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Ottendorfer Zeitung : 17.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193802179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-02
- Tag 1938-02-17
-
Monat
1938-02
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 17.02.1938
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Oie KompNLSn küosksus» en ir Dr. M "rreichW' t. Staai- igerer A en. chen r. des Fui- izler der Fühl^ lärter Fr« len belaß- :chen W« ist nun gt ebelwoW nengehöriS irreichisW mit größt es beseitig »rücken pathien ck ldern kau« eingeh^ n Obersah ) dem Ml Wir wW inden he»" i die Run^ n Gegendf ache ist, v' empfind f die inte'' die Putff mit bewßk ien gemein Das ga»ß irenze en«f persönli«"' n deutsch'' inigung dt' Seiten a" ird der den beidf dem Fühl' 'ür, datz k dem HE ndung df :iten Mck" besonders ZereinigM m Sinne i" , wird es laten de» cschichtlilh l ist. Führer h" l: praktisch' iche zwisch'^ richtung. vor 2 E le Minist^ ' "ach el"' ritisch ha° gier»»» hen W> listerliste s er MorE - Auch L st beriiM r, an Ha^ end Vera"", „in Schu? > t brechen hrem Guß, zuviel E :n D«cnstu° ändnisse e n gesuhlt^, erzählt ' "r die . 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Unter der Ueberschrift „Stalins Programm zur Ent- stammung des Krieges und für den Triumph der Weltrevo lution" schreibt die „Tribuna" in ihrem Leitaufsatz, der Moskauer Gewalthaber habe nun seine Maske endgültig abgeworfen. „Praktisch gesehen, bedroht Stalin die gesamte Welt mit der kommunistischen Revolution. Unumwunden gibt er zu, datz die ungeheuren Rüstungen Sowjetrutzlands, die jene der „grohen Demokratien" vervollständigen sollen, den einzigen Zweck haben, die revolutionäre Aktion zu provozieren und durchzuführen". „Mit dieser Drohung Stalins werde das kindische Ee- Hwiitz, wonach zwischen der Komintern und der Moskauer Negierung zu unterscheiden sei, ins wahre Licht gerückt. Da mit werde aber auch in unwiderruflicher Weise die Posi tion der „grohen Demokratien klargestellt, die um den Preis, im Östen von Deutschland die Massen der bolsche wistischen Heerhausen zur Verfügung zu haben, niemals ge lagert haben, gefährliche Kompromisse mit jenen zweideu tigen Kräften abzuschliehen. Im Besonderen müsse in diesem Zusammenhang auf »rankreich gesehen werden, das seinen berüchtigten Pakt mit Sowjetrutzland in einem Zeitpunkt abgeschlossen hatte, als kurz zuvor zahlreiche Juden aus Deutschland in Paris aasgetaucht waren. Es war nur allzu klar, datz in diesem Zusammenhang die jüdische Internationale ihren Einflutz aus die freimaurerische Internationale und diese wieder aus die kommunistische Internationale ausgübt hat. Man müsse sich fragen, ob nach den neuesten Erklärun gen Stalins die „großen Demokratien" weiterhin die Kom plizen Sowjetrutzlands bei seiner traurigen Wühlarbeit mn wollen oder ob sie noch einmal ihre Zuflucht zu der Behauptung nehmen wollen, datz ihre politische Zusammen- ar.beit mit Sowjetrutzland nichts mit der Aktion der Ko mintern zu tun habe. „Auf jeden Fall ist jetzt volle Klar ¬ heit geschaffen. Stalin, der Verbündete der „großen Demo kratien", droht mit der Weltrevolution. Die großen Demo kratien haben also das Wort. Stalins Erklärungen - ein Alarmruf für die gesamte Kulturwelt. Starke Beachtung in der polnischen Hauptstadt. Warschau. 