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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatkch 1^0 einschließlich TrSgerlohn. Im Falle höher« Gewalt (Störungen des Betrieb« der Zeitung, d« Lieferanten oder d« Brsörderungsetnrichtung«) hat d« Bezieh« keinen Anspruch aus Lieferung ^« «achWMm« d« Lattung UkikWhImM da» BqM». MO«. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-ZeUe od« deren Baum I UW» »MM WM Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeig enpreisltste. Anzeigen-Annah»» M »Wr WM mittags des Erscheinungstages. Bet fernmündlicher Anzetgenaunghn« »M KM» WMW für Nichtigkeit übernommen. Bei Konkurs und KuanMWMMch «WM MM WMW» ansMM» GM« L«tt»M WMWWUcht KW «MMWMWM»»«» Mt G»»»1»d<««ehSrd» M Ottendorf. OkriSa mek M» WMWUWkW M WMOWW Voftsch«kko«t»! D«aWn »4W vnu» m» B«!agr Buchdrmkent Herman« «SM, Iah. Georg Nühlr, Ottendorf-Okrilla. Mnk«t»: MS. — F«nrukr M, Nummer 135 Donnerstag, den 14. November 1940 39. Jahrgang trotz herbsljiurm gegen kngianO Unentwegt rollender Einsatz — Bomben auf London, Liverpool und Coventry Heftige Stürme tobten in der Nacht zum Mittwoch über dem Kanal und der britischen Insel. Trotzdem setzte« unsere Kampfverbünde unentwegt in rollendem Einsatz die Vergeltungsflüge gegen London fort. Besonders schwere Treffer wurden in den Verkehrsanlagen im Nord westen der Stadt erzielt. Auch in den Westindia-Docks und in anderen Teilen Londons entstanden mächtige Explosio nen. Weiler waren Liverpool und Coventry sowie Orte au der Kanalküste das Ziel heftiger Angriffe. Im Laufe des Mittwoch wurden London sowie zahlreiche kriegswichtige! Ziele in Südengland mit Bomben belegt. * In der Nacht zum Mittwoch schoß unsere Flakartillerie, wie erst jetzt gemeldet wird, einen britischen Bomber vom Baumuster Whitley ab. Ein Mann der Besatzung konnte sich durch Fallschirmabsprung retten, ein weiterer wird vermißt. Der Nest der Besatzung ist tot- Echt englisch! Bomben auf Boulogne während ein« feierlichen Requiems In der Stunde, da sich die Bouloaner Bürgerschaft zum feierlichen Requiem für die Kriegsgefallenen in ihren Kirchen versammelte, wurde die Stadt von englischen Fliegern angegrif« ien. Ein militärischer Erfolg war dem Ueberfall nicht beschieden. Er traf ausschließlich die Zivilbevölkerung, die wieder Tote und Verletzte zu beklagen hatte. Städtevlaner gesucht Reuausbau Londons — „Ausblicke" und „Einblicke" An den Herausgeber der „Times" schreibt George Curnock, der der Leitung des Britischen Museums nahesteht, einen Bries, den die „Times" am 30 Oktober unter der Ueberschrist ,,Wiederaufbau Londons — eine große Gelegenheit" veröffent lich!. „Was wir heute brauchen, ist ein großer Städreplaner, der gleichsam in einer Vision sie Art der Gebäude sehen kann, die entstehen können, wenn man angemessenen Platz sür sie vor- kiehc öffentliche Gebäude, Geschäftshäuser, Wohnhäuser mit! vssenen Zwischenräumen und Ausblicken, die es dem Auge er- s lauben, die Hügel des Nordens und Südens und den Fluß dazwischen zu sehen Schon heute muß mancher Londoner, wenn auch sein Herz über die Ursache sich grämt, über einen Blick von Nordlondon entzückt sein, den man heute zum er stenmal seit fünfzig Jahren von einer Hauptdurchgangsstratze der City Hai. Gebäude sind, wenn sie nicht historische Bedeutung haben, iw Leben einer Stadt von zweitrangiger Bedeutung Heute ist es so leicht, ntederzureißen und aufzubauen. Zu meinen Lebzeiten habe ich gesehen, daß das Zentrum der City wenig stens zweimal, an manchen Stellen dreimal neugebaut wurde.! Sicherlich haben wir jetzt Londons größte Gelegenheit., Wir müßten Beispiele von dem Besten des Alten erhalten, aber wir wollen unsere Ausblicke und festlichen Plätze haben, und wo ihnen alle Untergrundbahnen tief unten außer Reichweite der Bomben, mit unverletzlichen Luftschutzkellern für Arbeiter Uno Bürger unter jedem Gebäude. Die Londoner