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Ottendorfer Zeitung : 13.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193812138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19381213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19381213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-13
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.12.1938
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Drei afrikanische Probleme a „Die revisionistischeIBewegung nicht aufzuhalten — Italien schreitet unbeirrbar vorwärts" ieg der 'r jüdische» ß in Groß' «Nachdruck verboten.» n. Auch der >m Militär- elte, wurde erlegt (BeavM orden. Be- :eriums seit rs vorüber itverwalted m Rücktritt tigte Milli- diger Stell' S sein en der biS' t, während Ian auser- men wurde mtenvertre- ' Studenten die Ueber- » gefordert, r heute an- ungen fort- chaft wegen n die Hoch- »erlauf der Schon in e Deutschen tie man er- )er Memel- wahrhaften eich es an. t der Deul- ikemelbevöl- „Excelsior" rotze Wahl- utichen her- agenden sich in den ;en darüber lrsten Male ohne Frei' le polni- : Wahl zum Lahlbeteili- zestört wor- Sieg der Herr Flucht' ßbritannicN Rücken (Das Black sogar nicht „Sundan lt, daß a» 's sich als» Statt dieses zu welchen! n mit der ehn Zen»' ie Räder?! fünf, Sb Stations- bellen vol- isührer sab s geschieh!? So viele bösen Ge ld in Ord' chmal här< bim, bam. n aus ven Wo bleib' Da ist plötzlich eine fremde Stimme, und jemand zerrt d ihm. „Loslassen, du Hund", schreit Timm krächzend, j, „Erledigt", sagt die fremde Stimme, und der Mond Aingt von den Schienen wieder über den Wald an den Avarzen Himmel zurück. Keine Wolke mehr am Himmel? Amand liegt mehr auf ihm. Timm tastet mit dem zer- Mndenen, ermatteten Arm um sich. Ein Klirren stößt in vie Ohren, in das Hirn. „Anfassen!" Der andere packt zu. Sie stammen und sAgen mit den blanken Händen. Steine poltern, und A Hände sind zerfetzt. Herum mit den Schrauben. Kneller. Oder ist vielleicht schon alles umsonst? Ist der schon über uns hinweg und in den Abgrund? ; Ganz fern bebt die Erde. Timm hört das stamp- Ade. springende Geräusch der Maschine aus einer anderen Alt. So viele Menschen Der Schatten liegt schwarz A still neben der Strecke. Da steht und bewegt sich ein Aerer Schatten. Die Augen wollen nicht mehr aufgehen, der Arm fällt ab. -Ein Auge glimmt Weitz und kalt auf, zwei Augen, A der schwarze Schatten neben ihm springt aus, zischt, Acht, donnert. Das Gewitter ist schwarz und gewaltig "kr ihm. Krachend braust der Zug vorüber. Nach einer Weile spricht jemand in die grotze Stille »ein. Ruhig und froh klingt die Stimme. „Liegenbleiben, liegenbleiben" sagt die Stimme. h „Ich mutz doch .. muh voch ... der Dienst", stam- Al Timm mühsam und denkt, wenn doch erst die Augen Meiden wollten. Der Mond steht zum Fenster herein, G doch Zeit zum Aufstehen. „Gleich wird Hilfe kommen", sagt die Stimme dicht seinem Ohr. si, Hilfe, ja. Ich kann doch allein ausstehen. Er zieht Beine an sich heran. Das wäre ja ,.. noch schärfer ... A» Oberkörper aufgestützt, spukt er Blut und knirschen- Sand aus dem Mund Der Schatten liegt still da Aden. Der Mann neben ihm trägt Uniform und eine »ole und sagt: „Menschenskind, Menschenskind..." Da liegt doch das Tier. ßt sich aus icgt in du' mt sich fest- alles gu>, sich. Das