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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Nummer 8 Donnerstag, den 20. Ianuar 1938 37. Jahrgang Fernruf: 231 DA.: XH.265 Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Befördemngscinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch a^f Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. ' Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zu Radeberg. Hauptschriftleitung-. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-OKMa Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 6 H/. Alles weitere über Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste A Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor« mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlMt jeder MWatz« anspruch. f" Amtlicher Teil Errichtung von Kleinsiedlerstellen. Für die an der Seifersdorfer Straße geplante neue Kleinsiedlung können noch einige Bewerber zugelassen werden. Bewerbungen find bis 30. dö. Mts. im Ratbause — Ver- waliungszimmer — schriftlich einzureichen. Nähere Auskunft wird daselbst erteilt. Httrudorf-Hkrtlla, am 20. Januar 1938. Der Bürgermeister. Kein „Verderb" der Kröftel Ler Reichsminister vor der Verwaltungsakademie in Dresden Aus dem Bestreben der Beamten, sich fortzubilden, entstanden die Verwaltungsakademien. Sie haben im nationalsozialistischen Staat nicht nur einen großen Auf schwung genommen, vielmehr auch die Anerkennung durch die Negierung gefunden. Neichsstatthaller Mutsch mann hat sie in Sachsen sehr wesentlich unlerstützt. Für das Streben der Beamtenschaft spricht es, daß der Besuch der Verwaltungsakademien neben dem Dienst erfolgt. Für die Verwaltungsakademie Dresden war es ein besonderes Ereignis, daß im Rahmen ihrer Vorträge jetzt der Reichssinanzminister Gros Schwerin von Krosigk sprach. Mehr als 3000 Personen hatten sich zu seinen Vortrag eingefunden. Ferner nahmen zahl reiche Ehrengäste teil, an ihrer Spitze Neichsstatthalter Gauleiter Mutschmann, weiter der sächsische Finanzmini ster Kamps, Innenminister Dr. Fritsch, Wirtschaftsmini ster Lenk, der Oberfinanzpräsident Dresden, Dr. Meher, Kreishauptmann SA.-Obergruppenfühker Schepmann, st-Gruppensührer Poppe und Bürgermeister Dr. Kluge. Außerdem war eine ganze Anzahl höherer Offiziere der Wehrmacht mit dem Befehlshaber im Luftkreis 3, General der Flieger Kesselring, erschienen, Ebensowenig fehlten die Chefs der staatlichen Behörden und Vertreter der Wirtschaft. Der Reichssinanzminister behandelte die Probleme der heutigen Finanz- und Wirtschaftspolitik und führte dazu u. a. aus: Es sei noch nicht lange her, daß man in großen Tei len des Auslandes und auch in manchen Teilen des In landes die Durchführung der großen nationalen Aufga ben, vor allem der Wehrhastmachung des denlschen Volkes, als unmöglich bezeichnet habe, weil Deutschland die Mit tel für diese Ausgabe nicht ausbringen könne. Diese Auf fassung höre man jetzt sehr viel seltener, dafür um so häufiger die Vorstellung, daß die mangelnde Rohstoff versorgung das entscheidende Hindernis für die Lösung der nationalen Ausgaben Deutschlands sei. Wenn es nun auch richtig sei, daß die güterwirtschaftliche Aufgabe, das Rohstoffproblem, augenblicklich im Vordergrund des Interesses stehe, so hätte doch auch das Kredit- und F i n a n z p r 0 b l e m seine Bedeutung behalten, und man müsse sich vor dem Fehler hüten, dieses Problem als überhaupt nicht vorhanden oder als unwichtig anzusehen. Wir seien uns in Deutschland der Schwierigkeilen, die mit der Bewältigung dieses Problems verbunden seien, durchaus bewußt; wir seien aber auch der Ueber- zeugung, daß sie bewältigt werden können. Diese Mög lichkeit liege in einem mit den verfügbaren Kräften in Einklang zu bringenden Rohstoff-, Arbeits- und Ge.ld- einsatz, d. h. in einer kraftvollen und zielbewußten Oeko- Nomie der Kräfte. Der Grundsatz „Kamps dem Ver derb" gelte für jeden falschen und unüberlegten Kräfte einsatz. Nachdem der Minister die verschiedenen Phasen der seit der Machtübernahme durchgeführten Finanz- und Wirtschaftspolitik dargelegt und an den Produktions- Und Einnahmeziffern die Erfolge dieser Politik nachge wiesen hatte, führte er aus, daß die hohe Quote, die im Steuerweg der Oeffentlichen Hand vom Volkseinkommen fließe, eine doppelte Verpflichtung in sich Bei jeder Ausgabe müsse jede hierfür verantwortliche Stelle sich immer wieder die Gewissensfrage stellen, ob