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Ottendorfer Zeitung : 24.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193802240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-02
- Tag 1938-02-24
-
Monat
1938-02
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.02.1938
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Ms KI3i*ung in ß.onllon. Mitztrauensantrag gegen Chamberlain abgelehnt. London, 23. Februar. Gestern nacht kurz nach 23 Uhr fand im Unterhaus die Abstimmung über den Mißtrauens- antrag der Opposition gegen die Regierung Chamberlain statt, der mit 330 gegen 188 Stimmen abgelehnt wurde. Das Ergebnis wurde von den Regierungsparteien mit brausendem Beifall ausgenommen. Der Abstimmung gingen erregte Auseinandersetzungen voraus. Die Aussprache im englischen Unterhaus wurde am Dienstagnachmittag fortgesetzt. Sie begann damit, daß der Labourabgeordnete Greenwood einen Miß- trauensantrag gegen die Regierung einbrachte. Nach der Rede Greenwoods erhob sich, von starkem Bei fall begrüßt. Chamberlain, um selbst zu antworten. Einleitend wies er darauf hin, daß durch die gestrigen Erklärungen Edens und Cranbornes einige Mißverständnisse entstanden seien. Bei seinen Erklärungen erhob sich ein ungeheurer Lärm. Die Regierungsparteien zollten lauten Beifall, während die Opposition eifrig protestierte. Der Sprecher griff schließlich ein und verkündete: Wenn die Regierung angegriffen werde, habe ihr Chef zumindest das Recht, an gehört zu werden. Nach neuen Lärmszenen konnte Cham berlain endlich weitersprechen. Was heißt kollektive Sicherheit? Was vermag die Genfer Liga? Auf die Frage eines marxistischen Abgeordneten, war um Chamberlain nicht die „kollektive Sicherheit" erwähnt habe, erkundigte sich der Premierminister seiner seits, was denn die Opposition eigentlich darunter verstehe. Ob denn irgendjemand glaube, daß die Genfer Liga in ihrer heutigen Zusammensetzung in der Lage sei, so etwas wie kollektive Sicherheit überhaupt zu gewähren. Man solle sich nicht selbst täuschen und noch weniger dürfe man den kleinen und schwachen Völkern vortäuschen, daß sie durch die Genfer Liga geschützt würden. „Wir wissen, daß nichts dieser Art zu erwarten ist. Man kann aber nicht etwa er warten, daß ein Automobil ein Nennen gewinnt, nachdem seine Zylinder nicht mehr funktionieren." Man könne auch nicht erwarten, daß die Genfer Institution funktioniere, nachdem fast jede Großmacht sie verlassen habe. Einfluß des „Völkerbundes" entstehe nicht aus seiner Mitgliederzahl, sondern aus der Ueberzeugung seiner Mit glieder, daß er seiner Aufgabe gewachsen se». Wenn er auch glaube, daß in Genf wichtige und wertvolle Aufgaben erfüllt werden könnten, fo zweifele er doch daran, daß die Liga jemals wirklich zu arbeiten in der Lage sein werde, so lange ihre Grundsätze nominell aus der Auferlegung von Sanktionen oder der Anwendung von Gewalt gegenüber einem Angriff beruhten. Heute müsse man klar verstehen, daß man die entsprechenden Genfer Artikel nicht anwenden könne und daß man nicht erwarten dürfe, sie überhaupt an gewandt zu sehen. In der weiteren Aussprache im Unterhaus ergriff auch Churchill das Wort, um mit durchaus unsachlichen Argumenten gegen Lie Aufnahme von Besprechungen mit Italien zu eifern. Eine Verständigung mit den sog. totalitären Mächten wollte er überhaupt abgelehnt sehen. .Dann stand Lloyd George auf, der eine lebhafte Auseinandersetzung mit Chamberlain heraufbeschwor, als er rundweg behauptete, der Premierminister habe Eden eine Mitteilung Grandis absichtlich vorenthalten. Eden erhob sich hierauf und erklärte, er habe aber bis zum Zeitpunkt seines Rücktritts keine amtliche Mitteilung von der italienischen Regierung in dem Sinne erhalten, in dem der Premierminister das soeben erläutert habe. Wiederum erhebt sich Lloyd George unter gro ße m L