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Ottendorfer Zeitung : 01.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193812019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381201
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-01
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 01.12.1938
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Kohlen- uer r»a- AUsvkei' Lennoi' tnsgt fnllokle Futzbalttampf Deutschland-Holland abgesagt * Tschechisch r Finanzbormter an der polnischen Grenze erschossen. An der polnisch-karpatho-ukrainischen Grenze ist ein Auto, in dem sich Mitglieder der Staatsverteidi- gungswache und der Finanzwache befanden, von einem Polen beschossen worden. Ein Mitglied der tschecho-slowa- lischen Finanzwache wurde getötet. Rotterdam, 29. November. Mit der äußerst faden- ^inigen Begründung, datz mit jüdisch-marxistischen De- Mrationen (!) zu rechnen sei, hat der Bürgermeister von Merdam, Lud, das im Zuge der traditionellen Freund- Msspiele für den 11. Dezember nach Rotterdam angesetzte Mderspiel Deutschland—Holland verboten. Obwohl der '»iglich-Niederländische Futzballbund in Uehereinstim- As mit dem Deutschen Reichsbund für Leibesübungen der Erzeugung war, datz die guten Beziehungen zwischen beiden Nachbarvölkern und Verbänden die Durchfüh- A dieses Spieles durchaus möglich machten und in diesem sAe erneut beim Bürgermeister vorstellig wurde, hat Ar die Abhaltung des Spieles untersagt. darstellt. Man hat einfach aus mehreren amerikanischen Filmen eine Reihe von Schreckensszenen ausgeschnitten und willkürlich zusammengestellt, die nunmehr dazu benutzt weren, die Verfolgung der Juden in den grellsten Tönen zu zeichnen. Das „Nationale Dagblad" geißelt diese gemeinen Methoden der jüdischen Fälschung auf das schärfste und stellt fest, datz das niederländische Volk von den Juden bewutzt verhetzt und belogen wird. Darüber hinaus prangert das Blatt die Erpressungsmethoden der jüdischen Leitung des Biooscopbond" an, die durch Boykottdrohungen die Licht spieltheaterbesitzer ihren Hetzplänen gefügig zu machen sucht. Die meisten kleinen holländischen Theaterbesitzer sind näm lich von den zu 90 v. H. jüdischen Eroßverleihern und Großbesitzern, die im Viooscopbond das bestimmende Wort haben, wirtschaftlich abhhängig, und diese Abhängigkeit wird nun durch typisch jüdische Terrordrohungen in rigo rosester Weise ausgenutzt. Auch die jüdische und marxistische Presse in Holland stellt in den Dienst ihrer Gräuelhetze ebenso unerhörte wie plumpe Fälschungen. Sie berichtet in fürchterlichen Schauermärchen über das angebliche jüdische Flüchtlingsleid an der deutsch-holländischen Grenze. Die katholische Zei tung „de Tijd" hat sich nun veranlaßt gesehen, gegen diese Greuelhetze. die sie in scharfen Worten brandmarkt, vorzu gehen. Sie hat zu der Station Zevenaar an der deutsch holländischen Grenze, die im Mittelpunkt der jüdischen Ereuelmärchen steht, einen Berichterstatter entsandt, der die faustdicken Lügen der Juden aufdeckte. Die Bevölkerung von Zevenaar hat selbst mit größter Empörung von den jüdischen Lügenberichten Kenntnis genommen und in einem Protesttelegramm gegen die maßlose verlogene Zeitungs- Hetze Stellung genommen. * „Die Deutschen marschieren zum Euphrat" „News Chronicle" weiß es genau — Die neueste Auflage verbrecherischer Zeitungshetze London, 30. November. Das als deutschfeindlich satt sam bekannte liberale englische Blatt „News Chronicle" bringt unter einer riesigen ganzseitigen Ueberschrift: „Hitler mobilisiert drei Armeekorps" — 100 000 Mann bis Sonnabend in der Nähe der tschechi schen Grenze unter Waffen" seine neueste Sensation. Das Blatt will „aus verläßlicher Quelle" erfahren Haben, datz die geheime Mobilisation des 8., 17. und 14. Armee korps verfügt worden sei, um gegebenenfalls, wenn ein flagranter