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Ottendorfer Zeitung : 18.01.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-193801184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19380118
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19380118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Bestände der Gemeinde Ottendorf-Okrilla
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-01
- Tag 1938-01-18
-
Monat
1938-01
-
Jahr
1938
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 18.01.1938
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llen jugoslswisoke Tlsslskesuvk. VMHW sllMWk AWM Berlin, 16. Januar. Der Staatsbesuch des jugosla- l wischen Ministerpräsidenten und Außenministers Dr. Stojadinowitsch, hat mit einer Reihe bedeutsamer Ereignisse seinen Fortgang genommen. Nachdem Stoja dinowitsch am Sonnabendnachmittag den neuen Flughafen Tempelhof wie das Reichsluftfahrtministerium besichtigt hatte und die Reichsminister v. Neurath und Gö ring mit dem jugoslawischen East Besuche gewechselt hatten, fand am Abend eine festliche Veranstaltung im „Hause des Reichspräsidenten statt. Der Reichsaußenmini ster und Dr. Stojadinowitsch betonten hierbei in ihren Trinksprüchen die Herzlichkeit der Beziehungen Berlin- Belgrad. Am Sonntag folgte der jugoslawische Minister präsident einer Einladung des Generalobersten Göring nach Karinhall, bei der die persönliche Freundschaft, die die beiden Staatsmänner verbindet, besonders zum Aus druck kam. An der Abendtafel, die der Reichsaußenminister und Freifrau von Neurath am Sonnabend zu Ehren des jugo slawischen MinisterPräsidenten sowie dessen Frau veran stalteten, nahmen die Begleiter des Gastes, der jugosla wische Gesandte und Frau Cincar-Markowitsch sowie die Mitglieder der Gesandtschaft mit ihren Damen teil. Von deutscher Seite waren Mitglieder der Reichsregierung, der Partei und der Wehrmacht erschienen. Freiherr von Neurath. Der Reichsminister des Auswärtigen begrüßte seinen Gast mit einer Ansprache, in der er u. a. sagte: Ihr Besuch, Herr Ministerpräsident, ist uns ein leben diger Beweis dafür, daß Sie und die von Ihnen geleitete Regierung unsere Auffassung von der festen Grundlage unserer Beziehungen teilen und daß Sie in der Vertie- sung unseres Freundschaftsverhältnisses ein natürliches Ziel Ihrer Politik erblicken. Mit Recht können unsere beiden Völker erwarten, daß die politische, wirtschaftliche und kulturelle Freundschaft, die zwischen uns besteht, vom Ausland immer mehr als das gewürdigt wird, was sie ist, nämlich als ein wesentlicher Beitrag zur internationalen Entspannung und Befriedung, eine Freundschaft niemand zu lieb und niemand zu leid, mit keiner Spitze gegen Dritte, eine Freundschaft, welche alle diejenigen begrüßen müssen, denen die Ruhe in Europa am Herzen liegt. Frei und ungehindert fühlen sich daher auch unsere beiden Länder in der Wahl und Pflege anderweitiger freundschaftlicher Verbindungen. Solche Beziehungen, die jeder der beiden Partner gegenüber dritten Ländern pflegt, können dem anderen vielleicht eines Tages nützlich sein, werden aber, davon bin ich überzeugt, niemals dahin führen, die deutsch-jugoslawische Freundschaft zu belasten. Wenn Ihre mannigfachen Pflichten als Ministerpräsi dent Ihres Landes es Ihnen zu unserem Bedauern auch nicht erlauben, längere Zeit in unserem Lande zu ver weilen, so hoffe ich doch, daß Sie bei Ihrem Aufenthalt ein lebendiges Bild des deutschen Aufbauwillens erhalten und den Eindruck mit nach Hause nehmen, daß das deutsche Volk in der Hand seines Führers und Reichskanzlers nur das eine Ziel vor Augen hat, unter Wahrung seiner natür lichen Rechte durch unermüdliche Arbeit einer gesicherten Zukunft in einem friedlichen Europa entgegenzugehen. Das jugoslawische Volk hat, getreu