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Ottendorfer Zeitung : 31.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193812316
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381231
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-31
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 31.12.1938
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Timms Gedanken flogen dem Zug voraus. Die Wei chen Aufpassen. Der Schnee verdeckte das Fenster. Timm bog sich aus dem Stand, nadelspitz und schmerzend stachen die Flocken in die Augen. Es hals nichts. Der Wind heulte und jaulte. Aufpassen. Die Maschine fährt pol ternd gegen die graue Wand an. Trose warf Kohlen brocken in die rote Glut und schimpfte. Schöne Begrü ßung. Als ob der Schnee nicht noch ein paar Tage warten könnte. Aber vieellichi ist das auch wieder gut so. Das lenkte Timm von seinen Grübeleien ab. Der Sturm warf den Schnee von der Seite herein. Die Gluthitze löschte das Weiße rasch aus. „Jetzt so 'ne schöne Tasse Kasfee aus dem Speise- > wagen", wünschte sich Trose. „Da so im Speisewagen sitzen, ist doch jetzt angenehmer als hier vorn." „Hm", nickte Timm. „Jeder möchte woanders sitzen." „Was du schon wieder denkst..." wehrte Trose den Vorwurf ab. „Aber Speisewagen ist doch ruhiger und ge sünder ..." Der Schnee hatte alle Signale ausgelöscht. Timm verließ sich ganz auf sein Gefühl. Zwei Minuten lang bis zum nächsten Signal und von dem aus noch vier Minuten bis zur Station. Wenn der Zug erst in der Station war, dann konnte man Luft holen. Der Schnee taute und lief über die Backen Vorsichtiger fahren. Der Zeiger rutschte um ein paar Striche zurück. Draußen stand der Schnee wie eine Mauer um den Zug herum Immer nach vorn, irgendwo würde die Mauer schon nachgeben. Das Signal kam nicht, vielleicht war es unter dem Schatten vorhin vorbeigerutscht. Timm zitterte, wenn es auf rot stand, geschah ein Un glück Die Ungewißheit und das Warten waren furcht bar Er beugte wieder und noch einmal den Kops aus dem Stand Mit nasser kalter Faust schlug ihm der Sturm ins Gesicht Die Maschine taumelte nach links und rechts. Da stand klein und winzig eine menschliche Gestalt. Da passierte der Zug die Weichen, und irgenwo blinzelte für eine Sekunde ein grünes Licht aus Timm warf den Hebel noch mehr herum Rauschend ergoß sich der eiserne Strom gegen den Bahnsteig Eine Hatte überdeckte den Zug. Gerettet Die Bremsen kreischten und heulten noch einmal gel lend Dann standen die schwarzen eisernen Träger der Halle still Draußen liefen Menschen an der Maschine vorbei: „Wo hält denn der Zug bloß wieder." „Wegen fünf Meter machen die draußen so einen ! Lärm . ", schimpfte Trose „Man müßte eigentlich jeden j recke erien Üen Kus nsvk llem MktstOn Frankreich überall im Rückstand gemeldet l" in den uch, den war, zu anarias" Nähig panischen rammte Minen- ief dann Bei der des rot worden, ndete a» r Heeres- p außer etzt. Aus :r stra- und der laguer >he Mon- >es an tlich hoch. . a. drei ) bei dem zeuge ab- K erhöht. ) Abschuß ntbericht- tunq der ke Kräfte tppen die sangenzu- roktozone eldet, daß eAgen- orene für Pt in den er Juden rrabbiner oskaus rteressant, t in ara- zeboreneN sila Paris, 29. Dezember. Im Verlauf der Nachmittags sitzung-des Senats am Donnerstag kam der Haushalt des Luftfahrtministeriums zur Sprache. .Der Berichterstatter des Luftfahrtausschusses, Senator de la Grange, verwies zu nächst daraus, daß die Gehälter der technischen Spezialisten bei der Luftwaffe unzureichend seien und aufgebessert wer den müssen. Im Verlauf des vergangenen Jahres seien ins gesamt rund eine Milliarde Franc für die Erneuerung der Werkzeugmaschinen in der Luftfahrtindustrie verwendet vorden, so daß nun endlich eine serienmäßige Konstruktion von Flugzeugen möglich sei. Die Ergebnisse dieser Be- svühungen würden bereits zu Beginn des kommenden Zahres sichtbar werden. Sicherlich sei