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Weil ei' Ordnung woMs. Die Kommunisten stürzen Chautemps. Paris, 14. Januar. Nachlsitzung der Kammer die bekannt. Die sich immer mehr zujpitzenden politischen Ausein andersetzungen der Parteien in Frankreich, die in Streiks, Fabrikbesetzungen und damit verbundenen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Frankensturz und Vertrauensschwund zu Frankreichs Festigiket gipfelten, haben nun zur Regie rungskrise geführt. Es ist nicht ganz leicht für uns, sich in die parlamentarischen Geschehnisse mit Debatten über Ta gesordnung und Vertrauensfrage hineinzudenken und hin ter die Kulissen all dieser Schiebereien zu blicken. Doch scheint sich aus den letzten Meldungen klar herauszuschälen, daß die K o m m u n i st e n an dem Zusammenbruch der Volksfrontregierung schuld sind und zwar mit vollem Vor bedacht, denn das Tempo, mit dem die sozialen Mahnah men unter Chautemps vorwärtsgetrieben wurden, war ihnen zu langsam. Man erinnert sich, daß Chautemps seinerzeit nach dem Rücktritt Blums einen weit g e - mähigteren Kurs einschlug, weil die allzu stürmische Verwirklichung marxistischer Forderungen das Land an den Abgrund gebracht hätte. Man hatte eine „Pause" in jenen Mahnahmen eintreten lassen wollen, die zur weite ren Sozialisierung und damit zu immer weiteren wirtschaftlichen Nöten führten. Und diese „Pause" war den Kommunisten ein Dorn im Auge. Diese muhten sie beseitigen. Der Erfolg der kommunistischen Treibereien ist der vorläufige Sturz Chautemps. Soweit man es übersehen kann, haben die Kommu nisten ihre Ziele nicht erreicht, denn wahrscheinlich wird Chautemps wieder mit der Regierungsbildung beauftragt werden und dann ohne Kommunisten die Negierung bil den müssen. Dann stehen diese zwar drauhen und können ihre Wühlereien unbeschwert von Rücksichten auf die Volksfront betreiben. Aber es ist anzunehmen, dah dann auch die Regierung frei von jenen Störenfrieden, energischer auftreten wird. Ja sie muh es wohl tun, denn sonst saust der Schlitten unaufhaltsam in den Abgrund. * Wie es zum Rücktritt der Regierung kam Scharfer Zusammen st oh Chautemps mit den Kommunisten. Paris, 14. Januar. Der letzte Teil der Nachtsitzung der französischen Kammer, die mit dem Rücktritt der Re gierung Chautemps endete, spielte sich wie folgt ab: Die Linksabordnung der Kammer hatte sich in einer Sondersitzung für die heftig umstrittene „Deoisenfreiheit" ausgesprochen. Nach Wiedereröffnung der Kammer kurz vor 3 Uhr morgens verlas der Kammerpräsident die von der Linksabordnung ausgearbeitete Tagesordnung. Sie hatte folgenden Wortlaut: Die Kammer billigt, getreu ihren Prinzipien, die Bilanz-, Währungs- und So zialpolitik, die in den früheren Abstimmungen zum Aus druck kamen, und setzt ihr Vertrauen in die Regierung, die finanzielle Aufrichtung im Zeichen der Währungsfreiheit zu sichern und die Achtung der republikanischen Ordnung jedermann aufzuzwingen. Nach Verlesung der Tagesordnung gaben die verschie denen Fraktionsredner ihre Abstimmungsabsichten bekannt. Der radikalsozialistische Abgeordnete Elbel teilte mit, dah die Radikalsozialisten für die Regierung stimmen werden. Im Namen der Sozialdemokraten schloh sich der Abgeord nete Ferrol dieser Erklärung an. Der kommunistische Abgeordnete Ramette erklärte, dah die Kommunisten nicht gegen die Regierung stimmen wür den, um nicht die Volksfront zu gefährden. Er entwickelte daraus eine Reihe von kommunistischen Forderungen. Mi nisterpräsident Chautemps