ä r m. Es sei, meint er, also ein wichtiges Doku ment vorhanden gewesen, das nie in die Hände des Mini sters gelangt sei. Unter tosendem Beifall der Regierungsparteiler und Pfiffen der Opposition springt in diesem Augenblick Chamberlain auf. Lloyd George habe offenbar andeuten wollen, er, der Premierminister, habe etwas Schandbares getan. Lloyd George unterbrechend: Ja wohl! Chamberlain verwahrt sich entrüstet und er klärt: „Lloyd George ist offenbar durchaus darauf aus, feistzustellen, daß hier etwas nicht richtig ist. Ich habe das Dokument nicht gesehen, bis es mir Grandi am Montag übergeben hat. Ich konnte es daher niemanden geben. Ich hatte gehört, daß die Antwort günstig und zustimmend sei. Das ist alles, was ich dem Kabinett habe mitteilen können. Stürmisch verlangen die Vertreter der Regierungspar teien erneut von Lloyd George die Zurücknahme seiner Aeußerungen. Lloyd George erklärt aber wiederum nur, ein Dokument von größter Bedeutung, das eine Mitteilung über die italienischen Regierung enthalte, sei zurück- behalten worden — bis der Außenminister zurück getreten sei. Lloyd George versteigt sich dann zu der unge heuerlichen und auf der Seite der Konservativen mit Em pörung aufgenommenen Behauptung, daß Grandi (!) die Mitteilung absichtlich zurückgehalten habe. Lloyd George fährt fort: „Die Beschuldigung, die ich erhob, besteht darin, daß das Dokument hätte beschafft und dem Außenminister hätte übermittelt werden müssen, bevor Eden zurücktrat." Lloyd George griff dann noch weitere Mitglieder der Regierung an und polemisierte erhitzt gegen die Entschiedenheit der Führer-Rede in Ber lin, um dann schließlich noch Chamberlain wegen seiner Haltung Genf gegenüber als — Anarchist zu bezeichnen. Die Aussprache des Unterhauses wurde im Namen der Regierung von Landwirtschaftsminister Morrison ab geschlossen. Dieser erklärte, die Regierung verfolge eine Politik der Wiederaufrüstung und der Versöhnung. Er stimme der Opposition zu, daß die Gefahr einer Isolierung bestehe. Aus diesem Grunde eben aber wünsche die Regie rung Fühlung mit den Nationen der Welt. Der Minister stellte nachdrücklich fest, daß alles Gerede über angebliche Jntriguen innerhalb des Kabinetts keine Grundlage habe. Nichts sei gegen Eden unternommen worden. Im Gegen teil. Eine Anzahl von Kollegen und Freunde hätten sich ernstlich Mühe gegeben, um Eden zu halten. Die britische Regierung betrachte die Genfer Liga als das be st e Instrument. Sie betrachte sie aber mit den Augen des Realismus und wünsche nicht, sie als eine Art Führer oder Beschützer hinzustellen. Die Moral, so erklärte Morrison weiter, liege in dieser An ¬ gelegenheit nicht auf einer Seite. Man habe soviel gegA bestimmte Führer autoritärer Staaten gesagt. Man die ganze Angelegenheit so hingestellt, als ob es eine An gelegenheit von Hitler oder Mussolini sei. Er aber erinnert sich der Tatsache, daß hinter diesen Führern ihre Voller stehen. Es sei leicht in Konferenzen Banalitäten zu sagen, wie die Labour-Party das tue. Damit erfülle man aber nicht seine Pflicht gegenüber dem Volke und dem Lanbe Die Negierung habe den sinnlosen Kreislauf durchbrochen, um wenn möglich, zu einem gemeinsamen Verstehen in Europa zu kommen. Die Theorie, daß der Krieg unvermeidlich sei, sei ge fährlich. Die Regierung stehe zu ihrem Programm, un> sicher zu stehen, daß, wenn alle Versuche fehlschlagen soll ten. das englische Volk sich verteidigen könnte, wenn irgeM jemand angreifen sollte. In der Zwischenzeit aber setzte sm die Regierung für die Aussöhnung ein sovB - es nur irgendmöglich sei. Hierauf erfolgte die Abstimmung des Mißtrauens antrages. „Positive Diplomatie gegen Kriegstanz Im Mittelpunkt der ganzen Londoner Morgen presse stehen die Erörterungen des Unterhauses und i" diesem Zusammenhänge die Meinungsverschiedenheiten us den Rücktritt