Zwischenfall an den Ostgrenzen der Tschecho-SIo- wakei stattfinde, die prodeutschen Elemente und die tschecho slowakische oder karpatho-ukrainische Regierung zu unter stützen. Das Blatt bringt dann bedenkliche Vermutungen über deutsche imperialistische Absichten im Osten. Diese Sensationsmeldung wird vom „News Chro- nicle" auch noch kommentiert. Diese Absichten des Reiches, so wagt das Blatt zu schreiben, würden der Welt eine War nung sein, daß die Nazis keinen Widerstand in ihrem VormarschlängsderDonau zum Balkan und viel leicht sogar bis zum Euphrat dulden würden. Nie mand werde doch glauben, datz die Ueberbleibsel der Tsche- cho-Slowakei nach diesen bevorstehenden Maßnahmen je mals wieder unabhängig vom Reich werden könnten. Dazu schreibt das Deutsche Nachrichtenbüro: Diese durch keinen Schimmer einer Tatsache erhärtete Meldung der „News Chronicle" stellt sich wahrhaft würdig an die Seite jener Hetzmeldung von der Mobilmachung deutscher Trup pen am 21. Mai d. I., ja sie gleicht ihr aufs Haar. Mit aller Schärfe stellen wir fest, daß von einer Mobil machung keine Rede sein kann, daß die Kombinationen der „News Chronicle" nichts sind als Ausgeburten jenes Deut schenhasses, der bisher noch jedesmal versucht hat, jede sich anbahnende friedliche Entwicklung mit allen Mitteln der Lüge und Verleumdung zu sabotieren und zu zerstören. 1 - - * Das Verbot des Fußball-Länderkampfes Holland— Aschland wirft ein grelles Licht auf den Zustand der ^hetzung der öffentlichen Meinung in Holland. Schon seit Dn hatte die jüdisch-marxistische Presse alles daran ge- iA das Spiel zu verhindern bzw. während des Spieles .Mchfeindliche Kundgebungen zu provozieren. In seinem Aoi bezieht sich Bürgermeister Oud auf das holländische Meinderecht, das den Bürgermeistern die Möglichkeit At, öffentliche .Veranstaltungen zu untersagen, falls Re und Ordnung dadurch gefährdet werden könnten. Rn Bürgermeister Oud sich nun veranlaßt gesehen hat, .diesem.Recht Gebrauch zu machen, so bedeutet dies eine Ditulation vor den unverantwortlichen jüdisch-marxi- Aen Elementen, die nur das eine Ziel verfolgen, die Be- Mngen zwischen Holland und Deutschland zu schädigen. . Dieses unverantwortliche Verhalten des Bürgermeisters größten holländischen Hafenstadt, die ihren Wohlstand R größten Teil ihrem Ümschlagehandel mit Deutschland ?Mkt, hat in sportlich-denkenden Kreisen Hollands Em- Rllg.hervorgerufen. So erklärte der bekannte hollän- M Cportführer Lotsy in seiner Eigenschaft als Vor- Asmstglied des Königlich-Niederländischen Fußballbun- daß er den Beschluß des Bürgermeisters aufrichtig Auere. Als Vorstandsmitglied der FIFA, des Fußball- i^tverbandes, habe er bereits mehrere Länderkämpfe mit- Acht, die unter viel schwierigeren Verhältnissen durch- Ahrt worden seien und bei denen der sportliche Gedanke R den Sieg davongetragen habe. Lotsy erinnert in Am Zusammenhang an den Länderkampf Frankreich— Aschland, der am Tage nach der Verkündung der Wehr- M stattgefunden habe und völlig ruhig verlaufen sei. ...Dieser fairen Meinung des international geschätzten Andischen Sportführers ist nichts hinzuzufllgen. Man A nur hoffen, daß' dieses Beispiel keine Schüle macht, A.könnte sich, Deutschland eines-Tage^Leranlaßt sehen, Allche BeztehünMn »nl den'"Landern äbzubrechen, die Aem Einflug jüdischst-marxistischer Kreise nicht zu er- Mn wissen. Mumpe Fälschungen dienen der Hetze Amlungen für,Juden auf Kosten der eigenen Wohlfahrt „ Amsterdam, 20.. November. Wie weit die öffentliche Aung in den Niederlanden von jüdischem Terror be- Achl wird,, worauf die bekannte Absage des Länderspiels Aschland—Holland ein bezeichnendes Licht warf, wird «A neue Tatsachen unterstrichen. So ist es der jüdischen «Nation gelungen, für den 2. und 3. Dezember eine soge- Ate. „Nationale Sammelaktion für aus Deutschland Mende Juden" durchzubringen. Es ist bezeichnend, daß A SgmMüng auf Kosten der. eigenen Wohlfahrt gehen A. denn die zu diesem Zeitpunkt ursprünglich angesetzte AMlung für bedürftige holländische Helden der See, die s. gettungstaten teilgenommen haben, wurde zu ihren Aten abgesagt.,(f). Man läßt also eine Sammlung für ^armen Juden" zu, obgleich Holland mit seinen fast M Arbeitslosen unsägliches Leid in seinen Grenzen be- Argt, dessen Linderung dem sozialen Sinn der hollän- M Bevölkerung ein reiches Betätigungsfeld offenläßt. 