dem Vermächtnis seines großen Königs, den gleichen Weg des Aufstiegs zu einer glücklichen, friedlichen Zukunft eingeschlagen, einen Weg, auf dem es unsere wärmsten Wünsche begleiten.." Ministerpräsident Stojadinowitsch gab in seiner erwidernden Ansprache zunächst seiner Freude Ausdruck, „aus nächster Nähe ein Land kennenzu lernen, welches unter der Leitung seines großen Führers den Weg der Ordnung und der Arbeit, des Fortschrittes und des Friedens geht", und fuhr dann fort: „Als ich im Juni vergangenen Jahres die Ehre hatte, Eure Exzellenz in der Hauptstadt Jugoslawiens begrüßen zu dürfen, habe ich in meiner Rede klar die maßgebenden Grundsätze, auf denen die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Jugoslawien beruhen soll, dargelegt. In dieser Hinsicht hat sich weder etwas geändert, noch bedarf es einer Aenderung. Es ist unser aufrichtigster Wunsch, auf dieser Grundlage unsere Zusammenarbeit — vortei- haft für beide Länder und entschieden friedliebend gegen über den anderen Völkern — sowohl auf wirtschaftlichem, als auch auf politischem und kulturellem Gebiete noch wei ter zu verfolgen und noch mehr auszubauen. Heute ist es jedem klar, daß die Politik des König reiches Jugoslawien als Hauptziel den Frieden hat. Der Friede ist für uns das höchste und kostbarste Gut, da er uns alle anderen Güter gewährleistet. Jedoch dars der Friede nach unserer Auffassung kein abstrakter Begriff bleiben, sondern er soll der Gegenstand einer ständigen und wachen Tätigkeit, die nicht nur die Wahrung der eigenen, sondern auch das Verständnis und die Beachtung fremder Inter essen fordert, sein. Durch solche Grundsätze läßt sich die Königliche Regierung, an deren Spitze zu stehen, ich die Ehre habe, in allen ihren außenpolitischen Handlungen leiten. Von solchen Auffassungen sind auch unsere Beziehun gen zu der Regierung des Deutschen Reiches, welche bei jeder Gelegenheit ein breites und richtiges Verständnis für unsre Interessen gezeigt hat, beseelt. Mit Recht können wir also der weiteren Entwicklung der freundschaftlichen Be ziehungen zwischen der Regierung des Deutschen Reiches und der Regierung des Königreiches Jugoslawien mit vollem Vertrauen entgegensehen. Indem wir mit Hingabe daran arbeiten, sind wir überzeugt, an einem Werke zu schaffen, das zweifellos nicht nur zum Wohle unserer beiden Länder, sondern auch von Nutzen für den allgemeinen Frieden und die Ordnung in diesem Teile Europas sein wird. Längere politische Aussprache. Im Laufe des Sonnabends hatte Stojadinowitsch den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, zu einer längeren politischen Aussprache ausgesucht. Frei herr von Neurath und Ministerpräsident Generaloberst Göring statteten am Abend in Begleitung des Chefs des Protokolls, Gesandten von Bülow-Schwante, dem jugo slawischen Ministerpräsidenten gemeinsam einen längeren Gegenbesuch ab. * Ministerpräsident Stojadinowitsch,besucht »Karinhall und die Schorfheide. Berlin, 16. Januar. Am Sonntagvormittag folgte der jugoslawische Ministerpräsident Dr. Stojadinowitsch mit seiner Gattin, den Herren seiner Begleitung und dem Königlich-jugoslawischen Gesandten in Berlin, Cincar- Markowitsch einer Einladung des Ministerpräsidenten Generalobersten Göring nach Karinhall. Der Hausherr brachte dabei auf seinen hohen Gast einen Trinkspruch aus, in dem es u. a. heißt: Sie kommen hierher nicht nur als der Ministerpräsident Ihres schönen Landes und als der verantwortliche Leiter der Staats geschäfte einer befreundeten Nation, Sie kommen zu mir, wie ich mit Stolz sagen darf, als Freund zu einem Freunde. Uns beide verbindet echte Kameradschaft, die wir heute in unseren Gesprächen wieder erneuern konnten. Uns trennen keine politischen, wirtschaftlichen, kultu rellen und territorialen Gegensätze. Die Interessen