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rag sofort zu einer Sondertagung mit dem komm. Ankrag (Protesterhebung gegen die Steuernotver ordnung der Neichsregierung vom 27. Juli) als einzigen Tagesordnungspunkt «inzuberufen. * Der gentralverband christlicher Textilarbeiter Deutsch lands hält seine 10. ordentliche Generalversammlung vom 3. bis 7. August in Dresden ab. Die Vertreter von zirka 80 000 organisierten Textilarbeitern werden zu den schweben- den gewerkschaftlichen und sozialpolitischen Fragen Stellung nehmen. Das Problem der Arbeitslosigkeit in der deutschen Textilindustrie ist in den Mittelpunkt der Beratungen gestellt worden. * Nächstes Deutsches Bundesschießen in Leipzig. In seiner Gesamtausschußsitzung faßte der Deutsche Schützenbund auf seiner Tagung in K ö l n den Beschluß, das 20. Deutsche Bundesschietzen im Jahre 1933 in Leipzig abzuhalten. * Aue, 30. Juli. Am Fluter des Floßqrabens in Auer- chammer wurde ein herrenloser Hund angebunden vorgefunden und in der Polizeiwache abgegeben. Verlustträqer wollen sich melden. , pt. Aue-Alberoda, 30. Juli. Der Gesangverein „Euterpe" gedenkt seine nächste Wandersingestunde für den Männerchor bei Hutschenreuter am Sonnabend abzuhaltcn. b. Lauter, 30. Juli. Einen bösen Streich hat Meister Reineke einem hiesigen Landwirt gespielt, der den gesamten Geflügelbestand wegen Umbaues der Stallanlagen vorübergehend in ein Scheunengebäude um- guartiert hatte. Obwohl das Gehöft in der Mitte des Ortes an belebter Straße sich befindet und trotz aller Vorsichts maßregeln gegen Diebstahl drang der Fuchs in die Scheune ein und brachte dort 28 Hühner um. Die Beute konnte er außerdem in Sicherheit bringen bis auf 6 Stück, die er zurücklassen mußte, weil der Wachhund inzwischen die Aufmerksamkeit des Gutsbesitzers erweckt hatte. Dem Be sitzer ist dadurch großer Schaden entstanden, da es sich fast ausschließlich um wertvolle Leghühner handelt. Aus einer Falle, in die der Dieb auf seinem letzten Raubzug im gleichen Gehöft gegangen war, konnte er sich im letzten Augenblick vor dem Hinzukommen des Gutsbesitzers be» j freien. gr. Affalter, 30. Juli. Noch fehlt jegliche Spur von dem Einbrecher bei Fam. Schulz, Am Anger,, und abermals wird ein Einbruch gemeldet. Montag Nachmittag wurden im Hause Reuther (früherer Gemeindevorstand) dem Maurer Wetzel Taschenuhr, Brieftasche und Bargeld ! geraubt. Der Einbrecher hatte sich durch Eindrücken eines z Kammerfensters Zugang zur Wohnung verschafft. oe. Raschau, 30. Juli. Am Montag fand in der Sport- ihalle die Generalversammlung des Gemeinnützigen Bau Vereins Raschau e. G. m. b. H. statt. Den zahl reichen erschienenen Genossen trug Kassierer Oesterreich den Geschäftsbericht vor, wobei er die einzelnen in der Bilanz festgehaltcncn Werte eingehend erläuterte. Die Genossenschaft hat auch im verflossenen Jahre recht günstig gearbeitet. Ent sprechend dem Borschlag des Vorstandes beschließt die Ver sammlung, den nach reichlichen Abschreibungen noch verblei benden Reingewinn von 3300 Mark zur Verteilung einer ^Dividende von 5 v. H., sowie zu Zuführungen an den örtlichen Reservefonds, der dadurch die im Gesetz vorgeschrie bene Höhe erreicht, zu verwenden, und etwa 1000 Mark auf neue Rechnung vorzutragen. Der Vorstand wird entlastet. Die Neuwahl des Aufsichtsratcs und Vorstandes brachte keine Aenderung. Es trat nur an Stelle des Hrn. Arno