4. Der jüdisch geleitete „Nederlandsche Viooscopbond", ,, verband der niederländischen Lichtspieltheaterbesitzer, seine Mitglieder das Ansinnen gestellt, am 1. De- Ar zugunsten der Sammlung für die Juden auf die ASeinnahme ihrer Lichtspielhäuser zu verzichten. Zur ,'Atüßung der Sammlung für die Juden hat der Ver- " einen Film Herstellen lassen, der eine grobe Fälschung KONkuvon »- , oosros cunnzaor (Nachdruck verbalen.) „Wir.hatten als Jungen unser? Burg Himer der Ne", berichtete Timm mit heiserer, trockener Stimme Aer, „Wir überfielen von da aus die Jungen der Aren Straßen. Das war eine schöne Zeit; aber eines Abs mußton wir da oben fort. Zehn Jahre lang war )Aichi mehr da. Angst und Schmerz ... Quatsch war Alles... Als Junge wollte ich die Wiese kaufen von A, Inhalt meiner Sparbüchse. Der Mann hat mich an- jAen und laut gelacht: Spar noch tüchtig weiter, und du tausenmal mehr hast, kommst du wieder ... Ein As lang habe ich weitergespart, dann sah ich ein, daß es Acht zu schaffen war, und dann sagte ich mir: Später, Ar! Dabei ist es geblieben. Und nun ist mir der andere Argekommen. Vielleicht darf man eben nicht immer ' abwarten und überlegen." in, Tetzt nickte Trose wieder eine nachdenkliche Weile. Ja, A" Bauplätzen war es wie mit den Frauen, waren AAlich, so blieben sie unbeachtet, machten sie was von ü A, dann waren sie im Handumdrehen weg. Eigent- AAr das also nicht richtig, daß er den Timm immer so ^Apzzelt hatte, na, aber da ließ sich nun nichts mehr Aabschneiden... So ist das nun mal wieder im Leben. sich ins andere, und man weiß nie, wofür etwas «-Aein. Trose war nicht fromm, Auch kein Grübler; AAan wußte es doch von so vielen Fällen, datz auch ih Rwerer Schlag zu irgendwas nütze war. Man mutzte nicht gleich fallen lassen. Stehenbleiben und auf- All. Wer dest längsten Atem behielt, konnte zuletzt doch AA lachen. Er lachte au h so schon nicht viel. Er, V- Nützte da immer mit einem Witz wie mit einer Asel Kohlen einspringen Das Gespräch schlief ein. Soviel hatte Timm niemals Areinander erzählt. Trose sah, wie der andere hinter All Gedanken hersetzte. Kurri hieß der Mann, und seine All Töchter hatten sie neulich beinahe überrannt. Füns Ab Tapsschritte vorher stand die Maschine. Genau so Besicht wie damals machte jetzt Timm. A^ianchmal vergaß Trose hinter der Stadt das Feuern, b Weile vorher rannte er hin und her, wedelte mit dem Handtuch oder mit einem Oellappen, dann sah er nach denklich auf seine verschmierten Hände und scheu zur Seite an Timm vorbei in die Landschaft. Lange bevor die Wiese zu sehen war, hing er schon an Timms Seite. Der sah geradeaus, als gäbe es nur noch eiserne Schienen und Signale in dieser Welt... Aber Trose blickte den Hang hinauf und hinunter, keine Bewegung konnte ihm entgehen. Wuchs da oben vielleicht schon etwas aus der Erde. Aber dann kam er jedesmal aufatmend zurück: „Nichts!" Es wurde sonst von der Wiese nicht mehr gesprochen. Die Tage wurden immer herbstlicher und die Natur leuchtete in den letzten Hellen Farben. Das Laub färbte sich braun und rot. Aus den Bauerngärten quollen die gelben, blauen und weißen Farben über die Hecken und Zäune. Einmal zuckte Trose zusammen, als habe ihn ein Schlag getroffen: „Jetzt im Oktober fangen die wahrhaftig noch an..." stotterte er aufgeregt. Aber Timm hatte auch darauf nichts zu