diese Ausgabe überhaupt und in dieser Höhe zu rechtfer tigen sei. Und die zweite Verpflichtung liege der Finanz- Verwaltung ob, sich nicht als Steuerbüttel, sondern als Helfer der Steuerpflichtigen zu fühlen und die 'Inwendige Schwere der Besteuerung durch Gerechtigkeit, Höflichkeit und ein im Rahmen des Möglichen liegendes, wirtschaftliches und soziales Verständnis tragbar zu wachen. pliiM lpruSrn, beißt sreM speM»! WM. Werk „Glaube und Schönheit" Reue große Aufgabe der Mkdelerziehung Die Amtschefs und Gebietsführer der HI. waren in Berlin zu einer Führertagung versammelt, die im Zei chen der Freude über das im Jahr 1937 Vollbrachte, vor allem der Heimbeschaffung, und im Zeichen einer neuen großen Aufgabe stand, die Baldur von Schirach zuwies. Auf Anordnung des Jugendführers des Deutschen Reiches werden danach ab sofort innerhalb der Hitler- Jugend die Mädel vom 17. bis 21. Lebensjahr in einer besonderen Organisation, die ihrem Wesen und Lebens alter entspricht, erfaßt, von Schirach gibt dieser neuen Einrichtung den Namen „BDM.-Wcrk, Glaube und Schönheit". .Hierzu erklärte der Reichsjugendführer in seiner Rede: „Der Name dieser neuen Organisation mag viel leicht im ersten Augenblick seltsam erscheinen, aber er um schließt nach meinem Gefühl vollständig unser Programm, denn was ich mit dieser Organisation will, liegt im Na men voll beschlossen. Ich möchte, daß hier, und zwar unter Führung von Sportwartinnen des BDM. auf dem Gebiet der Gymnastik, des Sports, der Körperpflege, aber auch der kulturellen Arbeit Vorbildliches geleistet wird. Auch möchte ich, daß durch diese Organisation Tanzkurse veranstaltet werden und eine ganz moderne Körpererzie hung in dieser wesentlichen Altersstufe der weiblichen Ju gend gefördert wird. Wir wollen Menschen, die vielleicht bisher als Gymnastiklehrerinnen oder Sportlehrerinnen nicht viel mit Politik zu tun gehabt haben, in unseren Kreis ausneymen. Hier müssen wir ihnen Arbeit geben, und sie müssen an diesem Werk „Glaube und Schönheit" dem modernen Erziehungsideal einer glücklichen und schö nen Jugend dienen." Körperpflege und Eleganz seien, so führte Baldur von Schirach weiter aus, in diesem Alter der weiblichen Jugend erzieherische Forderungen. Er wolle, daß dieses Werk, das der Erziehung des schönen und gläubigen Menschen gelte, von der Oesfent- lichkcit richtig verstanden werde. Um so schöner die deutschen Mädel würden, um so stolzer und selbstbewußter sollten sie sein. Mit der Aus nahme kultureller Werte und mit der Pflege des Körpers bekenne sich auch die weibliche Jugend zu einem Ideal der Haltung und der Achtung vor sich selbst. Schließlich verkündete Baldur van Schirach, daß die aus seine Anordnung hin von führenden deutschen Mode häusern ausgearbeiteten Modelle einer neuen BdM- Tracht, zu der künftig auch eine Festlracht der Führerin nen hinzukäme, gesehen und die Einführung einer solchen, unserem Ideal«,entsprechenden Kleidung verfügt hätte. Die nächsten Wochen und Monate sollten im Zeichen des Aufbaues der Organisation „Glaube und Schönheit" und der Werbung der noch nicht im BdM erfaßten Mädel dieser Altersstufen stehen. In seiner Ansprache führte der Reichsjugendführer noch aus: Die Hitler-Jugend habe die künstlerischen Ge setze der Baukunst, wie sie der Führer in einem neuen Stil aufgerichtet habe, in ihrem Aufgabenbereich bei der Heimbeschaffung verwirklichen dürfen. Dem Führer eine Freude und der Millionenbewegung der Jugend Heime für ihre Arbeit bereitet zu haben, dürfte das Führerchorps der HI. zu Beginn neuer Ausgaben glücklich stimmen. Mu dem Hinweis auf die Notwendigkeit, die Heimbau aktion in den kommenden Jahren fortzusetzen, bis alle Standorte der Jugend ihre Heime besäßen, ging Baldur von Schirach auf die besonderen Sonderausgaben des Jahres 1938 ein. - Baldur on Schirach wies aus die erzieherische Not wendigkeit r Verbindung der Jugend mit dem Ausland hin. Niem: könnte heute noch leugnen, daß die deutsch- französisck Beziehungen durch Frontkämpfer und Ju gend eine urbare Entspannung erfahren hätten. Im s -mmenhang mit den Ausgaben der Auslands arbeit gak Baldur von Schirach bekannt, daß im Sommer in Gatow öei Berlin ein großes Auslandshaus der HI. eröffnet werde, das die zwischenstaatliche Ver binduna der Quaend fördern solle. Entscheidend bleibe in Zukunft Jahr für Jahr die Arbeit an der Formation. Der Grundsatz der Freiwil ligkeit verlange immer