Ott, der die Wiederwahl abgelehnt hatte, Hr. Paul Müller. Die Mit- gliedcrbemegung zeigt ein wenig günstiges Bild, hat doch die Genossenschaft einen Verlust von 23 Mitgliedern zu beklagen, dem nur 8 Neuaufnahmen gegenüberstehen. Wenn auch Lieser Verlust an Mitgliedern auf Maßnahmen der Verwaltung zu- rückzuführen ist, so ist doch hervorzuheben, daß die überaus ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnisse einer Anzahl Mit gliedern nicht gestatteten, ihren, der Genossenschaft gegenüber eingegangcnen Verpflichtungen gerecht zu werden. Es ist zur Zeit gewiß nicht leicht, neue Mitglieder für die gemeinnützige Millagsstille am Strande. Dies sind die Tage voller Glanz und Glast, An stiller See sich in den Sand zu schmiegen, In Sonne eingescntt und stumm zu liegen Und, ausgelöst aus eitler Tag« Hast, Nur Himmel, Meer und Licht zu atmen, fast, Als wären wir, wenn weiche Wellen wiegen In Gottes Harmonien eingeschwiegen Und ohne Grenzen, ohne Leid und Last. Nur Sonnenstille, ohne Erdenschwere Und leichtbeschwingt, so, wie die Mövcn schweben, Die weißen Wolken, an den Naum verloren, Ganz Gottes Frieden wieder heimgegeben, Zeitlos und ewig, ahnungsvoll, als wäre Man still gestorben — oder nie geboren. Rudolf Habetin. Bautätigkeit zu gewinnen, und doch sind gerade die Anteile solck>er Mitglieder, die keinen Anspruch auf eine Wohnung erheben, das finanzielle Rückgrat einer solchen Genossenschaft. Nachdem noch aus dem Kreise der Mieter eine Anzahl Wünsche entgegcnqenommen worden war, schloß der Vorsteher die Versammlung. oe. Raschau, 30. Juli. Die Mädchengruppe im Iungland-Bund hielt im Gasthof zum Schweizerhof ihr erstes Vergnügen ab. Der Tanz wurde unterbrochen durch die Ansprache der Vorsteherin Fräulein Ruth Müller, die auf das Herzlichste die zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste begrüßte und der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß sich noch immer weitere Kreise der Bewegung anschließen möchten. Filmvorträge und ein ansprechender Bauernreigen, getanzt von einer Reihe junger Damen im Bundeskleid, verschönten Len wohlgelunqenen Abend auf das Beste. w. Bockau, 30. Juli. Am Sonntag veranstaltet der Erz gebirgsverein auf dem Schützenplatz ein Familien- treffen, zu dem Erwachsene wie Kinder herzlich willkom men sind. Nach einem Umzug der Kinder erfreuen sich diese am Bogel- und Sternschießcn. Ein Kasperletheater wird alt und jung ergötzen. Auch Kegelspiel, Ballwurf nach Figuren, Sackhüpfen und Topfschlagen, sowie Wettfahrt in Kinder- automobilen wird den Kleinen Ueberraschungen und allerhand schöne Gewinne bieten, während eine Kletterstange allen Mutigen Glück verheißt. Eine ganz besonders fein ausgedachte Veranstaltung ist das Steigenlasscn Ler bekannten Kinder luftballone mit anhängendem Werbezettel: „Das schöne Erzge birge", versehen mit dem Vereinsstempcl und der Unterschrift des Kindes. Möchte sonniges Wetter und Ler rechte Wind der Veranstaltung beschieden sein. Albernau, 30. Juli. Der M i l i t ä r ve re i n bereitet seit langem Lie Feier seines 50jährigen Bestehens vor, das am 2. und 3. August auf dem Sportplatz am Freigut stattfindet. Ein großes Festzelt bietet für folgende Veranstal tungen Unterkunft: Sonnabend abend um 7 Uhr Zapfen streich, um 8 Uhr Jubelfeier mit verschiedenen Darbietungen des Gesangvereins und der Turnerschaft (D. T.). sowie mit Ehrungen, Festvor trag und Ansprachen. Am Sonntag morgen Weckruf, 8X- Uhr Kranzniederlegung am Ehrenmal, Kirchenparade. — 1,30 Uhr Festzug mit historischen Uniformen. Darnach Handballspiel der D. T.