antworten. Einmal mußte es ja doch sein, dann also schon besser gleich... Nun berichtete Trose jedesmal, wenn sie die Stelle passierten: Es ist ausgeschachtet. Die Stangen stehen... Die Mauer kommt hoch... Jetzt ziehen sie schon die Dachbalken.. Timm fragte nicht und gab keine Antwort. Wie rasch die bauen... Der scheint es ja sehr eilig zu haben. Wenn das nur gut geht... Der hat wohl mächtig viel Geld... Der will wohl gar noch im Winter drin wohnen .. Na, der wird sich wundern ... Trose sagte manchmal auch Dinge, die keine freund lichen Wünsche für den Bauherrn Kurri bedeuteten. Timm sagte nichts zu den Berichten und nichts zu den Wünschen, aber er horchte doch auf jedes Wort. Wenn der Wald zu Ende war, sprachen sie zusammen über andere Dinge Ueber das Welter, über die Kollegen, von der Ernte und von zu Hause. Dafür erzählte Trose um so mehr. Ein Jahr war sein Sohn jetzt alt. „Nicht vom Arm ist er mir zu kriegen. Denkst du, ver bleibt noch bei seiner Mutter, wenn ich komme, nein, immer zum Vater mutz er. Und wild ist der Kerl. Eine Tasse, ein Glas, zwei Teller und dazu seine Flasche, das alles hat er neulich mit einer einzigen Handbewegung in die Küche gefegt." Aus aller Welt * Sittlichkeitsverbrecher zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht Kempten verurteilte nach mehrtägiger Ver handlung den 64 Jahre alten ledigen Johann Strössrn- reuther wegen Mordes und wegen Verbrechens Wider die Sittlichkeit am Dienstagabend zum Tode. Zu den Opfern des Unholdes gehört auch die sieben Jahre alte Landwirts tochter Wilhelmine Schüle aus der Gegend von Lindau, die im September 1935 von Strössenreuther, nachdem er an dem Kinde ein Sittlichkeitsverbrechen verübt hatte, ermordet worden war. * Gattenmörder zum Tode verurteilt. Das Nordhäuser Schwurgericht verurteilte am Dienstag den am 7. Juni 1894 im Kreise Marienwerder geborenen Otto Friedrich Dittmann zum Tode. Dittmann hatte am 6. März 1938 in Heiligenstadt seine Ehefrau vorsätzlich und mit Ueberlegung getötet. Der Angeklagte hatte längere Zeit mit seiner um vieles jüngeren Schwägerin ein Liebesverhältnis unter halten. Als dieses Liebesverhältnis seiner Frau zu Ohren kam und sie sich heftig dagegen zur Wehr setzte, faßte Dittmann den Entschluß, seine Frau zu beseitigen und er mordete sie. * Lastzug gegen Kleinbahnzug. — Ein Todesopfer. Am Dienstagmorgen 6.50 Uhr überfuhr auf der Reichs straße 87 (Leipzig—Torgau) auf dem Ueberweg ohne Schranken in Kilometer 33,225 der eingleisigen Nebenbahn Eilenburg—Pratau ein geschobener Uebergabezug den mit Kohlen beladenen Anhänger eines Straßenlastzuges einer Firma in Pouch. Der erste Wagen, des Elsenbahnzuges ent gleiste und stürzte um. Dabei wurde ein Bahnbediensteter, der Rangierarbeiter Fritz Jentsch aus Wedelwitz, so schwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhause starb. Zwei weitere Bahnbedienstete wurden leicht verletzt. Der zweite Wagen und der Anhänger des Lastzuges wurden stark beschädigt. Die Warnsignale der Lokomotive und die Signale mit der Handglocke sind ordnungsgemäß gegeben worden. Die Untersuchung schwebt noch. " Zugunfall bei Halle. — Nur Leichtverletzte. In der Nacht zum Mittwoch fuhr ein aus Eichenberg kom mender Eilzug bei der Einfahrt in den Halleschen Hauptbahnhof in dichtem Nebel auf eine Lokomotive auf: Zwei Wagen und die Lokomotive des Eilzugs entgleisten. Dabet wurden 21 Reisende und vier Reichsbahnbedienstete leicht verletzt. Sie konnten bis auf zwei, die einer Klinik zugeführt wurden, nach ärztlicher Behandlung ihre Reise fortsetzen. Die Untersuchung des Unfalls ist eingeleitet. * Elf Tage im Fuchsbau. Ein Foxterrier, der in einen Fuchsbau geschickt worden war, kam nicht wieder zum Vor schein und wurde schließlich als verloren aufgegeben. Als jetzt zufällig ein Mann an der Stelle vorbeikam, sah er zu seinem Erstaunen, wie der