Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 2LL einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermann Rühle, Ottendorf-OkrMa Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 18S. -Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des Finanzamtes zr Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste L Anzeigen-Annahme bis 10 Uhr vor« mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsvttgleich eHW,jH«-A anspruch. " Nummer 10 Fernruf: 231 Dienstag, den 25. Januar 1938 DA -XH.-65 37. Jahrgang Zank für deutsche Iriedensbemühungen Dreifache FreuSe öurch Reujahrrbitte 20 000 Mark mehr als im Borjahr — 268 Gewinne des Preisausschreibens Nicht nur zwei, drei Dinge sind es, die die „N e u- jahrs bitte" dieses Jahres zu einer freudevollen An gelegenheit werden ließen. Nicht allein, daß dem Win terhilfswerk ein beträchtlicher Betrag zur Linde rung von Not zufloß, dieser Betrag war sogar 20 000 Mk. höher als im Vorjahr. Nicht weniger als 479 742,68 Mark sind zusammengekommen. Das Preisaus schreiben zur „Neujahrsbitte" aber hatte ein nicht min der erstaunliches Ergebnis. Die erste P r e i s t r ä g e r i n weicht mit ihrer Schätzung nur um 2 Pfg. von dem Endbetrag ab. Die glückliche Gewinnerin eines neuen DKW.-Wagcns, Mei- stcrklasse, als des ersten Preises, ist Frau Frau Schön berg, Niederschöna, Kreis Freiberg. Die zweite Schätzung liegt 3 Pfg. voni Ergebnis ent fernt: Gerhard Schramm, Prießnitz, Kreis Borna, Schule, hat demnach den 2. Preis, eine Kamera von Jhagee, Dresden, gewonnen. Insgesamt konnten 268 Preise vergeben werden. Alle 268 Preisträger werden durch die Dienststelle des Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk benachrichtigt Und bekommen im Laufe dieses Monats noch ihre Ge winne zugestellt. Nachstehend veröffentlichen wir die Namen von 21 Preisträgern, denen größere Gewinne zufallen: 1. Martha Schönberg, Niederschöna, 1 fabrikneuer DKB.- Nagen: 2. Gerhard Schramm, Prießnitz, Kreis Borna, 1 Ka- wera von Jhagee Dresden: 3. E. Klötzer, Carlsseld, 1 Henen- jahrrav von S. u. N.; 4. Alfred Protze, Lichtenhain, 1 Tepp ch Mmal300 Zentimeter: 5 R. Großlaub, Zschopau, l Kameta von Zeiß-Ikon; 6. Heinz Göhler, Weißenborn, 100 Mark bar; 7 Frau verw. Scheibe, Freiberg, 100 Mart tu bar; 8. Lisa Torr, Niederschindmaas, Kreis Glauchau, 100 Mark in bar; 8 Liesbeth Wogawa, Laas, Kreis Oschatz, 100 Mark in bar; ! 10 Oswald Gündel, Slangengrün, Kreis Zwickau, 100 Mk. in bar; 11. Fritz Lang, Crottendorf i. E., 100 Mark in bar; 12. Otto Back, Leipzig, 100 Mark in bar: 13. Werner Zurels, Trünzig, Kreis Zwickau, 1 Mcnzel-Paienlspringtisch; 14. Lies- beih Göthner, Bad Lausick, 1 Kamera von Baldawerk; 15 H. Anke, Laulerbach, 1 Ehrenkarte sür Seereise; 16. Hans Richter, Lampersdorf, Kreis Oschatz, l Siemens-Proios-Staubsauger; 17 Christian Maassen, Bad Schandau, 50 Mark in bar; 18. Oskar Sacher, Buchholz, 50 Mark w bar; 19. Gerlrud Dehue, Reichenbach, Kreis Freiberg, 1 Velour Plüsch-Teppich 165 mal 235 Zentimeter; 20. Hermann Gelfert, Klingenberg, Kr. Dresden, 1 Laute mit Tasche; 21. Ernst Opitz, Neus.