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Ottendorfer Zeitung LokalanZeiger und AnZeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg, Trscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 Kl einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugs preises. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 5 tAe. Alles weitere üb« Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreisliste H Anzeigen-Armahme bis 10 Ur vor« mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher AuzeigenwmoHme wird keine Gewähr für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeinde-Behörde zu Ottendorf-Okrilla und des FinanKroM» za NWevnrg. Hauptschriftleitung: Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla Vertreter: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla Verantwortlich für Anzeigen u. Bilder: Hermamr Rühle, Ottendorf-OKrÄla Postscheckkonto: Leipzig 29148. Druck und Verlag: Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ottendorf-Okrilla 138. 37. Jahrgang Nummer 20 Donnerstag, den 17. Februar 1938 DA.: I.265 Fernruf: 231 Amtlicher Teil Hauptkörung 1938. Die Hauptkörung der gekörten und nicht gekörten deck- sähigen Zuchtbullen und Eber findet in den Monaten März bis Juni 1938 statt. Die Halter der körpflichtigen Vater tiere werden ersucht, diese Tiere bis 21. Februar 1938 im Rathause — Verwaltungszimmer — anzumelden. Httendorf-Hkrtlka, am 14. Februar 1938. Der Bürgermeister. Am den SMernMiWchL des Arbeitsdienste; Tagung der Schulleiter des Reichsarbeitsdienstes in Dresden Der Reichsarbeitsdicnst hat in den Jahren seiner Tätigkeit zahlreiche und wertvolle Erfahrungen gesam melt, die nun auch auf das Schulwesen des Reichsarbeits dienstes, dem die Ausbildung des Führernachwuchses obliegt, angewendet werden sollen. Darüber hinaus er schien es wichtig, eine enge Verbindung zwischen den Schulleitern und den einzelnen Aemtern der Reichslei tung des Arbeitsdienstes herzustellen. Diesem Zweck dient eine Tagung der Schulleiter des Neichsarbeitsdien- ftes, die jetzt in-Dresden begann. An ihr nehmen von der Reichsleitung der Leiter der Schulen und Inspekteur für das Erziehungs- und Ausbildungswesen im RAD., Generalarbeitsführer Dr. Decker, der Ches des Erziehungs- UNd Ausbildungsamtes, Oberstarbeitsführer Beelitz, mit seinen Abteilungsleitern, der Leiter der Truppführerschu len, Oberstarbeitsführer Scharf und die Leiter der Ncichs- fchulen, der sechs Bezirks- und sechs Feldmeisterschulen sowie der neunzehn Truppführerschulen teil. Generalarbeitsführer Dr. Decker betonte in einer Eröffnungsansprache, daß es gelungen sei, beim Aufbau des Reichsarbeitsdienstes in kürzester Zeit nicht nur zahl reiche neue Schulen zu errichten, sondern ihnen auch ein einheitliches Gesicht zu geben als Diener am Werk des Neichsarbeitsdienstes. Grundlage der Arbeit der Schul- Ater müsse weiter die Kameradschaft auf Gedeih und Verderb sein. Die Schulen des Reichsarbeitsdienstes verbinde eine große Gemeinschaft des Willens und der Stolz, dem Reichsarbeitsführer an wichtigster Stelle die nen zu dürfen. Es schlossen sich eingehende Besprechungen aller Fra gen des Schulwesens an, wobei die Leiter der Truppfüh lerschulen besonders in der Bezirksschulc Wachwitz sich Wlammenfanden. Im Verlauf der Tagung werden auch oie Inspekteure der Reichsleitung, Generalarbeitsführer Freiherr Loeffclholz von Colberg, Tholens und Dr. Schmeidler sprechen. Der ReichsarhettsW^r in Drohen Der