man noch im Rück stand. Dies wäre jedoch nicht der Fall, wenn man früher »uf den Senat gehört hätte. Die Luftfahrtindustrie müsse dieselben Arbeitsbedingungen erhalten, wie sie in den Ma inearsenalen eingeführt seien. Die Belegschaften müßten sich ihrerseits auf das neue Material umstellen. In Deutschland, England und Amerika iej die Leistung höher als in den französischen Werken. Im durchschnitt koste ein Flugzeug heute drei Millionen Francs; wenn man zu einer Herstellungszahl von 500 Ma schinen monatlich kommen wolle, so seien im Monat i,5 Milliarden Francs notwendig. Es komme daher darauf an, die Kosten einer Maschine auf ein Minimum herunter- bldrücken. Es sei durchaus möglich, daß man in Frankreich »00 Maschinen monatlich herstelle, denn 45 000 Arbeiter arbeiteten in der französischen Luftfahrtindustrie. Um diese Industrie zu leiten, sei ein richtiger Diktator für die Pro duktion notwendig, der als „technischer Generalstabschef" des Luftfahrtministeriums an der Seite des militärischen Neneralstabschefs stehen könnte und aus der Industrie Her- Vorgehen müsse. Das Luftfahrtministerium müßte ebenfalls sine Reform erfahren. Hierauf ergriff Senator Laurent-Eynac das Wort. Der 'rühere Luftfahrtminister unterstricht die Notwendigkeit Üner Luftflotte in jedem modernen Krieg. Sicherlich könne Frankreich nicht in wenigen Monaten eins solche Luftwaffe Haffen, wie sie Deutschland besitze, aber es sei nicht unmög lich, diese Waffe auf denselben Stand zu bringen wie ihn die ianzösifche Marine oder das französische Heer erreicht Hot. England sei bereits bei einer Konstruktionszahl von 300 Maschinen im Monat angelangt. Das müsse Frankreich als Beispiel dienen. Der französische Luftfahrthaushalt vom Senat angenommen Verstärkung der Luftstreitkräfte in Tunis und Djtbuti gefordert Parts, 29. Dezember. Nachdem Senator Laurent- Eynac eine Verstärkung der Luftstreitkräfte in Tunis und 'n Französisch-Somali gefordert hatte, ergrifs Lustfahrt- vimster Euy-la-Chambre das Wort. Er wies darauf hin, M die französische Luftfahrtindustrie in der Person des Präsidenten Eaquot einen „Diktator" erhalten habe, wie Hn Senator de la Grange gefordert habe. Weiter erklärte !ich der Minister damit einverstanden, daß gewisse Vor- eg ander« stier durch saccio soll fes gehen, lerde. Der i s, Eric ZegleituNg w begeben, -onnabend darauf aN orsika ein- adier be> Reise mit ückmachen. ldier seine >em Kreu ze rstörern. nm. Nickst enn man chmaß zu sitz. Der ieben sich i Wolken e Wolken Ann iM über den in mackste lieb dann ein Helles arze, sa«' ind winkt Liner vo« :r bin ich- Wiese geworden en Schot' Trose und melst Trose seu- cten: Seht weiter.. einer scm ihnte doch !r... sieb' Wer sollie daß um ven Schot- hläge lang nee unter sinrer dem ßen Wiese , daß kein luch wenn al, um die chrei blieb erung mit Der neueste Iuden'chwindel in Prag Vermittlung oon fingierten Farmen — Auch jüdischer Mädchenhandel wieder in Blüte Prag, 29. Dezember. Die tschechische Presse veröffent- M einzelheiten über skrupellose jüdische Betrügereien in urag. So teilt der „Prazsky Vecer" mit, daß in verschiedenen mager Cafehäusern jüdische Emigranten Auswanderungen Ü«ch den Ueberseestaaten „vermitteln". Diese Juden lassen sch hohe Geldbeträge auszahlen und versprechen den künf- hgen Auswanderern, Fahrkarten sowie Pläne über Land- uriche und Farmen besonders in südamerikanischen Staaten i» besorgen. Natürlich existieren diese Farmen und Land- ^iche keineswegs. Die jüdischen Gauner verschwinden dann "Erlich mit dem erhaltenen Geld. !. Ein weiteres Betätigungsfeld dieser Juden besteht dar- jungen Mädchen Stellungen bei „angesehenen Familien" '"Südamerika zu vermitteln. Dabei handelt es sich jedoch in Trose feuerte und begann hundert harmlose Ge bräche mit Timm. Hundert Gespräche, aber nichts von der Hiese und nichts von den Mädchen. Ueberhaupi nichts Hn Mädchen. Es gab gar keine auf der