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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Trfcheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bevlgsprei, monaStch 1^0 einschließlich Trügerlohn. Im Fall« höh«« Gewalt (Störung« d« Betrieb« der Zeitung, der Lieferant« ob« d« BefSrdrvmgreisrtchtungen) hat d« Bqieh« kein« Anzeigenpreis: Die 8 gespaltene mm-Aeve ob« der« Stam» S Wl» »MW» W» Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeigenpreislist«. Anzeigen -Annah«« M MMkWW mittags d« Erschetnungstages. Bei sermnündllch« Anzetgruammh«« MM HM» GMM M Nichttgtutt übernommen. Bet Konkurs und 2mamW»«MMH OHM HM «mMch» h« gba««t»»«-Vehhpv« M vtte»d»rf'vkriS« «M h— M WMWMW» «MM« »4» DmM WM VmlUD: UWchdrmIttWt HWMMW NLW, Inh. Georg NLHle, Ottendors^OlttUls. GIroluMio? E«» AerNrrG» Nummer 141 Donnerstag, den 28. November 1940 39. Jahrgang wachsende Sorgen in kngland Erregte Szene nor Churchill Parlamentarier Mittelenalands beickwerrn iich bei Churchill Churchill empfing nach einem Siockdolmei Leucht aus London eine Abordnung der Parlamentarier Mittelenglands, die ihm über Vie verzweifelte Laae in ihren Wahlbezirken Berich, erstatteten.- Die Parlamentarier waren m ihren Dar- legungrn außerordentlich offen und kritisierten Vas Versagen der britischen Verteidigung aui das schärfste. Churwill erwiderte mit dem Hinweis, daß es in den letzten Wochen notwendig gewesen sei, eine Verstärkung der Verteidi- «ung Londons durchzuführen, das damals das einzige Ziel der deutschen Mastenanariffe gewesen sei Die Parlamentarier stellten die Gegenfrage, ob der Ministerpräsident damit sagen wolle, daß England nicht genügend Flak besitze, um alle wichtigen Industriezentren zu verteidigen. Weiter kam es zu einer erregten Szene, als ein Abgeordne ter erklärte, nicht nur die Regierungsmaßnahmen seien unzu länglich gewesen, sondern auch dir Fabrikleiter hätten eine recht- lemgr Anlage von ausreichenden Schutzräumen für die Arbei terschaft abgelehnt oder verzögert, weil sie die Ausgaben ge- Ichrui hätten. Ein konservativer Abgeordneter suchte die Fabrikbesitzer lu verteidigen, was zu einem erregten Wortwechsel führte, den der Ministeroräsidkient schließlich dadurch beendigte, daß er seinen Persönlichen Besuch in Birmingham in Aussicht stellte. „Etwa; düster" Dir Lage der englischen Schiffahrt — Coventry raucht noch immer In eine peinliche Lage brachten einige Unterhausmitglie der den Minister Greenwood. Abgeordnete, unter ihnen der frühere.Kriegsminister Hore Belisha und der Arbeiterverireter Chinwell richteten nämlich heftige Angriffe gegen die Regierung Und kritisierten scharf die Lage Englands m der Schiffahrt. Nachdem selbst Churchill kürzlich die immer spürbareren Löcher zugeben mußte, die deutsche Torpedos und Bomben in die britische Flotte reißen, befand sich Minister Greenwood in einer sehr iatalen Situation und versuchte, sich mit den üblichen »zwar und aber" aus der Schlinge zu winden., Es sei zwar unverkennbar so erklärte der Minister, daß die Lage der britischen Handelsschissahrt gegenwärtig „etwas düster" uuesehe Sie habe ernsthaft unter den deutschen Angriffen ge litten. Die Regierung werde jedoch alles tun. um d,e Produk tion an Schissen zu steigern. Er könne den Abgeordneten nur Mitteilen, so fuhr Green- >vood fort, daß die britische Schiffproduktion während der ver- ßangenen sechs Monate um rund SV v. H. gestiegen sei. Jnzwi- chen habe sich aber herausgestellt, daß auch diese Produktions- Iteigerung für die Zukunft „nicht völig ausreiche". Entgegen den Londoner Sllustonsberichten, wonach alle «rLnde in Coventry gelöscht seien, gibt Greenwood