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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Diese Zeitung veröffentlicht die amtliche« Bekanntmachungen der Gemeinde-Behöbe zu Ottendorf-Okrilla im- We» MUWWWWMM D öauytschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen «. D^rr Hermamr Skühl^ OüeudorsiORrNa Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girrüumto: Ottendorf-OkrWa 13L Nummer 32 F-mrus-Wi Donnerstag, den 17. März 1938 DA.-n.-6s 37. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum S HA Mes wettere 18« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste k Anzeigen-Annahme bis IVUHkvo» mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird KÄne lWvIchß für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und ZlvcmasvMÄchsWM rbeit lswochen sleuten, di! lheiten dä rtraut sind, »beitsfronl snet wurde, l sich auch, ade in del duobmann in Oestck' Seite streu gläubigle!! lervor, daß jeder, del rn schau un) räche» und «eiten voa it sest, daß die Arbeit eine Wird etschaf, dit mder oder nd Arbeit egen diese n und sk n, daß die und En n, um st island ab' nimcr dle i muß sich chen besai' besonders iachse» be> lsiuhr. cill richcn und iand ka»» erkniauilS' lle ihr zu« md neR t' is 1 «d.° sten stinW t, vatz LV rbeiteis »°b°n " ° äeren. s sind l'i EA rd vre trauen vertraue^ B-gner A , ieiunverbA eipz'g ' er, Kamp! entschied^ letzt gl-K rschast "" PN Der Reichstag eMemsen Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichstagspräsident Generalfeldmarschall Gö- ring hat den Reichstag für Freitag, den 18. März 1938, Ai Uhr, einberufen. Meister ist, der war «kam Sachsens Handwerk im Wettkampf Leistungssteigerung auf allen Gebieten ist gefordert. Das bedeutet für das Handwerk vor allem Hinwendung -» eigen schöpferischer Arbeit. Der Leistungs- Ampj und die beruflichen Fortbildungsmaßnahmen der MF. dienen diesem Ziel. Was bereits erreicht wurde, irigt überzeugend eine Ausstellung auf dem Dresdner Aussteiiungsgelände, wo die im Rahmen des Leistungs- ivetlkampses aller Schaffenden von Meistern, Gesellen oder von den Betriebsgemeinschaften gestalteten Arbeiten An legung und Ansporn zur Nacheiferung geben. Als beste sind diese Arbeiten aus den Kreisentschei- °«ngen hervorgegangen und wir dürfen sicher sein, daß so manches Werk wie im Vorjahr als Gaubestes — und vielleicht auf dem Tag des Deutschen Handwerks als Rctchsbestes bezeichnet und dann auch auf der Jnterna- tzonalen Handwerksausstellung in Berlin Beachtung fin- °en wird. Wie jenes zum Wintergarten gestaltete Fenster, dessen Flügel sinnreich geöffnet werden und bei dem ^>les, sogar der Abfluß des von den Pflanzen ausge dünsteten Wassers bedacht ist. Ein Bauglasermeister hatte M hier ans Werk gemacht. Oder jene Stube aus erzge- dsrgischer Kiefer, die ein Tischlermeister zweckschön für Anen Hauern schuf; der gewaltige Schrank mit wenig Arbschmtt verziert, der Ahnenschrank mit Odalsrune und Mug m der leider so wenig gepflegten Einlegearbeit, ^hnstschmiede, Schlosser, Drechsler und Klempner stehen ?w Gerätschaften zum Gebrauch, aber auch zum Schmuck des Heimes nicht zurück. Schneider, Putzmacher und vliseure beweisen ihre Fertigkeit. Ein Schuhmacher zeigt Ur einen Schuh, Größe 57, für einen Riesen von 2,18 steter Größe, der natürlich nicht auf Eleganz verzichten Wch. Bei allen Arbeiten aber kam es nicht zuletzt darauf .U, deutsche Werkstoffe zu verwenden, und wissenswert w hier, daß die Bürstenmacher nicht mehr das teure Pia- mva für ihre Besen verwenden sondern eine Borste, die Us Walfischbein gewonnen wird und sich überaus vor- Uhaft bewahrt hat. Denken wir schließlich noch an die Mler, die ebenfalls neuartige Farben fanden, und Nahrungs- und Genußmittelhandwerks, das in der Uoßen Front der Leistungssteigerung nicht zurückstcht. und Hervorragendes leisteten nicht zuletzt die Musikin- «Mmentenmacher. Auch an ihrem Schaffen sollte der Be- 'ücher in der ab 19. bis 21. März geöffneten Ausstellung ^cht vorübergehen. Bauleiter Mutschmann in 8Mis Betriebsbesichtigungen von Minister Lenk I, .Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann wchtigte in Begleitung von Oberregierungsrat Rong ms Vertreter des Ministers für Wirtschaft und Arbeit und in Begleitung von Gauobmann Peitsch in der Amchsniessestadt mehrere Betriebe. Im Verlagshaus Otto zu den führenden Häusern für Modezeitschnf- d in Deutschland gehört und etwa 700 Gefolgschasts- isiglieder zählt, hörte der Gauleiter in den der Gefolg- zur Verfügung stehenden vorbildlichen Dachgärten Funkübertragung der Wiener Parade. Abschließend di- « " an die Gefolgschaft eine Ansprache, in der er di^edeutung der großen geschichtlichen Ereignisse wür- Betrieb der Herrenwäschefabrik von Mey L Edlich »rve die Fabrikation der bekannten Kragen verfolgt, s "ich* weniger als 33 Arbeitsgänge erforderlich in. - 600 Betriebsangehörige finden hier Arbeit und ynDer letzte Besuch galt der Holzbausirma Richard aw-i?durg, die insbesondere Baracken für den Neichs- mtsdienst und die Neichsautobahnlager herstellt. m * Minister für Wirtschaft und Arbeit Lenk weilte 'emn r^lisbesichtiaungen in Reichenbach t. V, in Lich- and in Werdau. Der Minister schenkte beson- an-,» Tätigkeit der Firmen aus sozialem Gebiet seine !übr-» ^ade Aufmerksamkeit. Auch SA.-Obergruppew Kasche aus Hamburg, der im Rahmen der Ver- h, ^ungswelle bei einer Großkundgebung der NSDAP. sprach, nahm Gelegenheit zu verschiedenen "evsbestchttgungen. VerMhm mit MlieschrcAichkll Jubel in Valin empfangen Zer Mm spricht nochmals Obwohl der Führer schon vor Stunden die Reichs kanzlei betreten hat, halten die Massen unentwegt aus dem Wilhelmplatz aus. Sie sind von einem wahren Freudentaumel erfaßt. Jeder will noch einmal den Füh rer grüßen und ihm danken. „Nach Hause, nach Hause gehen wir nicht — bevor der Führer spricht", schallte es in der bekannten Melodie über den weiten Platz. Und jetzt wird gar zu dem Gesang geschunkelt. Soldaten und Arbeiter, Frauen und Mädchen, jung und alt, die ganze Bevölkerung der Reichshauptstadt feiert auf dem Wil helmplatz die Rückkehr des Führers. Freude und Begeisterung schlagen immer höhere Wo gen. Und als der Führer dann wirklich wieder mit Gene- ralseldmarschall Göring den Balkon betritt,7 kennt der Jubel keine Grenzen, denn jetzt fühlt sich jeder für sein Ausharren belohnt. Noch einmal spricht der Führer, immer wieder von tosendem Beisall und jubelnden Kundgebun gen unterbrochen. Der Führer gibt in bewegten Worten den Gefühlen Ausdruck, die ihn an Viesen Tagen des endgültigen Zu sammenschlusses des ganzen oeulschen Volkes erfüllten. Er spricht von der großen Freude, die alle deutschen Lande ergriffen hat und vor allem das Land, das noch vor wenigen Tagen das unglücklichste war, und das heute Vas glücklichste geworven ist. Ungeheuren Fubel findet seine Feststellung, daß un sere nun geschaffe große deutsche Volkseinheit niemals wieder zerstört werden könne. Den letzten Worten des Führers ..Deutschland ist nun Großdcutschland geworden", folgte ein tosender Fubelsturm. der wie ein Orkan über de» Wilheimplatz braust. Solche unbeschreiblichen Kund gebungen der Freude, des Dankes und