brauchen 'eine Denkmünzen, daß sie in London aushalten. Es wollen nur diejenigen, die überleben, das Bewußtsein haben, daß ein neues würdiges London ihre Belohnung fein wird. * . Die „weiten Ausblicke" Cürnocks in seiner „Diston" geben dem Leser seiner „trostreichen" Zeilen weite Einblicke in die von den deutschen Bomben verursachten Zerstörungen oer j Londoner wirtschastswichtigen Anlagen und Gebäude. Wie weit muß doch dort das Trümmerfeld sein! Wegen Minen Msahr gesperrt die Gewässer zwischen Tasmanien und dem australischen Festland , Nach dem Untergang zweier größerer Schiffe in den austra« Aschen Gewässern, die vermutlich auf Minen gelaufen waren, und mehrere Tage lang australische Minenräumboote am Wer! gewesen, um die dortigen Gewässer zwischen Tasmanien und Am australischen Festland bis auf weiteres wegen Minengefahi kur di« Schiffahrt gesperrt sind. Amerikanischer Dampfer von Briten beschossen Bei der Ankunft des amerikanischen Dampfers „Exeter" in Aeuvork erklärte der Kapitän, die „Exeter" sei am 3. November Mols Meilen außerhalb von Lissabon zweimal von einer briti- Nden Seevatrouille beschallen worden. loderopser nennt ElmrE - „Witz" Krampfhafte Schönfärberei im Londoner Rundfunk — Churchill ^ribt Schindluder mit den Leiden der Londoner Bevölkerung Neue Lebensform im Bombenhagel v Man muß es der „Propaganda" Duff Loopers lassen, daß in bisherige Verlauf des Luftkrieges sie völlig unberührt ge- Men hat, wenigstens was ihre Verlautbarungen nach dem Ausland hin angeht. So bttasue uck am Muiwoch in einer londoner Auslandssendung wnve: eine der Rundfunkkreaturen Wnrrallügner» mit den Mittungen von zwei Monaten jas- ununterbrochenen uuslvomvardements auf London. Um es vor wegzunehmen: Der Londoner Bevölkerung macht das angeblich gar nichts mehr aus! Sie faßt die deutschen Bomben als — Witz aus! Also ließ sich Herr Lindley Frazer am Mikrophon vernehmen. Er zitierte die angebliche Aeußerung eines amerikanischen Be richterstatters, der erklärt habe sein erster Eindruck sei gewesen, daß die Londoner die Luftangriffe als einen Witz ansähen. Man staunt, daß es der Londoner Rundfunk heute noch fertig bringt, solche Frivolitäten in die Welt zu senden. Ist es doch gar Nicht zu lange her, daß Churchill selbst die Menschen verluste in London mit 14 VVV Toten und 2V 000 Schwerverletzten angab. Andere englische Mitteilungen beziffern die wöchentlichen Blmopser Londons mit 3888 bis 4808 Toten. Hinzu kommen zchntausende zerstörte Häuser und Riistungsanlagen, die Vertrei bung Hunderttausender von Heim und Herd, unglaubliche Miß stände aus allen Gebieten des ökfcntlichen Lebens. Das alles aber läßt Churchill vor der Welt als „Witz" hinstellen. Mag die Unverfrorenheit und Bedenkenlosigkeit dieses Has- sardeurs auch überall hinlänglich bekannt sein eip solches Maß verbrecherischer Gesinnung ist selten anzulresfen. Die Leiden einer Millionenbevölkerung gehen spurlos an diesem Menschen vorüber, sie sind ein Nichts, wenn er der Welt ein optimistisches Bild Englands vorzaubern will zu dem einzigen Zweck, vielleicht doch noch Dumme zu finden die sich von solcher Charlantanene beeinflussen lasten und den sinnlosen britischen Widerstand gegen die geeinten Kräfte der jungen aufstrebenden Völker verlängern helfen. Im übrigen waren die Ausführungen Lindley Frazers durchaus nicht geeignet, den „Witz", den er sich mit der Bevöl kerung Londons zu machen erlaubte, zu unterstreichen. Zu dein ausgekochten Zynismus Lhurchillscher Prägung kam nur eitel schöniärberilches Phrasengeklinqel. Die,,ganz abnormen Kriegs- bingungen hätten eine neue Normalität geschaffen." Die Leute unterhielten sich über die Vernichtung ihrer Heime wie über Fußball und Pferderennen, fa. der allnächtliche Aufenthalt im Luftschutzkeller und den Untergrundbahnschachten mit ihren wid rigen Zuständen !ei zu einem „richtigen gesellschaftlichen Tref fen" l!) geworden. Man könne natürlich nicht „mit Sicherheit" sagen, wie weit die einzelnen von den Unbequemlichkeiten und Nachteilen der „neuen Lebensform" betroffen würden, aber die Einwohner Londons hätten gelernt, ihr Leben den Bedingungen des modernen Krieges anzupassen. Mit solchen Frechheiten und Albernheiten versucht die pluto- kratiiche Verbrecherclique in London, heute noch einem Teil der Welt Sand in die Augen zu streuen. Die deutschen OKW.