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Ottendorfer Zeitung : 24.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193812243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-24
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 24.12.1938
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fentlichen it damit, m Lesun- egnen, so »ter Dach :mokraten die Re hlugen. A bg e- habe, daß der kom- Wort zu isterpräsi- in jchärf- rnke, noch zen nicht e radikal- ilt verab- and. Kammer, «rtrauens- t, hat den litische ch 'ei n- > Haltung Kegentlich eint einen l Wandel- der -Voll- rber eine der Hal- n beschäf- hre eigen- ietz außer- ) mit der :r machte räsidenten r gestürzt lien! »don i, hat der Herzog Mee, eine rung mit- is verlaß- rer „Jose n franzö- benenfalls i LWter Vorwand, Gibraltar Frankreich enge Mu- aus den Isannschast von sram aß es be- Einheiten tionalsM nationat- Lelt diese rmens be- twendigcn und beab^ i" zu ver- Olsagehiet üstadt im enagentul ,en. Zwei :marowice :s Polizei- ischen Po^ rissen, um Japan fordert Antikominternpalt mit China Die Innere Mongolei soll als antikommunistische Zone eingerichtet werden . Tokio, 22. Dezember. Fürst Konoye gab am Don- § »erstagabend die angekündigte Erklärung über die Bezie hungen zwichen Japan und dem neuen China ab. Die japa nische Regierung macht dann die Erundzüge ihrer Politik zur Wiederherstellung der japanisch-chinesischen Beziehungen bekannt. : Japan, China und Mandschukuo werden vereinigt «erden in dem gemeinsamen Ziel, eine Neuordnung in Ost- asien durchzuführen, die nachbarliche Freundschaft zu ver wirklichen, gemeinsam gegen den Kommunismus sich zu verteidigen und wirtschaftlich zusammenzuarbeiten. Daher ist es notwendig, daß China vor allem alle ver alteten Vorurteile und besonders die gegen Japan und Nandschukuo gerichtete Einstellung aufgibt. Japan wünscht ganz offen, daß China aus freien Stücken die diplomati schen Beziehungen mit Mandschukuo aufnimmt. Da ein kommunistischer Einfluß in Ostasien nicht geduldet werden dnn, so hält Japan es für eine wichtige Voraussetzung der chinesisch-japanischen Beziehungen, daß ein Antikomin- iernpakt zwischen. China und Japan in Uebereinstimmung «it dem japanisch-deutsch-italienischen Pakt zustande kommt. Um zu einer vollen Auswirkung dieses Paktes zu gelangen, fordert Japan angesichts der augenblicklichen Lage und der Verhältnisse in China, daß an besonderen Plätzen Truppen stationiert werden. Dies ist eine antikom munistische Maßnahme während der Laufzeit des Ab kommens. Japan fordert ferner, daß die innere Mongolei als eine besondere anttkommunistische Zone eingerichtet und bezeichnet wird. — Was die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Japan betrifft, so beabsichtigt Japan nicht, ein Wirtschaftsmonopol in China aufzurichten. Auch will es nicht von China fordern, die Interessen jener dritten Mächte zu begrenzen, die den Sinn des neuen Ostasiens verstehen und entsprechend handeln wollen. Japan will nnr die Zusammenarbeit und Gemeinschaft beider Länder effek tiv gestalten. Das sind die Richtlinien für das, was Japan und China erwartet. Wenn das tatsächliche Ziel des großen Feldzuges voll und ganz verstanden wird, dann wird es auch klar sein, daß Japan weder territorialen Besitz noch eine Kriegsentschädigung