der Begeisterung, wie sic der Wilhcimpln« bei diesen Worten des Führers erlebt, hat dieser historische Platz der Reichshauptstadt auch in der mitreißende»! Geschichte der letzten fünf Jahre wohl selten gesehen. Immer wieder aufs Neue branden die Heilrufe zum Balkon des Führers empor, der nach allen Seiten die begeisterten Mässen mit erhobener Rechten grüßt und sei nen Blick über dieses brodelnde Meer von ausgestreckten Armen und geschwenkten Fähnchen gleiten läßt. Ein letztes Anschwellen noch der Heilrufe — dann verläßt der Führer den Balkon und die Türen schließen sich hinter ihm. Nachdem der Führer geendet hat, wird der Platz geräumt, nachdem zuvor bekanmgegeben worden ist, daß der Führer nunmehr die begeisterten Grüße der Massen nicht mehr erwidern kann. Erst nachdem die Berliner ihrem Gauleiter bei seiner Absahrt zum Propaganda- Ministerium noch einmal ein begeistertes Sieg-Heil dar- gebracht haben, leert sich langsam ver weite Platz. Ein großer historischer Tag hat seinen würdigen Abschluß ge funden. MMni: Der AnWutz muNe kommen! Der deutsche Nationalstaat so notwendig wie das geeinte Italien — Beide Mächte schaffen Grundlage einer neuen Epoche In seiner mit stärkster Spannung erwarteten Rede vor der italienischen Kammer befaßte sich der Duce aus führlich mit den Ereignissen der letzten Tage. Oesterreich habe als Staat ausgehört zu leben und habe sich mit Deutschland vereinigt. Die Volksbefragung am 10. April werde die vollzogene Tatsache besiegeln. Der Duce zog dann eine geschichtliche Parallele zwi schen der Einigungsbewegung in Italien in den Jahren 1859 bis 1871 und der jetzt zwischen Deutschland und Oe sterreich vollzogenen Einigung, wobei er betonte, daß das Drama Oesterreichs nicht erst in unserer Zeit begonnen habe, sondern daß seine Wurzeln bis ins Jahr 1848 zu rückreichten. Die Dinge hätten nach dem Weltkrieg immer schneller zu der jetzt vollzogenen Lösung getrieben. Was in den letzten Tagen geschehen sei, hätte sich naturnotwendig auch trotz der Verträge schließlich ereignen müssen. Im einzelnen erinnerte Mussolini dann kurz an die Bildung der Achse Rom—Berlin im Oktober 1936, zu einer Zeit, als die nationalsozialistische Bewegung in Oesterreich, wie er hinzufügte, erstarkte. Damals habe Italien das Regime in Oesterreich darauf aufmerksam ge macht, daß es nicht dauernd in anitdeutscher Funktion leben könne. Bei seiner Begegnung mit Schuschnigg in Venedig im April 1937 habe er dem Bundeskanzler klar- aemacln, daß die Unabhängigkeit Oesterreichs eine Frage fei» die vor allem die Oesterreicker üNüehe« und daß die Achse Nom—Berlin die Grundlage der italienischen Poli tik ist. Eine vorsichtigere Haltung Schuschniggs hätte nur die Lösung des Problems vielleicht aufgehalten, aber auf dieDauernichtverhindera können. Am 7. März, älso vor kaum einer Woche, sei mittags 12 Uhr ein Abge sandter Schuschniggs zu ihm gekommen, um seine Mei nung über die Idee einer Volksbefragung zu hören. „Ich habe'7 so fuhr Mussolini fort, ihm geantwortet, „das ist ein Fehler. Diese Bombe wird ihm in der Hand zerplatzen." Denen, die jetzt in diplomatischen und journalistischen Kreisen die Frage aufwersen, warum Italien nicht ein- gegrifsen habe, antwortete Mussolini, mir stärkster Beto nung und unter lebhaftem Beifall der gesamten Kammer: „Wir haben nie eine direkte, indirekte oder schrift liche Verpflichtung in dieser Richtung übernom men." Der Bundesstaal Oesterreich, so fuhr Mussolini fort, habe sich auch tatsächlich immer davor gescheut, Hilse zu verlangen, da ihm von Italien geantwortet worden wäre, daß eine