Neichsarbeitssührer Konstantin Hierl ist am Mitt wochabend in Dresden eingetroffen, um au der Tagung der Schulleiter des Reichsarbeitsdienstes teilzunehmen. Wichtige Fragen der Lan^m^Maft Tagung der Kreisbauernführer Am 1. Januar 1938 ist die neue Reichsumlegungs- vrdnung in Kraft getreten. Damit sind die Vorausset zungen gegeben, zersplitterten oder unwirtschaftlich gc- iormten Besitz umzulegeu und eine zweckmäßigere und verbilligtere Bewirtschaftung zu gewährleisten. Durch vw Zusammenlegung läßt sich eine durchschnittliche Er- ftagssteigerung von 15 v H. und in Sachsen durch Weg- wll von Feldrainen, Wegen usw. eine Landgewinnung von etwa 5000 Hektar erreichen. Kleine Wirtschaften kön nen zu Erbhöfen gemacht werden. . Diese für die Landwirtschaft außerordentlich segens reiche Maßnahme stand ebenso wie die jetzt vor der Avhjahrsbestellung wieder brennend gewordene Land- urveiterftage im Mittelpunkt der Fragen, die in Gegenwart von Landesbanernführer Körner, von Vertre- wrn des Reichsarbeitsdienstes und des Landesarbeits- ^""es Sachsen aus der Tagung der Kreisbauernsührer vehandelt wurden. b , Zu bemerken ist aus dem Verlauf der Tagung weiter, infolge der Umstellung im landwirtschaftlichen Fach- iMwesen die Landwirtschaftsschulen Sachsens Ostern mA 1939 keine Schüler aufnehmen, da vom 1. April -gA ?n die Schüler erst zwei Jahre die landwirtschaftliche ^sBsschule besuchen, ehe sic m die landwirtschaftlichen j,, wchnlen einlrelcn können. — Wertvolle Filme, die ver Gaufilmstellc gezeigt wurden und landwirtschaft- Fragen behandeln, sollen demnächst auch auf dem »noe vorgeführt werden. WMUrllllN KM« M Der frühere sowjetrussische Geschäftsträger in Bukarest, Budenko, der vor einiger Zeit überraschend verschwunden war und von dem allgemein angenommen wurde, daß er mit den üblichen Methoden der GPU nach Sowjetrußland verschleppt und ermordet worden sei, ist in Wirklichkeit aus Rumänien nach Italien geflohen, um dem Zugriff Moskaus zu entgehen. EesöWte StaWtten in der WettausMmg Ergänzend sagt Budenko in dem Interview mit dem „Giornale d'Jtalia", das immer grausamere uud unru higere Leben in Sowjetrußland habe in ihm den Wunsch nach einer Flucht wachgerufen. Da er jedoch Sowjetruß land in seiner Eigenschaft als Literat niemals hätte ver lassen können, habe er sich auf die diplomatische Laufbahn vorbereitet. „Als ich die Diplomatenschule verließ, wurde mir als erster Posten eine Stelle im Sowjetrussischen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung anvertraul. Der Kontakt mit der Kultur der europäischen Völker war für mich eine Offenbarung. Ich habe sestgestellt, das? alle im sowjetrufsischcn Pavillon ausgestellten Statistiken über „die großen kommunistischen Verwirklichungen" Fäl schungen waren, die in keiner Weise die tatsächliche Lage in Sowjetrußland wiedcrgeben. Ich habe den großen Abgrund ermessen, der die Welt der Kultur und der Le benden vom Lande der Barbarei und der Unwirklichkeit scheidet, zu dem Sowjetrußland geworden ist. Diese tiefen Eindrücke, die mein Denken und Fühlen völlig gewandelt haben, haben sich noch auf meinen Reisen in Polen, Deutschland und Belgien gewaltig gesteigert. Von Paris bin ich nach Moskau berufen worden, um als Geschäftsträger der sowjetrussischen Gesandtschaft in Bukarest vorbereitet zu werden für den Fall, daß der Gesandte Ostrowski die rumänische Hauptstadt verlassen würde. In Rumänien habe ich festgestellt, daß das Land, das in Sowjetrußland