Hund aus dem Bau heraus kam. Das völlig abgemagerte und entkräftete Tier konnte sich kaum auf den Beinen halten. An der Schnauze hatte es eine größere Bißwunde. Elf Tage hatte es im Bau ver bracht. Man nimmt an, daß der Terrier sich beim Ein dringen in den Bau durch Scharren mit den Hinterpfoten den Rückweg versperrt hat. Jüdischer Steuerbetrüger schafft Akten in katholisches Pfarrhaus. Aus Gelnhausen wird berichtet: Der jüdische Rechtsanwalt Sondheimer ist kürzlich wegen umfangreicher Steuerhinterziehungen schwer bestraft worden. Es stellte sich nun heraus, daß Sondheimer, der flüchtig ist, einen Teil seiner Akten in das katholische Pfarrhaus schaffen ließ, wo sie der Pfarrer Engels in seinem Amtszimmer auf bewahrte. Die Polizei hat die Akten jetzt beschlagnahmt. Nach Bekanntwerden dieses unglaublichen Vorganges kam es zu Kundgebungen der erregten Bevölkerung Geln hausens gegen den Pfarrer. Die Polizei sah sich genötigt, Pfarrer Engels und seinen Kaplan, Demme, in Schutzhaft zu nehmen. Weiter wurde ein gewisser Hanselmann aus Gelnhausen ebenfalls in Schutzhaft genommen. Er hatte mit seiner Frau die Vermittlung zwischen dem Juden Sondheimer und dem Pfarrer durchgesührt. * Amerikanisches Luxusflugzeiig an Felsenklippen zer- schellt. Wegen Benzinmangels mußte eine Luxusmaschine der United Airlines bei heftigem Sturm in der Nähe der Küste bei San Franzisko auf dem Pazifik niedergehen. Dabei wurde die Maschine vom Sturm gepackt und gegen die Felsenklippen geworfen, so daß sie zerschellte. Das Schicksal der vier Fluggäste und der drei Besatzungsmit- glieder ist ungewiß. „Kaputt?" erkundigte sich Timm, mehr aus Höflichkeit als aus Interesse. „Kaputt?" schrie der glückliche Vater, „kaputt nennst du das, in tausend kleine Stücke hat er alles zerschlagen. Der gibt doch keine Ruhe, solange noch was ganz ist. So ein Junge ist das..." Und dann konnte er eine Stunde pausenlos Erlebnisse aufzählen, die ihn zu Hause aus füllten und noch im Dienst glücklich machten. Lächelnd hörte Timm ihm zu. Viertes Kapitel. Wieder kam eine Abend, an dem Timm keine Ruhe finden konnte. Nebenan im Zimmer rumorte Herr Polk und sang plötzlich wie in Heller Verzweiflung ein Lied. Polk konnte bei Tage und bei Nacht singen. Wenn er keine Kollegien hörte, arbeitete er zu Hause. Er warf Bücher auf den Fußboden, daß das ganze Haus dröhnte, entschuldigte sich bei Timm: „Es war mir zu still." „Es ist mir zu still; ich gehe jetzt in irgendeinen Bier keller", sagte Polk zu Timm, „aber denken Sie, jetzt ist mein letzter Zehnmarkschein fort. Einfach fort. Gestern lag er noch an seinem Platz.. Hier wird gestohlen, mein Verebrtester, sehen Sie sich vor, aber zunächst pumpen Sie mir einen anderen Zehner..." Polk wedelte mit weißen Handschuhen vor Timm herum. Der glaubte erst noch an einen Ulk, wer Weitz, wo Polk seine Scheine ausgab. Aber Polk gab eine genaue Beschrei bung seines Verlustes, derweil kramte Timm in seinen Sachen herum und erschrak. Der kleine Betrag, den er immer in einer Blechschachiel aufbewahrte, war auch ver schwunden. Es war nicht viel gewesen, aber Polk hatte recht: Hier wurde gestohlen Er nahm aus der Brieftasche einen Schein und reichte ihn Polk, der rasch damit verschwand. Das Geld aus der Schachtel war fort, zwei silberne Manschettenknöpfe fehl ten. Timm sah sich um, und dann war kein Zweifel mehr: Auch die Zeichnung war fort. Wenn schon gestohlen wurde, Sann mutzte ja auch die Zeichnung fehlen, natür lich! Und nicht etwa eine von den vielen herumliegenden, sondern nur die fertige, fehlerfreie, die vielleicht die Lösung jahrelanger Fragen enthielt. Ein Unglück darf nicht allein kommen, immer finde; sich Gesellschaft zu ihm. Wie betäubt saß Timm auf' seinem Platz. Jetzt mutzte man still sitzen und hinnehmen. 'szvrllevüng folgt )
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