fordert. Japan verlangt nur eine Mindestgarantie dafür, daß China seine Aufgaben als Teilhaber an der Einrichtung einer neuen Ordnung durch führt. Der Pariser Invalidendom in Flammen ! ' Paris, 23. Dezember. In den Abendstunden des Don- versM.brach im Jnvalidendom Feuer aus, das sich sehr rasch auf einen der Flügel des Gebäudes ausdehnte, das teilweise als Museum für Kriegserinne- r n nq e n . zum anderen Teil zur Unterkunft von Zchwerkriegsverletzten dient. Die Feuerwehr, die sofort zur Stelle war, begegnete sehr großen Schwierig keiten, da die Wasserleitungen zum größten kteil eingefroren sind. Aus diesen Gründen dehnte sich der. Brand nachts immer weiter aus. Das Kuppel gebäude des Invalidendoms, in dem u. a. die lleberreste Napoleons I. ruhen, ist zur Zeit noch nicht bedroht. . Das Feuer ist auch um Mitternacht noch nicht einge- dhmmt. Der Brand brach in den Dachstuben des Mittel- debäudes, fast unmittelbar über dem Haupteingang, wo sich die Wohnung des Direktors des Jnvalidendomes be- findet, aus, und erstreckte sich nach und nach auf den rechten Und den linken Flügel. s Gegen Mitternacht stand der Dachstuhl des Gebäudes z -5 in etwa 1VV Meter Breite in Flammen. Die Feuerwehr^ der es trotz der eingefrorenen Wasserlei tungen gelungen ist,-aus mehr als 15 Rohren Wasser zu geben, arbeitet mit Hilfe von riesigen Scheinwerfern an der Vekästipfung des "Brandes. ' Der Direktor des Jnvalidendomes gab gegen Mitter nacht seine Auffassung bekannt, daß die Gefahr einer wei teren Ausdehnung des Brandes verhindert sei. Man hofft, m . einigen...Stunden das Feuer vollkommen niedergekämft su haben. Der Sachschaden ist nichtsdestoweniger bedeut sam, La große Wassermengen die Decken sämtlicher Stock werke durchdrungen haben. Die Front des Gebäudes hat glücklicherweise bisher'keinen Schaden genommen. . Bor dem Gebäude hat sich trotz der Kälte eine große Menschenmenge angesammelt. Neben dem Unterrichtsmini- i iter und dem Polizeipräsidenten haben zahlreiche Minister und Abgeordnete, die in der unweit vom Jnvalidendom gelegenen Kammer tagten, den Sitzungssaal verlassen und sich an die Brandstätte begeben. Der Invalidendom, der in Frankreich Invalidenhotel, genannt wird, geht auf Ludwig XIV. zurück, der das Ge bäude 1670 für die Unterbringung von verwundeten Offi zieren und. Soldaten errichten ließ. Später wurde ein großer Teil des Gebäudes in ein Kriegsmuseum umgewan delt. Zu dem Eebäudekomplex gehört auch der eigentliche Dom, in dem 1840 die sterblichen lleberreste Napoleon I. beigesetzt wurden.. Der Brand gelöscht ! Der Brand im Jnvalidendom konnte in den frühen Morgenstunden des Freitag als vollkommen ge löscht angesehen werden. Bald nach Mitternacht zog sich der Hauptteil der Feuerwehr zurück und ließ nur eine brandwache an Ort und Stelle, die die letzten Brandherde ^stickte. Im Lause der Nacht hatten sich fast sämtliche Minister mit dem Ministerpräsidenten an der Spitze zum Jnvalidendom begeben, wo noch trotz der Kälte und der vorgerückten Nachtstunden Marschall Petain eingetroffen war. Die sofort eingeleitete Untersuchung über die Ursache des Brandes hat noch zu keinem Ergebnis geführt. Man weist jedoch vorsätzliche Brandstiftung zurück. Es wird vermutet, daß, da infolge der großen Kälte besonders stark geheizt wurde, durch einen beschädigten