erklärte darauf, dah es der Regierung unmöglich sei, die Forderungen der Kommuni sten zu erfüllen und dah, wenn diese darauf beständen, ihre gab in der des Kabinetts ! Handlungsfreiheit zurückzunehmcn, er sie nicht daran hin dern werde. Diese Erklärung löste einen gewaltigen Beifallssturm aus den Bänken der Mitte und der Rechten aus, während sie auf der Volksfrontseite Widerspruch hervorrief. Es wurde nun eine Suspendierung der Sitzung verlangt. . Um 3.38 Uhr gab dann der Pariser Nadiosender Cite bekannt, dah die sozialdemokratischen Minister nach dem scharfen Zusammenstoh zwischen Chautemps und den Kom munisten ihre Demission eingereicht hätten, was unverzüg lich die Demission des Gesamtkabinetts zur Folge habe. Nach der gleichen Quelle soll Innenminister Dormoy nach dem Wortwechsel zwischen Chautemps und dem kommuni stischen Abgeordneten Ramette und der daraufhin von der Kammer verlangten Suspendierung der Sitzung auf die Rednertribüne gestiegen sein und erklärt haben: „Jetzt ist aber Schluh!" Nachdem Chautemps bei Wiederzusammentritt der Kammer erklärt hatte, dah er zurücktreten werde, wurde bereits hier und da angenommen, dah der Präsident der Republik Chautemps schon in den nächsten Stunden mit der Neubildung eines Kabinetts betrauen werde. Chautemps stellte die Vertrauensfrage. Der Verlaus der französischen Kammersitzung. Nachdem der Alterspräsident die Wahl des Kommu nisten Duclos zu einem der Vizepräsidenten der Kammer bekanntgegeben hatte, übergab er den Vorsitz wieder an Kammerpräsident Herriot, der nach einer kurzen An sprache. in der er den inneren und äußeren Frieden als Dringlichkeitsprogramm bezeichnete, dem Minister präsidenten zu seiner nach dem heutigen Kabinetts rat angekiindigten Erklärung das Wort erteilte. Chautemps wies zunächst darauf hin, daß die Finanzlage des Landes noch vor zwölf Tagen zu kei nen Besorgnissen Anlaß gegeben habe. Vor einigen Tagen habe sich jedoch eine Erregung breitgemacht, die ernste Rückwirkungen auf den Devisenmarkt gehabt habe, obwohl ein solcher Alarm durch die Finanzlage an sich nicht be rechtigt gewesen wäre. Diese Erregung sei ausgebeutet worden. An sich hätten die Arbeitsstreitigkeiten glücklicher weise nachgelassen. Auf den Pariser Verkehrsstreik vom 29. Dezember an spielend, verwahrte sich der Ministerpräsident gegen den ihn besonders verletzenden Vorwurf, er habe damals nur den starken Mann gespielt, tatsächlich aber sei er gegen über den Forderungen der Beamten und öffentlichen An gestellten umgefallen. Die Bemerkung, er lasse nicht zu, daß die Beamten sich gegen den Staat auflehnten, brachte dem Ministerpräsidenten Beifall von rechts ein. Hinsichtlich des Konfliktes bei den Goodrich-Werken nahm der Ministerpräsident für sich das Verdienst in An spruch, ohne Blutvergießen eine Regelung herbeigeführt zu haben, die seinen humanen Gefühlen entspreche. Die Häufigkeit der Tarifstreitigkeiten deute auf die Notwendig keit hin, einen unbefriedigten Umstand abzustellen, nicht aber mit Staatsgewalt einzuschreiten. Es werde das Ver dienst dieser Legislaturperiode sein, als neue Eesetz- gebungsarbeit das Gesetzbuch des Bürgerfriedens zu ver abschieden. Die Massen, denen dieses Gesetz die Sicherheit in der Arbeit bringen werde, müßten dementsprechend auch ihre Pflicht gegenüber der Nation erfüllen. Jeder müsse darauf verzichten, die Leidenschaften aufzupeitschen. Wenn gewisse Männer den Burgfrieden stören wollten, so werde das Gesetz in aller Schärfe angewendet werden. Die französische