unserer Völker ergänzen sich vielmehr in durchaus glücklicher Art. Daß diese Freundschaft zwischen unseren Völkern sich weiterhin vertiefen möge, ist mein heißer Wunsch und Wille. Wenn auch nicht ressortmäßig veranlaßt, so habe ich doch im Auftrage des Führers aus der Kenntnis Ihres Landes und aus besonderer Hochachtung für Ihr tapferes Volk es mir zur Aufgabe gemacht, mit an diesen freund ¬ schaftlichen Beziehungen zu arbeiten. Diese Arbeit, Ex zellenz, ist mir zur Herzenssache geworden. Deshalb gelten alle unsere Wünsche dem Gedeihen Jugoslawiens, seiner Stärke und seinem großen Ansehen. Ich erhebe mein Elas und trinke auf das Wohl Seiner Majestät König Peter II., Seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Paul und auf das persönliche Wohlergeben Eurer Exzellenz und Ihrer hochverehrten Frau Ge mahlin." Ministerpräsident Dr. Stojadinowitsch antwortete u. a.: Wenn man Ihre Worte in meinem Lande hört, so ist die breiteste Schicht unserer Bevölkerung überzeugt, daß durch Sie, Herr Ministerpräsident, die Seele eines ganzen Volkes zu uns spricht. In diesem Sinne bin ich stolz darauf, unsere persönliche, echte Kamerad schaft heute erneut zu führen. Wenn ich an eine immer engere Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reiche als Staatsmann glaube, so fühle ich als Mensch die Berechtigung dazu, weil ich weiß, wie oft mein Volk mit dem Ihrigen schicksalsverbunden war. Mein Besuch im neuen Deutschland knüpft nicht nur an das Gefühl der Bewunderung für das deutsche Volk in der Vergangenheit. Dieses Gefühl der Bewunderung hat sich noch verstärkt beim näheren Kennenlernen des grandiosen Aufbaues, den das neue Deutschland Adolf Hitlers erfahren hat. Exzel lenz, es ist mein heißer Wunsch und Wille, daß die Freundschaft zwischen Deutschland und Jugoslawien sich weiterhin vertiefen möge. Wir rech nen es uns als Ehre an, daß gerade Sie, Herr Minister präsident, im Auftrage des Führers an diesen freundschaft lichen Beziehungen Mitarbeiten. Nach dem Frühstück führte der Hausherr in seiner char manten und humorvollen Art die Gäste durch den Waldhof Karinhall, um sie mit diesem der Landschaft entwachsenen und bis in die letzten Einzelheiten nach seinen Angaben geschaffenen Hause bekanntzumachen. So dehnte sich der Besuch der hohen Gäste länger aus, als ursprünglich ge plant war. Mit herzlichen Worten des Dankes nahmen sie schon bei sinkendem Tageslicht Abschied von diesem einzig artigen Hause in einzigartiger Umgebung und seinem genialen Schöpfer, um auf der Rückfahrt noch einmal von der tiefen Schönheit dieses herrlichen Fleckchens Erde um fangen zu werden. Orkan wütet über England. London, 16. Januar. Ganz England wurde während des Wochenendes von einem orkanartigen Sturm heim- gesucht. Besonders aus den Küstenstädten häufen sich die Nachrichten über Schäden und Verkehrsstörungen. So wird aus Wales berichtet, daß der Sturm in Aberystwyth ein Haus hinwegfegte. Die Eigentümerin, eine 80jährige Frau, wurde mit ihren beiden Töchtern von den Sturzfluten mitgerissen. Eine Rettungsmannschaft konnte die Greisin schließlich noch lebend bergen, während die Töchter nicht mehr gesehen wurden. Die Promenade von Aberystwyth wurde zum Teil völlig zerstört. Boote und Strandhütten wurden hier wie auch in anderen Küstenstädten von den Fluten fortgespült. Schiffe der britischen Heimatflotte wurden ebenfalls schwer betroffen. Bei dem zeitweise mit einer Geschwindig keit bis zu 120 Stundenkilometer wütenden Sturm konnte die erste Mininräumflottille, die von der Insel Wight kam, in den Wellen nur eine Höchstgeschwindigkeit von drei Knoten erzielen. Eine Sturzwelle schwemmte acht Mann der Besatzung des Küstendampfers „Suffolk" und einen Fahrgast fort. Der Kapitän des Schiffes und der Erste Offizier sind ertrunken, während