-Be« richte reden aber eine zu harte Sprache, als daß man annehmen dürfte, dies könnte noch lange Zeit möglich sei. Jeder Tag widerlegt aufs neue die Churchillschen Lügen, und aller zur Schau getragene „Optimismus" wird England nicht davor be wahren, in den Staub zu finken und seine Schuld zu sühnen. Aqgstattio» als diplomatischer MüMMleM Wirres Gestammel aus London — Zum Molotow-Besuch in Berlin Die völlig überraschend gekommene Nachricht von der Reise Molotows nach Berlin hat in England nicht nur wie eine Bombe einüeschlagen, sondern darüber hinaus den düsteren Eindruck verstärkt, daß die Diplomatie Seiner Majestät völlig ins Hin« tertressen gekommen ist. Da keine Aussicht besteht, durch Gegenaktionen diese neuer liche diplomatische Niederlage wettzumachen, hat man in der ersten Verwirrung einen neuen Propagandafeldzug unter der Parole gestartet, die englische Krieqsmaterialproduktion müsse sofort energisch erhöht werden. Gleichzeitig werden wirksame Gegenmaßnahmen gegen die deutschen U-Boote und schließlich bessere Aowehrwaffen gegen die deutschen Bombenangriffe ge fordert. Diese Angstattion, um von der verfahrenen und aussichtslosen Lage abzulenken, steht freilich unter einem ungünstigen Stern. Denn gerade in diesem hierfür ungünstigen Augenblick veröffent lichte das Statistische Institut in Oxford eine Aufstellung, die beweist, daß die englische Kriegsproduktion nach wie vor weit hinter der deutschen zurückliegt, und daß der englische Arbeits minister Bevin viel zu „optimistisch" war, als er in der ver gangenen Woche versprach, „England werde Deutschland im Laufe von sechs Monaten m der Waffenherstellung übertroffen haben, Eine drastische Einschränkung des zivilen Verbrauchs ist, jo heißt es nach „Svenska Dagbladet" in dem Oxforder Bericht, erforderlich, denn nicht nur Vie Kriegsmaterialproduktion muß gesteigert werden, sondern dies mutz auch geschehen in Anbetracht der Behinderungen, welche dir Einziehung zum Militärdienst mit sich bringen." Dieses Stichwort, die Ankündigung rigoroser Rationie- rungsmaßnahmen verschiedener Art, greifen nun die englischen Zeitungen offenbar auf „höheren Befehl" als willkommenes Ab lenkungsmanöver lärmend auf. In den Leitartikeln von „Daily Mail" wird aus diesem Grunde gefordert: „Wir können den Leibriemen noch etwas enger ziehen, ohne es zu merken" (!j. Einige Londoner Blättern fordern dann auch eine sofortige Ein schränkung des Imports nicht unbedingt wichtiger Produktie sowie die Einführung einer planmäßigen Rationierung. Wenn man von erhöhten Kriegsanstrengungen spreche, so dürfe man nicht nur an eine Steigerung der industriellen Produktion den ken. ..Dailv Lrvreß" unterstreicht in diesem Zusammenhang noch, vatz es atlerswnellflens norwenoig wäre, ore zwei groyren Bedrohungen, nämlich die U-Boote und die Nachtflugangriffe, zu verhindern, Die Zivilbevölkerung könne dadurch helfen, daß sie in ihrem Verbrauch an allem spare. Die Zeitung bemerkt dazu, daß es heutzutage schließlich mindestens fünfeinhalb Tage dauere, ehe in einem Hafen ein 6000-Tonner entladen werden könne. Früher habe so etwas nur drei Tage gedauert. Diese Androhung mit erhöhten Kriegsanfirengungen laßt uns völlig kalt. Denn wir wissen, daß England noch nie 'N seiner Geschichte einer der vielen von ihm angezettelten Kriege aus eigener militärischer Kraft gewonnen hat. Und dieses ent scheidende Ringen, bei dem es zum erstenmal allein