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Ottendorfer Zeitung : 12.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194011126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19401112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19401112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-11
- Tag 1940-11-12
-
Monat
1940-11
-
Jahr
1940
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 12.11.1940
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„Die Menschheit will einen wirklichen Frieden" Mailand, 11. November. Der Sonderberichterstatter des „Popolo d'Jtalia", Mario Appelius, widmet einen Aufsatz vom 10. November der Rede Adolf Hitler in München und faßt dabei die gegenwärtige Lage des Krieges in folgende Punkte zusammen: 1. Deutschland und Italien reorganisieren Europa aus neuen Grundlagen, nachdem sie das plutotratische Gerüst des europä ischen Kontinents eingerissen haben. 2. Nachdem sich England unfähig gezeigt habe, das europäische Gebäude mit seiner Vor machtstellung zu verteidigen, zeige es sich jetzt auch unsähig, den Wiederaufbau Europas zu verhindern. 3. England sei auf den einfachen Widerstand beschränkt. 4. Die einzige Wassc. die Eng land aus den Trümmern Londons handhaben kann, sei die Dro hung mit einem äußerst langen Kriege. Adolf Hitler antwortete Churchill, daß der Krieg nicht so lange dauern werde, wie Churchill wolle, sondern solange, bis ihn die Achse zu Ende geführt haben werde, d. h. bis die Achse auf der militärischen, diplomatischen, politischen und wirtschaft lichen Front die „strategische Situation X" erreicht haben werde. Wenn Großbritannien dieser „strategischen Stellung X" gegenüberstehen werde, dann werde es für die anderen Völker der Welt weder die „Großmacht" England sein, noch das britische Imperium, sondern ein klei nes und unbedeutendes Land, das von allen nach den Gesetzen der Zivilisation an den Pranger gestellt werde. Der Krieg gegen England werde die Form einer einfachen Po ¬ lizeioperation annehmen, an der die Polizeikräfte aller Na tionen teilnehmen werden, die daran interessiert seien. Mit dem Straßenräuber, der die Vororte der zivilen Welt brandschatzt und mit dem Seeräuber, der den freien Handel auf den Meeren störte, werde Schluß gemacht. Die Geschichte der Briganten und der Seeräuber lehre, daß sie nirgends weiter ve- stehen können, wo eine Ordnung der Zivilisation aufgerichtet wird. 14 Monate nach dem Ausbruch des Konfliktes habe die Achse zwei Drittel dieser „strategischen Situation X" verwirklicht. Wenn auch der griechische Brigant erledigt sein werde, dann werde sich England mit der beschränkten und umschriebenen nord amerikanischen Hilfe allein finden. In diesem Augenblick sei der große Kampf um das Mittelmeer im Gange. Nachdem die Eng länder aus Europa ausgeschaltet sein werden, werde die Achse dafür sorgen, die Briten aus dem Mittelmeer zu vertreiben.. Churchill könne das Vlutopfer des Kampfes noch erhöhen, aber er könne das Ergebnis dieses Kampfes nicht- abändern. Die nordamerika nische Hilfe habe keine andere Auswirkung, als den tragischen Widerstand Englands hinauszuziehen. Es gebe keine Möglichkeit eines Kompromisses zwischen dem alten England und der Achse. Die moderne Menschheit wolle einen wirklichen Frieden und nicht einen Waffenstillstand oder ein Zwischenstadium, das nur einen fingierten Waffenstillstand bedeuten würde. Ein von den Achsenmächten ausgebauter Friede schließe reden Faktor der großen historischen Ursachen aus, die zum Kriege geführt haben. Molotow kommt nach Berlin Erwiderung der Moskauer Besuche Ribbentrops Fortsetzung und Vertiefung des lausenden Ge dankenaustausches Berlin, 8. November. Aus Einladung der Deutschen Neichsregierung und in Erwiderung der vorjährigen Reisen des Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop nach Moskau wird sich der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der UdSSR, und Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten, Molotow, binnen kurzem zu einem Besuch nach Berlin begeben, um im Rahmen der freundschaftlichen