Welt. Auch das ^ar Trose bereit zu behaupten, wenn es notwendig Mrde, Jetzt friert der Fluß zu... Da hat der Schnee zwei Bäume umgeworfen. I Wenn das noch mehr Schnee gibt, kriegen wir Hoch- nasser. Dann müsse es ja erst einmal tauen, wandte Timm "n, und damit begann wieder ein Gespräch mit Streit, ^ei dem keiner recht' behielt und eigentlich auch keiner recht Halten wollte. , Timm beobachtete die Signale. Der Schnee war noch 'risch und hatte sich von vorn gegen die Scheiben ge- Mrsen; das hieß Achtung, Achtung und höchste Aufmcrk- "mkeit „ Hinter der Stadt ließ Trose plötzlich die Schaufel Illen Er lat, als habe er sich verletzt, führte wirre Reden ttbd erwartete keine Antworten. Erst als die Wiese vorbei "ar, beruhigte er sich wieder... Er hatte die Gefahr ab- -tlvendei. Heute und in den nächsten Tagen durfte Timm Aerhaupt nicht daran denken, daß es noch eine Wiese gab "it dem Haus und den Schwestern. ! Vor dem Blockhaus Hohlfenn erinnerte Trose daran, :»ß es noch den Blockwätter Schmidt gebe, und daß ihn Her noch der Rheumatismus quäle Timin winkte dem Hen Man zu, und der verzog die Backe und den Mund H einem Lächeln, das Freude und Schmerz zugleich aus- , Zücken konnte. Die Flocken flogen mit der Maschine um die Wette, Hd dann wischte sie der Wind gegen die weiße Decke. Mei ganz seine gerade Striche zeichneten die Schienen Her den Hellen Bahndamm ' Der grautrübe Himmel sank tiefer, legte sich über die geraden Striche aus dem Bahndamm und deckte sie zu. Die ^elegraphenmaste verschwanden, die Ebene tauchte unter, ^r Zug sprang ziellos nach vorn , „Da haben wirs ja" knirschte Trose. „Da kriegst du einen feinen Empfang an deinem ersten Tag." mobilmachungsmaßnahmen für die Luftfahrt getroffen würden, obwohl es schwierig sei, einen Industriezweig zu mobilisieren, während die übrigen, die mit ihm mehr oder weniger verquickt seien, nicht erfaßt würden. Hierauf wurde der Luftfahrthaushalt mit einem un wesentlichen Zusatzantrag angenommen. Marxiftenvors.otz «liegen Bonnet in der Kammer Paris, 29. Dezember. Im Verlaufe der Aussprache in der Kammer wurde von sozialdemokratischer und kommuni stischer Seite ein anscheinend verabredeter Vorstoß gegen Außenminister Bonnet unternommen. Als die italienisch-französische Spannung zur Sprache kam, wurde Bonnet von marxistischen Abgeordneten be schuldigt; am 19. Dezember bei seiner Kammererklärung dem Parlament verschwiegen zu haben, daß bereits die italienische Note betreffend die Abkommen von 1935 in Paris vorgelegen habe. Gegenüber diesen Angriffen, denen sich übrigens auch der rechtsgerichtete Abgeordnete Marin anschloß, wies Außenmini st eu Bonnet darauf hin, daß er die italienische Note erst nach seiner Erklärung in der Kammer zur Kenntnis genommen habe. In seinen Ausfüh rungen vor der Kammer habe er im übrigen die Haltung Frankreichs gegenüber der italienischen Forderung dargelegt. Selbst, wenn er vor seiner Erklärung in der Kammer die ' italienische Note zur Kenntnis genommen hätte, so hätte er zu ihr nicht Stellung nehmen können, ehe nicht der Mini- ! sterrat über sie beraten hätte. Zum Schluß erinnerte Außen minister Bonnet daran, daß die Regierung im Januar im Verlauf der Behandlung der außenpolitischen Anfragen sich zu dieser Frage äußern werde. Der sozialdemokratische und der kommunistische Abge ordnete, von denen der Vorstoß gegen den Außenminister hauptsächlich ausgegangen war, erklärten sich mit den Aus führungen Bonnets nicht zufrieden. Dessen ungeachtet wurde die Kammersitzung programmäßig fortgesetzt. Delbos antwortet dem „Gringoire" Politische Besprechungen über die Bildung einer „Patrio tischen Union" zugegeben Paris? 