und zudem noch einem überlegenen Gegner gegenübersteht, wird und kann es nie und nimmer aus eigener Kraft gewinnen. Der durch seine persönliche Not und durch die Not seines Landes doppelt hellhörig gewordene Mann aus dem englischen Volk wird die Widersprüche, in die sich die dargelegte Aktion verwickelt hat, j selbst merken. Er wird auch daraus keinen neuen Mut schöpfen j können, weiß er doch zu genau, daß er selbst es ist, der die propa gierten neuen Anstrengungen und Einsparungen aufzubringen Hai, während er erst unlängst seine plutokratischen Antreiber in der englischen Presse unberührt von allen »Krieasfolgen auf Fuchsjagden in aller Gala auf Bildern „bewundern' konnte, auf denen sich Vie Ruinen von London als Hintergrund abzeichneten. Dieses England der Vergangenheit kann und wird nicht bestehen bleiben — das wißen wir —, und langsam beginnt es auch jenseits des Kanals zu dämmern. Das Mo des Molotow-Besuchs Sämtliche Moskauer Zeitungen veröfsentlichen in großer Aufmachung auf der ersten Vlattseite den — bereits am Diens tag gemeldeten — amtlichen Berich, der TASS über den Aut- enthalt Molotows in Berlin, den Bericht über die Ankunft aus dem Anhalter Bahnhof sowie die beiden kurzen Meldungen über die erste Unterredung mit Ribbentrop und den Empfang beim Führer. Das „Reichsfippeuamt" Der Reichsminister des Innern bat angeordnet, daß die „Reichsstelle für Sippenforschung" künftig di» Bezeichnung „Reichssippenamt" führt. , Sewte veim Duee Neichsarbeitsminister Seldte wurde am Mittwoch um 18 Uhr vom Duce im Palazzo Venezia empfangen. Die Unterredung hatte einen außerordentlich herzlichen Charakter. General SAener Neuer Eeneraliaspekteur der Schutzpolizei Der Reichsführer 44 und Chef der deutschen Polizei hat den Generalmajor der Polizei js4-Oberführer Schreyer unter Auf hebung seines bisherigen Auftrages als Inspekteur z. b. V. im Hauptamt Ordnungspolizei als Eeneralinspekteur der Schutz polizei eingesetzt. Generalmajor Schreyer war bisher als Inspekteur der Ord nungspolizei im Wehrkreis IX und dann in derselben Eigen schaft im Wehrkreis III tätig und wurde als Inspekteur z. b. D. in das Hauptamt Ordnungspolizei berufen. Der bisherige Eeneralinspekteur der Schutzpolizei, General leutnant 4^-Obergruppenführer Mülverstedt, hat einen wichtigen Sonderauftrag in der aktiven Truppenführung erhalte«. Dein Opfer für die Volkstumsarbett — ein Beitrag zur Schulsammlung des VDA. Jeder ist seinem Volkstum verpflichtet. Bezeuge auch Du dies durch Deine Spende zur Schulsammlung des VDA. „Die VDA.-Arbeit ist heute nicht die Arbeit eines kleinen Kreises, sondern Sache der ganzen deut schen Nation." hundert Jahre Arbeitsamt Dresden Glückwünsche des Neichsstatthalters 2m Oktober dieses 2ahres waren hundert Jahre seit der Gründung des Arbeitsamtes Dresden vergangen. Natürlich war es damals im »Jahr 1840 nur eine vereinsmäßige Gründung, nämlich der Verein für Arbeiter- und Arbeitsnachweisung. Aber Dresden gab damit als erste deutsche Stadt den Anstoß zu einer Arbeitsvermittlung auf gemeinnütziger Grundlage, die durch eine regelmäßige finanzielle Unterstützung der Stadtverwaltung aest- cher, war. Die Stadt Leipzig errichtete 1844 einen Arbeit«- Nachweis nach Dresdner Muster, kurze Zeit später wurden ähn liche Arbeitsnachweise in Frankfurt a. Ä. und Hamburg gegründet. In langjähriger Entwicklung entstanden in Dresden aus dem Verein von 1840 ein Zentralarbeiternachweir und schliesslich nach dem Weltkriege ein öffentlicher Arbeitsnachweis, der schließlich zur Reichsbehorde erhoben wurde. Reichsstatthalter Gauleiter Martin Mutschma«« sandte dem Arbeitsamt Dresden ein Glückwunschschreiben und al» Ehrengabe ein Gemälde. Präsident Dr. Link, der Leiter des Arbeitsamtes Dresden, gab m einer Feierstunde in Geaenwart von Ehrengästen ans Parie,. Wehrmacht und Wirtschaft einen Rückblick über di, EM wicklungsgeschichte. _