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Ottendorfer Zeitung : 08.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193812081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-08
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 08.12.1938
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nach den einzelnen Zwischenfällen verhaftet, während gegen den kommunistisch-jüdischen Straßenmob nicht eingeschrit ten wurde. Mailand, 7. Dezember. Die italienischen Demonstranten in Tunis und Korsika haben in mehreren oberitalienischen Städten lebhafte Eegenkundgebungen der Studentenschaft gegen die jüdisch-marxistische Hetze auf französischem Ge biet ausgelöst. In Mailand zog eine Studentengruppe, die sich auf dem Domplatz versammelt hatte, mit zwei großen italienischen Tricoloren unter dem Gesang der Giovinezza zum Konsul des Deutschen R e iches und brachte dort Hochrufe auf den Führer des befreun deten deutschen Volkes und auf Mussolini aus. Von dort aus begab sich der Zug zum faschistischen Parteihaus, wo die Studenten ein Treuebekenntnis zu den in Tunis. Korsika und Nizza lebenden italienischen Volks genossen ablegten, die Opfer des marxistischen Pöbels ge worden sind. Vor einem neuen Schlag gegen die „Eiserne Garde"? Warschau, 6. Dezember. Mit der innenpolitischen Ent wicklung in Rumänien beschäftigt sich ausführlich der „Wieczor Warszawski" in einer Meldung aus Bukarest. Der Vertreter des Blattes berichtet über eine Verlaut barung der Eisernen Garde, die ihm wie anderen Aus landsjournalisten in Bukarest auf geheimnisvolle Weise zu gestellt worden ist. Darin wird u. a. behauptet, daß die Bukarester Regierung einen neuen Anschlag Plane, der aus die Oefsentlichkeit einen besonders abschreckenden Ein druck machen soll, um einen Vorwand für die Hinrichtung bon 19 Mitgliedern des Stabes der Eisernen Garde zu haben, die sich im Gefängnis von Pymic befinden. Die Eiserne Garde geht seit dem Tode Codreanus noch ent schlossener und disziplinierter vor und vergesse ihre Toten nicht, solange sie Rumänien nicht von seinen Henkern be freit hat. Der Kommandeur der Eisernen Garde warnt die Mitglieder der Organisation vor überflüssigen Einzel unternehmungen. Kesseltreiben in Czernowitz Bukarest, 7. Dezember. Die Polizei in Czernowitz um zingelte am Dienstag das Stadtviertel, in dem sich der zweite Schüler, der an dem Attentat auf den Vorsitzenden des Czernowitzer Militärgerichtes, Oberstleutnant Cristescu, beteiligt war, verborgen hatte. Es gelang, ihn zu entdecken und festzunehmen. Sein Name ist Eugen Rahintriuc. Außerdem wurde ein Student aus Jassy namens Michael Stnnescu wegen Mittäterschaft verhaftet, mit ihm weitere sechs Personen. Endlich wurde ein Professor Liteanu, der Klassenvorstand der Klasse, die der erste Attentäter besucht hat, verhaftet. Er wird beschuldigt, „sich um den fehlenden Schüler nicht gekümmert zu haben". Bildsäule. In der rechten Hand pendelte die eiserne Schau, fel und das Feuerloch glühte rot und drohend. Der Stein war über Trose hinweggeflogen, der sich gerade zum Feuerloch gebücki hatte, und traf den Geschwindigkeits messer. Das Glas lag zersplittert verstreut. Der Zeiger war abgebrochen. „Feuern", sagte Limm mit heiserer, unwirklicher Stimme. Es gab nur eins, feuern und weiter. Bis zur Station und dann Alarm und Hilfe. Die Menschen muß ten aus der Gefahr