Edens. Letzterer bedeutet nach Ansicht des Leitartiklers der „Times" nicht anderes, als daß die eng lische Regierung treu ihren Freundschaften und Grun"- sätzen neue Energie darauf verwenden werde, grundlegen" zu prüfen, was man tun könne, um durch eine positives Diplomatie die Gründe internationaler gegenseitiger Ver dächtigungen und gegenseitiger Feindseligkeit zu beseitigen Der Grund für die Annahme der italienischen Einladung habe sich als zu stark erwiesen, als daß er durch den Kriegstanz der Labour-Party oder dum Churchills nichtige und trauerolle Dialektik oder durch die nach weniger wirksame Spöttelei Lloyd Geor ges hätte entkräftet werden können. * Nom, 23. Februar. Die Unterredung zwischen Erol Ciano und Lord Perth am Dienstag hat über zwei Stun den gedauert. In unterrichteten Kreisen mißt man dE vor der Abreise des englischen Botschafters nach London er folgten eingehenden Besprechung beträchtliche Be deutung bei. Evtl, auch Verhandlungsbereitschaft Frankreichs Rückwirkungen auf Paris. Wie in den gestrigen Abendstunden im Zusammenhang mit der Aussprache im Auswärtigen Ausschuß der franzö sischen Kammer verlautet, wurde Außenminister Delbos über die italienisch-englischen Verhandlungen befragt. Del- bos soll erwidert haben, er verfüge noch nicht über genü gend Unterlagen, um bereits jetzt nützliche Aufklärungen geben zu können. Auf eine Frage des früheren Minister präsidenten Flandin, welche Haltung Frankreich einnehmen würde, wenn die englisch-italienischen Besprechungen zu einem Abkommen führen sollten, soll Delbos geantwortet haben, daß Frankreich dann ebenfalls die Eröffnung von Besprechungen nach Ler gleichen Richtung hin, aber „unter gewissen Garantien" ins Auge fassen könne. Die Frage eines kommunistischen Abgeordneten, ob Sowjetruß - land aus der von Chamberlain erwogenen Möglichkeit einer Verständigung der vier europäischen Großmächte aus geschlossen werden solle (!), beantwortete Delbos dahin, daß es sich selbstverständlich um die Möglichkeit einer Ver ständigung handele, die allen Staaten offen stehe. Weiter hat Delbos vor dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer einen Bericht über die internationale Lage er stattet, wobei er vor allem auf die österreichische Frage, die Rede des Führers und den Rück tritt Edens einging. Wie bekannt wird, wies Delbos darauf hin, daß die französische Politik durch die inn,^ Lage bedingt sei. Er betonte die Notwendigkeit einer Dm" plin und Einigkeit und erinnerte daran, daß der Minister rat seinen Willen bekundet habe, das „Potential" des 6"?' des auf das Höchstmaß zu steigern und besonders das R stungsprogramm zu steigern. Die RegierunS so soll der Außenminister betont haben, werde den FrellM schaftsbllndnissen und Allianzen Frankreichs treu bleibt desgleichen den Genfer Satzungen. Das „Journal" berichtet Einzelheiten über die SitzU^ des Auswärtigen Ausschusses der Kammer. Danach A Delbos nachdrücklich auf die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen Innen- Außenpolitik hing-ewiesen. Er habe gesagt, es nicht gerade bequem, diplomatisch zu arbeiten, wenn die Innenpolitik immer wieder hemmend auf die AM" Politik auswirke. . Das Thema Pressehetze, so berichtet „Zourn"' weiter, sei durch den Abgeordneten Rollin angeschMw worden. Er habe darauf hingewiesen, daß gewisse KamM nen — er nannte dabei auch die Antinazi-Ausstellung mitunter beträchtlich die französische Diplomatie behiE. hätten. Man habe zugegeben, daß man eine gesetzt Handhabe zum Einschreiten gegen gewisse Zeitungsartm habe, Der Erund seine- der gesetzlich Aeberredung Am Die einem Rückt sprach. - „if Ministerium >m gestrigen richt über di sen, die in t Edens könnt die Aussassui Richtung de gestellt sei. ! Falle irgend Delbos, den dann würde Amt nieder! Sämtliä °os ihr Bo Salama des national herrscht, wäl Fahnen unk