zu, daß Toveniry „an vielen Ecken noch immer rauche", doch sei man eifrig dabei, die Schäden des deutschen Schlages zu beseitigen. Aglich 10,3MMntn M. KriegAofte« «euter »ersucht, England« Kreditwürdigkeit zu rehabilitieren . Dir Enthüllungen englischer Politiker über die zerrüttete Mtische Finanzpolitik haben m der ganzen Well großes Auf- >Hen erregt. Reuter sieht sich darum — zweifellos auf einen Mink von oben" — veranlaßt, zu beschwichtigen und die Kredit würdigkeit Britanniens zu rehabilitieren . Die englischen Kriegskosten, so teilt die Londoner Nachrich- Mdgentur mit.» beliefen sich in der vergangenen Woche im Tagesdurchschnitt aus „nur'' 1V,3 Millionen Pfund, während Vie '«glichen Ausgaben im Durchschnitt für die letzten vier Wochen ll,r Millionen Pfund betragen hätten gegen S,g Millionen Wund tm Oktober und 1v Millionen Pfund rm September. „ Reuter glaubt, damit zu wiedeilegen. daß sich die britischen Aiegsausgaben einem „Rekordstand'^ näherten. Wohlweislich ?erschweigl aber das Nachrichtenbüro Vergleichsziffern aus frü heren Monaten, d. h. aus der Zeit, in der England die deutschen Bergeltungsschläge noch nicht zu spüren bekam, w Immerhin wird die Plutokratenkaste mit Genugtuung die fleutermeldung entgegennehmen, daß „die Eingänge an Ein- Mmensteuern eine sehr erfreuliche Steigerung" erfahren hätten «dd die „gegenwärtige Entwicklung der Staatseinnahmen als "Mutigend angesehen" würde. , Welcher Art diese Entwicklung ist, hat Schatzkanzler Kings- Wood erst vor wenigen Tagen verraten. Das britische Volk M nämlich mit aufgezwungenen Sparbonds weiter ausgeoreßt Werden, während es selbstverständlich das Vorrecht der Dim- "endenschlucker ist, von solchen Abgaben verschont zu bleiben. „Mit mathemaMcher Präzision" „Vorhände Jagdflugzeuge reichen nicht mehr aus" . Entgegen den verkrampften optimistischen Meldungen, mit "inen die Londoner JlluNnnisten die Welt zu täuschen versuchen, stellt ein ichwevliches 'L-uni fest, daN die Auswirrung ver veur- schen Bombenangriffe immer verheerender würde, da es Eng land nicht gelungen sei. eine wirkungsvolle Nachtverteidigung durchzuführen. Alles deute darauf hin, so schreibt die schwedische Zeitung, daß die noch vorhandenen Jagdflugzeuge zur Abwehr nicht mehr ausreichten. Zwar sei der englische Widerstand zäh, aber die deutsche Zerstörung der englischen Kriegsindustrie arbeite mit einer mathematischen und maschinenmäßigen Präzision, von der sich nur der einen Vegrifs machen könnte, der sie selbst erlebte. An dem Beispiel des Feldzuges gegen Frankreich, Belgien und Holland, so drückt das Blatt sich vorsichtig aus, könne man jedoch „zu gewissen Folgerungen" über das Schicksal Englands kommen. Ein aus England nach Madrid zurückgekehrter Geschäfts mann berichtet, daß es in London immer häufiger zu Demon strationen der Massen käme. So versuchte am letzten Abend seiner Anwesenheit in London eine Schar von Obdachlosen vom ll-Vahnhof Aldwych in einer Angriffspause zum Savoy-Hotel vorzudringen, um sich dort, wie sie sich ausdrückten, den „Luxus- Letrieb einmal anzusehen". Nur mit Mühe sei es der Polizei gelungen, di« Demon stranten abzudrängen, wobei ihnen ein erneuter deutscher Luft angriff zu Hilfe kam, der die Menge wieder in die Keller und Unterstände zurücktrieb. Sie Wren für England ... Wie das Osloer „Dagbladet" meldet, wird der Verlust folgender unter englischer Kontrolle fahrender norwegischer Schiffe bestätigt: Tirrana (7230 BRT.), Simls (6031 BRT.), Cubano (3810'BRT.), Tancred (6091 BRT.) und Tudor (6607 Bruttoregistertonnen). Sämtliche Verluste liegen einige Zeit, teilweise Monate, zurück. BrilensraAer „Port Brisbane" versenkt Wie Reuter aus Canberra Meldet, wurde der britische Han- delsdampfer «Port Brisbane" (10 612 BRT.) Ende voriger Woche im Indischen Ozean versenkt. Wie der australische Ma rineminister ergänzend mitteilt, ist ein australisches Kriegs schiff mit 27 Ueberlebenden der „Port Brisbane" in einem Hasen Australens eingelausen. Der versenkte Dampfer war in London registriert. Britischer LügenageM mutzte Nikaragua verlassen Wie aus Managua gemeldet wird, mußte der englische Agent Stewart als Erfinder eines neuen Märchens über dm sagenhafte Fünfte Kolonne Nikaragua verlassen. Dazu wird ergänzend bekannt, daß eine in der in Managua erscheinenden Zeitung „Estrella" veröffentlichte Sensationsmel dung über die Auffindungen von 42 Militärgewehren und Mu nition im Deutschen Klub in Managua auch bei den Behörden Nikaraguas auf soviel Mißtrauen stieß, daß eine Untersuchung des Falles veranlaßt wurde. Als Urheber der Lügennachricht wurde der englische Lügenagent Ronald Stewart entlarvt. Dre Untersuchung förderte weiteres belastendes Material gegen Ste wart zutage, der auf rotspanischer Seite mitgekämpft hatte. Meder englische Flieger Über der Schweiz Wie der Schweizerische Armeestaab bekanntgibt, wurde die Westschweiz in der Nacht zum 27. November wieder mehrfach von fremden Flugzeugen in großer Höhe überflogen. Die Ein flüge erfolgten über die Jura-Grenze m südöstlicher Richtung und an der Südgrenze in nordwestlicher Richtung. Die Flieger abwehr trat an mehreren Orten in Aktion „Herzschlag" — meldet Reuter Plötzlicher Tod des ägyptischen Verteidigungsminister Der ägyptische- Verteidigungsminister Aunis Pascha Zaleh ist Mittwoch morgen, wie Reuter aus Kairo zu berichten weiß, an einem Herzschlag gestorben. Er befand sich angeblich im Zuge auf der Reise von Kairo nach Fayum, wo er zusammen mit König Faruk neue öffentliche Arbeiten einweihen wollte. Schwere Zuchthausstrafen für 2RA.-Mitglieder. Wie aus Belfast gemeldet wird, sind fünf Mitglieder der Irischen Repu blikanischen Armee vom Belfaster Gericht zu zwölf Jahren Zucht haus und zehn Schlägen mit der neunschwänzigen Katze verur teilt worden. Die Mitglieder der IRA waren nach einem Feuer gefecht verhaftet worden. Fruchtlose; TS«schuns;ma«Soer Rach dem Fehlschlag neue britische Lügen Nachdem die britischen Lügen über die angebliche Bombar dierung Berliner Bahnböse eine Abfuhr erlitten haben, wie es für die Agitationsmafchinc Churchills nicht beschämender sein kann, haben diese Papiersieger nichts Eiligeres zu tun, als ihre bloßgestellten Methoden durch neue Lügen zu verdecken. In ihrer verzweifelten Lage brauchen sie als Gegengewicht gegen den deprimierenden Eindruck der durch die deutsche Luftwaffe ange richteten gewaltigen Zerstörungen unbedingt Meldungen, daß die britischen Bomber Jndustriewerke und militärische Anlagen in Deutschland getroffen haben. In dieser Zwangslage werde« die „Erfolge", eben gemeldet, wenn die wirklichen Vorgänge auch nicht den geringsten Anhaltspunkt dazu geben. So haben die Engländer in der Nacht zum Mittwoch nur vereinzelte Bomben im Reichsgebiet abgeworfen, durch die einig« Wohnhäuser zerstört wurden, und die Berliner Sperrzone konn ten sie gar nicht durchdringen, sondern sie mußten sich damit begnügen, einige wenige Bomben in den äußeren Stadtrands«» bieien abzuwerfen, wo sie nur geringen Häuser- und Flurschaden anrichteten. Der Londoner Rundfunk aber macht den Leute« weis, „daß militärische Ziele in Deutschland u. a. auch in Ber lin" bombardiert wurden und sucht diese Lüge durch ebenso erlogene Einzelangaben zu unterbauen. Um sich nicht zu genau auf feine Lügen