öffentliche Meinung muß von ihrer mora lischen Krankheit und von ihrem mangelnden Selbstbe wußtsein geheilt werden. Ministerpräsident Chautemps Gesamtdemission Das ganze Volk muß wieder Selbstvertrauen schöpfen und nach der Herstellung des Arbeitsfriedens gemein same Anstrengungen entfalten." In finanzpolitischer Hinsicht müsse man das frühere Versprechen des ausgleichenden Staatshaushaltes erneu ern. Er begreife, daß Andersdenkende zur.Bekämpfung der Auswüchse der Spekulation die Währungskontrolle fordern könnten. Er bleibe jedoch Anhänger der Währungsfreiheit denn Vie Währungskontrolle bringe auch kerne Besserung Jeder könne der Regierung dadurch helfen, daß er es unter lasse, ihr alle Tage Knüppel zwischen die Beine zu werfen Die Regierung könne nicht arbeiten, wenn sie ständig aus allen Gebieten von der Mehrheit, der sie ihre Existenz ver danke, kritisiert werde. Er bleibe der Mehrheit treu, ver lange aber von dieser Mehrheit die Treue. Er stelle vor dem Lande die Vertrauensfrage. Nach einer Sitzungspause bestieg Ministerpräsident Chautemps erneut die Rednertribüne. Die Regierung bestehe auf einer Fortführung der Devisen freiheit, werde aber von den Finanztechnikern Mittet verlangen gegen gewisse spekulative Machenschaften. Sie bestehe ebenfalls auf der öffentlichen Ordnung. Das Land trüge in sich selbst die Mittel für sein Heil. Es brauche nur das Beispiel der Arbeit und der freiwilligen Disziplin zu geben Ende der Volksfrontregierung. Paris, 14. Januar. Nach dem Ausscheiden der sozial demokratischen Minister aus dem kurz darauf ganz zurück- getretenen Kabinett nahm die sozialdemokratische Kammer gruppe eine Entschließung an, in der sie noch einmal ihre stete Treue zur Volksfront versichert. Die sozialdemokra tische Gruppe sei stets bereit gewesen, im Interesse der Nation eine Negierung zu unterstützen, die entschlossen sei, daß von der Mehrheit des Volkes gewünschte politische Programm durchzuführen, besonders augenblicklich, da iw Innern die Verteidigung der Republik und nach außen hin die Organisierung des Friedens notwendig sei. Die Gruppe bedauere, daß die Kommunistische Partei ihre Absicht geäußert habe, sich nicht mehr der Mehrheit an zuschließen. Sie bedauere auch, daß der Ministerpräsident der kommunistischen Partei ihre Handlungsfreiheit wieder gegeben und so die politische Ausrichtung der Regierung geändert habe. Unter dieser Umständen könne sich die Re gierung nicht mehr Volksfrontregierung nennen Die Kommunisten wollten keine „Pause" Der wahre Grund der Kabinettskrise. Paris, 14. Januar. Wie sich zeigt, gaben die neuen kommunistischen Forderungen, vor allem die Aus hebung der Pause", den äußeren Anlaß zur Ka binettskrise. Das Fallenlassen der „Pause" hätte den mit unendlichen Mühen ins Gleichgewicht gebrachten Haushalt für das Jahr 1936 ernstlich erschüttert. Chautempssah sich daher gezwungen, das an die Erfüllung der neuen kom munistischen Forderungen geknüpfte Jawort der Kommu nisten zurückzuweisen und den Kommunisten freizustellen, sich bedingungslos den Forderungen der Regierung zu unterwerfen oder sich ihre Handlungsfreiheit zurückzu nehmen. Interessant sind die Erklärungen, die der ehemalige Ministerpräsident Flandin zur Lage abgab. Er meinte, es gebe jetzt nur noch zwei Möglichkeiten, entweder eine Volkssrontpolitik mit einer Kontrolle des Devi senmarktes und der privaten Wirtschaft unter Bruch des Dreierabkommens mit England und den Vereinigten Staaten, die zur Errichtung einer politischen Diktatur sowie zum