ieien Straße Dankgottesdi neue MelL gegen d i e ein. Dabei Mschewistisck aus Barcelo Wischen Öl To wurde u aus der Stro U eine Pr Madrid n «e-schuldig un Salama dem Einmar Mle ein fe der siegreich allen spanisc dei Teruel u gelöst. Die ( Nationalen f Murde die S ^n der Regi iterte Mensch . Wie am me national Milizen Material alle Listen ihren . In Bari Merkbar. ' Aldateska v Gelege nhe Mt stehew dem ber ^en Instan greifen, fa Mruhen ent Der natir dM den Befi W Kriegs» W zwei Le d'e Hände. ! W Teruel Pajares i Einer die H Mitral io mi 'M Turio-Fl spanischen 2 „ Der Fn nerz meldet HZ V«« 0SVE0 mcttTSN. 311 «Nachdruck verboten.) Er lachte bitter auf: „Ein gutes Rechenexempel, nicht wahr? Damit du alles verstehst, Johanna: diese Hypothek ist in Händen des Herrn Kobbe: wie er das gedeichselt hat und was ihn dieser Spaß kostet — das ahne ich nicht. Jedenfalls mutz also mit dieser Tatsache gerechnet wer- den. — Und was nun das allerschlimmste ist und was mich besonders bedrückt: Es handelt sich nicht nur um meinen Besitz, sondern auch um dein väterliches Erbteil. Und das ist mit dem Haus beim Leusel. Man kann in Wahrheit sagen, beim Teufel, da es Kobbe in die Hände bekommen wird. Denn daß der auf der Verauktionierung bestehen wird, ist mir ganz klar. Nur woher dieser sein hatzvoller Vernichtungswtlle gegen mich stammt das ist mir völlig unklar. Es muß da noch etwas anderes hinter stecken, als nur Konkurrenzneid. Du siehst mich aus jeden Fall als völlig verarmten Mann vor dir stehen, Johanna." Die Frau sah ihn mit einem Ausdruck tiefsten Mit» leides an. In ihrem Kops kreuzten sich wild die abenteuer lichsten Pläne. Sie wollte sich Fritz Kobbe zu Füßen wer- sen — ach, vielleicht starb jetzt in dieser Minute jemand und sie war Erbin und konnte Walter helfen. Solche und tausend andere abenteuerliche, unmögliche Pläne tauchten in ihrem Hirn aus, aber ihr kluger, klarer Ver stand schob sie alle beiseite. Sie begriff, daß nichts und niemand Walter vor dem endgültigen Zusammenbruch, vor der völligen Verarmung retten konnte, denn sein Feind, der seine Vernichtung wollte, war zu mächtig und zu stark. Der Name Molkenband blitzte durch ihr Hirn! Frei lich, der hatte den Freund verraten, er war vielleicht das schwerste Gewicht unter der ganzen Maste, die Walter er drückte. Aber vielleicht gerade darum mußte er doch — — er war doch ein findiger Kopf. „Hast du dich denn nicht mit Hans Molkenband über all dies beraten?" „Molkenband —! Das ist es ja gerade! Der ist spur- los verschwunden, ist nicht zu Hause, nicht in seinem Büro — wo übrigens auch schon eine böse Kopflosigkeit herrsch» — wie mir scheint. Hans war auch die Nacht nicht zu Hause. Ich fürchte das Allerschlimmste!" Johanna fragte: „Hast du die Polizei — ?" „Nein, ich habe keine Vermißtenanzeige erstattet; denn wenn das Allerschlimmste nicht eingetreten ist, wenn er lebt, möchte ich nicht gerade die Polizei auf ihn aufmerk sam machen, das könnte unter Umständen, unter denen er verschwunden ist, ihm höchstens noch mehr Unannehm lichkeiten zuziehen — obwohl ich nicht glaube ." Johanna unterbrach ihn: „Ach, du Naiver! Ein Mensch, der imstande ist, so an dir, seinem besten Freund, zu handeln, wird auch in anderen geschäftlichen Dingen nicht mit zuviel Skrupeln behaftet sein. Vielleicht liegen da schon Depotunterschlagungen oder Gott weiß was vor." „Nein, das halte ich für ausgeschlossen — aber das ist jetzt auch gleichgültig. Helfen könnte er mir doch auch nicht." Nun, da er mit seiner Erzählung zu Ende war, nahm ihn Johanna in die Arme und küßte ihn, und dieser Kuß, das fühlte er, war wie ein Schwur der Treue, war mehr als alle Worte der Welt auszudrücken vermochten . . . Und er wußte auf einmal, daß die Liebe dieser Frau ihn auch das fast Menschenunmögliche überwinden lassen würde. Frau Johanna trat an das Fenster