Kamin Feuer an die Holzverschalung durchgedrungen ist. Der Sachschaden läßt sich noch nicht beziffern. Nationalistenaufstand in Burma Britische Unterdrückungsmaßnahmen — Dcmonstrationszug buddhistischer Mönche aufgelöst London, 23. Dezember. Die Nationalistenbewegung in Burma hat am Donnerstag den Kampf eröffnet. Darauf hin verhängte die Burmaer Regierung den Ausnahme zustand. In einer Erklärung begründet die Regierung ihren Schritt damit, daß gewisse Personen in Rangoon öffentlich zur Mißachtung des Gesetzes aufforderten und daß die öffentliche Ruhe und Sicherheit gefährdet sei. Der Führer der patriotischen Front, Saw, ist zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Polizeikvmmissar hat durch den Rundfunk der Burmaer Bevölkerung mitgeteilt, daß er Anweisungen habe, Sofortmaßnahmen zu ergreifen. Amerikanische Flottenmanöver vor Brasiliens Küste? Rio de Janeiro, 22. Dezember. Einige Berichte aus Neuhork, denen zufolge die amerikanische Flotte im Süd atlantik vorder Küste-Nordbrasiliens Manöver abhalten soll, haben in Brasilien starke Verstimmung ausgelvst. Eine derartige Demonstration der nvrdamerikanischen See macht würde eine Verletzung des brasilianischen Nativnal- gefühls bedeuten, die man mit dem Gedanken einer Freund schaft nicht in Einklang bringen könne. Wie heftig die Ablehnung ist, aus die eine Auffahrt nordamerikanischer Kriegsschiffe vor der Küste Brasiliens stoßen würde, geht aus der Stellungnahme der „Gazeta de Nvticias" in Rio de Janeiro hervor, die eine derartige Absicht als Beleidigung Brasiliens ansieht. Als ein in jeder Hinsicht souveränes Land, so schreibt die Zeitung, könne, Brasilien keinesfalls dulden, daß irgendeine aus ländische Kriegsflotte nnter irgendwelchem Vorwand straf los vor den brasilianischen Küsten den Wert ihrer Kanonen erprobe. Was würden wohl die Amerikaner dazu sagen, so fragt das Blatt, wenn beispielsweise die englische Flotte vor der Küste Floridas Manöver abhielte? Das würde sicherlich zu einem Skandal führen. In Anbetracht der Freundschaft zu den USA. will das Blatt daher diesen Meldungen keinen Glauben schenken. lflauchen. an dem icr. Der eugtc sich eftig den schüttelte a wehten l?" fragu >1, ob ich kurz an- n keinem gte Trosc den Kopt wn euch ' es genan aftauchen ite sich im m ganzen um Aus- e hin und ester gern Sie nicht reitag zu Schwester", verreist", ügen Sie, oßer Ver- Tür hin. ensch wist . - Ja, so unsicheren nehmen egt Ver- «erschwnn ovsrvs eemeEvr WIWkV 291 «Nachdruck verboten.» Ann nickte erstarrt und schluckte an einer Antwort, hnd ich fahre doch in die Stadt, haue Ursel gesagt. Wie he Timm angesehen und ausgefragt hatte. Ist es denn "ich, manchmal schrecklich, so als Beamter auf die Minute pünktlich in einen Apparat gepreßt zu sein, den ganzen <ag nach Minuten und Sekunden eingeieilt .. und man 'onn nicht einmal aus diesem Dreh herausspringen öerauSspringen Das Wort griff feindlich nach ihr. Ursel ivnnle schon einmal aus allem herausspringen, immer bieder tat sie es Aber Timm .. Ein Mann wie Timm büßte an diesem Herausspringen zerschellen Klein und isst demütig bettelnd haue er vor der Schwester gesessen, ßr sah ja nur die Schwester. Ann schluckte und atmete 'n kurzen heftigen Zügen. Er sah ja nur Ursel ... Ach so, der Mann redete immer noch weiter. Ja, «, nickte