als „das verfluchte Land des Fa schismus" bezeichnet wird, ruhiger, besser und zufriedener lebte als das sowjetrufsische „Paradies". Die Sowjets erneut vlotzgesteM Die Nachricht von Budenkos Eintreffen in Rom hat in Bukarester politischen Kreisen größtes Aufsehen erregt. Es ist eine amtliche Erklärung erschienen, nach der Bu denko auf dem Gebiet Rumäniens nach den gerichtlichen Untersuchungen keinem Anschlag zum Opfer fiel. Aus gutunterrichteter Quelle verlautet hierzu, daß die rumänischen amtlichen Stellen in den letzten Tagen mit der Prüfung eines Briefes beschäftigt waren, den Budenko vor etwa acht Tagen aus Budapest an den da maligen Außenminister Micescu gerichtet hat, um ihm von seiner Flucht Kenntnis zu geben. Die Schriftsachver ständigen haben ihn als einwandfrei echt anerkannt. Damit ist eine Lügenkampagne zufammengebrochen, die in Rumänien von der Sowjetgesandtschaft und ihrem Anhang planmäßig betrieben wurde, um die Atmosphäre zu vergiften. Bis in die letzten Tage haben diese Kreise sich nicht gescheut, das Märchen zu verbreiten, Budenko fei von einer „saschistischen Organisation" verschleppt oder gar getötet worden. Auch die unverschämte sowjetrussische Protestnote an die rumänische Regierung hat, wie erin nerlich, glauben machen wollen, daß ausländische Hände am Werke gewesen seien. Diese nur allzu deutliche An spielung hat nunmehr durch die amtliche rumänische Er klärung die verdiente Zurückweisung gefunden. Die sow jetrussischen Hetzer haben sich nicht nur unsterblich bla miert, sondern es ist zugleich auch erwiesen, was die Sowjetdiplomaten vom Moskauer Terror halten, dem sie — im Gegensatz zum russischen Volk, das diesem Regiment ausgesetzt bleibt — zu entrinnen suchen, wo es nur immer geht. Neue Flüchtlinge aus dem „Wradies" Im Kreise Worro in Südost-Estland landete ein söw- jetrussisches zweisitziges Flugzeug. Die beiden Insassen, ein 24jähriger Oberleutnant und ein LOjähriger Leutnant, erklärten, ihre Eltern seien als „Schädlinge" nach dem Ural verschickt worden und sic selbst hätten befürchtet, der augenblicklich im Gang befindlichen „Säuberunasaktion" innerhalb der sowjetrussischen Luftwaffe zum Opfer zu fallen. Sie hofften, als politische Flüchtlinge nicht ausge- liesert zu werden, um so mehr, als zwischen Estland und Sowjetrußland kein Auslieserungsvertrag bestehe. — Am Mittwoch sind die beiden Offiziere zu einem eingehenden Verhör nach Dorpat gebracht worden. Rummien; limMe MeupoM Erklärung des Außenministers Der vorläufige Außenminister Tatarescu gab vor der Presse eine Erklärung ab. in d->r er zunächst die Ab sicht der innervoUüjchen Euüvaununa betonw. Die neue »MW »gell Knill MW Regierung werde Verfassungsresormen durchfuhren, den Frieden aufrechterhalten und für Unversehrtheit der Gren zen eintreten. Im Hinblick auf die Außenpolitik betonte Tatarescu u. a., daß die Verträge und Bündnisse geachtet sowie die freundschaftlichen Beziehungen zu allen Nationen ohne Ausnahme ausgenommen würden. Die Bande zwischen Rumänien und den anderen Mitgliedstaaten der Kleinen Entente sowie der Balkan-Entente würden fester geknüpft. Neben der Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu den westlichen Demokratien sowie zu Großbritannien werde Rumänien auch weiterhin seine freundschaftliche Entwick lung zu Deutschland immer zufriedener gestalten. Gandhi warnt Lage in Indien sehr ernst? Gandhi gab dem Reuter-Vertreter in Haripur eine Erklärung zu der