Ende der Demokratie führen würde, oder aber eine Spaltung innerhalb der Volksfront. Bei jeder anderen Lösung laufe man Gefahr, die letzten Reserven des Wäh rungsausgleichsfonds zu verbrauchen, die Eeldeinnahmen der Bank von Frankreich in Anspruch zu nehmen und das Ansehen Frankreichs in der Welt zu schädigen. Lin T Die H Wochenend witsch, markantest scheu Reich Mit seinei Besuch des gen Jahre die deutsch slawischen pathie ain des jugoslc Deutschland politischen kulturelle beiden Na meinsame Dr. L Reihe führ trifft, hat stehenden i treffend in schuft „Vc tont, daß sicher Wei Deutschlan klare Auss sterpräsidei basten Aer die diese sc Aber abzu Durch Misch veri bieschiebe schaffen. 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Unterdessen hatte Frau Anna den Tisch abgeräuml, Radel und Fingerhut ergriffen und, ohne daß es der Chauffeur auch nur bemerkt hätt?, flink einen neuen Aus hänger an den Mantelkragen genäht, um den Mantel dann wieder still an den Haken zu hängen Als sie wieder an den Tisch trat, musterte Just sie und bemerkte: „Schmächtiger sind Se jeworden, Frau Anna!" „Ach, das weißt du nicht? Ja, wenn man sich ein paar Jahre nicht sieht, ! Also im vergangenen Jahr war Anna sehr krank, aber mit des Herrn Hilfe —" „Und durch die gütige Pflege unserer gnädigen Frau", fiel Anna ein. „Jeden Tag ist sie herunter ge kommen, oft zweimal am Tage. Und wie sie für mich ge sorgt hat. Wie eine Prinzessin bin ich behandelt worden." „Ihr scheint hier ja in so'ne Art von Christlichen Verein auf Jejenseitigkeit zu leben." Karl Just unter brach sich und horchte überrascht nach oben. „Habt ihr heut 'ne Musikkapelle oben — — oder is das Rundfunk?" „Nein", entgegnete Frau Lötsch nicht ohne einen ge wissen Stolz, „daß sind unsere Herrschaften selbst. Er spielt Klavier und sie Cello." Deutlich drangen die Töne durch die Decke herunter. Das Gespräch der drei verstummte, selbst Karl Inst lehnte sich zurück und lauschte hinauf, gepackt von dieser ihm fremden, aufwühlenden Macht. * Die beiden Musizierenden hatten die Umwelt ver gessen. Tief neigte sich Frau Johanna über ihr Cello mit geschlossenen Augen und führte den Bogen. Die kupfer ¬ roten Locken ihres Haares beschatteten ihr Gesicht, so daß ihr zartes Profil nur halb zu erraten war. Aus dem malten Weiß des Abendkleides hob sich die schimmernde Haut ihres Nackens heraus. Schräg von ihr saß ihr Mann am Flügel. Stürmischer Applaus dankte den Gastgebern, als sie ihr Spiel beendet hatten. Lächelnd nahmen Herr uns Frau Heuser die Komplimente, die ihnen von allen Seiten gemacht wurden, entgegen. Run erst, da sie standen, sah man, daß die schlanke Frau ihren Mann um fast Kopfes länge überragte. Die Gesellschaft war nicht sehr zahlreich, es mochten ungefähr zwanzig Personen sein. Die Musik hatte aus diesen so verschiedenartigen Menschen eine gefühlsnahe Gemeinschaft gebildet, die sich jetzt wieder in einzelne Gruppen auflöste. Kapellmeister Lister war an den Flügel getreten und wiederholte das Ansangstheina des Andante-Satzes. „Sehen Sie, gnädige Frau, Sie haben hier im Keim be reits das Hauptthema des Schlußsatzes. Das eine ist" — und er markierte auf dem Klavier überbetonend „tarata ta — la — ta — und das zweite Thema: tarara—ra — ra! „Sie werden beide dann während der ganzen Sonate rhyth misch und im Akzent verschoben." „Ich bin Ihnen wirklich danbar, lieber Herr Kapell meister", sagte Herr Heuser, „ich habe das zwar immer ge fühlt, es mir aber doch nicht so klar bewußt gemacht. Jetzt hätte ich