-Albernau gegen auswärtige Turner, Schießbuden, Tanzdiele und andere Gelegenheiten zur Belustigung sind gleichfalls vorgesehen. Der Militärverein möchte sein Jubelfest als rechtes Volksfest feiern, er hat alles aufgeboten, diese Wirkung zu erzielen. Hoffentlich macht der Himmel ein recht freundliches Gesicht dazu! Nittersgrün, 30. Juli. Eine öffentliche Gem einde verordnete nsitzung findet morgen, am Donnerstag, abends 8 Uhr, im Gemeindeamt statt. Tagesordnung: 1. Mitteilungen; 2. Unterstützungsgesuch des Vereins für Arbeiterkolonien; 3. Eigentumsveränderungen; 4. Eingabe des Verbandes der Landwirte im Erzgebirge, Ausgabe der WoWahrkSunterstützung in Naturalien betr.; 8. Baugesuch, betr. Anbau auf dem Grundstück des Gasthauses „Wald burg"; 6. Beschlüsse des Feuerlöschausschusses und Unfall versicherung der Feuerwehren; 7. Aufstellung einer Tank anlage im Grundstück des Schlosscrmeisters Reißmann; 8. Aufhebung des Nachtrages zum Ortsgesetz über kostenlose Totenbestattung und Vergebung der Sarglieferungen; 9. Wegebausachen: a) Herstellung der Breitenbrunner Straße, L) Vergebung der Steinfuhren für die Mitteldorfstraße, ! 10. Ergänzung des Feuerlöschausfchusscs; 11. Antrag auf s Aufhebung der Entschädigung für die Sitzungen der Ge- meindeverordneten und Ausschüsse. Anschließend nicht öffentliche Sitzung. ab. * * Kriebstein. Der Malermeister Gabriel aus Chemnitz, der auf der Talsperre fuhr und sich auf den Rand feines Pad delbootes gesetzt hatte, stürzte infolge einer ungeschickten Be wegung ins Wasser. Da er Nichtschwimmer war, ging er in den Fluten unter, obwohl bereits ein anderes Paddelboot dicht bei ihm angelangt war. Seine Leiche ist noch nicht ge borgen worden. * * Chemnitz. Von einem Pilzsuchcr wurde im Zeisigwald eine Kindesleiche ohne jede Verpackung gefunden. Die bisher noch nicht ermittelte Kindesmutter hat das Kind wahr scheinlich verbrennen wollen, denn dem Leichnam, der starke Verkohlungen aufweist, fehlen der Kopf, der rechte Arm und die linke Hand. * * Flöha. Auf einem Wirtschaflsweg wurden hier ein 13 Jahre alter Schulkunde und dessen l8 Jahre alte Schwester von einem Kraftwagen ungefähren. Wahrend der Knabe tödlich verletzt wurde, hat das Mädchen nur leichte Ver letzungen davongetragen. Die Verletzten sollen gegen den Kraftwagen gelaufen sein. * * Oberwürschnitz. Im sogen. Lohwalde fand ein Schul knabe einen noch frischen und genießbaren Steinpilz im Gewichte von 1 Kilogramm. Man rechnet infolge der nassen Witterung mit einem sehr guten Pilzjahrc. * * Penig. Seit etwa acht Tagen wurden der hier wohn hafte verheiratete Tummuscheit vermißt, der zuungunsten des Metallarbeitcrvcrbandes den Betrag von 160 Mark unter schlagen haben soll. Auf Peniger Flur wurde der Vermißte von Spaziergängern beobachtet, die aber von Tummuscheit daraufhin sofort mit Steinen beworfen wurden. Man be nachrichtigte die Polizei, die T. im Walde unter Gestrüpp ver steckt auffand und trotz heftiger Gegenwehr zur Wache brachte. Das Verhalten des Defraudanten ließ den Verdacht aufkom men, daß man cs mit einem Geisteskranken zu tun hat. T. wurde zur Beobachtung seines Geisteszustandes ins Kranken haus gebracht. * * Limbach. Nach langjährigen