15. Februar. Die Erklärung Stalins in der „Prawda" haben in politischen Kreisen der polnischen Hauptstadt sehr starke Beachtung gefunden. Als wichtig wird die Tatsache hervorgehoben, daß dieser Aufruf zur Weltrevolution gerade jetzt von Stalin proklamiert werde. In hiesigen Kreisen glaubt man, daß dies aus verschiede nen Gründen geschehen sei. In Moskau war man plötzlich der Meinung, die Riesenrüstungen der Sowjetunion vor der Welt und nicht zuletzt vor den eigenen Genossen zu „be gründen". Außerdem glaubte Stalin, da die zahlreichen Mordaktionen der letzten Monate in der Sowjetunion ein furchtbares Chaos erzeugt hatten, in die Handlungen der einzelnen Sowjetstellen eine einheitliche Linie hineinzu bringen. Ferner sollte den verschiedenen diplomatischen Niederlagen Moskaus im Auslande, sollte den Komintern filialen in aller Welt klargemacht werden, datz die Welt revolution nach wie vor das letzte Ziel der Sowjetunion sei. Die offenen und getarnten Bundesgenossen und Schritt macher Moskaus sollten wissen, datz es zwischen der Sow jetunion und der Komintern in Wahrheit keinen Unter schied gebe. Was Polen als grötzten europäischen Nachbarstaat Sowjetrutzlands betrifft, so meint man in Warschau, kann und unverändert die gleiche bleibt. Polen ist mit den ver- und unverändert die gleiche bleibt. Prolen ist mit den ver brecherischen Methoden der Komintern vertraut, was bei spielsweise der polnische Justizminister Grabowski während der letzten Sitzungen im Haushaltsausschuß wieder erneut unterstrichen hat. Polen hat sich niemals Illusionen über die Ziele und Gründe der sowjetischen Politik gemacht. So weit sich die Komintern im Innern des Landes betätigte, hat man ihre Vertreter als Verbrecher verfolgt und be kämpft. Das wird auch weiterhin geschehen. Aus aller Welt. * Empfang des Diplomatische» Korps' beim Führer. Pkim Führer und Reichskanzler fand am Dienstag zu Listen des Diplomatischen Korps' eine Abendtafel statt, an mit ihren Damen sämtliche in Berlin beglaubigten Bot- Mfter, Gesandten und Geschäftsträger, die Reichsminister, Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile, die Staatssekre- der Reichsführer der Stabschef der SA., der 'Mpsführer des NSKK. und andere teilnahmen. ' Der Führer beglückwünscht Dr. Ley. Der Führer ""-d Reichskanzler hat Reichsorganisationsleiter Dr. Leh 48. Geburtstag telegraphisch seine herzlichsten Glück- Büsche ausgesprochen. » ' Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer und Wskanzler hat der Frau Katharina Langenbruch in ^hstldorf aus Anlaß der Vollendung ihres 100. Lebcns- "Hrcs ein Glückwunschschreiben zugehen lassen. ' Schwerin-Krosigk bei Staatspräsident Kallio. Im Erlauf seines Finnlandbesuches stattete der Reichsminister Finanzen, Graf Schwerin von Krosigk, in Begleitung des deutschen Gesandten von Blücher dem finnischen .^Msprasidenten Kallio und Feldmarschall von Manner- üüm Besuche ab. Der Reichsminister bezeichnete es als Mlichen Umstand, daß die deutsch-finnischen Wirtschasts- "Uehungen nicht von Hemmnissen beeinflußt seien, wie sie doch bei vielen anderen Ländern bestünden. " Der neue Botschafter der Vereinigten Staaten, Hugh Wilson, traf heute früh 8.43 Uhr mit dem Nord-Expreß 'ü Berlin ein. Zu seiner Begrüßung lvaren auf dem Bahn st!. Friedrichstraße erschienen: der Chef des Protokolls, gesandter von Bülow-Schwante, und der Referent für Amerika im Auslvärtigen Amte, Geheimrat Freytag, sowie sämtliche Herren der amerikanischen Botschaft unter Füh rung des Botschaftsrates Gilbert. * Am Steuer vom Herzschlag getroffen. — Vier Per sonen verletzt. In Zeitz erlitt am Montag in der Mittags stunde ein Kraftwagensahrer am Steuer plötzlich einen Herzschlag. Infolgedessen fuhr der Wagen auf den Führer- steig, riß dort vier Personen um und kam erst etwa 30 Meter abwärts auf der stark abschüssigen Straße an einem Baum zum Stehen. Der Lenker des Wagens, der Facharzt Dr. Lütjens, wurde sofort untersucht, und es stellte sich heraus, daß er tatsächlich einem Herzschlag erlegen ist. Er lvar schon furz nach Beginn der Fahrt nicht mehr Herr über das Steuer gewesen. Die vier Verletzten wurden in das Krankenhaus