heraus und in Sicherheit sein. Der Geschwindigkeitsmesser zerstört, also fuhr man nach dem Gefühl, schneller, schneller, noch schneller. Trose feuerte und schleuderte die Kohlenschaufel wie ein Geschoß vom Tender zum Stand, vom Stand zum Tender. Feuer und Geschwindigkeit. Tempo. Noch schneller. Mit dieser Schaufel müßte man jetzt das Tier erschlagen. Roch sieben Minuten bis zur Station, noch fünf. Wie ewig eine Minute ist. Noch schneller. Der Zug jagte über die gerade Strecke. Der Nebel trieb in der Ebene auseinander. Der Regen versank in den Fluß. Noch drei Minuten und dann richteten sich endlich die Signale und Weichenköpfe der Station auf. Der Bahn- Hof war da und mit ihm d«e Hilse. Der Mann mit der roten Mütze nickte ruhig und geradeaus Der Polizeibeamte notierte sich etwas und lief dann davon. Rasch den Scha den verbessern. Trose stöhnte vor gefesselter Wut. Mit der Kohlenschaufel mutz man an das Tier ... * „Meine Schwester ist zur Stadt gefahren. Sie hielt es hier nicht mehr aus. Ja, es ist sicher sehr einsam für sie." Das Mädchen Ann saß steif und erschreckt auf ihrem Platz. Timm war plötzlich wiedergekommen, aber er hatte nur nach Ursel gefragt. „In die Stadt gefahren", wieder holte Timm und biß sich auf die Lippen. Den ganzen Weg über hatte er deutlich und nahe ihr Gesicht gesehen, es war tröstlich und verheißend, und jetzt war sie nach der Stadt gefahren. Ganz plötzlich war ihm der Gedanke ge kommen, wie befreiend ein Gespräch mit ihr sein mutzte. Ihre Stimme und ein gutes Wort nach der Aufregung der letzten Woche. Vielleicht wunderte man sich über den rasch wiederkehrenden Besuch, aber auch diese Ueberlegung blieb nur einen Atemzug lang. Ich werde sie Wiedersehen. Die Gewitzheit allein war eine grotze und tiefe Freude. Ann sah ihn von der Seite her an, er kam wegen Ursel, aber sie durfte sich doch auch ein klein wenig freuen. „Wir 'S Stamm konnte das Unheil herausspringen. Die Liamm ronnre oas unyeu yerausipringen. Lue waen jew"' war heute nur ein schmaler, fremder Streifen. Nie- gahnwär^ >"«Nd würde heute da oben winken, und das Mädchen i Blockt!"""' ^l spürte sicher seine Einsamkeit doppelt hart. schulden, die messen haben äre des Ver liese gemein allgemeinen der Zukunft richtigen N- r Zusammen legt, daß alle nülig nichts- . Ein Klirren sprang die Maschine und die Menschen ? wie ein gewaltiger, eiserner Hammer. Glas splitterte der Wand, prasselte zu Boden Timm hörte ein fcr- Dröhnen und ohne Besinnung, automatisch und straff ftcß die Hand nach der Bremse. Anhalten und stehen. Uammenstotz Die Menschen wie Blitze sprangen die ?aen Gedanken aus dem Erschrecken, die Strecke lag frei der Wald schwebte wie eine ferne, fremde Wand Mützer und die Räder trommelten den Hellen Wirbel °Uer. Nicht anhalten. Wetter. Trose stand wie eine zuschE - Faust, en trieb u, ang hinu - n Stäin"' rden hab^ ieren ire vielleu' Generalfeldmarschall v. Mackensen 89 Jahre alt Aiickwunschtelegramm des Führers — Militärische Ehrung in Falkenwalde Stettin, 6. Dezember. In Falkenwalde bei Stettin be sing am Dienstag, dem 6. Dezember, der große Heerführer »es Weltkrieges und dienstälteste Generalfeldmarschall des deutschen Heeres, August von Mackensen, in vollster geistiger lind körperlicher Frische seinen 89. Geburtstag. Wie in den früheren Jahren wurden ihm auch diesmal hohe militärische Ehren erwiesen. Wer