die übrigen gerettet wer den konnten. Ein Besatzungsmitglied wurde schwer verletzt. Dampfer überfällig. London, 17. Januar. Der orkanartige Sturm, der seit Freitag nacht über England hinweggeht und an den Kü sten den ganzen Schiffsverkehr lahmlegt, hat am Sonntag nicht weniger als zehn Menschenleben gefordert. Eine große Zahl von Schiffen ist in Seenot geraten. Größte Be sorgnis empfindet man zum überfälligen 1500-Tonnen- Dampfer „Glaurhyd", der mit 25 Mann an Bord von Newport in See gegangen war und am Sonntag früh in Irland bei Manchester erwartet wurde. Man nimmt an, daß das Schiff in dem hohen Seegang untergegangen und die gesamte Besatzung ertrunken ist. 2« nvdiLdi vo-x osivzl.0 mci-liek. i Nachdruck verboten.) Ohne sich umzuwenden, zuckte die Frau nur verächtlich mit der Schulter und ging in das andere Zimmer hinüber, wo die Gäste sich zu verabschieden begannen. Der alte Kobbe war als einer der ersten bereits gegangen, und man hörte ihn unten, wie es seine Gewohnheit war, durch dringend nach seinem Chauffeur pfeifen. An den die Treppe hinabschreitenden Gästen vorbei sprang Fritz Kobbe, eilig grüßend, die Stufen hinunter und wollte durch den Vorgarten hindurch auf die Straße. „Hallo, Fritz, fährst du nicht mit mir?" rief ihm sein Vater zu. Unwillig blieb der Jüngere stehen und erwiderte kühl: „Nein!" „Wohin gehst du denn noch?" „Das ist doch meine Sache! Ich frage dich ja auch nicht nach deinen Wegen." Der Alte blickte verblüfft über den frechen Ton auf: „Erlaube mal, das ist doch ein Unterschied —" „Wieso? Weil du der Herr Papa bist? In den letzten Jahren hast du dich sehr verändert, hoffentlich hat das nicht mit deinem Herzknacks zu tun, alter Herr. Du wirst wunderlich. Du mußt dich schonen, sonst wirst du nicht mehr viel älter." „Immerhin nimmst du von diesem wunderlichen, Herz kranken Alten das Geld, du Lausejunge", und wütend schmetterte er die Wagentür zu, sank dann in eine Ecke und brüllte mühsam durchs Sprachrohr: „Vorwärts, nach Hause!" Die Hand ans Herz gepreßt, mit bläulichen Lippen, fuhr der reiche Willi Kobbe seiner Wohnung zu. * In der Villa Heuser eilten die Mädchen durch die Räume, verlöschten die Lichter, öffneten die Fenster. Nur im weißen Musiksalon brannte über dem Flügel noch die Lampe. Als Johanna, die den Mädchen noch einige Weisungen gegeben hatte, hereinkam, fand sie ihren Mann, vor dem Flügel sitzend, in den Noten blättern. Sie trat heran und legte zärtlich den Arm um seine Schulter: „Siehst du, Walter, es ist heute sehr schön gegangen.' „Ja, Hanna, du hast aber auch herrlich gespielt. An manchen Stellen war ich von der Tiefe deines Ausdrucks wirklich überrascht. Weißt du, woran ich immer denken mußte?" Er lehnte sich zurück und nahm zart ihre Hand, die immer noch auf seiner Schulter lag. „Ich habe mir die Sonate eben noch einmal durchgelesen. Wenn es dir recht wäre, Hanna, hätte ich wohl Lust, das Ganze gleich jetzt noch einmal zu spielen." „Aber gern, Walter." Sie ergriff Vas Cello und den Bogen, die noch unverwahrt am Flügel lehnten. Heuser ging an den Flügel zurück, schlug das „A" an, Frau Johanna stimmte, die Mädchen schlossen leise die Türen, das Cello rief, der Flügel antwortete, und wieder stieg Beethoven in der nächtlichen Stunde empor. Immer wieder überprüfte Walter Heuser die ihm vor gelegten Monatsstatistiken. Die roten Zahlen, die den Zu- ! gang der neuen Kunden anzeigen, waren in den letzten Monaten immer seltener geworden. Auch unter den alten Kunden zeigte sich hier und da der eine oder andere Ab gang. Unter der Rubrik „Neue Kunden" aber waren in der Kolonne „durch Empfehlung gewonnen" Striche — also nichts. Durch Brieswerbung — kaum der Rede wert. Am stärksten waren noch die Aufträge in der Kolonne „durch Reisende". Heuser verglich die Zahlen mit denen des