eigentümlichen Art gelächelt, über Mien Bedeutung Tarben sich sehr bald völlig im klaren Er kannte ja alles um Barbara und Irrgang, Han daß sie ihn damals, vor drei Jahren, abgesertigt "e, und wie sie sich jetzt kürzlich wtedergesehen hatten. Ou ^rbara war nicht ganz bei der Sache und sie beging Fehler, obwohl sie sonst eine ausgezeichnete Schach- „0, r>n war. Er verstand es, sofort die Chance auszu- An, tat seinen Zug, lehnte sich zurück, nachdem er die Dame genommen hatte. Lächelte und sagte, sie mit g-M.dderlichem Blick firierend: „Soll ich das nun als ein Bilges Vorzeichen betrachten, gnädiges Fräulein?" Sie verstand ihn, lehnte sich ebenfalls zurück, lächelte ihn an und sagte, aus einem ärgerlichen Gefühl heraus geboren: „Tun Sie'sl" Da neigte er sich tief über ihre Hand und küßte sie. Länger, als nötig, blieb er geneigt ... In diesem Augenblick tauchte im Vorraum Haller mann auf, und da die Tür zum Salon nur halb ge schlossen war, tonnte er die Szene genau überschauen. So fort stockte sein Fuß Sein freundliches Burgundergesicht er hellte sich, und leise trat er den Rückzug an. Erst eine volle halbe Stunde später tauchte er wieder aus der Bild fläche auf. Als Tarben sich kurz vor Mitternacht verabschiedet hatte, erfaßte Hallermann, als Barbara sich mit einem Gulenachkuß von ihm verabschieden wollte, mit beiden Händen ihren Kops und schaute ihr lies und forschend in die braunen Augen, nickte und sagte: „Ich glaube, dieser Tarben ist dir sehr sympathisch, Kind, wie?" Sie wurde ein wenig rot, zog die Brauen zusammen und erwiderte achselzuckend: „Weshalb sollte er mir nicht sympathisch sein, Papa? Er ist wohlerzogen, auf merksam, galant, kurzum, in jeder Beziehung ein voll endeter Kavalier." „Ist Irrgang es etwa weniger?" „Ach, Papa, wozu das jetzt?" Er blieb hartnäckig. „Und Brack?" Sie wurde noch verlegener. „Ich glaube, dieser Tarben wäre ein ausgezeichneter Ehemann für dich, Kind! Er ist reich .." Hallermann pries seine Vorzüge. Mit eigentümlichen Lächeln fügte er hinzu: „Sofern du Irrgang Tarben nicht vorziehen solltest!" Sie antwortete ganz ernst mit einem kleinen Seufzer: „Ach, Papa, ich glaube, ich werde weder den einen noch den anderen heiraten." „Du glaubst es ..!" „Es ist sogar ziemlich sicher, Papa!" Sie machte sich mit einem flüchtigen Kuß auf seine Stirn von ihm frei und eilte schnell die Treppe hinauf. Er schaute ihr nach und knurrte vergnüg! vor sich hin: „Merkwürdiges Mädel!" Abel mich kannst du doch nicht Himers Lich! führen, mich, deinen Vater Dieser Tarben schein! mir der Spitzenkandidat zu sein Na, mir ist er als Schwiegersohn ebenso willkommen, wie mir Irrgang will kommen gewesen wäre! Warten wir also ab." Barbara lag mit wachen Augen im Bett, sie konnte keinen Schlaf finden Die Gedanken kreisten in ihrem Hirn. Drei Männer schwebten vor ihrem Geiste: Irrgang, Tarben und Brack. Sie mußte an das denken, was sie neulich zu Brack gesagt: „Raimar hat einen Fehler be- gangen!" Sie konnte sich das heute nur nochmals be stätigen. Aber sie war ihm dankbar dafür! Sie kam sich vor wie eine Frau, die mitten im Feuer steht Sie versuchte, festzustellen, welches Feuer wohl am hellsten, am höchsten flackerte, aber sie konnte zwischen zweien keinen Unterschied finden; ein Feuer hingegen war nur ganz klein und trübe. Aber gerade dieses winzige Flämmchen beobachtete sie in ihrem Geiste am meisten und spannendsten, und sie nahm sich vor, es zu Heller Lohe z« fchüren, damit es über die beiden anderen hinwegrage, damit es sie überhelle...! Brack ließ sich bei Generaldirektor Hallermann melden, und kaum drei Minnien brauchte er zu warten, um vorge lassen zu werden Der Kommerzienrat kam ihm, ein« Zigarre in der Hand, freundlich entgegen. Die Herren nahmen sich gegenüber Platz. „Ich vermute, daß es eine ganz besondere Angelegen heit ist, die Sie zu mir führt, Herr Brack." „Das stimm!, Herr Kommerzienrat. Sie machte« mir neulich den Vorschlag, meine Erfindung der Lheminag zur Auswertung zv übertragen. Nun gut. ich habe mir die Sache überlegt und bin damit einverstanden. Es ist Ihnen jedoch bekannt, daß ich meine Erfindung noch nicht restlos zum Abschluß gebracht habe, und ehe das nicht der Fall ist, möchte ich nicht gern damit vor die Oeffentlichkeit treten, auch nicht vor den Vorstand der Cheminag. Ich liebe ganze Arbeit. Irgendein kleiner Fehler muß da noch be seitigt werden Ich suche ihn Tag und Nacht, komme aber nicht recht vorwärts, weil ich nicht die erforderlichen Maschinen und sonstigen Apparate besitze. Ich bin auch nicht reich, um mir die zum Teil recht kostspieligen Appa rate anschaffen zu können, — um nur ein Beispiel zu nennen: Sie wissen ja selbst, was ein Platintiegel kostet. Alles das aber, was ich benötige, um meine Erfindung zu vollenden, ist in Ihren Laboratorien bestimmt mehrfach vorhanden Mein Vorschlag gehr nun dahin: Ich bin be reit, Ihnen, beziehungsweise der Cheminag, die Auswer tung meiner Erfindung zu übertragen, und zwar entweder pauschal oder mi« Beteiligung. Ich überlasse das völlig Ihnen, Herr Kommerzienrat, denn ich habe unbedingtes Vertrauen zu Ihnen, und ich bin überzeugt, daß ich unter Ihren Fittichen" — er lächelte — „nie übervorteilt werde." l^oniekuna total.»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)