Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. t Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder derm Raum 5 Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste» Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor« Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 ^schließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen «nipruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschristleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine GewäA für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und ZwangsvergleiÄEcht,M«-IMN»^ anspruch. Nummer 16 Fernruf: 231 Amtlicher Teil. Magerung und klkalsung von Wimaterial. Die Ablagerung von Altmaterialien (Textilien, Altpapier, Eisen und sonstigen Metall) und von Küchenabfällen auf Ascheabladeplätzen wird hiermit verboten. Es wird erwartet, daß Haushaltungen ohne Tierhaltung die Küchenabfälle an benachbarte Tierhalter zur Verwertung abgeben. Altmaterial (wie Dosen, Eimer usw) ist zum Sammelplatz am Gaswerk zu bringen oder bis zur nächsten Einsammlung aufzubewahren. Hinsichtlich der Abholung dieser Altstoffe durch die Organe der Reichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung wird auf die den Hauseigentümern zugefertigte Merktafel verwiesen. Htteudorf-Hkrilla, am 4. Februar 1938. Der Bürgermeister. Öffentliche Mahnung zur Steuerzahlung. Die am 5. Februar fällig gewesenen Lohn- und Wehrsteuerbeträge, die am 10. Februar fälligen Um satz- und Vermögensteuerbeträge und alle anderen im Februar fälligen Beträge (u. a. Beförderungsteuer, Steuerabzug von Aufsichtsratsvergütungen, Til gungsbeträge auf Ehestandsdarlehen) waren bezw. sind pünktlich an die Finanzkaffe abzusühren. Schriftliche Mahnung erfolgt nicht. Die Umsatzsteuer- Tchonfrist ist weggefallen. Mit dem Ablauf der ein zelnen Fälligkeitstage ist ohne weiteres ein Säumniszu schlag verwirkt. Die Voranmeldungen zur Umsatzsteuer sind bis zum 10. Februar 1938 einzureichen; verspätete Abgabe der Voranmeldungen hat Zuschläge bis 10 v. H. des Steuer betrages zur Folge. Steuerart und Steuernummer sind bei jeder Ueber- weisung anzugeben. Rückstände und Säumniszuschlag werden unverzüglich durch Zwangsvollstreckung, nur ausnahmsweise durch Postnach. nähme, eingezogen. Steuersäumige werden von Zeit zu Zeit veröffent licht. Ainanzamt Aadeöerg, 7. Februar 1938. Forderungen der Zeit Sven Hedin über die gegenwärtige Lage Der Asienforscher Sven .Hedin hielt vor der Studen tenschaft der Universität Lund (Schweden) einen Vortrag über das Thema „Die gegenwärtige Lage und die Ju gend". Er beschäftigte sich vor allem mit der Frage des Nordens. So wünschenswert auch eine gemeinsame Zu sammenarbeit zwischen den Nordländern sei, so abwegig sei ein Verteidigungsbund unter ihnen. Er kam auch auf die Genfer Liga und das Versailler Diktat zu sprechen, Nach dem Englands 45 Millionen Menschen ein Viertel der gesamten Erdoberfläche besäßen, während 68 Mil lionen Deutsche nicht einen einzigen Quadratmeter außer halb ihrer Grenzen hätten. Die Deutschen wüchsen an Zahl, Stärke und Nationalstolz! Doch seien sie ein geschlossen wie hinter einer chinesischen Mauer, die eines Tages wie von einer Naturkraft zersprengt werden könne. Pflicht der Jugend sei es, diese schicksals schwere Umbruchzeit mit Ernst aufzufassen. Der «Tempr" oerboten Unerhörte widerspruchsvolle Lügen Die vom Führer vorgenommene noch straffere Kon zentration der Kräfte auf militärischem, wirtschaftlichem und außenpolitischem Gebiet wird von gewissen Aus- landszeitungen zum Anlaß genommen, wieder einmal der Führung des Deutschen Reiches die unglaublichsten Absichten zu unterschieben und im übriger? phantastische Geschichten über angebliche Vorgänge zu erfinden, die sich dabei in Berlin abgespielt haben sollen. Den Auftrag gebern dieser neuen Hetzkampagne ist allerdings dadurch die Rechnung verdorben, daß die Phantasie ihrer silbi schen Schreiberlinge, die der Auftraggeber noch bei wei- j tem übertroffen hat und so fast jeder dieser Lügenberichte einem anderen widerspricht. Strahenwetterdienst RcichSmitobnhncn schuee- und eisfrei. Reichsstrntzen schnce- uud ciesrei. Nur. noch in höheren Gebirgslagen Glatteis, stel- leu.usise tauend Straßen sind und werden gestreut. Dienstag, den 8. Februar 1938 DA: I. 265 