einen, b»»' sind dabet l Abgrund. elnde Nu st t nur: her- rs hin und lchlag trisst rd glühend zendwohin epackt Der Mensche«, und taste! so... Der du, schrei lebrig über er wie ein czweiflung- u spät. Da imme. Ek Fuß, zerrt uckend unv aschen und KOMKNV0N ausrvs cnLnLkvv iS! . Unter der Ueberfchrist „Frankreich und die natürlichen Aspirationen des italienischen Volkes" nimmt die italie- »ische Wochenschrift „Relazioni Jnternazionali" zu den Wischen Italien und Frankreich offenstechenden Problemen grundsätzlich Stellung. Was nun Tunis anlangt, so wird statistisch ausein- Adergefetzt, datz nicht nur der dortige Grundbesitz in höhe rem Matze von Italienern als von Franzosen verwaltet derbe, sondern datz auch die freien Berufe in der Mehrzahl °on Italienern ausgeübt würden. Frankreich halte also Tunis dank der italienischen Zusammenarbeit,' denn man VUsse bedenken, datz die muselmanische Bevölkerung Frank reich feindselig gegenüberfehe. Was Dschibuti (der abesst- Me Hafen) anlange, das bei der Friedenskonferenz von Äalien verlangt worden fei, fo läge fein Schicksal mit seinem Hafen und seiner Eisenbahn in Händen Italiens, hinsichtlich Suez sei festzustellen, datz Italien heute im Verkehr durch den Kanal an zweiter Stelle stehe. Es sei ilar, datz die private Ausbeutung eines gemeinnützigen Unternehmens aushören müsse. Abschließend betonen die „Relazioni Jnternazionali", daß diese drei afrikanischen Probleme gelöst «erden müßten. Es fei wesentlich, datz nicht antiitalie- Me und überkonfervative Strömungen in Frankreich die Oberhand behielten, die stets dann in hartnäckiger Feind- chgkeit in Erscheinung träten, wenn Italiens Aspirationen schlauchten oder der neue europäische Geist die Lösung eines oroblcmes verlange Dies alles nütze weder dem europä- Mn Frieden und noch weniger Frankreich selbst. Schon bemerke man die Anzeichen dessen, was Frankreich organi- !>ere, nämlich die antifaschistische Kampagne bei Zusammen fluß aller Kräfte, die den Krieg wollen, nur um nicht Probleme regeln zu müssen, deren Gerechtigkeit außer jedem Meisel stehe. Umsonst, denn es sei unmöglich, das unauf- Msame Vorwärtsschreiten eines 4S-Millionen-Volkes aus- iühalten. Auch gegenüber diesen Problemen gelte nur ein "eitsatz: „Italien schreitet unbeirrbar vor wärts." Alle Abkommen der letzten Zeit zielten darauf A die aus gerechten Ansprüchen der Völker entstandene üage ins Gleichgewicht zu bringen. Die Lage sei klar, und w«n könne nicht darauf hoffen, sie zu vernebeln. Italien und der Suez-Kanal M .. Nom, 12. Dezember. Der Direktor des „Eiornale d'Jta- >a" prüft eingehend die Frage des Suezkanals. Das Ubamtliche Blatt weist darauf hin, datz die „Tor von Aez" den Schlüssel zu den Verbindungen zwischen drei Meilen und riesigen nationalen und imperialen Inter- Mn bilde und daher von internationaler Bedeutung sei. Ach der Eroberung des Imperiums seien Italiens Jnter- Mn am Suezkanal gewaltig gestiegen. Nach einem geschichtlichen Rückblick aus die Entstehung Ad die Entwicklung der Kanalgesellschaft unterstreicht das Hiatts daß es sich hierbei um eine der rücksichtslose- An kapitaIistischen Ausbeutungen handele, A auf internationalem Gebiet nicht geduldet werden dürfe. Wyda weist darauf hin, datz Artikel 24 der Satzungen, wo- Ach die Mitglieder des Verwaltungsrates aus den „am