wieder, Jahrgang um Jahrgang zu erobern. Vor dieser Ausgabe stehe das Führerkorps auch im neuen Jahr. Baldur von Schirach ging dann von der politischen Arbeit seiner Zeitschrift „Wille und Macht" aus und er läuterte ein gesundes Verhältnis zur Presse, der in der heutigen Zeit eine große Verantwortung zukomme. Der Reichsjugendführer schilderte weiter die erfolg reiche Entwicklung der Adolf-Hitler-Schulen, die bisher alle Erwartungen des ersten Anlaufjahres erfüllt hätten. Schließlich ging er in langen Ausführungen dazu über, eine umwälzende Maßnahme der gesamten deutschen Jugenderziehung zu verkünden. Die Ausführungen des Reichsjugendführers wurden vom Führerkorps der Jugend mit großem Beifall auf« genommen. Das Parlament von Wer wird aufgelöst Die Auflösungsverordnung für das Parlament von Ulster wurde nach einer Sitzung des Geheimen Staats rates vom Gouverneur Nord-Irlands unterzeichnet. Die Verordnung wird am Donnerstag veröffentlicht werden. StaakMd ftir StojMWwiM Zu Ehren des königlich jugoslawischen Ministerpräsi denten Dr. Stojadinowitsch veranstaltete Neichsjägermei- ster Generaloberst Göring in der Letzlinger Heide bei Magdeburg eine Staatsjagd, an der außer dem jugosla wischen Regierungschef und seinem Kabinettschef Lega tionssekretär Protic die Reichsminister Frh. von Neurath und Graf Schwerin von Krosigk sowie führende Persön lichkeiten der deutschen Forst- und Jagdverwallung teil nahmen. Man sah u. a. Generalforstmeistei Alpers, Obersi- jägermeister Scherping, Gauleiter Reichsstatthalter Jor- daü, Gesandten von Kotze sowie die Oberjägermeister Ostermann und Menthe. Trotz der ungünstigen Witte rung bot das historische frühere kursürstlich-braudenbur- gische Jagdgelände Gelegenheit zu einer überaus ersolg- reichen und allseitig befriedigenden Hochwildsagd. Bei einem anschließenden gemeinsamen Tee im Ossi- ziersheim Hillersleben gab Generalforstmeister Alpers der großen Freude der deutschen Jäger über den Besuch des lugoslawischen Ministerpräsidenten in der Letzlinger Heide Ausdruck. Ministerpräsident Stojadinowitsch begab sich anschlie ßend nach Magdeburg, um von dort aus die Weiterreise nach Essen anzutreten. Die englisch-irische« Nerhandiunge« Die Besprechungen unterbrochen — Wiederaufnahme für später vorgesehen Nach Abschluß der englisch-irischen Verhandlungen wurde eine amtliche Verlautbarung veröffentlicht. Sie besagt lediglich, daß man Punkte, die sich aus schon erör terten Fragen ergeben hätten, wetlerberalen werde. Ob wohl bei einigen dieser Fragen, die untereinander alle eng miteinander verbunden seien, bisher keine Einigung habe erzielt werden können, habe man doch gemeint, daß die Erörterungen weit genug fortgeschritten seien, um eine mehr ins Einzelne gehende Prüfung einer Anzahl von Punkten durch Beamten der beiden Regierungen zu rechtfertigen. Mit dieser Prüfung werd? sofort begonnen werden. Bis zu ihrem Abschluß werde die Konferenz der Minister unterbrochen werden. Sie solle wieder ausgenom men werden, sobald die notwendigen Unterlagen für wet tere Besprechungen vorliegen. Wie englischerseits weiter ausgeführt wird, werden vorerst keinerlei Zusammenkünfte zwischen irischen und britischen Sachverständigen für Verteidigungsfragen er- sokgen. , , Die Ausgabcnscuc der öffentlichen Etats sei immer ein Spiegelbild der in einem Volk wirkenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte. Kennzeichnend für den deutschen Etat sei die Verlagerung des Schwerpunktes der Ausgaben aus*die großen Gemeinschaftsziele der Nation. Das gleiche gelte von der Einnahmeseite. In der Steuergesetzgebung der letzten Jahre sei die Betonung der Gemeinschaftsziele immer stärker geworden, so vor allem durch die bevölkerungspolitischen Maßnahmen. Der Minister schloß mit einem Appell zur freudigen ustd verantwortungsbewußten Mitarbeit, Verbraucherpreise für Speisekartoffeln Aus gegebener Veranlassung wird darauf hingewiesen, daß die vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit im Säch sischen Verwaltungsblatt vom 7. September 1937, Teil I, S. 379, Verordnung Nr. 489. genannten Höchstpreise für Speisekartof feln noch heute ihre Gültigkeit haben. Hiernach gelten kür Januar 1938 folgende Kleinhändelsverkaufspreise (Verbrau cherpreise): Für rote, weiße und blaue Kartoffeln 3,29 RM je 89 Kilo, bei Abgabe von 6 Kilo 0,38 RM w 5 Kilo; für gelbe Speisekartoffln 3,50 RM je 50 Kilo, bet Abgabe von 5 Kilo 0,41 RM je 5 Kilo,