auch aus allen Preisen des deutschen Volkes gingen dem Eeneralfeldmar- chall, dem der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehr macht, ferner Eeneralfeldmarschall Göring, der Präsident des Geheimen Kabinettsrates, Reichsminister Freiherr von ^eurath, Reichsinnenminister Dr. Frick und viele andere Ährende Persönlichkeiten des Dritten Reiches herzliche Glückwunschtelegramme gesandt hatten, zahlreiche Beweise bei Liebe und Verehrung zu. Die militärische Geburtstagsfeier begann am Vor- sdittag mit dem Aufziehen einer Ehrenkompanie des Jn- ianterie-Regiments Nr. 5. Mit klingendem Spiel, die Stan- darte des JR. voraus, marschierte die Kompanie und nahm °eim Landhaus Aufstellung. Als der Generalfeldmarschall heraustrat, präsentierte die Truppe. Gefolgt von dem Kommandeur des JR. 5, Oberst Busch hagen, schritt der Eeneralfeldmarschall die Front der Ehren kompanie ab, die sich nach dem Aufziehen eines Unteroffi zier-Doppelpostens mit einem schneidigen Vorbeimarsch von ihm verabschiedete. Im weiteren Verlauf des Vormittags, den das Musik korps des IN. 5 durch ein Ständchen verschönte, empfing der Generalfeldmarschall zahlreiche Gratulanten, so den Kommandierenden General des II. Armeekorps. General der Infanterie Strauß, der ihm die Glückwünsche des Ober befehlshabers des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, überbrachte, den Kommandeur der 2. Division, General major Bader, eine Abordnung des Kavallerie-Regiments 5, dessen Ches der Generalfeldmarschall ist, und die Komman deure verschiedener anderer Truppenteile. Auch der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, Gene ral der Infanterie Blaskowitz, der vor seiner Ernennung bekanntlich Kommandierender General des II. Armeekorps war, hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich zu er scheinen, um dem Eeneralfeldmarschall seine guten Wünsche auszusprechen. Gauleiter und Oberpräsident Schwede, Co burg, hatte dem Eeneralfeldmarschall einen Blumengruß überwiesen. Im Verlauf des Nachmittags brach die Kette der Gra tulanten allmählich ab. Um 17 Uhr wurde auch der Dop pelposten eingezogen und das Landhaus seiner Ruhe zurück- gegeben, in dem der Eeneralfeldmarschall hoffentlich noch manches Jahr in gewohnter Frische verbringen wird. nva volv^ .och wisst"' weil er nichi nötig' g vor tb's' inliegend' mit eine" und wolm itlich sei .. nicht uchen", Sie kenne n, wie N" r, verspr^ zur StA wri vol^ h irgend'^, > gur sich mit m den, ri auf. h chmal H" und sag" Siaiion » , Aufgepaßt, Ttmm, ritz er sich sofort von allen Gedan- tos. Nicht die Wiese, das Haus und das Mädchen, M die Strecke mit den Signalen. Der Wald blieb eine , cve, schwebende, graue Wand Das Blockhaus Hohl- passiert. Die Strecke fiel langsam abwärts. Das °«r immer, als sei das Schlimmste nun überstanden. 50 Italiener bei den Zwischenfällen in Tunis verletzt „Eiornale d'Jtalia" meldet: Schützengräben an der tunesischen Grenze gegen Libyen Nom, 6. Dezember. Die römischen Blätter bringen auch M Dienstag wieder lange Schilderungen der antifafchisti- Mn Kundgebungen in Tunis. Darin kommt besonders die Entrüstung darüber zum Ausdruck, daß von französischer Mte, d. h. von kommunistischer und marxistischer, im Ein- "erständnis mit den Behörden nicht nur die Eingeborenen, Indern auch die Juden, die sich von vornherein ihrer Araflosigkeit bewußt