Aüternehmen am meisten interessierten Nationen" gewählt 'Arden sollten, dahingehend ausgelegt worden sei, als ob Ä dieses Interesse lediglich auf das in der Gesellschaft inve- .Arte Kapital beziehe und nicht auf die Interessen der Na- Anen, die den Kanal benutzten und durch Bezahlung der r Archfahrtsgebühren ihm einzig und allein Gewinne ver- d widerlegt Mm. - . - Für hjtz europäische Kultur und den gerechten Schutz A Interessen aller Länder, für die Freiheit der Schiffahrt Ad des Handels, für die legitimen Arbeitsbedingungen Aer Völker sei daher eine radikale und rasche Revi - .ivn des gesamten verwaltungstechnischen Agim es des Suezkanals notwendig. Eayda hält A Augenblick für gekommen, die Verwaltung des Suez- Mls auf neue Grundsätze und Grundlagen zu stellen. Man Asse eine durchgreifende Revision der Tarife durchführen M dem Ziel, sie auf ein Minimum zurückzufllhren, um Ardurch den Interessen aller Staaten Rechnung zu tragn. »ter Berücksichtigung der legitimen Interessen Aegyptens, A dessen Gebiet sich der Kanal befinde, müsse man e» Suez! anal heute als eine gemeinnüt ¬ zige Einrichtung betrachten, an der alle Staa ten im Verhältnis der durch sie erfolgenden Benutzung interessiert würden. Die Verwaltung des Suezkanals solle also nicht mehr durch eine private kapitalistische Gruppe er folgen, sondern durch Vertreter aller Nationen, die dort Schiffahrt trieben, und zwar im Verhältnis ihres Verkehrs. Eine interessante ParaLele Nom, 12. Dezember. Unter der Ueberfchrist „Irrtümer" befaßt sich der Direktor „Eiornale d'Jtalia" in der Sonn tagsausgabe des Blattes mit der französischen Haltung gegenüber den „italienischen Forderungen" und weist in diesem Zusammenhang auf eine gewifse Pa rallelerscheinung hin, die in der früheren In transigenz von Prag zu finden sei. Fehler der Tschechen seien gewesen: Blinde Unnachgiebigkeit, die über zeugt gewesen sei, daß Deutschland isoliert sein würde, und auf allen Fronten und mit allen Mitteln betriebene In trigen, um eine Alarmstimmung zu schaffen. Die gleichen Fehler wiederholten sich jetzt im italienischen Fall. Eine vorgefaßte Intransigenz sei kein Mittel, um einen Gang aufzuhalten. Sie könne ihn lediglich in andere Bah nen lenken und nur verstärken. Das von den Pariser Blät tern in allen Tonarten ausposaunte „Niemals!", das man einem wohlbegründeten und klaren italienischen Recht ent gegenstellen wolle, die Kundgebungen des Mobs oder die Anregungen zu einer äußersten Aufrüstung und zu einer Aenderung des Regimes der Protektorate und Mandate seien zwecklos. Sie seien aber gefährlich falls sie auf eine Politik der Regierung hindeuten sollten. Die ganze Kampagne der Falschmeldungen, Intrigen, die heute gegen Italien wie seinerzeit gegen Deutschland betrieben werde, könne nur ihre zahlreichen Urheber treffen. Auch im jetzigen Falle könnte diese Kampagne keine anderen Ergebnisse haben. Man wolle anscheinend eine Kriegsatmo sphäre schaffen. Man habe von französischen Truppenzusammenziehungen in Tunis ge sprochen, als wenn der Feind vor den Toren stände und ein italienischer llebersall zu erwarten wäre. Man habe dann von großen italienischen Truppenzusam menziehungen gesprochen, was eine Fälschung sei, die aber jene Kriegsatmosphäre schaffe, die jenseits der Alpen Lie Geister entfache. Solche Fälschungen seien schon