die größte Lust, die ganze Sonate gleich noch ein mal zu spielen." Kapellmeister Lister erhob sich lachend: „Ja, das ist der große Fehler aller, ich meine Leute, bei denen die Musikübung — Gott sei Dank — nicht ihr ausschließlicher Beruf ist. Sie spielen zuviel und sie lesen zuwenig. Wenn Sie die ganze Sonate vor dem Spiel gelesen hätten, einige Male, dann wären Sic. verehrter Herr Heuser, selbst auf all das gekommen, was ich Ihnen hier nur andeuten konnte." Und er ging die wenigen Schritte auf Frau Jo hanna zu, die eben mit Bankier Hoffmann in ein Gespräch gekommen war. Der Kapellmeister, der übrigens, wie um seine Kleinheit etwas auszugleichen, immer etwas wip pend auf den Zehenspitzen ging, hörte gerade noch die letz ten Worte des Bankiers, der voll Bewunderung sagte: „Das Erstaunlichste ist Ihr geradezu männliches Er-, pressivo. Nervös wippte Lister auf den Zehen, und mit etwas krähender Stimme warf er dazwischen: „Im Gegenteil, viel zuviel Expressive noch. Legen Sie nichts hinein »sn Ihrem Gefühl. Verbessern Sie nicht Beethoven, spielen Sie, was drin steht — das genügt." „Ach", meinte Hoffmann, „neue Sachlichkeit! Jct sammle zwar viele moderne Maler, aber für diese Rich tung habe ich nichts übrig." Seine Stimme war ein wen g ironisch, wobei die Sätze durch ein leise surrendes Ge räusch, das er mit Zunge und Zähnen vollführte, unter brochen wurden. „Oho, in der Malerei ist das auch etwas anderes", krähte Lister. „Aber beim ausführenden Musiker ist das Handwerkliche —" „Ja", fiel Hoffmann ein, „auch das Handwerkliche... — sehen Sie sich zum Beispiel mal den Schrank da drüben an, den da, den der alte Kobbe eben bewundert. — Was, Herr Kommerzienrat, das wäre so ein Stück für Sie!" Willi Kobbe, oder, wie er sich gern nennen ließ, Kom merzienrat Kobbe, war ein Mann von etwa sechzig Jah ren, mit scharfer Hakennase, vorspringendem Kinn, etwas herabhängenden Backentaschen, hoher, aber breiter Stirn Das schüttere Haar war sorgsältig gescheitelt, und das Einglas verlieh dem ohnehin brutalen Gesichtsausdruck noch etwas Starres, Kaltes. Mit grinsendem Lachen ent gegnete er jetzt: „Tja, für Herrn Heuser ist das ja weiter keine Kunst, ist ja alles ererbt; unsereins muß diese Sachen mühselig aufstöbern und wird dabei noch von Antiquaren und Ver mittlern übers Ohr gehauen." „Da würde ich mir doch an Ihrer Stelle", warf Franz Krüger, der eine der beiden Brüder Krüger, Zeitungs besitzer und -Verleger, ein, „einfach moderne Stahlmöbel hinstellen." „Nee, Verehrtester, das ist nichts für mich. Ich hab's gern gemütlich. Fritz, mein Sohn, der hat ja lauter so moderne Sachen bei sich stehen. Wenn ich mal zn dem rüberkomme, kriege ich immer Zahnschmerzen." „Tja", bemerkte mit leicht spöttischer Miene Direktor Weber von den Lokomotivwerken Hintze u. Co., „was man nicht innerlich hat, muß man äußerlich gebrauchen So auch die Gemütlichkeit." Und mit etwas schwankenden Schritten verließ er di« Gruppe der um Kobbe herumstehenden Großindustriellen und begab sich in die Ecke, in der vor einer Hausbar Fritz Kobbe mit dem englischen Attache Halfbnrne und Gener Körner znsammenstand. «Fortsetzung folgt.. -st Der ' haar, erkl der zu me Herz, ich vassteri, l ich mit d« Fritz nicht so l Ins Wort Anlaß vo den, und Aß gestock Webe "»gesagt, Gene, erwiderte „Dirc Bridge m „Ich" "in Platz, liber. We sigen Ma ^°mmen k „Oho 'Kauen, v würden, i fade ein H andere , Fritz den reicht Arztes: , Mderes!" . „Ach, ich nicht i , „Und d"st. „wa Professor . Da c lkobbe u. Mch und