seien, zu Ausschreitungen gegen die Kliener sowie zu Zerstörungen und Plünderungen italie- Mer Geschäfte und Gebäude aufgehetzt worden seien. In M Berichten wird jedoch ausdrücklich hervorgehoben, daß die mohammedanische Bevölkerung von Tunis an den Kundgebungen gegen die Italiener nicht beteilige. „Gior- d'Jtalia" meldet, an der tunesischen Grenze gegen zubven würden 'in aller Eile Schützengräben ausgehoben, «csestigunaen angelegt und die Anlage,! für den Küsten- "nd LnMckmft in Kriegsbereitschaft versetzt. Das Mittagsblatt des „Eiornale d'Jtalia", der „Pic- !°lo, spricht von französischen Provokationen und unter richt dann ganz besonders die „Jagd auf alles Jtalie- Me" in Tunis. „Ghetto und Unterwelt greifen italienische ««schäfte unter dem Schutz der Behörden an, verwüsten sie W verletzten 50 Landsleute, die Polizei aber verhaftete r Opfer", so schreibt das Blatt. . In Rom haben Dienstagvormittag Kundgebungen im Zusammenhang mit den Vorgängen in Tunis und Korsika "Egefunden. Der Versuch einer Gruppe von Studenten, °»r die französische Botschaft zu ziehen .wurde durch Polizei verbunden. Der jüdisch-marxistische Mob randaliert weiter Neue Attacke« auf Italiener in Tunis Nom, 7. Dezember. Die antiitalienischen Zwischenfälle '"Tunis haben sich, wie die Morgenblätter melden, Mer vorwiegend jüdischer Beteiligung am Dienstag wie- ?erholt. Im Laufe des Tages wurden gegen 50 Italiener, «runter einer der Aerzte des italienischen Krankenhauses, M seiner Familie belästigt, mißhandelt und verletzt. Eine Gruppe Demonstranten versuchte, die auf einem Neubau Wißte italienische Tricolore zu entfernen, was durch die Mimischen Arbeiter jedoch erfolgreich verhindert wurde. Polizei hat bis jetzt nur vor den höheren italienischen Mulen ernsthaft eingegriffen, um Zwischenfälle zu verhin- M, denen sich übrigens die muselmanische Bevölkerung weiterhin fernhält. Wie die Blätter zu berichten wissen, «Urde auch am Dienstag wiederum eine Anzahl Italiener von ovsrvs enan/aror Ich (Nachdruck verboien.) . „Passiert nichts!" murrte Schmidt. „Wie kannst du wissen? Wie soll ich mich denn ausruhen. Vielleicht ^otzi das Tier jetzt gerade hier herein und du sagst, es "Mert nichts." . Eine Stunde um die audere blieb er auf seinem Stuhl Herr, verfolgt mit den Augen jede Bewegung des Kol ben, aber seine Worte kamen nur noch spärlich und ohne Ziehung. Nur wenn Reifke vor die Tür trat, um den Mg passieren zu lassen, zwang es Schmidt hinterher. Den aus den Tisch gestützt, überwältigte ihn die Müdig- Reifke ließ ihn gewähren. Der alte Schmidt würde 'M nicht von seinem Posten weichen. Sein schnaufender, Meloser Atem lief noch jetzt suchend und hastend umher. * , , Die Nebelstreifen trieben einander, feiner Regen Wühle. Die Signale sprangen wie schwarze Schatten aus Mem Wirbel heraus, und die Lichter waren grau und Wiß zugedeckt. Timm lehnte sich nach vorn und beobach te Man fuhr durch den endlosen Wald wie durch einen j"nnel. Die Helligkeit wurde fortgewiscln und hinter ) gaben der id seine Eal rärtigen vois en des 2ua> schen Innen- Minister, Minister M r mit ihre" rutschen Boi' r BegleitunS Botschaftsrat csitzenden del; ner, Senator ; Finanzoo"' es Seine-De- rt Langero", sowie zad" cellen Lebers Außenmini' > Reichstag n trank anl un. nchen" deutsch-sta"' cesse bericht isautzenmin" :n Zeitunge" i lnzäsische Interesse del inen