im September verhängnisvoll gewesen. „Matin": Mehr denn je führt der Schicksalsweg Frankreich gen Süden Paris, 12. Dezember. In einer „Manschette" des „Matin" liest man: „Welche Verirrung war es für Frank reich, in dieses Pulverfaß hineinzutreten. Ehren wir die Regierenden, die seinerzeit ihren Blick nach Tunis, Ma rokko und dem S udan richteten. Sie haben Frankreich größere Dienste geleistet als jene, die sich in die Angelegen heit der Donau und der Weichselvölker einmischten. Berech net die französischen Milliarden, die seit 20 Jahren zur Unterstützung eines heute zufammengebrochenen Staates oder zum Kalif der Freundschaft eines anderen Staates in Zentraleuropa hineingesteckt wurden, der heute in das an dere Lager übergelaufen ist. „Vergleicht diese Ziffern mit den Summen, die der Entwicklung des französischen Afrikas gewidmet wurden, und fragt euch, welche Ergebnisse man erzielt haben würde, wenn sich alle Bemühungen nur auf den franzö-' fischen Besitz erstreckt hätten und wenn man nicht in die Wolken gebaute Unternehmungen finanziert hätte, deren Leitung Frankreich heute aus den Händen gleitet. Mehr denn je führt der Schicksals weg Frankreichs gen Süden, wir werden nicht mehr länger auf dem öst lichen Wege umherirren. Das Weltecho zu den italienischen Forderungen wird von der gesamten römischen Presse an Hand ausführlicher Berichterstattung aufmerksam verzeichnet. „Eiornale L'JLa- lia" bringt die Überschrift „Deutschlands Solidari tät — Englands Zurückhaltung — Franzö sische Reaktiv n", während „MessaWero" gleichfalls in seiner Ueberschrift auf die gewaltigen französischen Rü- Timm nickt und beginnt, seine Gedanken zu ordnen. Der Kopf schmerzt ihm, und vielleicht sind die Knochen alle gebrochen. Wer soll denn morgen früh Dienst machen? Was wird denn Trose denken? Morgen früh sieben Uhr zehn muß er doch den Zug übernehmen. „Komm! schon alles in Ordnung", beruhigt ihn die Stimme. „Ich hab doch rechi behalten. Nun kann ich doch aus dem Wald heraus. Ich wäre wirklich nicht mehr eher gegangen. Wir haben uns hinter dem Hohlfenn ge- tienm. Ich bin kreuz und quer gelaufen. Allein Rehe habe ich gesehen und einen Fuchs, aber keinen Menschen. Gefroren habe ich wie ein Schneider. Da. faß mal an, alles natz." Aber Timm rühr! sich nicht. Timm liegt nun ganz stets und kalt. „Da höre ich irgendwo einen Schrei. Denke, der Zug, aber dann schrei! noch jemand. So bin ich ja noch nie in meinem Leben gelaufen. Dann kam ich ja Wohl zur rechten Zeir. Wie ich mich freue, kannst du dir gar nicht vorstellen. Na, du bist auch froh, was?" Timm schweigt. „Red doch was, so red' doch was. oder fehlt dir irgendwas. Es kommt bestimmt gleich Hilfe..." Der junge Beamte ist glücklich und erzählt und verspricht. Siebentes Kapitel. - Ihre Umsicht und Tapferkeit verdienen beson ders erwähn! zu werden. Die Direktion beglückwünsch! Sie zu Ihrem Erfolg. Von der ausgesetzten Belohnung entfällt aus Sie ein Betrag von 1500 Mark, den Rest er hält der Beamte, der Ihnen zuletzt noch zu Hilfe eilte.. Ein Sonderurlaub von drei Wochen wird Ihnen bewil ligt" . Lob . Anerkennung Tapferkeit " Timm liest das Schreiben und ist fast vor sich selber verlegen. Aber Trose, der das Schreiben gebrach! hat, läßt das nicht zu. „Jetzt ist das Frühstück fällig, jetzt gibt es einen Schlag .. Mann . jetzt bist