37. Jahrgang Unabhängig, Die Ausgade von WirtM Lsmimiierium und Bierjahresplan Die Einführung von Reichsminister Funk in das Ami des Reichs- und preußischen Wirtschaftsministers benützte der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsi dent Gencralfeldmarschall Göring, um ausführlich auf die Bedeutung des ihm vom Führer erteilten Auftrags einzugehen, das Reichs- und Preußischen Wirtschafts ministerium neu zu ordnen. Generalfeldmarschall Göring betonte einleitend hier zu u. a., daß das Reichs- und Preußische Wirtschafts ministerium in jeder Hinsicht befähigt sein müsse, den Vierjahresplan in seinem Arbeitsbereich bis zur letzten Konsequenz durchzuführen. Die bisherige Struktur des Ministeriums habe dies nicht ermöglicht. Die andere Auf gabe sei die gewesen, das Ministerium personell so zu besetzen, daß bei allen seinen Mitarbeitern zu den Pro blemen und Zielen des Vierjahresplanes eine klare Ein stellung besteht, uni," darüber hinaus eine kameradschaft liche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm, als dem vom Führer Beauftragten gewährleistet ist. Nach diesen Richtlinien sei die Neuordnung des Wirtschafts ministeriums durchgeführt. Nachdem der Ministerpräsident allen Angehörigen des Ministeriums seinen Dank für die ihm zuteil gewordene Unterstützung ausgesprochen hatte, begrüßte er den neuen Reichswirischaftsminister in seinem Arbeitsgebiet: Der Mann, den der Führer an die Spitze dieses Mi nisteriums gestellt hat, ist ein alter und kampferprobter Nationalsozialist, ein Mann, mit dem mich enge Baude der Kameradschaft verknüpfen, der in der Materie zu Haus ist und die Aufgaben der deutschen Wirtschaft zu lösen Weitz. Mit Freuden habe ich den Entschlutz des Führers ausgenommen und zu dem meinen gemacht, ihrem nunmehrigen Minister die Leitung dieses Mini steriums zu übertragen. Ich bin glücklich, datz mir nun tu den beiden wichtigsten Ministerien für die Durchfüh rung des Vierjahresplanes, im Wirtschastsminifierium und Ernährungsministerium. bewährte Mitarbeiter zur Seite stehen. Der Ministerpräsident dankte seinen bisherigen Mit arbeitern in der Durchführung des Vierjahresplanes, die nun in das Reichswirtschaftsministerium eintreten, und bezeichnete es als irrig, wenn in einem Teil der Ans- landspresse die Auffassung vertreten worden ist, er hätte mit der neuen Organisation des Wirtschaftsministeriums die Führung des Vierjahresplanes aus der Hand ge geben. Höchste Entfaltung alter Kröfte Er sei vielmehr erst recht in die Lage versetzt wor den. den Vierjahresplan nach den vom Führer festgesetzten Richtlinien an oberster Stelle zu leiten. Der Ministerpräsident kennzeichnete, wie die dem Vierjahresplan gestellten Ausgaben weit über das Ar beitsgebiet des Wirischaftsministeriums hinaus reichen und alle Gebiete des Wirtschaftslebens der Nation um fassen, und sagte u. a.: Aus Ohnmacht, Elend und Not hat der Führer Volk und Reich wieder empvrgcführt. Zur Vollendung dieses Aufstiegs gehört die wirtschaftliche Aufrüstung. Auch die Tatsache, datz aktive Soldcffrn in dieses Ministerium cin- getreten sind, zeigt der Welt, datz Deutschland alle seine Kräfte restlos zu dem einen Ziel zusammenfaßt, auf allen Gebieten unabhängig, stark und frei zu werden. Ich werde nicht ruhen und rasten, nm die höchste Entfaltung aller Kräfte und Möglichkeiten zu erreichen und sicherzustellen. Dafür bin ich meinem Führer Adolf Hitler verant wortlich. Er allein gibt mir die Möglichkeit, meine schwe ren Aufgaben durchzuführen seine wundervolle, einzig artige Initiative ist die Grundlage für alle Arbeiten, die ich auf dem Gebiet der Wirtschaft durchzuführen habe. In seiner neuen Gestalt soll dieses Ministerium ein Symbol und zugleich eine Verpflichtung sein. Nicht wo der einzelne steht, sondern wie er an seinem Platz sei ne Pflicht erfüllt und dem Führer dient, ist ent scheidend. Jeder von ihnen soll stolz sein, in dieser großen Zeit zu leben, und von sich zu sagen: Ich trage zu meinem Teil zur Grütze des Volles und Vaterlandes bei. Der Ehre der Nation und der Stärke des Reiches zu dienen, dazu sind wir alle berufen. Nach der Ansprache von Generalfeldmarschall Gö ring brachte Reichswirtschaftsminister Funk den Ge fühlen des Dankes Ansdruck. Der Führer habe ihn mii einem ganz außerordentlichen Vertrauen