gebracht. Dort stellte sich erfreulicher weise heraus, daß sie mit leichteren Verletzungen davon- gekommen waren. Als ein besonderer Glücksumstand darf bezeichnet werden, daß Dr. Lütjens kurz vor der Einfahrt in die abschüssige Straße die Handbremse gezogen hatte, so daß sich verschiedene Straßenpassanten vor dem steuer losen Wagen in Sicherheit bringen konnten. * Bei der Gleisarbeit totgefahren. Auf dem Rangier- bahnhof des Leunawerkes wurde am Montag das Gefolg schaftsmitglied Robert Pietzsch aus Delitz an der Saale beim Gleisschmieren von einem Güterwagen überfahren und so schwer verletzt, daß der Tod nach kurzer Zeit ein trat. Pietzsch war verheiratet und hatte eine erwachsene Tochter. Für die Hinterbliebenen wird gesorgt werden. * Brandstifter am Werk. Aus Friedland (Böhmen) wird gemeldet: Durch ein mächtiges Schadenfeuer wurde die große massive Scheune des Landwirts Josef Scholz in Ringenhain vollkommen eingeäschert. Als man das Feuer in der vierten Morgenstunde bemerkte, konnte dem wüten den Element kein Einhalt mehr geboten werden. Lediglich 28j - (Nachdruck verboten.) Molkenband verbeugte sich leicht: „Sehr freundlich — was handelt es sich, bitte?" „Es haben sich durch einen Zufall so sonderbarer Art, üste sie manchmal bei uns Finanzleuten —". Er brach ab, schelte noch liebenswürdiger und begann angelegentlichst 'ü seiner Brieftasche zu suchen und fuhr dann fort: „Also °»rch Zufall haben sich drei Verbindlichkeiten, wenn ich so stSen kann, von Ihnen in meiner Hand zusammengefun- Und da dieselben heute" — er warf einen Blick auf drei Formulare in seiner Hand — „ja, heute fällig "üd, wird es Ihnen vielleicht angenehm sein, die An liegenheit gleich hier mit mir persönlich zu erledigen." . Molkenband unterbrach ihn mit d,r scheinbar sonder ten Frage: „Verzeihen Sie, ich habe Ihren Namen vor- ln nich, richtig verstanden — mit wem habe ich das Ver fugen —?" . . Erstaunt sah ihn sein Gegenüber an: „Mein Name? — vein von Quicksel. Baron Quicksel." Molkenband schloß sekundenlang die Augen und Murmelte: „Freund Hein!" - „Wie bitte?" fragte der andere überrascht mit zu- ^mmengezogenen Brauen. ... .'-Nichts! Nichts! Jedenfalls nichts von Bedeutung!" wldene Molkenband schon wieder ganz gefaßt. . „Ja, dann darf ich also wohl fortfahren", begann von Quicksel wieder mit seinem unangenehm liebens- Lächeln. „Ich habe hier zwei Wechsel und einen ^eck zusammen im Betrage von —" y., "Danke", unterbrach ihn Molkenband kurz, „ich bin Leider bin ich aber nicht in der Lage, diese in k werden Sie auch kai. n erwartet haben — » var auszuzahlen. Ich kann Ihnen als Deckung einzig "wen anbieten.' y,,"Dh -I" rief der andere in langgezogeneni Ton. !on schüttelte den Kopf. „Gott", fuhr er dann »-.'"schließlich hängt es davon ab, was für Papiere sie gu, sind siom ^"band schoß eine kühne Hoffnung durch den «lan» Ende lehnte der Mensch die Bifag-Aktien ab — " konnte verhandeln; Zeit gewonnen — alles ge wonnen! Der Optimismus seiner Spielernatur bekam wieder die Oberhand und er atmete schon ein wenig er leichtert auf. Wer Weitz, vielleicht konnte noch alles — Rasch entschlossen wandte er sich mit einem Schwung seines Drehsessels nach hinten, öffnete den Geldschrank, zog ein verschnürtes Päckchen Wertpapiere hervor und warf es auf ven Tisch. Interessiert beugte sich Herr von Quicksel über die Aktien. „Oh", rief er mit sützlichem Ton aus, „Bifag —! Nun, das sind ja gute Papiere. Etwas Besseres konnten Sie mir kaum anbieten." Molkenband warf ihm einen hatzerfüllten Blick zu. Nun durchschaute er das Spiel! Er biß die Zähne aufein ander und stieß gereizt hervor: „Bitte, sehen Sie die Stücke durch. Ich vermute, daß der Wert der Aktien nach dem gestrigen Börsenkurs der Totalsumme