du reich . Jetzt könntest du die Wiese kaufen", sagt er leise hinterher. „Ja, das könnte ich", nickt Timm. „Aber jetzt ist es zu spät." „So viel Wiesen gibt es, sollst sehen, du findest be stimmt noch einen besseren Platz. Mann, jetzt, wo du so viel Geld hast" versprich! Trose. Der andere zuckt mit der Schulter: „Ach was, raus hier. Wir werden mal anständig essen gehen." „Wir?" fragt Trose und spitzt die Ohren. „Klar", fagt Timm, und dann gehen sie zusammen in ein kleines Restaurant an der Bergstraße. stungsanträge hinweist, Lie die Möglichkeit einer inter nationalen Entspannung äußerst proble matisch erscheinen lassen. In diesem Zusammenhang finden auch die neuerlichen antiitaliemschen Kundgebungen in Tunis starke Beachtung, wobei die Tatsache unterstrichen wird, daß von französischer Seite eine lebhafte Agitation unter den Arabern entfaltet werde, um sie zu einer Teil nahme an diesen Kundgebungen zu bewegen, das sich aber die Muselmanen nach wie vor zurückhalten. Aus aller Welt * Der Führer gratuliert Reichsminister Kerrl. Der Führer übermittelte dem Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten und Leiter der Reichsstelle für Raum ordnung, Hanns Kerrl, der am Sonntag seinen 51. Ge burtstag feierte, telegraphisch seine besten Glückwünsche. Am Sonntagvormittag wurden dem Minister die Glück wünsche der Gefolgschaftsmitglieder und Mitarbeiter des Reichskirchenministeriums, der Reichsstelle für Raumord nung, der Reichsplanungsgemeinschaft und des Preußen hauses überbracht. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Staat und Bewegung sprachen Reichsminister Kerrl gleichfalls herzliche Glückwünsche aus. * Der Führer gratuliert Obergruppenführer Brückner zum Geburtstag. Der Führer übermittelte seinem Adju tanten, SA.-Obergruppenführer Wilhelm Brückner, zu seinem Geburtstag am 11. Dezember telegraphisch seine herzlichsten Glückwünsche. * Tödlicher Sturz aus dem fahrenden Zuge. Die Nach richtenstelle der Reichsbahndirektion Halle a. d. Saale teilt teilt mit: In der Nacht vom 9. zum 10. Dezember fiel aus bisher nicht geklärter Ursache zwischen Halle und Leipzig der acht Jahre alte Herbert Webersinka aus Ams dorf bei Haida aus einem Zuge, der Kinder von Hamburg nach dem Sudetengau beförderte. Der verunglückte Knabe starb kurz nach der Einlieferung in ein Leipziger Kranken haus. * Mord in Lübeck. — Wo hält sich Paul Lembcke auf? Der Dresdner Polizeibericht meldet: Am 16. November d. I. (Bußtag) wurde die 24 Jahre alte Elisabeth Pritzau geb. Schwartz in Lübeck aus dem Kanal geborgen. Nach der gerichtlichen Sektion liegt Mord vor. Der Tat dringend verdächtig ist der am 27. Oktober 1894 in Rostock geborene Paul Lembcke. Er wird von der Kriminalpolizei gesucht. Lembcke nennt sich auch Strauch-Lembcke und Georg Straub und gibt sich als Oberleutnant oder Hauptmann aus. Er fälscht Bestellscheine für Kantinen und Küchenverwaltungen der Wehrmacht und versucht durch Auftragserteilung an Lieferanten Provisionen zu erschwindeln. Beschreibung: 172 Zentimeter groß, schmal, blasses, eingefallenes Gesicht, Glatze, trägt manchmal Brille oder Einglas. Wer kennt Lembcke? Wo hat er sich seit 16. November aufgehalten? Wer kann über den Umgang mit ihm Auskunft geben? Sachdienliche Mitteilungen werden an die Kriminalpolizei leitstelle Dresden, Schießgasse 