29. Dezember. Der ehemalige Außenminister Delbos antwortet in einer durch die Agentur Havas ver breiteten Erklärung auf die kürzlich in der Wochenzeit schrift „Gringoire" erfolgten bemerkenswerten Veröffent lichungen, die seine und Blums Angebote an Tardieu zur Beteiligung an einem „Kabinett im Geiste Clemenceaus" zum Gegenstand haben. Delbos nimmt zu dem vom „Grin goire" äufgegriffenen Thema ausführlich Stellung und schildert in breitester Form die verschiedenen Besprechungen, die er während der seinerzeitigen Regierungskrise mit ver schiedenen Politikern geführt habe. Er gibt dabei auch zu, daß er den Wunsch nach einer „Patriotischen Union" ausgesprochen habe, die, wie er glaube, den In teressen des Landes entspreche. Wirklichkeit um nichts anderes als um Mädchenhandel. Diese Juden halten, so schreibt das Blatt schließlich, ihre Sitzungen jeden Tag in einem anderen Prager Cafehaus ab, um nicht von der Polizei ergriffen zu werden. * Keiner will sie haben Mexiko verbietet die Einwanderung von Juden Mexiko-Stadt, 29. Dezember. Der Kongreß beschäftigte sich in einer Sitzung mit bevölkerungspolitischen Fragen. Zwei Vorschläge wurden angenommen, die einmal ein völ liges Verbot der jüdischen Einwanderung, und zum anderen eine genaue Nachprüfung des Statuts der politischen Flücht linge, die in Mexiko ein Asyl gesucht haben, zum Inhalt haben. Beide Vorschläge sind einem beratenden Ausschuß über wiesen worden, der die entsprechenden Maßnahmen ergrei fen soll. Aus aller Welt * Die Geliebte erdrosselt. Am 27. Dezember wurde in Breslau die 42 Jahre alte unverehelichte Emma Krause unter verdächtigen Umständen im Bett tot aufgefunden. Bei der Untersuchung der Leiche wurde gewaltsamer Er stickungstod festgestellt. Als tatverdächtig wurde ihr Lieb haber, der 26jährige Ernst Lachmann, festgenommen. Nach längeren Vernehmungen hat Lehmann eingestanden, die Krause »ach einem voraufgegangenen Streit bis zur Be wußtlosigkeit gewürgt und dann mit einer Tischdecke er drosselt zu haben. " Schlesische Möbelfabrik durch Feuer zerstört. — Vier Feuerwehrmänner verletzt. In Lähn im Riesengebirge brach am Mittwochabend in der Möbelfabrik von Reinhold Hille in der Furniererei ein Feuer aus, das infolge des leicht brennbaren Materials schnell um sich griff. Der Haupt teil der Fabrikanlagen, die Tischlerei, die Furniererei, Ber- leimerei und Zusammensetzerei mit ihren wertvollen Ma schinen wurden vollkommen vernichtet. Auch das Büro brannte aus. Nur das Wohnhaus und die Kesselanlage des Unternehmens blieben erhalten. Bei den Löscharbeiten erlitten vier Feuerwehrmänner bei einem Sturz durch das Dach leichtere Verletzungen. * Beim Aussbeige« aus dem fahrenden Zug verunglückt. Als auf dem Bahnhof in Oberkotzau ein Reisender, der offenbar geschlasen hatte, noch aus dem bereits fahren den Zuge ansstclgen wollte, geriet er unter die Räder des Zuges. Dem bedauernswerten Manne, Vater von neun Kindern, wurde ein Fuß und ein Arin abgefahren. * Dem Vorsitzenden des Deutschen Voltsbundes in Pole» der Reisepaß entzogen. Am Donnerstag wurde dem Ersten Vorsitzenden und Hauptgeschäftsführer des Deutschen Bolksbnudes in Polen, Dr. Otto Ulitz, durch die zuständige Polizeibehörde der Reisepaß abgenommen. Der Reisepaß war bis August 1939 gültig und wies einen Sichtvermerk der deutschen Reichsbehörden auf. * 32 Freimaurerlogen in Polen aufgelöst. Auf Grund des neuen Gesetzes zur Auflösung freimaurerischer Organi sationen sind bis jetzt in Polen insgesamt 32 Freimaurer logen aufgelöst und ihr Vermögen sichergestellt worden. 11 von diesen 32 Logen waren rein jüdisch. * Kohlennot in der Tschecho-Slowakei. In derTschecho- Slvwakei herrscht zur Zeit ein starker Kohlenmaugel, der dazu geführt hat, daß die Weihnachtsferien in den Schulen, die am 3. Januar beendet sein sollten, bis zum 8. Januar verlängert wurden. * Vom Deegrund gehobenes Kriegsmaterial explodierte. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich auf dem Gardasee, wo seit einigen Wochen mehrere Taucher damit beschäftigt sind, auf dem Seegrunde liegendes Material aus dem Weltkriege zu bergen. Als die Taucher am Mittwoch wieder etwa zwei Doppelzentner Geschosse an Bord der beiden Kähne, von denen sie in die Tiefe hinabgelassen wurden, gebracht hatten, schoß auf einem Kahn plötzlich eine ge waltige Stichflamme hervor. Von den sieben auf den Booten befindlichen Arbeitern sprangen fünf in hie eisigen Fluten des Sees und konnten sich schwimmend retten. Zwei Taucher aber, die soeben aus dem Wasser gekommen waren und sich in ihren schweren Anzügen nicht bewegen und in Sicherheit bringen konnten, erlitten schwere Brand- Verletzungen. * Moskaus Wühlarbeit in Griechenland. Die Sicher- hcitsbehörden entdeckten in Athen zwei Druckereien, die heimlich kommunistische Winkelblätter und staatsfeindliche Hetzschriften herstellten. " Die Jagd »ach dem Taufschein. Aehnlich Ivie in der Tschecho-Slowakei veranlaßt die auch in Polen unauf haltsam Vorwärtsschreitende antisemitische Bewegung zahl reiche Juden, sich in letzter Stunde noch einen christlichen Taufschein zu besorgen, in der Hoffnung, auf diese Weise nicht unter die von nationaler polnischer Seite gefor derten antijüdischen Gesetze zu fallen. In Lemberg allein haben sich in den letzten beiden Monaten rund 7000 Juden zum Christentum „bekehren" lassen und die Taufe angenommen. Obwohl aus den andere» Städten genaue Ziffern nicht vorliegen, scheinen diese Uebertritte von Juden zur christlichen Kirche besonders in Ostgalizien eine Massenerscheinung geworden zu sein. In Drohvbhcz in Ostgalizien werden vom 15. Januar 1939 an besondere Religionskurse mit dreimonatiger Dauer für solche Juden eingerichtet, die Mitglieder der katholischen Kirche wer den möchten. mal eine Stunde aus der Maschine fahren lassen. Dann wüßten sie wenigstens, was fahren heißt. Aber so, auf die Minute kommt der Zug an. Einsteigen Natürlich reser vierter Platz. Abfahren. Zeitunglesen... und dann aus die Sekunde pünktlich ankommen. Wenn ich schon höre: So eine Bummelei..." „Trose, mußt du denn immer was zu schimpfen haben?" fragte Timm. „Wenn du nicht Heizer Wärst, schimpftest du doch am meisten über die Bummelei." „Ausgeschlossen... ausgeschlossen...", lehnte Trose ab. „Ich weiß doch Bescheid, und wenn ich das nicht wüßte, könnte ich mir das doch denken..." „Na?" zweifelte der andere und wartete aus das Ab fahrtszeichen. „Ich wünschte, wir wären schon am Ziel." Als der Zug aus der Halle stampfte, hatte das Schneetreiben gerade ausgehört. Die Signale zeigten sreie Fahrt. „Du sollst nicht so viel denken", sagte Trose vorwurfs voll. „Denken führt zu nichts. Es macht einem nur das Herz schwer." Timm gab keine Antwort. Alle Viertelstunde sackte er ein bißchen mehr zusammen. Die Spannung ließ nach. Der Zug sprang wieder über die Weichen, an den Signalen und Telegraphcnmasten vorüber, als wäre nichts geschehen. So sonderbar konnte doch das Leben nicht sein: Es warf einen aus der Richtung und stieß einen dann wieder zurecht, wen» man sich schon aufgegeben hatte. Und... Denken führt zu nichts. Es macht einem nur das Herz schwer. Jetzt durfte man sich nicht mehr unterkriegen lassen. Jetzt mußte man sein Herz fest in die Hand nehmen, zu sammenpressen, nicht denken. Jeder muß seine Pflicht tun, und niemand darf ungestraft aus seinem Kreis heraus springen. Trose tat seine Pflicht, der alte Schmidt, zehn tausend oder hunderttausend andere Blockwärter, Loko motivführer, Weichensteller, Schaffner taten ihre Pflicht. Die kannten nur Gehorsam, Pflichtgefühl, Treue. Immer wieder sagte sich Timm diese Erkenntnis vor, aber die Lähmung und Ermattung kehrte zurück. Trose schielte ab und zu mißtrauisch hinüber, sagte aber nichts mehr. Vielleicht mußte man ihn wirklich ein mal ganz in Ruhe lassen. Keiner konnte sich ja im ande ren so ganz zurechlfinden. Es wurde eine schweigsame Fahrt. Trose hatte sich das erste Zusammensein so ganz anders vorgestellt, aber helfe er sich, da war nichts zu machen. >Foryeyunp wlgl.)
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