entsprechen wird." Seine Stimme wurde plötzlich fast drohend: „Und daß die Anzahl der Aktien auch Ihren Wünschen entspricht." Der Glatzköpfige blickte sein Gegenüber eine Weile ruhig an: „Warum so gereizt, Herr Molkenband, schließ lich" — und abermals erschien das widerliche Lächeln auf seinen Zügen — „schließlich ist es ja ein Entgegenkommen meinerseits, wenn ich Aktien, deren Werte bekanntlich schwankend sind, in Zahlung nehme." Bei den letzten Worten streckte er die Hand aus, um das Paket zu ergrei fen. Aber Molkenband schob das Päckchen zurück: „Bitte', sagte er, „Sie brauchen sie nicht zu nehmen. Ich verkaufe sie heute an der Börse und zahle Sie um 2 Uhr mittags bar aus.' Ueberlegen sah ihn Herr von Quicksel an; plötzlich veränderte sich sein Gesicht, und seine Stimme klang kühl und höhnisch: „Was gewinnen Sie dabei, Herr Molken band? Seien Sie sicher, ich würde an der Börse zur Stelle sein und das Paket doch in meine Hand bekommen.' Molkenband, der vor Erregung aufgesprungen war, setzte sich wieder in seinen Sessel. Seinen Gegner durch bohrend anblickend, fragte er langsam: „Wer ist Ihr Auf traggeber, Herr von Quicksel?" Ruhig hielt der andere diesen Blick aus, und schon wieder verbindlich lächelnd bemerkte er: „Welches Mißver ständnis! — Auftraggeber —I Was für Ausdrücke! Zufall, reiner Zufall, Lerehrtester!" Und plötzlich in ge macht vertraulichem Ton: „Sehen Sie, Herr Molkenband, mein Geschäft besteht eben darin, daß ich den Herren des Giro-Klubs ihre Forderungen gegen eine kleine Diskoni- vergütung in barem Geld? auszahle. Die Herren sind oft Reichstag für 20. Februar 13 Uhr einberufen. Berlin, 16. Februar. Der Präsident des Deutschen Reichstages, Eeneralfeldmarschall Göring, hat den Reichs tag auf Sonntag, den 2V. Februar 1938,13 Uhr, einberufen. Auf der Tagesordnung steht die Entgegennahme einer Er klärung der Reichsregierung. Ganz Deutschland hört den Führer! Eine Bekanntgabe von Dr. Goebbels. Berlin, 16, Februar. Reichsminister Dr. Goeb bels gibt bekannt: Am 2V. Februar mittags 13 Uhr spricht der Führer zum deutschen Reichstag und damit zum deutschen Volk und zur Welt. Alle Deutschen werden während der Rede des Führers am Lautsprecher versammelt sein. Wer zu Hause nicht die Möglichkeit hat. die Uebertragung der Rede des Führers zu hören, dem wird in Säle» und Gaststätten dazu Gelegenheit gegeben. Die Gau- und Kreispropaganda leitungen der NSDAP, haben hiersür alle Vorbereitungen getroffen. einige Wagen, landwirtschaftliche Maschinen usw., die in dem Gebäude untergebracht waren, konnten geborgen wer den. Andere Geräte und auch einige Schweine sielen den Flammen zum Opfer. Man vermutet Brandstiftung. * Vier Skiläuferinnen von einer Staublawine getötet. Bei Samnaun im Kanton Graubünden ging am Dienstag- mittag eine Staublawine nieder. Dabei kamen vier Ski läuferinnen, drei Schweizerinnen und eine Engländerin, ums Leben. * Großfeuer in einem Südtiroler Dorf. In einer zur Gemeinde Waidbruck in Südtirol gehörenden Ortschaft ver nichtete ein Großfeuer in der Nacht zum 15. Februar die Kirche mit dem Turm, das Pfarrhaus und drei Bauern häuser. Der Brand scheint seinen Ausgang in der Sakristei zu haben. Zwei weitere Häuser, auf die der Brand bereits übergegriffen hatte, konnten durch die tatkräftige Arbeit der Feuerwehr und der Dorfbewohner gerettet werden. * Belgische Studenten protestierten gegen ein Gott losenstück. Mehrere hundert Studenten versuchten am Mon tagabend das ElLardo-Theater in Antwerpen zn stürmen, in dem ein Stück mit Gottlosigkeitstendenz aufgeführt werden sollte. Dabei kam es zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei. Die Studenten, die teilweise mit Knüppeln bewaffnet waren, drangen mehrmals gegen die Polizei vor, die