Beziehungen zwi schen den beiden Ländern den laufenden Gedankenaustausch durch eine erneute persönliche Fühlungnahme fortzusetzen und zu vertiefen. Der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Molotow, hat am Sonntag nachmittag 18.50 Uhr Ortszeit Moskau ver- lassen, um sich nach Berlin zu begeben. Zu der Begleitung Mo lotows, die insgesamt aus 32 Personen besteht, gehören: Der Volkskommissar für das Hüttenwesen Tewolljan, der Stellver treter des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten Merkulow, der Stellvertreter des Volkskommissars für den Außenhandel Krutikow, der Stellvertreter des Volkskommissars für die Flugzeugindustrie Valandrin, der Chef der personellen Kanzlei Molotows als Regierungschef Lapschow, der Chef der personellen Kanzlei Molotows als Außenkommissar Kosyrew, der Leiter der zentraleuropäischen Abordnung des Außenkom missariats Alexandrow, der Leiter der Rechtsabteilung des Außenkommissariats Pawlow, der Leiter der Presseabteilung des Außenkommissariats Kalungnow, der Leiter der Protokollabtei lung des Außenkommissariats Barkow, der stellvertretende Gene ralsekretär des Außenkommissariats Laksin u. a. Mit dem gleichen Zuge reisten der deutsche Botschafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, nach Berlin, ferner der Leiter der deutschen Wirtschaftsdelegation "Gesandter Dr. Schnurre und Botschaftsrat Helger. Der Bahnhof, von dem der Sonderzug abfuhr, war mit den Flaggen der Sowjetunion geschmückt. Aus dem Bahnsteig hatte eine Ehrenkompanie der Luftwaffe Aufstellung genommen. Beim Erscheinen Molotows und seiner Begleitung stimmte eine Mili tärkapelle die sowjetische Nationalhymne an. Molotow schritt darauf die Ehrenkompanie ab und begrüßte zuerst den deutschen Botschafter Grafen von der Schulenburg. Zur Verabschiedung Molotows waren die höchsten Vertreter von Staat, Armee und Partei auf dem Bahnhof erschienen. Nachdem sich Molotow herz lich von den Anwesenden sowie von seinen Familienangehörigen verabschiedet hatte, setzte sich der Sonderzug unter den Klängen der sowjetischen Nationalhymne in Bewegung. AmMnfang neuer historischer Ereignisse Sofia, 11. November. Der Reise Molotows nach Berlin wird in der bulgarischen Presse und Oefsentlichkcit eine hochpoli tische Bedeutung beigemessen. Die Welt befinde sich am Anfang neuer historischer Ereignisse. Belgrad, 11. November. Die Nachricht von dem bevorstehen den Besuch Molotows in Berlin hat in politischen und diploma tischen Kreisen der jugoslawischen Hauptstadt größtes Aufsehen erregt. „Vreme" meldet, daß dieser Besuch von großerhisto- rischer Bedeutung sei und sich seine Folgen auf alle Fälle nicht nur bei der künftigen Entwicklung Europas, sondern in der ganzen Welt zeigen würden. Berlin sehe die Hauptaufgabe seiner Politik nicht nur in einer erfolgreichen Kriegsführung gegen England, sondern auch im Aufbau einer neuen Bewegung, die eine Neuordnung aus politischem, wirtschaft lichem und sozialem Gebiete darstelle. Alle Wünsche, Berlin und Moskau zu entzweien, hätten sich als fruchtlose Wünsche gezeigt. Die Zeitung „Politika" bemerkt u. a., man könne heute schon sagen, daß der Besuch Molotows in Berlin im politischen und Wirtschaftlichen Leben Europas ungeheure Perspektiven eröffnete, und meint, diesem Ereignis eine riesenhafte Bedeutung beimessen zu müssen. - - «» » —— > — Schweres Erdbeben in Rumänien Bukareft, 1V. November. Sonntag, früh 3.39 Uhr, wurde Bukarest von einem heftigen Erdbeben heimgesucht, in einer Stärke, wie es die Stadt noch nicht erlebt hat. Nach Feststellung der Sternwarte dauerte das Erdbeben ungefähr drei Minuten. Es hat Vie Stärke von 9 erreicht, so daß nur noch ein weiterer Stärkegrad bis zu einer Katastrophe fehlte. Die Häuser haben durchweg starke Risse erhalten, und die Bevölkerung flüchtete aus die Straßen. Bon den Dächern stürzten ganze Ziegelreihen. Mansarden fielen aus die Straßen. Fensterscheiben zerbarsten und die Decken der Theater und Kinos erhielten starke Sprünge. Mitten im Stadtzentrum stürzte ein zehnstöckiges Hochhaus, ui dem eines der größten