Ann und verstand nicht, was Trose meinte. Die Bresse, die Adresse,-sagte Trose ein um das andere Mal. Ran müsse schreiben, telephonieren, telegraphieren. Ja, ja, nickte Ann zu allem: Schreiben, telephonieren, 'elegraphieren Deshalb hatte auch niemand mehr ge- binkr. Der Zug rollte morgens am Rand der Wiese Erbest Niemand sah heraus, der Zug war fremd wie alle öüge. Timm war ja fort. Und die Schwester in der ikoßen Stadt. - Ann haßte plötzlich ihre Schwester. Mochte sie bleiben, bo sie wollte. Das war so ihr Leben. Aber sie durfte "ichl andere Menschen mit in das Verderben reißen. st. „Ich werde telephonieren, vb sie da ist", faßte sie einen Entschluß. . „Stell ja, das wäre großartig ... Vielleicht erfahren wir °»niz schon, wo Timm ist ..." „Welches Vergnügen ... Mein Schwesterchen persön- M. Was willst du denn, Schäfchen ... es ist ja amüsant bei. Besuch mich doch mal Wird es dir nicht bald lang weilig in deinem Kloster ..." „Du sollst mich endlich einmal anhören, Ursel. Nein st/.Ich will nicht kommen... nein... höz auf damit, öch will wissen, wo Timm ist ..." . „Nanu, was geht dich denn Timm an? Seit wann interessierst du dich denn für Männer ... Timm, ja, warte bat ..." „Du hast ihn gesehen?" atmete Ann auf. „Gesehen, ist zu wenig gesagt ... Ich war mit ihm aus." „Ursel ..." Es klang wie ein Hilferuf und zugleich wie ein glühender Vorwurf. „Was denn, mein Kleines, gefällt dir das nicht? Och, lut mir leid. Du kannst es ja Vater petzen, damit er zornig wird und wieder wuchtige Sachen sagt ... Wo Timm wohnt? Ja, wo soll ich denn das her wissen? Sein Heizer Trose will es auch wissen. Laß den doch suchen ... Aber wenn es dir so wichtig ist, kann ich ja mal nachsehen. Ach Gott, ich habe mir's ja gar nicht ausgeschrieben ... Da war doch ... richtig, Hotel Regina . Regina, hörst du, Albrechtstratze ... Nummer weiß ich ja nicht .. Ich habe ihn noch nicht besucht ... Wenn du kommst, können wir ja mal zusammen hingehen ...Ich werde vorher einmal anfragen, ob er noch da wohnt... Bist du noch da?... Hallo... Schäfchen... hallo ... na, dann nicht." Als Ann ihm die Adresse des Hotels nannte, stand in Trose der Entschluß fest, in die Stadt zu fahren. Ueber- morgen haue er Freizeit. „Nein, es Hai niemand angerufen", sagte der Kellner. Dann konnte er ja gehen. Draußen strahlten hundert Lampen über der Straße, kein Fenster war gewiß ohne Licht. Im Zimmer oben war es leer und still. Weinflaschen und Gläser standen auf dem Tisch herum. Irgendeine Gesellschaft muß der Mensch ja haben. „Es schneit", sagte der Kellner, um den Gast aus der Verlegenheit zu befreien Timm verstand nicht. Er nickte und ging bis zur Tür. Der Boy lief ihm voraus. Kalt und erfrischend naß wischte die eiskalte Luft herein. Es ist schon Winter, dachte Timm. Gestern war es doch noch Herbst. Es schneit .. In Weißen Hellen Wirbeln fielen die Flocken über dis Menschen her. Auto glitten über die Straße und zeichne ten schwarze Streifen in den Schnee. Ohne Ueberlegung fand sich Timm in einem großen Geschäftshaus wieder. Hundert und tausend Menschen schwebten schnell an ihm vorbei, um ihn herum. Wie Fische in einem Aquarium quollen sie um die Auslagen, hier zupfend und da wäh lend Eine trockene Hitze und der Geruch vieler Dinge, Stoffe, Lebensmittel, Parfüms vereinigten sich zu einem unerträglich stickigen Broden. Aus irgendeiner der vielen Türen ließ er sich wieder ins Freie spülen. Die Stimmen der Menschen peinigten Aus aller Welt " Arzt und Blutspender vom Raths ausgezeichnet. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Herzog von Kobnrg, hat mit Zustimmung des Führers und Reichs kanzlers dem Vertrauensarzt der deutschen Botschaft in Paris, Dr. Albert Claaß, der dem ermordeten Gefandt- schaftsrat vom Rath die erste ärztliche Hilfe geleistet hat, das Berdienstkreuz des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes, und dem Blutspender, dem französischen Staats angehörigen Armand Thomas, das Ehrenzeichen des Deut schen Roten Kreuzes 2. Klasse verliehen. " Zusammenstoß zwischen Autobus und Eisenbahn. Wie die Reichsbahndirektion Hannover mitteilt, durch brach am Donnerstagnachmittag bei dem Hahnhof Thiede an der Strecke Berneburg—Braunschweig ein Autobus die für einen im gleichen Augenblick vorbeifahrenden Per sonenzug geschlossene Schranke. Der Kraftwagen wurde durch den Zug zur Seite geschleudert und beschädigt. Von den Insassen des Autobusses sind drei Personen getötet, vier schwer nnd 15 leicht verletzt worden. Die Verletzten wurden Braunschweiger Krankenhäusern zugeführt. * Die holländische Regi r inz lebut Sammlung für not leidende Arbeitslose ab. Die holländische NS.-Bewegung hatte durch den Abgeordneten Graf Marchant et d'Ansem- bourg an die Regierung das Ersuchen gerichtet, eine große Sammlung nach dem Vorbild des deutschen Winterhilfs werkes ins Leben zu rufen, um die Not unter den zahl reichen holländischen Arbeitslosen zu lindern. Dabei war darauf hingewiesen worden, daß es ein Unding sei, Samm lungen für fremde Juden durchzuführen, solange unter den eigenen Volksgenossen bittere Not vorhanden sei. Der Leiter der NSB., Mussert, hatte aus den Reihen seiner Bewegung 10 000 freiwillige Sammler zur Verfügung ge stellt. In einem Schreiben teilt nun der niederländische Ministerpräsident mit, die Regierung habe keine Veran lassung gefunden, diesem Ersuchen nachznkommen. " Militärwaschanstalt in Lothringen durch Feuer zer stört. — Eine Million Franken Schaden. Nach einer in Paris vorliegenden Havasmeldung ist die Militärwasch anstalt der Garnison von Diedenhofen durch Großfeuer vollkommen zerstört worden. Der Schaden soll eine Mil lion Franken übersteigen. * Ungewöhnliche Gäste im „Nitz". Das weltbekannte und von ersten Gesellschaftskreisen bevorzugte Londoner Hotel und Restaurant „Ritz" sah am Donnerstagnachmittag ungewöhnliche Gäste. Nacheinander begaben sich 45 eng lische Arbeitslose, höflich die Mützen vom Kops ziehend, in den Teeraum des Restaurants, nahmen dort an den festlich gedeckten Tischen Platz und bestellten Dee. Diese immerhin originelle Demonstration, anläßlich des Weih nachtsfestes erhöhte Unterstützung durchzudrücken, verur sachte zunächst Verlegenheit und dann größte Verwirrung im Lokal. Man war ratlos, bis die Polizei die Arbeits losen, die den bestellten Tee bezahlen wollten, nach kurzem Verhandeln bewegen konnten, das Hotel zu verlasen. Die Gaststätte war so ihre ungewöhnlichen Gäste wieder los, ohne daß diese ihren bestellten Tee bekommen hätten. * Acht Todesopfer der Kälte in Belgien. In ganz Belgien sind seit Mittwoch abend starke Schneefälle zu verzeichnen. In den Ardennen