7, Zimmer 132, erbeten. * Fünf Tage nach dem Mord die Sühne. Das SonLer- gericht in Königsberg verurteilte am Sonnabend den 31 Jahre alten Reinhold Schiemann aus Gumbinnen wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode und wegen Diebstahls und schwerer Urkundenfälschung zu drei Jahren Zuchthaus und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehren rechte. — Schiemann hat am 5. Dezember, also vor fünf Tagen, in der Nähe von Gumbinnen das alte Ehepaar Buch, das entfernt verwandt mit dem Täter war, um gebracht. * Die französische Militärmissian in Prag aufgelöst. Wie die Presse mitteilt, soll die französische Militär mission in Prag auf Grund des Uebereinkommens der beiden Regierungen bis Ende dieses Jahres liquidiert werden. General Fancher, der Leiter der Mission, sei mit dem 10. Dezember seinen Verpflichtungen gegenüber der tschecho-slowakischen Republik enthoben worden. * Ministerrat in Burgos. In der Nacht zum Sonntag trat der nationalspanische Ministerrat unter dem Vorsitz des Staatschefs General Franco in Burgos zu einer Sitzung zusammen. Der Ministerrat beschäftigte sich mit Verwaltungsfvagen, machte u. a. die Enteignung der Fried höfe, die von den Marxisten veranlaßt worden War, rück gängig und nahm ferner den Haushaltplan für die Ko lonie Guinea an. Trose kann sich bestellen, was er will. „Ein besseres Schnitzel", flüsterte er dem Kellner mit einem unsicheren Blick aus Timm zu. „So ein größeres, vielleicht eine dop pelte Portion, wenn es möglich ist, und dann schön durch- braten .. hören Sie? Das kann man doch ruhig mal machen, nich! wahr?" hol! er sich Timms Zustimmung. „Doppelte Portion kann man doch ruhig bestellen, und dann eine Flasche Bocksbeutel. Hab ich denn das Geld gewonnen oder dn?" wehrt sich sein anderes Ich einen Augenblick. „Schon gut, heute mußt du bestellen." Nach dem Essen sagt Trose: „Dann kommst du also die nächsten drei Wochen nicht?" „Wieso?" fragt Timm verwundert. „Ich bin doch längst wieder in Ordnung und gesund geschrieben. Krank gewesen bin ich doch überhaupt nick», die Schramme da ..." „Von wegen Urlaub und so meine ich." „Den nehm ich später." „Wahrhaftig? Dann ... dann fährst du also bald wieder mit mir?" freut sich Trose. „Morgen", nickt Timm, und eine lange Zett ziehen sie an ihren Zigarren. So gutes Krau! hat Trose in seinem Leben noch nicht geraucht Er raucht und schnup pert genießerisch hinter den blauen Wolken her: so Hal er den doppelten Genuß. „So eine Kiste müßte man im Schrank stehen haben", sagt er. Timm winkt listig lächelnd dem Kellner. „Packen Sie eine Kiste davon bitte ein." „Aber Mensch, so war das doch nicht gemeint", hustet Trose und hat plötzlich einen roten Kops. „Du denkst wohl, ich schmeiße mich jetzt hier so ran bei dir, damit du mich frei hältst und so . " „Trose, red nicht soviel. Feuer lieber", stichelt Timm. Sie sehen sich in die Augen und lachen gleichzeitig. Am Nachmittag trudeln sie tm Vorbeigehen in ein Spielwarengeschäft Timm will unbedingt für Troses Sohn etwas kaufen und hat keine Ahnung, was man so schenken kann. „Ein Schaukelpferd, Bleisoldaten, ein Auto ..?" Alles nicht das richtige. Trose stößt den anderen jedesmal vorwurfsvoll an: „Aber Mann, der Junge ist doch erst ein Jahr alt." tFortsetzunp solgl.»
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