Konstruktionsarbeiten ist es einem hiesigen Ingenieur gelungen, ein Aggregat zu kon struieren, Las einen Kraftwirkungsgrad von 100 :1 bei weitem übersteigt. Damit ist die Möglichkeit gegeben, die Gestehungs kosten ganz bedeutend zu verringern, u. U. sogar überhaupt ganz auszuschalten. Wenn die Erfindung in vollem Maße ausgewertet werden kann, ist mit einer Umwälzung des Wirt schaftslebens zu rechnen. Das Aggregat ist bereits von einem vereidigten Sachverständigen geprüft und zum Patent ange- meldet worden. * * Reitzenhain. Bei dem Versuche, einen vollbeladenen Erntewagen in Lie Scheune einzubringcn, kam das Pferd eines hiesigen Landwirts einer Böschung zu nahe und stürzte ab. Bei Len vergeblichen Bemühungen des Landwirts, das Pferd noch im Sturze zu halten, erhielt er von der Wagen deichsel einen derartig heftigen Schlag, Laß ihm die Kniescheibe zertrümmert wurde. Das Tier brach zwei Beine und mußte an Ort und Stelle getötet werden. * * Plauen. Am Kapfenberg bei Pahren hat man bei Steinbrucharbeiten in einem Marmorbruch eine breite Spalte freigelegt, Lie den Eingang zu einem ausgedehnten Höhlen- system bildet. Der Marmor ist in oberdcvonischen Knoten kalk eingelagert, durch dessen Verwitterung -ic Höhle entstan den sein dürfte. Man will die Höhle zugänglich machen, so daß Las Vogtland nach Ler vor wenigen Jahren entdeckten Syrauer Drachenhöhlc den Naturfreunden ein weiteres loh nendes Wanderziel bietet. Das Kaus an -er Mottlau lüachSruck verboten) (26. Fortsetzung.) In dem ganzen Wesen Uphaldens lag etwas, was Ob- Lergen reizte. „Ich möchte Sie bitten, mich jetzt zur Justizbehörde zu begleiten." Obbergen wurde nervös. „Ich möchte Sie wirklich bitten, nicht in Rätseln zu sprechen." „Ich habe meine Gründe, hier nicht deutlicher zu werden, es handelt sich ganz kurz darum, daß der Dieb, der Ihnen die 180 000 Gulden gestohlen hat, gefaßt ist!" Obbergen fuhr freudig auf. „Klemens Ullrich ist in War schau gefaßt?" „Ich bitte, zunächst mit mir zu fahren, hier im Hotel möchte ich weiter nichts sagen." Die Herren wurden in das Zimmer des Iustizpräsidenten geführt. Eigentlich wunderte sich Obbergen schon wieder, daß dieser hohe Beamte sich mit einer einfachen Diebstahlsange legenheit, die noch dazu einen Ausländer betraf, befassen sollte. Der Beamte, begrüßte Uphalden sehr entgegenkommend, Obbergen höflich, aber zurückhaltend. „Ich bitte die Herren, stumme Zeugen bei dem Verhör zu sein, das ich zunächst anstellcn werde. Herr Senator Ob bergen, ich wollte Sie nicht direkt hierher bitten und habe des halb Herrn Senator Uphalden darum gebeten. Ich vermute, Sie werden in Ihrem eigenen Interesse uns als Zeuge behilf lich sein." Ohne eine Antwort abzuwarten, drückte er dann auf den Klingelknopf' und rief dem Diener zu: „Lassen Sie die Herren eintreten." Obbergen nickte befriedigt, als jetzt Klemens Ullrich mit einem anderen, ihm unbekannten Manne eintrat. Das Verhör wurde, um jedem verständlich zu sein, in französischer Sprache geführt. -- < Koman von Gtfriö von Hanstein „Herr Klemens Ullrich?" „Jawohl." „Bitte, nehmen Sic vorläufig Platz." „Herr Walter Schröder?" „Ja." „Wollen Sie bitte die Aussage, die Sie heute morgen auf der Polizei gemacht haben, noch einmal wiederholen." Obbergen war über die große Höflichkeit des hohen Be amten zwei Männern gegenüber, die nach seiner Ansicht über führte Diebe waren, verwundert. Indessen