-Sprem- berg, 30 Mark in bar. Der Gaubeauftragte für das Winterhilfswerk in Sachsen beglückwünscht alle die Volksgenossen, die mit ihrer Schätzung dem Ergebnis am nächsten kamen und dankt gleichzeitig der sächsischen Wirtschaft für den vor bildlichen Einsatz, in dem sie Erzeugnisse verschiedenster Art als Preise zur Verfügung stellte. Lehrer im Dienst der Verkehrserziehung Tagung der Motorbrigadc Sachsen — Ein Erfolg verheißendes Beginnen Im Oktober 1937 hatte das Sächsische Ministerium für Volksbildung eine Anordnung erlassen, der zufolge in allen sächsischen Schulen an Hand der, von der Korps- führung des NSKK. herausgegebenen großen Verkehrs tafeln eine Verkehrserziehung der Jugend in die Wege geleitet werden sollte. Diese Maßnahme wurde setzt gefördert durch einen Lehrgang für Verkehrs erziehung, in dem alle, dem NSKK. angehörenden Letz ter zusammengefaßt wurden. Sie sind nun berufen, die übrigen Lehrer mit den Grundlagen des Verkehrsunter richts vertraut zu machen, zum anderen aber auch im Perkehrserziehungsdienst auf der Straße zu wirken. Die Notwendigkeit dieses Verkehrserziehungsdienstes wurde zum Abschluß des Lehrganges nochmals hervor gehoben von Oberregierungsrat Fränkel als Vertre ter des Leiters des Sächsischen Ministeriums für Volks bildung sowie vom Chef des Amies Verkehr der NS- KK.-Korpsführung, Negierungsrat Staffelfllhrer Dr. Schifferer, Berlin. Oberregierungsrat Fränkel gab wertvolle Anregun gen für die Durchführung des Verkehrsunterrichts und verwies darauf, daß insbesondere die radfahrerden Schu ler und Schülerinnen auf die Mrkehrsgefahren hinzuwei sen und Verstöße zu ahnde« sind. Diese Verstöße sowie die Unfallmeldungen der Zeitungen sollen einge hend behandelt werden. Aus den Darlegungen von Dr. Schifferer ging her vor. daß vor allem die V e r k e h r s d i s z i p l i n gcbo- ben werden muß. Tenn die Verstöße beruhen nicht so sehr auf Unkenntnis, als auf Unachtsamkeit oder Rück- ückuslosigkeit. Ter Verkehrsunterricht, der jeweils Sonn tags von der Polizei für Verkehrssünder abgehaUen Stellungnahme der chinesischen Negierung Zu den in der Rede des japanischen Außenmini sters Hirota am 22. Januar im Reichstag milgeteilten vier grundsätzlichen Bedingungen Japans für die Er- öffnung von Friedensverhandlungen liegt jetzt eine Stel lungnahme amtlicher chinesischer Kreise vor. Es wird erklärt, daß die chinesische Regierung ihren Tank für die auf Anbahnung von Friedensverhond- lungen gerichteten Bemühungen Deutschlands ausgesprochen habe, daß aber die scheinbar einen weiten Spielraum freilassenden Grundbedingungen Hiroras in Wirtlichkeit so allumfassend seien, daß sie Punkte ein schlössen. die die chinesische Souveränität und die verwal tungsmäßige und territoriale Unversehrtheit Chinos ver letzen. Die chinesische Regierung bedauere ferner die ta- panische Erklärung vom 16. Januar, mit der die diplo matischen Beziehungen zwischen China und Japan prak tisch abgebrochen worden seien, ohne daß die japanische Negierung der chinesischen Regierung die von dieser für tw-wendig gehaltenen Erklärungen zu den Grundbedin gungen gegeben habe. Deutliche Sprache «egen die Juden Warschau weist englisch amerikanische Einmischungs versuche i» der Iudenfrage zurück Im Haushaliausichuß des Sejm verwies anläßlich der Besprechung deS Haushaltes des Innenministeriums der Referent Wojciechowski nachdrücklichst auf die Bedeu tung der jüdischen Frage hin. Die polnische Bevölkerung habe selbst zu wenig Naum im Laud. Das Bewußtsein, -aß sich gleichzeitig unter den Polen ein völkisch- und rassisch fremdes Element, das dazu noch „expulsiv" sei, breitmache, habe in der jungen Generation einen Sturm gegen die Juden ausgelöst. Diese Jugend werfe den staatlichen Behörden vor, Brot für diese fremdrassigen Menschen und keins für die Kinder des polnischen Vol kes zu haben. Alle Vertreter im Sejm hätten die Pflicht, einen Plan aufzufiellen, der Polen von den jüdischen Elementen entlaste. Den in den Nachkriegsjahren aus Sowjetrußland nach Vcl-n gekommenen Juden gegen über habe der Staat keinerlei Verpflichtungen. Der Referen. protestierte energisch gegen das Auf treten gewisser Kreise in Amerika und England, die sich angeblich im Nam^n der Humanität als Verteidiger der, Juden in Polen aufspielen. Polen fordere die „reichen" Nationen, insbesondere Großbrimnnien, auf, die Juden aus Polen bei sich selbst auf.zunehmen, ihnen die Ein wanderung nach Palästina und in andere noch wenig be völkerte Ueberseegebiete zu offnen. Von den Juden im Ausland und von ihren angelsächsischen Freunden er warte man. daß sich ihre „Humanität" auf diese Weise bestätige. Die Juden in Polen selbst würden gut daran tun, die polnischen Auswanderuugspläne ehrlich zu un terstützen. —„. Die deuM-polnWen ReMsdeziehungen In Warschau traf der Staatssekretär im Reichs justizministerium, Prof. Dr. Schlegelberger, ein. Staats sekretär Schlegelberger wird auf Einladung der polni schen Gruppe der Arbeitsgemeinschaft für die demsch- polnischen Rechtsbeziehungen, die im vorigen Jahr an läßlich des Besuches des polnischen Justizministers Gra bowski von diesem und Staatsminister Dr. Frank bei der Akademie für Deutsches Recht gegründet wurde, einen Vortrag über „Die Entwicklung des deutschen Rechts im Dritten Reich" halten. ., ... — Wird, ist hiergegen ein gutes Hilfsmittel. Die Verkehrs vorschriften sind so klar abgefaßt, daß sie von jeder mann verstanden werden können. Daß der Lehrgang sich überaus wertvoll auswirken wird, zeigte sich schon, als die Teilnehmer an Hand von Lichtbildern, die nur Sekunden gezeigt wur den, Verstöße gegen die Verkehrsregelung erkennen muß ten. Das geschah in einer Weise, daß Dr. Schifferer die Motorbrigade Sachsen, für die in Vertretung von Grup penführer Lein Brigadeführer Jost die Teilnehmer be grüßt hatte, seine Anerkennung aussprach. Wie die im Dienst von Volk und Staat stehende Arbeit des RS- KK. von feiten der Staatsführung gewürdigt wird, ging aus seiner Mitteilung hervor, daß dem NSKK. auch die Prüfung und Ueb erwach ung der Fahrlehrer übertragen ist. — Der Motorvrigade Sachsen aber sollte zu dieser, erstmalig im Reich durchgeführten und Erfolg verheißenden Verkehrserziehung als Lohn die Mitar beit aller Verkehrsteilnehmer werden. Dzeanklug durch baMurm erfchwert Auf der ersten Etappe ihres Transozean-Geschwader- flnges Rom—Nio de Janeiro mußten die drei italieni schen Flugzeuge, eiuer amtlichen Mitteilung zufolge, we gen eines heftigen Sandsturmes vou der Oase Timmi- mun aus ihren Kurs über die Wüste Sahara westlicher als geplant legen. So kamen sie bereits bei Villa Cis neros an den Atlantischen Ozean, wodurch sich die erste Etappenstrecke Rom—Dakar um 200 Km. auf 4500 Km. erhöhte. Der Stundendurchschnitt beträgt somit bei einer Flugdauer von insgesamt zehndreiviertel Stunden rund 420 Kilometer. Das italienische Transozean-Flugzeuggeschwader ha« nach einem nur etwas mehr als dreistündigen Anfcnr- halt in Dakar, der vor