europ"' t, inan illE chen Bei' ilitische" chigung d- ung zwW rdur zunM lehr nur n^ schen Italic" samm ächten W , so wie d" lce - Allc' t im „E ischen Erkl" olitik. . ; von htigen PA ihlungnE en sorglo s ick darsteE der euE - Der k°^ atürlich e>" . a. mit d° Aus aller Welt * Amerikanische Autotouristcu verunglückten. An der Kreuzung der beiden Reichsstraßen 87 (Leipzig—Frankfurt a. d. Oder) und 101 (Berlin—Dresden) am Heiteren Blick in Herzberg ereignete sich wieder einmal ein schwerer Ver kehrsunfall. Ein Leipziger Kvaftradfahver stieß gegen einen englischen Wagen, der aus Dresden kam. Der Motorrad- sahrer stieß mit der Lenkstange in die rechte Scheibe des Führersitzes, die zersplitterte und die Insassin neben dem Fahrer im Gesicht verletzte. Der Kraftradfahrer trug einen Schädelbruch davon und mußte mit dem Krankenauto in das Herzberger Kreiskvankenhaus geschafft werden, wo hin man später auch die verletzte Frau brachte. Bei den beiden Autofahrers — der Mann kam ohne Verletzungen davon — handelt es sich um zwei Amerikaner. ' Der Alkohol war schuld. — Zwei Motorradfahrer tödlich verunglückt. Aus Torgau wird gemeldet: Bei dem Dorfe Zinna fuhr beim Nehmen einer Kurve ein Motor radfahrer mit Sozius gegen einen Baum, wobei beide Männer tödlich verunglückten. Die Verunglückten stammen aus Beilrode bzw. Blumberg und waren verheiratet. Der eine ist Vater von zwei Kindern. Wie verlautet, standen die Fahrer unter Einwirkung reichlich genossenen Alkohols. * Verkehrsunfälle infolge Glatteises. Im „Totschlag", einem Gelände zwischen Schlaitz (Kr. Bitterfeld) und Mühl beck im Verlauf der Fernverkehrsstraße 100, bildet sich in folge Nebels in dem tiiefer gelegenen Teil jetzt sehr oft schon Glatteis. Dadurch gerieten zwei Autos, die von Gräfenhainichen her kamen, ins Schleudern, eines stürzte in den Straßengraben, das andere stieß gegen einen Last zug und überschlug sich. Beide Wagen wurden schwer be schädigt. * Heidelbeeren in Dezember. Eine Dübenerin hatte das Glück, in den letzten Tagen im Walde bei Söllichau noch ein ganzes Sträußchen reifer Heidelbeeren zu finden. Das dürfte für den Monat Dezember Wohl eine Selten heit sein. * Ungeheure Schäden der Binnenfischerei durch die Wollhandkrabbe. Auf der ersten Vollversammlung des Landesfifchereiverbandes Sachsen-Anhalt sprach der Ge schäftsführer des Verbandes, Dr. Pape, Halle, über wich tige volkswirtschaftliche nnd fachliche Fragen auf dem Ge biet der Binnenfischerei. Per Redner kam u. a. auch auf die ungeheuren Schädigungen zu sprechen, die die Woll handkrabbe anrichtet. Zwar sei ihre Bekämpfung vom Staate mit aller Tatkraft in die Wege geleitet worden, aber trotzdem sei die Verseuchung noch ungeheuer. Das erhellt die Tatsache, daß im Jahre 1937 die Regierungs bezirke Merseburg und Magdeburg Fangprämien für 1088 Zentner Wollhandkrabben gezahlt hätten. Im nächsten Jahre werde die Bekämpfung auch in der Schwarzen Elster ausgenommen werden. * Ein Goethe-Gedenkstein in Polen gestürzt. Im Goethe-Gedenkjahr hatte die deutsche Schuljugend im Stadtpark in Neuoderberg eine junge Eiche gepflanzt und davor «neu Gedenkstein gesetzt zum Gedenken an den Dichter und Denker Johann Wolfgang von Goethe, den alle Nationen der Erde achten und ehren. In einer der letzten Nächte wurde die junge Eiche umgebrochen und der Gedenk stein gestürzt. Die Täter sind nicht