Vorjahres aus den gleichen Monaten. Ueberall zeigten sich enorme Rückgänge. Mit den Auftragseingängen in der Zeit vor drei oder vier Jahren durfte er überhaupt keine Vergleiche anstellen, sonst hätte der Gedanke nahe liegen können, die Firma Heuser gehe dem Bankrott entgegen. Der Rück gang seit etwa einem halben Jahre war fast katastrophal zu nennen. Der Konkurrenzkampf konnte es auch nicht aus machen; Konkurrenten hatte es zu allen Zeiten gegeben und noch nie hatten sie den guten Geschäftsgang der Firma Heuser beeinträchtigen können Eines war jedenfalls klar: hier mußte etwas unter nommen werden. Noch einmal warf er einen Blick auf die langen Zahlenreihen, dann nahm Heuser den Hörer ab: „Bitte die Buchhaltung! - Morgen, Herr Zeidler, bitte, wie ist heute der Bankausweis? - - Danke!" Er notierte die Zahl. „Was haben wir an Außenständen? — Danke", er notierte wieder, „und unsere Verpflichtungen? — Danke schön, das genügt mir vorläufig!" Heuser drückte auf die Gabel und verlangte dann die Lagerabteilung: „Morgen, Herr Mörtsch! Bitte schicken Sie mir möglichst schnell eine genaue Aufstellung unserer Lagerbestände in sämtlichen Sorten und eine ebensolche Aufstelluna sämtlicher Bestände an Rohmaterial. Wann kann ich das haben? — Sie haben alles beisammen? Sehr schön — — also in zehn Minuten — danke!" Wieder drückte er auf die Gabel des Fernsprech apparates und verlangte Herrn Hackel, den Leiter der Ver kaufsabteilung. „Nicht anwesend? — So er möchte nachher gleich zu mir kommen " In diesem Augenblick klopfte es, und auf Heusers ruhiges „Herein" schob sich ein Kopf durch den Türspalt: „Ich wollte mir nur die Anfrage erlauben, Herr Heuser, ob Sie bereits die Statistiken verdaut haben?" Walter Heuser schüttelte ernst den Kopf: „Nein, Herr Schober, die liegen mir sehr im Magen. Haben Sie sie denn verdau: " Lchei der alle Prokurist der Firma Heuser, seit winel ^el .l ununterbrochen im Hause tätig, trat jetzt ganz ins Zunmer. Er war ein Mann von ungefähr fünfzig Jahren, kurzbeinig, mit etwas gewölbtem Rücken, weichen Gesichtszügen und mit einem vollkommen kahlen, elfenbein farbigen Schädel. Hinter der goldgefaßten Brille leuchteten kluge, lebhafte Augen. „Guten Morgen, Herr Heuser", und er schüttelte die ihm herzlich dargebotene Rechte des Chefs kräftig. „Ich habe die Statistiken schon gestern abend gesehen und bin außer mir. Wenn das so weitergeht." „Ja, das ist auch meine Ansicht! Es darf aber eben nicht so weitergehen! Hier muß etwas geschehen! Wir werden ja gleich hören. Ich habe Herrn Hackel herüber« gebeten." „Ach, Hackel", meinte Schober mit einer wegwerfenden Handbewegung, „das ist ein fauler Kopf, das einzige, was der Mann hat, ist das große Mundwerk!" Heuser lächelte: „Na, na, Herr Schober, Sie haben seit jeher etwas gegen Herrn Hackel gehabt. Ich finde, der Mann kann etwas. Man kann sich auf ihn verlassen." „Das ist eben Ihr Wahn, Herr Heuser, daß Sie das glauben! Aber ich sage Ihnen, es ist Ihr Unglück, daß Sie sich auf diesen Menschen verlassen. Der versteht nichts anderes, als sich in ein gutes Licht zu setzen. Er selbst weiß nichts, und Herr Brandt, seine rechte Hand, macht eigentlich alles. Ich wiederhole Ihnen, Herr Heuser, der Mann blendet alle Leute durch Redensarten und durch sein groß spuriges Auftreten." „Herr Schober, Sie sind wirklich ungerecht. Im übrigen, ob Hackel nun so oder so ist: diese Feststellungen bringen uns keinen Schritt weiter —" lFonsetzung folg:.) wen In 106. Ma Demokra Chauten Kranken finanz- schweren eigentlick längerer wärtig einen n Zustand noch ist I sichtbar. Jnzr Schwiertz bilden, a der Repr sich beruf Leon Kammer« kabinett" Vertraue vor dem feine Ve, < Leon Ich unte: gegebene, druck des nalen K politischem wurden d nannt. 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