ausgezeichnet, indem er ihm eine so große Verantwortung übertragen stark und frei j habe. Die ersten Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung dieses Auftrages aber habe der General feldmarschall Göring geschaffen, indem er die wichtigsten Teile des Instrumentes, das er sich selbst für die gewal tige Aufgabe des Vierjahresplanes geschaffen habe, zur Verfügung gestellt hätte. Rach dem Hinweis darauf, daß nach der Verschmelzung von maßgeblichen Dienststellen des Vierjahresplans mit dem Reichswirtschaftsministe rium ein neuer Abschnitt beginne, kennzeichnete Funk die Bedeutung des neuen großen Tätigkeitsfeldes. Ein wahrhaft großes Ziel, so sagte er u. a.. steht vor uns: die Freiheit der deutschen Wirtschaft zn er ringen und die Lebensgrundlagen des deutschen Volkes zu sichern. Die Wirtschaft soll der Wohlfahrt der deutschen Volksgenossen dienen. Funk verwies auf die Größe dieser Aufgabe, betonte, wie entscheidend das erste Jahr des Vierjahresplanes war, und würdigte die erzielten Erfolge. Im Jahre 1937 sind gut anderthalbmal so viel Rohstoffe in Deutschland erzeugt worden, wie in den Jahren der Hochkonjunktur 1928/29; die Zunahme gegenüber dem Jahr 1936 beträgt allein 23 Prozent im Gesamtdurchschnitt. Wenn 1937 das Ausfuhrvolumcn um 19 Prozent und das Einfuhrvolumcn um 18 Prozent höher war als im Vorjahr, so ist dies nicht nur ein Er- gebnis qualitativ hoher Leistungen und erfolgrei cher wirtschaftlicher Arbeit, sondern auch ein un- trügbares Zeichen dafür, daß der Vierjahresplan nicht außenhandelsfeindlich ist. Diese erfreuliche, Erfolg verheißende Entwicklung müsse weiter vorwärts getrieben werden. Die Politik des Vier jahresplanes ist heute, nach den weiteren Ausführungen des Reichswirtschaftsministcrs Funk, die deutsche, das heißt die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik schlecht hin. Die Zeit des Unternehmertums Der Vierjahresplan erfordert den geballten Einsatz aller Kräfte in der Hand des vom Führer Bcnustragien. Das Deutschland der Gegenwart mit den großen, Zu kunft weisenden Aufgaben, die der Führer uns gestcllt hat, braucht auch im Wirtschaftsleben Männer, dir nicht allein hervorragende Fachleute seien, sondern auch die nötigen Intitiativlräste besitzen müssen, um die Dmqe vorwärtszutrcibcn. Es ist nicht damit getan, wenn Un ternehmer sich heut damit begnügen, für ihr Werk eine bestimmte Beschäftigung sich zu sichern, besonders wenn cs sich dabei um öffentliche Aufträge handelt. Wir müstrn heute von jedem Unternehmer verlangen, datz er täglich nach neuen Arbeitsmöglichkeiten Ausschau hält, datz er die Produktion steigert, wo er nur immrr kann, und unentwegt nach neuen Aufträge» im Inland und besonders im Ausland Umschau hält. Niemals hat es in den letzten Jahrzehnten eine günstigere und bessere Gelegenheit zur Entfaltung echten Unternehmertums gegeben als heute in der Epoche des Vierjahresplanes. Der Minister betonte weiter, daß öffentliche und private Wirtschaft keine Gegensätze mehr sein dürfen, daß sich der Staat wirtschaftlich betätigen muß, wenn es das Gemeinwohl erfordert, und daß die staatliche Wirtschafts führung dem Unternehmer helfen muß, damit er seine Initiative unbehindert entfalten kann. Die schlimmsten Feinde der Wirtschaft seien die Ignoranten, die Denn», zianten und die Bürokraten. Der Wirtschaftsminister müsse den Geist in der Wirtschaft und die Ordnung des Wirtschaftslebens so gestalten, daß beide ven national- sozialistischen Grundsätzen und den durch diese bedingte» Forerungen der Partei entsprechen. Wirtschaft und Ar beit seien als eine Einheit im Sinne der nationalsoziali stischen Weltanschauung aufzufassen. Auf seine Tätigkeit im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propa ganda hinweisend, betonte Funk, datz er für die soziale Seite der Arbeit ein besonderes Verständnis habe, und darauf achten werde, datz Betricbsführer und Gefolgschaft, Wirtschafts organisation und Arbeitsfront nicht gegen einander, sondern zueinander stehen in der uns alle verpflichtenden Idee der national sozialistischen Volksgemeinschaft und Schick- salsverbundenheit. * Eine sinnvolle Unterstreichung hatten diese letzten Worte des Reichswirischaftsministers durch die Anwesen heit des Führers der Deutschen Arbeitsfront Dr. Ley gefunden. — — — z