ihrerseits von der blanken Waffe Gebrauch machte und sogar einen Warnungsschuß abgab. Mehrere Personen, darunter ein Polizist, wurden verletzt. Erst kurz vor Mit ternacht zerstreuten sich die Studenten, die zum großen Teil aus Löwen gekommen waren. * Direktor der belgischen Staatsdruckerei verhaftet. Der Direktor der belgischen Staatsdruckerei, Buytaert, ist am Dienstag verhaftet worden. Er wird beschuldigt, er hebliche Bestechungsgelder von Lieferfirmen erhalten zu haben. Beim ersten Verhör hat er bereits zugegeben, in den letzten drei Jahren „Kommissionen" in Höhe von rund 60000 Franks bekommen zu haben. Mehrere Lieferanten sind ebenfalls verhaftet worden. * Im Zeichen der Volksfront: Neue Brotpreiserhöhung in Bordeaux. In Bordeaux wird mit Wirkung vom 15. Februar der Preis für ein Kilogramm Brot erneut erhöht, und zwar auf 2,75 Franks. * Aufdeckung einer neue» kommunistischen Geheim organisation in Lettland. Wie die Rigaer Blätter melden, ist -es den lettischen Polizeibehörden wiederum gelungen, eine kommunistische Geheimorganisation aufzudecken, die in Nordlettland, im Gebiet von Wvlmar, besonders unter der Jugend bolschewistische Hetzschriften zu verbreiten suchte und Geldmittel für illegale Zwecke sammelte. Bei Haus suchungen wurde umfangreiches Agitativnsmaterial gefun den, desgleichen ein Geheimschlüssel für den Schriftwechsel mit den Moskauer Zentralstellen. Im ganzen wurden 14 Kommunisten verhaftet. Ausländer, die vielleicht am nächsten Tag wieder ab reisen nun, und da bin ich dann zur Stelle und helfe den Herren aus der Verlegenheit, wobei ich natürlich, wie gesagt, eine Kleinigkeit verdiene. Größere Institute Pflegen dann gewöhnlich wiederum mir die Forderungen abzu kaufen. — Wenn ich bei Ihnen einen anderen Weg ein schlug, Herr Molkenband, so geschah vas nur aus beson derer Wertschätzung Ihrer Person." Der Baron deutete eine kleine Verbeugung gegen Molkenband an. Der warf sich in seinen Sessel zurück, stützte den Kopf in die Hand — sein Gesicht sah plötzlich alt und verfallen aus — und sagte mit kaum verständlicher Stimme: „Also zählen Sie bitte —!" Mit ungeheurer Fertigkeit, den Zeigefinger immer an einem Schwämmchen netzend, zählte Herr von Quicksel die Aktien in routinierter Schnelligkeit durch. Dann hob er den Kopf und sagte: „Danke — es stimmt!" Gleichzeitig schob er das Pakei in seine Aktentasche und überreichte Hans Molkenband die Wechsel und den Scheck. Eine sehr höfliche, tiefe Verbeugung, wozu er wieder sein liebenswürdiges Lächeln aufsetzte, ohne sich von Molkenbands höhnischem Kopfnicken beirren zu lassen — und der Herr von Quicksel verschwand. Eine Weile saß Hans Molkenband regungslos mit geschlossenen Augen, beide Arme auf den Seitenlehnen seines Sessels. Sein Mund stand halb offen, dann blickte er verstört um sich, atmete einmal tief auf. Es klang wie unterdrücktes Seufzen. Er öffnete die linke Schublade seines Schreibtisches, holte das Morphium hervor. Dann nahm er das Fläschchen und zerschlug es an der Schreib tischkante. Das würde er nun nicht mehr brauchen, er wußte ein wirksameres Beruhigungsmittel. Der rechten Schublade entnahm er einen zierlichen Browning. Den ließ er in die Hosentasche gleiten und erhob sich. Er ging zu dem auf einem Nebentisch stehenden Zigarrenkistchen, wählte sorgfältig eine Zigarre aus, schnitt die Spitze ab, zündete sie an, legte sie noch einmal ab, um den Mantel anzuziehen, und schritt dann, ohne die Grüße seiner An gestellten zu erwidern, durch den Schalterraum binaus auf die Straße. * * * „Na, Papa, wie weit bist du denn?" fragte Fritz Kobbe und blickte dabei der sich entfernenden Sekretärin unverschämt musternd nach. (Fortsetzung folgt.»
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