allem der Aufnahme von Betriebsstoff galt, bereits kurz vor 21.30 Uhr seinen Flng fortgesetzt, um nach Ueberguernng des Südatlantik Natal und die brasilianische Hauptstadt zu erreichen. Er siel nicht umsonst Gedenkstunde der Hitler-Jugend für Herbert NorkuS Äm Abend des 24. Januar gedachte die Hiiler- in einer würdigen Feierstunde an der Mordstelle ihr«, im Kampf für das Reich Adolf Hitlers gefallenen Blutzeugen Herbert Norkus, jenes unerschrockenen Junge». der vor sechs Jahren, als 16jähriger. unter den Schlägt» eines verhetzten roten Untermenschcutnms sein junges Leben verlor. Während die Fahnen sich senkten, legren Obergebietsführer Armann und der zuständige SA.-Führer Lorbeerkränze nieder. In seiner Gedenkansprache sagte Obergebietsführer Armann, entschlossen und mutig hätten Herbert NorkuS und seine Kameraden, wo immer sie konnten, gezeigt, daß die Jugend Adolf .Hitlers eines kämpferischen Sinnes sei. „Das Opfer all der vielen Blutzeugen, und auch daZ Opfer, das Herbert Norkus brachte, hat die Brücke?, zu einer neuen Zeit geschlagen, und das Schicksal Hal dem Tod dieses Jungen einen hohen Sinn und die geschicht liche Erfüllung gegeben." Stojadinowilsch berichtet Ministerpräsident und Außenminister Dr. Stojadino- witsch hatte mehrere Arbeitsbesprechungen mit den Mit gliedern des Kabinetts. Ferner berichtete er in zweistün diger Unterredung mit dem Prinzregenten Paul über seine Deutschlandreise. Lerftöndigung mit dem Reich gefordert Eine mahnende Stimme in Prag. — Eine Rede des Abgeordneten Beran Die tschechische Agrarpartei, die größte tschechische Regierungspartei, veranstaltete eine Versammlung unter dem Schlagwort „Kampf oder Zusammenarbeit?". Die Hauptrede hielt der Vorsitzende der Partei, Abgeordneter Beran. Anwesend waren der Kriegsminister, der Land wirtschaftsminister und der Innenminister, Beran wiederholte seinen umkämpften Neujahrs- artikel über die Notwendigkeit einer Verständigung mit der sudetendeutschen Partei und wandte sich auf das schärfste gegen Kommunisten und Emigranten. In ent schiedener Weise wies er auch die Angriffe der tschechi schen klerikalen Partei zurück, die ihn wegen seines Reu jahrsartikels des Nationalsozialismus, des Rassismus, ja, sogar des Neuheidentums beschuldigt hätten. (Zuruf: „Tas wäre gar kein Unglück!") Selbstverständlich sei die tschechische Agrarpartei nach wie vor für die Zusammenarbeit mit allen Nachbarn, sagte Beran, insbesondere mit dem Deutschen Reich. Eine der Voraussetzungen sei, daß die Einmischung der Emi granten in die inneren Angelegenheiten der Nachbarstaa ten ein Ende gemacht werde. Ebenso energisch müsse die Einmischung der Emigranten in die Kultureinrichtungen der Tschechoslowakei abgeschafft werden, besonders in bezug auf die Schaubühnen und Filme, aber auch auf die Presse. Gerade in der Presse sei die Tätigkeit der Emi granten mehr als gefährlich. Die Entwicklung zeige, daß die wirtschaftliche Zu sammenarbeit mit dem Deutschen Reich sehr wichtig sei. Die Ausfuhr nach Frankreich und Sowjetrußland sei hingegen unbefriedigend. Die Tschechoslowakei wäre dumm, wenn sie ihre große Nachbarn herausfordern oder sich als Werkzeug gegen sie mißbrauchen lasse. Ein rotspanisches Flugzeug griff ein französisches Torpedoboot innerhalb der französischen Hoheitsgewässer an und warf Bomben ab, die jedoch ihr Ziel verfehlten.