begann der junge Mann, der Walter Schröder angeredet wurde, zu berichten: „Es war an einem Donnerstag, jetzt ungefähr vor zwei Wochen. Ich hielt mich als stellungsloser Handlungsgehilfe in Danzig auf, nachdem die Firma, bei der ich tätig gewesen, ihren Betrieb eingestellt hatte. Mit meinem letzten Geld erließ ich ein Inserat in der „Danziger Zeitung" und erhielt die Aufforderung, mich in Zoppot, im Hotel Metropol vorzustellcn und dort nach Herrn Stanislaus Kraserski zu fragen. Dieser Herr empfing mich und bot mir eine anscheinend sehr günstige Stellung als Pri- vatsekretär an, nachdem er sich überzeugt hatte, daß ich die deutsche und polnische Sprache beherrschte." Obbergen wurde aufmerksam und interessiert, sobald der Name Kraserski genannt wurde. Und Schröder fuhr fort: „Ich war recht glücklich über diese Stellung, zumal das Gehalt sehr günstig war, der Herr mich sofort in Dienst nahm und mir einen Borschuß auf mein Gehalt gab. Ich mußte gleich darauf mit ihm im Auto nach Danzig fahren, woselbst er einen Besuch bei dem Herrn Senator Ob bergen machte. Als er von dort wieder herunterkam — ich mußte ihn auf der Straße erwarten — sagte er zu mir: „Mein Lieber, ich will Ihnen zeigen, welches Vertrauen ich zu Ihnen habe. Nehmen Sie diesen Scheck, lösen Sie ihn auf der Dan- ziger Bank ein und kommen Sie mit dem Gelbe sofort in den. Wartesaal zweiter Klasse des Hnuptbahnhofes. Sie können mein Auto benutzen." Wenn ich auch damals fest überzeugt war, daß der Wagen Privateigentum Kraserskis war und also der Chauffeur mich beobachten würde, fühlte ich mich durch das Vertrauen doch sehr geehrt." „Wie hoch war der Betrag des Schecks?" „Hundertfünfzigtausend Danziger Gulden." „Und wer hatte ihn ausgestellt?" „Herr Senator Obbergen." Dieser sprang auf und schien völlig verstört. „Den Scheck hat Ihnen Herr Kraserski gegeben?" „Ich erinnere mich jetzt ganz genau, es war am Donners tag, dem 12. August, vormittags gegen 11 Uhr." „Aber dann —" Der Präsident winkte mit der Hand. „Ich bitte, Herrn Schröder nicht zu unterbrechen, fah- ren Sie bitte fort." „Kraserski steckte das Geld ein, hatte für mich schon eine Fahrkarte gelöst und wünschte, daß ich augenblicklich nach Warschau reiste, um dort im Hotel Bristol weitere Weisung von ihm zu erwarten. Ich tat dies selbstverständlich und wurde dann von Kra serski, der zwei Tage später nachkam, mit einigen Schrift stücken an einen anderen polnischen Herrn mit Namen Wladi mir Grogorow nach Berlin geschickt. Ich mußte dort mehrere Tage warten und kehrte erst heute früh mit dem Nachlzuge nach Warschau zurück. Die Briefe, die ich für Herrn Kra- serski bei mir hatte, wurden mir auf der Polizei abgcnommen. Im Zuge traf ich den mir von Danzig her bekannten Herrn Klemens Ullrich. Er erzählte nkir, daß man ihn ver- dächtigt habe, jenen im Auftrage des Herrn Kraserski einge lösten Scheck gestohlen zu haben. Daraufhin ging ich dann mit Herrn Ullrich und Herrn Senator Uphagen zur Polizei." Wieder wollte Obbergen dazwischenreden, aber der Präsi dent wehrte ab: „Führen Sie Stanislaus Kraserski vor." Dieser kam, war sehr bleich, hatte flackernde Augen und stand noch völlig unter dem Eindruck der Verhaftung, die ihn ereilt hatte, gerade als er den Schnellzug nach Deutschland besteigen wollte. „Sie sind Stanislaus Kraserski?" Er nickte. Der Präsident sah in sein Aktenstück. i Fortsetzung folgt.