und blickte in den verschneiten Vorgarten hinaus. Heute vor einem Jahr, um diese Zeit — das fiel ihr plötzlich ein — hatte sie die letzten Anordnungen getroffen zu jenem großen Empfang, bei dem ihr und Walters Herz zusammengeklungen hatten in den Tönen jener unsterblichen Beethovensonate, Opus 102, ihre Einigkeit, ihre Einheit in die Welt hinaussin gend. Auch Willi Kobbe und sein Sohn Fritz waren da mals dabei gewesen. Die Feinde von heute, die Zer störer ihres Glückes. Aber sie sollten nicht triumphieren, sie sollten sehen, daß ihr und Walters Herz nicht ausein anderzureißen war, sondern in inniger Gemeinsamkeit einer Welt Trotz bieten würde. Dieses Bewußtsein ihrer innigen Verbundenheit ließ den tiefen Ernst ihres Ausdrucks jetzt von einer inneren Fröhlichkeit überstrahlen, als sie sich zu ihrem Manne um wandte: „Wann müssen wir aus dem Haus heraus? — Morgen?" Walter Heuser lächelte schmerzlich: „Ach nein, mein liebes Kind, ganz so schnell geht's nun doch nicht. Na türlich werde ich die fälligen Hypothekenzinsen nicht be zahlen können, und so wird das Haus zur Versteigerung kommen — denn Kobbe wird nicht lange sackeln und si^ je eher desto lieber hier ins warme Nest setzen für se»^ zweite Hypothek. Normalerweise würden bei diesem g""' zen Verfahren mehrere Monate, vielleicht ein halbes ode» dreiviertel Jahr vergehen, bis die Versteigerung Grundstücks durchgeführt wird." „Das mag schon so sein, Walter. Aber —' — nu" meldete sich bei Johanna Heuser ein kluger Sinn, e'" tapferes Herz — „ist es zweckmäßig, können wir es über haupt verantworten, in unserer jetzigen Vermögenslos, diesen großen Haushalt auch nur einen Monat längr aufrechtzuerhalten, als unbedingt nötig ist? Laß überlegen, was zu tun ist, um die Lebenshaltungskosten' sofort auf das geringste Maß zu senken. Sollen w" das alles hier möbliert vermieten und uns mit den Zi"'! mern im Dachgeschoß begnügen? — O, du würden staunen, wie fein und gemütlich ich uns die etnrichts" könnte! — Ich möchte den guten Lötsch nicht vor die TU' setzen — sonst käme auch die eigentlich sehr hübsche W"" nung im Souterrain in Frage. Es sind immerhin a« bis zehn elegante Zimmer, die wir abgeben könnten." Walter lachte: „Liebste, ich sehe, du bist eine pr^ tische, tapfere Frau, aber es wird auf diese M", doch nicht alles so glatt gehen, wie du es dir denkst Und nun berechneten sie, wogen erhoffte Einnahmen notwendige Ausgaben gegeneinander ab, zogen alle M toren heran, die ihnen von Einfluß schienen — das war doch, daß sie sich sagen mußten: selbst wenn alles na Wunsch vermietet würde und keine Ausfälle entstünde"- wenn sie selbst ihre Lebenshaltung aus das bescheiden! Matz herabdrückten — — es würde doch ein langsame, aber sicheres Abgletten in den völligen Ruin bedeut^ denn die Aufwendungen für das überlastete Haus in W ser teuren Gegend standen in keinem Verhältnis zu de Einnahmen, die selbst unter den günstigsten Beding"" gen zu erzielen waren. Sie kamen überein, datz sie ihren gesamten beweS! s lichen Besitz freiwillig versteigern lassen und nur Nötigste behalten wollten, um sich irgendwo eine kle'"^ Wohnung einrichten zu können. Der Erlös aus dem, M" ihnen bisher unentbehrlicher Luxus gewesen war, W « dann dazu dienen, über die Zeit Hinwegzuhelsen, Walter entweder eine Stellung gefunden oder in irge^ einer Form eine neue Existenz gegründet haben wi/ iForrieyung folg» > „Mo > 'esolut, „sch W Wohnu "nd Packen W selbst lassen. Wer, als d W eine D Se reichte t Muen zu t °er Sonnen , „Liebste ^user zog ' Mochte nicht §->r sie dock ^änen kän '«nna: „Aber l / trotz alle, ^e bisher » 5vo„ Hai hl Wes groh. W nich» da diesem 2 Wünschen, M vom ü Wurme doc °wn wiede W um. ma Wir frö! L". "sbe U»td ab, Zerstörbar di- Als sie Ehlich steh Er hat» b,.Johann seine F Güte sei
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