Unabhängigkeit, die durch fremde militärische Hilfe geschützt werden muß, nicht lebensfähig sei. Tatsächlich sei die große Mehrheit des österreichischen ^.Ukcs kür den Anschluß. Und waS ^eute in Oeücrrc^ geschehe, entspreche vollkommen den Ereignissen zwischen 1859 und 1871 der italienischen Einigungsbewegung. Auch damals seien die piemontesischen Truppen nicht als ein feindliches Heer sondern als nationale Truppen gekommen und empfangen worden. Mussolini erinnerte in diesem Zusammenhang unter dem Beifall der Kammer daran, daß das erste Bündnis, das das junge Italien damals einging, mit Preußen abgeschlossen wurde. In der Welt gebe es gar viele oberflächliche Leute, die jetzt keineswegs über die wahren Verhältnisse im fa schistischen Italien unterrichtet seien und die jetzt glauben, sie könnten Italien mit dem Hinweis auf die Millonen- zahl von Deutschen an der italienischen Grenze irgendwie beeindrucken. Italien sei so wenig von den Ereignissen an seiner Grenze gestört, rief der Duce aus, daß es auch bei der Annahme ganz ruhig bleibe, daß schon in wenigen Jahren, während die Italiener ein 50-Millionen-Volk ge worden seien, die Deutschen 80 Millionen zählen würden. Der Duce hob dann hervor, daß es sich bei der deutsch italienischen Grenze um die Grenzen von zwei befreun deten Völkern und um unantastbare Grenzen handle, wie das der Führer immer in kategorischer Weise erklärt habe. „Im übrigen sind für die Faschisten alle Grenzen heilig. Man spricht nicht über sie, man verteidigt sie." „Als das österreichische Drama", so erklärte der Duce abschließend, „in den letzten Tagen zum Schlußakt kam, haben die Weltgcgner des Faschismus darauf gelauert, ab sie eine passende Gelegenheit finden könnten, um end lich die beiden totalitären Regime gegeneinander auszu spielen und ihre Solidarität zu zerschlage«, was übri gens, das Wolken wir gegenüber den berufsmäßigen Pazi fisten noch besonders betonen, das Vorspiel für einen neuen Weltkrieg gewesen wäre. Diese Rechnung der Demokratien, der Freimaurerei, der Dritten Internationale war falsch. Ihre Hoffnung war einfach kindisch. Sie war aber zugleich auch belei digend, da sie auf unseren Charakter und unsere poli tische Einsicht einen Schalten Wersen sollte." Stolz er klärte der Duce des Faschistischen Italiens: „Die Stunde der Bewährung der Achse war gekom men! Jetzt wissen die Deutschen, daß die Achse keine jener diplomatischen Konstruktionen ist, die sich nur bei normalen Anläffen wirksam erweisen, sondern daß es sich um ein festgeschmiedetes Instrument handelt. Ein Instrument, das sich gerade in einer außergewöhn lichen Epoche bewährte. Die beiden Nationen, deren Einigungsbewegung zeit lich wie nach den Methoden parallel abgelaufen ist, kön nen, in einer gemeinsamen Auffassung der Politik und des Lebens geeint, gemeinsam marschieren, um unserem gequälten Kontinent ein neues Gleichgewicht zu geben, das endlich die friedliche und fruchtbare Zusammenarbeit aller Völker ermöglicht." Nicht klarer konnte die Auffassung Italiens, die schon aus den Pressestimmen zu entnehmen war, gekennzeichnet werden als durch die Worte des Duce, wenn er die iw- ! lienische Einigung der nunmehr vollzogenen Begründung des ersehnten Großdeutschen Reiches gleichsetzte. Und er hat auch allen denen, die vielleicht — trotz der Freuden« kundgebungen in Wien, Innsbruck, Linz und Graz — noch zweifeln mochten, gesagt, wie das Ergebnis der Ab stimmung ausfallen wird. Und er hat schließlich Ver ständnis gefunden für den Ruf Seytz-Jnquaris nach der prüderlicken Lilie der Deutsche« Wehrmacht.