bedrohlichen Situation, die in Indien plötzlich durch die Frage der Freilassung politischer Ge fangener entstanden ist. Es habe sich, so sagte Gandhi, eine Krise entwickelt, deren Folgen niemand Voraussagen könne. Die Aktion des Geueralgouvcrneurs bestürze ihn und rege in ihm den Verdacht, daß die britischen Behörden der Kongreßmitglieder allgemein überdrüssig seien. Er hoffe dringlichst, daß es dem Generalgouverneur noch mög lich sein werde, seine Schritte rückgängig zu machen. — Bei feinem formellen Rücktritt vom Posten des Kongreß präsidenten verwies auch Pandit Nehru auf den Ernst der Lage. Man müsse den Tornister bereit halten und auf sofortigen Abruf zum Marschieren bereit sein. Besunnms — Berufung Notwendigkeit und Ausrichtung der Volksbildungsarbeit Kunst ist Kampf um das Ewigs in denen irdischen Dingen. Hermann .Claudius. Hochzeiten eines Volkes äußern sich nicht nur im Ma teriellen, sie werden mehr noch deutlich in der Kraft, mit der die kulturellen Güter erhalten und durch neue Schöp fungen gemehrt werden. Dazu gehört nicht minder, die Kunst dem Volk — und allen Schichten des Volkes! — nahezubringen und ihm den Blick zu weiten für die gro ßen Leistungen unserer Vorderen wie der Gegenwart. Diesem großen Ziel dient die Volksbildungsarbeit, die sich auf die Betreuung und Förderung der bestehenden sowie die Einrichtung neuer Volksbildungsstätten und ähnlicher Einrichtungen sowie auch die Einrichtung und Durchführung von Vortragsreihen, Volksbildungskursen, Arbeitsgemeinschaften, sowie Volksbildungsabenden in den Betrieben, in der Stadt und auf dem Lande erstreckt. Sie wird in Sachsen von der Landesstelle Deutsches Volks bildungswerk Sachsen geleitet, deren Sitz sich in der Gaudienststelle der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude, Dresden-A. 1, Platz der SA. 14, befindet. Im Deutschen Volksbildungswerk arbeiten in Sachsen das Ministerium für Volksbildung einerseits und andererseits die Deutsche Arbeitsfront sowie die RS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" eng zusammen. Mitträger können in den ein zelnen Kreisen auch die Gemeinden sein, sofern sie sich finanziell an der Durchführung der Volksbildungsarbeit beteiligen. Durch eine Anordnung des Gauleiters hat das Deutsche Volksbildungswerk den gesamten Vortragsdienst im Heimatwerk Sachsen übernommen, und führt damit allein und für sämtliche Gliederungen und angeschlosseneu Verbünde der Partei Vorträge volksbildender Art durch. Darüber hinaus arbeiten der Neichsbund für Leibes übungen, der Reichskriegerbund (Kyffhäuser), der Deutsche Sängerbund und der Reichsbund der Kleingärtner mit vem Deutschen Volksbildungswerk zusammen. Eine solche Zusammenarbeit besteht weiter seit längerer Zeit mit dem Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der Deutschen Arbeitsfront, mit dem Reichsverband der Ge mischten Chöre Deutschlands e. V., dec Reichsmusikkammer, and seit neuerer Zeit mit der Reichsmusikkammer, Landes leitung Sachsen, sowie mit den Vortragsvereinen. Dar über hinaus wurden die Volksbildungsftätten vom Gau schulungsamt mit der Durchführung der Parole-Abende beauftragt. Das Deutsche Volksbildungswerk will nicht eine neue neben den schon bestehenden Organisationen sein, sondern bezweckt die Zusammenfassung aller volksbildnerischen Arbeit unter einheitlicher Ausrichtung im Sinne natio nalsozialistischer Weltanschauung. * Das Deutsche Volksbildungswerk hat in jedem Kreis eine Geschäftsstelle.