festzulegen, spricht er allgemein von den letzten Angriffen und behauptet etwa, daß in Berlin eine Fabrik so schwer getroffen sei, daß ein großer Teil der Belegschaft ent lasten werden mußte und der Rest gegen halben Lohn arbeite« muß. Eine andere Berliner Fabrik verwandelt er flugs in ei« Elektrizitätswerk, das seine Tätigkeit so gut wie eingestellt habe. In Berlin aber weiß jeder, daß weder eine Fabrik getroffen worden ist, noch daß ein Werk seine Arbeit einstellen und sein« Arbeiter entlasten mußte. Da nun die Agitationsmaschine, die solche Lügen gleichsam am laufenden Band erzeugt, mit der Schnelligkeit der Ereignisse nicht mitkommt, werden sogenannte „Zusammenstellungen" ge macht. die den englischen Hörern ein möglichst eindringliches Bild von den „Erfolgen" der RAF. geben sollen und die natür lich ebenso erfunden sind wie die neuen Erfolgsmeldungen. Dazu dienen z. B. angebliche ^Einzelheiten", die der Londoner Rund funk über einen Mitte November auf Hamburg gemachten An griff am Mittwoch brachte. Die Angaben, daß sechs Fabriken, Oellager und natürlich auch eine Eisenbahnstation beschädigt sein sollen, haben auf jeden Fall nur den Zweck, die Engländer von dem an Jndustriewerke«, Hafenanlagen und Vorratslager« in Bristol, Southampton angerichteten Zerstörungen abzulenken. Nicht anders ist es mit der frechen Lüge, daß aus dem Ruhr» gebiet 60 v. H. der Kohlen «egen Unterbrechung der Verbm- duNgen nicht mehr abtransportiert werden können. , Alle diese Lügen können die Welt nicht täuschen, ja, st« find geradezu ein Beweis dafür, wie riesengroß die Zerstör»«- gen an kriegswichtigen Werken in England sein müssen, und wie furchtbar der Verkehr und überhaupt das ganze Leben in Eng land durch das unablässige Hämmern der deutschen Vergeltung«» aklion mitgenommen find. Seu Seifern non KdF. Gründung eines Künftler-Srholungswerkes durch Dr. Sep 1 Aus Anlaß des 7. Jahrestages ver NSG. „Kraft durch Freude" richtete Reichsorgan,sationsleiter Dr. Ley an die deut schen Künstler folgende Dankesworte: „Aus Anlass de« 7 Jahrestage« der RS.-Semeinfchaft „Kraft durch Freude" spreche ich den deutschen Künstlerinnen und Künstlern einschließlich der Artisten, die sich auf allen Ge bieten der kulturellen Betreuung von Heimat und Front unter den erschwerten Umständen der Kriegszeit tatkräftig eingesetzt haben, meinen aufrichtigen Dank für ihre Mitarbeit au«. Ihre Mühen und Entbehrungen, die sich auf ihren Gast spielreisen in entlegenste Gegenden mitunter aus sich nehmen mußten, haben tausendfältigen Lohn gefunden durch das Echo, das sie in den Herzen von Millionen deutscher Soldaten und Werktätigen auslösten. Auch ihre Arbeit gilt dem gemeinsamen großen Ziele, de« deutschen Volk in seiner schwersten Bewährungszeit Kraft durch Freude zu spenden und dadurch den glorreichste« Sieg aÜer Zei ten sicherzustellen. Ich rufe alle deutschen Künstlerinnen und Künstler aus, sich auch weiterhin in den Dienst dieser großen Aufgabe zu stellen in dem Bewußtsein, daß jeder von uns sei« Bestes einzusetzen hat zum Wohle unseres Volkes und des Eroß- ! deutschen Reiches. Als Zeichen meines Dankes und der Anerkennung habe ich die Gründung eines Künstlererholungswerres ange ordnet. Durch dieses Werk wird den Künstlerinnen und Künst lern. die in Ausübung ihrer KdF.-Arbeit infolge Ueberanstren» gung oder Krankheit zu Schaden kommen, die notwendige Pflege und Erholung gewährt. Mit der sofortigen praktischen Tmrch- führung diefes Erholungswerkes habe ich die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" beauftragt. M Seinen geborgen M Mm, stärkt Erfolgreiche Männer haben ihr Erben versichert!