bekannt. * Die Wiener Giftmischerin Marek hingcrichtet. Die Justizpressestelle Wien teilt mit: Am 6. Dezember ist Karo line, genannt Martha, Marek hingerichtet worden, die vom Landesgericht für Strafsachen Wien II als Schwurgericht zum Tode verurteilt worden war. Sie hat in der Zeit vom Juli 1932 bis Juli 1936 vier Personen, darunter ihren eigenen Ehemann und ihr sieben Monate altes Kind, durch Gift ermordet, um sich durch Erlangung der Lebens versicherungsbeträge ein sorgloses Leben zu verschaffen. * Gerichtliches Nachspiel zur Rätcdiktatur in Ungarn. In Beregszasz, der östlichsten der an Rumpfungarn zurück gegliederten oberungarischen Städte wurden am Dienstag neun frühere ungarische Kommunisten verhaftet, die nach dem Zusammenbruch der Rätediktatur in Ungarn nach der Tschecho-Slowakei geflüchtet waren. Gegen die Verhafteten hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren wegen eines Während der Räteherrschaft in Ungarn verübten Ueberfalls aus eine Gendarmeriekaserne und Ermordung der Gen darmen beantrag. Man hofft noch weiterer Komplicen der damaligen kommunistischen Mörder habhaft zu werden. haben uns schon ganz gut eingerichtet", bat sie ihn, sich im Zimmer umzusehen. Ja, das hätten sie allerdings, und wann denn Fräu lein Ursel wohl wiederkäme? „Vielleichr am Freitag oder am Sonnabend." Timm wollte sich noch dafür bedanken, daß sie ihm neulich zugewinkt hätten, sagte er. um wieder ein Gespräch in Gang zu bringen. Er glaubte sogar, Fräulein Ursel erkannt zu Haven. Ann wurde etwas rot im Gesicht, aber dann brachte sie es doch tapfer und entschlossen heraus: „Einen Tag hat Ursel gewinkt. Die übrigen Tage habe ich es gemacht .. " Sie schluckte einmal und sagte schnell hinterher: „Auch an den beiden Nebeltagen habe ich Ihnen gewinkt. Sie konnten das ja natürlich nicht sehen." „Das ist sehr nett von Ihnen, und ich danke Ihnen sehr." Ann nickte und schnitt eine kleine Grimasse. „Ich möchte Ihnen gern einmal den Garten zeigen." Timm marschierte gehorsam hinter dem Mädchen her. Vielleicht war Ursel schon längere Zeit verreist. Sicher war es für ein Mädchen aus der Stadt nicht leicht, sich hier einzuleben. „Hier sollen Erdbeeren hin, und hier das Gemüse", erklärte Ann. Sie zeigte mit der Hand hierhin und dort hin und sah Timm an, ob er auch zuhörte. Der Rasen hinter dem Haus war abgestecki. An einer Stelle waren die Schollen abgebrochen, der Spaten steckte noch im Boden. „Ich dachte, Graben wäre leichter", meinte Ann. „Nun liegt das da so herum, aber ich werde es bestimmt noch lernen." Timm stützt sich wie zufällig auf den Spaten, plötzlich bewegten sich seine Arme von selbst, und Stich um Stich warf er den Boden um. Seine heftigen, zornigen Be wegungen gingen allmählich in ein gleichmäßiges Auf und Nieder über. Der schwarze Streifen Erde wuchs neben dem Rasen in die Länge und Breite. Timm wühlte sich in den Boden hinein und wurde ruhiger. Ursel war nicht da, aber das hier war seine Wiese. Dieser Streifen sollte einmal ein Garten werden. Ann blieb mit verschränkten Armen stehen. Sie wollte eigentlich etwas sagen. Das ist doch nicht nötig. Das machen wir schon selber, oder: Deshalb sind Sie doch nicht heraufgekommen. Aber Sie empfand, daß man hier nicht Förmlichkeiten und dumme, herkömmliche Worte sagen durfte. . (Fortsetzung folgt, i
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