und in der „Fagne" in Ost belgien hat die Schneedecke eine Höhe von 40 Zentimetern erreicht. In Brüssel und Mittelbelgien liegen etwa 10 Zentimeter Schnee. Die Temperaturen sind leicht ge stiegen, jedoch werden immer noch 9 bis 15 Grad unter Nult gemeldet. Die Kälte hat am Donnerstag wieder acht Todesopfer gefordert. Die Schiffahrt auf der Maas ist infolge der Vereisung völlig lahmgelegt. Mehrere Berg werke in der Nähe von Lüttich und in der Borinage mußten Vorübergehend stillgelegt werden, da die Maschinen durch die Kälte zum Teil unbrauchbar geworden sind. * Ein Jude wegen Betruges in Brüssel verhaftet. In Brüssel wurde am Donnerstag der Jude polnischer Staatsangehörigkeit Abraham Noka verhaftet. Er hat in Wien eine Betrügerei in Hohe von 8000 RM. begangen. Kanada erkennt das italienische Imperium an. Die kanadische Regierung hat den britischen Botschafter in Rom, Lord Perth, ersucht, der italienischen Regierung mitzuteilen, daß Kanada König Viktor Emanuel von Ita lien als Kaiser von Aethiopien anerkennt. ihn. sein Kopf war selber eine glühende, pochende Kugel. Irgendwo abspringen, irgendwo abspringen Immer schneller sprang dieser Gedanke aus seiner Verlassenbett hoch. Abspringen hieß Ruhe und Zufriedenheit. Dann war die Verlassenheit zu Ende. Timm marschierte ohne Willen eine endlose Straße hinab, bog in eine stillere Straße ein und ließ mit sich geschehen, was geschehen mußte. Die Lichter waren hier nicht so zahlreich In ihm war ein Gefühl von Ermat tung, das nach Hause verlangt Heimweh, dachte Timm, Heimweh. Wohin? Wie kann man nach Hause ver langen, wenn man überall fremd ist. Hier kenn» mich niemand und hier bin ich geborgen. Warum fragt niemand nach mir, wehrt sich etwas in ihm dagegen. Gibt es wirklich keinen Menschen, dem ich etwas bedeute? Trose war da ... Was war Trose. Ein Heizer bei der Eisenbahn, der viel erzählte, der einen Sohn hatte und einmal einen Lokführer Timm kannte, der dann plötzlich verschwand. Aber schließlich war der Timm ja auch verrückt. Eines Tages ließ er alles im Stich und kam nicht wieder. In allen Einzelheiten malte sich Timm aus. was der Heizer Trose erzählen könnte. Der Gedanke munterte ihn auf. Also war er doch nicht ganz vergessen. Trose würde sein ganzes Leben lang von ihm erzählen. Einmal würde Trose selber eine Maschine fahren, und dann konnte er seinem Heizer erzählen Eine Maschine fahren. Timm ging schneller,-um seinen Gedanken zu ent kommen. Plötzlich waren wieder viele Menschen um ihn. Der Fuß trat auf Asphalt und Stein. Autos spritzten schmutzigen Schnee in Pfützen und Bächen zur Seite Timm überquerte einen breiten steinernen Platz mit Lichtern, Signalen und Menschen. Hinter einem allen, müden Mann, der ein Paket in der Hand schlenkerte, stieg er über eine steinerne Treppe bis in eine weite, zugige Halle, mit Säulen, wie eine Kirche. Plötzlich war ein Geräusch in seinen Ohren, zugleich sog er mit zitternden Nasenflügeln einen fremden, bitteren, bekannten Geruch ein. Er blieb auf der Stelle stehen und sah sich erwachend um, wie jemand, der vor einem schwin delnden Abgrund angerufen wird Menschen saßen war tend und gelangweilt auf den Bänken, ein Gitter sperrte sie hier und dort voneinander. Aber im Hintergrund... (Fortsetzung folgt.)
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