Kinos liegt, vollständig zusammen. Die dort Wohnenden wurden unter den Trümmern begraben. An den sofort ausgenommenen Rettungsarbeiten beteiligten sich neben rumänischem Militär auch schnell eingesetzte deutsche Heereselnheiten. Es steht noch nicht fest, wie groß die Zahl der Opfer ist. Die Extraausgabe der Zeitung „Capitala" spricht von Hun- derten von Toten und Verletzten. Auch eine kleine Kirche stürzte ein. Weiter sind mehrere Fabrikschornsteine umgcsallcn. Der Telephonverkehr mit dem Ausland war mehrere Stunden gestört. Umfangreiche Zerstörungen in weiten Teilen Rumäniens Das Zentrum des Erdbebens ist nach Angabe der Bukarester Sternwarte im Vranceagebirge nördöstlich von Ploesti zu suchen, jedoch kann die Sternwarte nichts Genaueres mitteilen, da ihre Apparate zersprungen sind. In diesem Teil der Karpathen sind jedenfalls die größten Zerstörungen angerichtet worden. Da Eisenbahn tu nn els große Sprünge aufweiscn, wurde der Zugverkehr in den frühen Morgenstunden eingestellt, bis Ingenieure untersucht haben, ob keine Einsturzgefahr mehr be steht. Mehrere Züge wurden während der Fahrt vom Erdbeben erfaßt und entgleisten. In Bukarest gibt es kein Haus, das nicht mehr oder minder betroffen wäre. Die Schäden sind beträchtlich. Das ein- Angriffsversuch britischer Flugzeuge auf Berlin Vor dem Bombenabwurf zur Umkehr gezwungen Berlin, 11. November. Einige britische Flugzeuge versuchten in der Nacht zum 11. November die Reichshauptstadt anzugreifen. Die energische Abwehr zwang sie jedoch zur Umkehr, ehe sie ihre Bomben abwerfen konnten. Das britische U-Boot N 49 versenkt Störungsangriffe aus Verkehrswege - Brände in Birmingham und Liverpool Berkin, 18. November. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: „Unsere Kampffliegerverbände fetzten o>» Tage und in der Nacht die Vergellungsangrisse ans London fort; sie trafen wieder zahlreiche kriegswichtige Betriebe. Weiter be legten nnfere Kampfflugzeuge, oft im kühnen Tiefanslug, Rü stungswerke und Flugplätze mit Bomben und riefen an mehreren Stellen heftige Explosionen hervor. An verschiedenen Punkten wurden Verkehrswege erfolgreich mit Bomben belegt und der Eisenbahnverkehr gestört. A» der Südküstc waren Hascnanlagen, ein Truppenlagcr und ein Kraftwerk das Angriffsziel unserer Kampfflieger. Bei Nacht wurden außer London wieder Birming ham und Liverpool angegriffen und an mehrere Stellen Brände verursacht. Bei Angrissen auf Schisfsziele gelang es, 588 Kilometer westlich von Irland ein großes Handelsschiff von etwa 25 M Vruttoregistertonnen durch mehrere schwere Bomben zu beschä digen. Im Scegebiet ostwärts Harwich erhielt ein Frachter von 3888 BRT., der im stark gesicherten Geleitzug fuhr, einen so schweren Treffer, daß beide Bordwände ausgerissen wurden. Bei einem Angriff aus einen Geleitzug an anderer Stelle beschädig ten unsere leichten Kampfflugzeuge einen weiteren Frachter vo« 8888 BRT. durch Bombenwurf. Ein deutsches Kriegsschiff hat das britische Unterseeboot 11 49 versenkt. Der Gegner unternahm keine Einflüge in das Reichsgebiet- Ein feindliches Jagdflugzeug wurde im Luftkampf abgeschossc«- Zwei eigene Flugzeuge werdeu vermißt. Das Stuka-Geschwader des Oberstleutnant Hagen hat seit Kriegsbeginn 218 888 BRT. feindlichen Handelsschifssraum ver senkt und 388 588 BRT. so schwer beschädigt und zum Teil >» Brand gesetzt, daß mit einem Verlust von einem Drittel dieses beschädigten Frachtraumes zu rechnen ist. An feindlichen Kriegs- fahrzcugen wurden durch das Geschwader vernichtet: 1 Monitor, 4 Zerstörer, 3 Feuerschiffe; beschädigt wurden 8 Kreuzer, 3 Flak- Kreuzer, 18 Zerstörer. Pausenlose Vergeltungsangriffe auf London Zahlreiche Angriffe aus kriegswichtige Ziele in Süd- und Ostengland — Birmingham und Liverpool wirkungsvoll bombardiert — Kampfflugzeug versenkte ein Handelsschisi Berlin, 11. November. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Die Vergeltungsslüge auf London wurden am 18. November und in der Nacht zum 11. November ohne Unterbrechung fort gesetzt. Außerdem wurden in Süd- und Ostengland am Tage zahlreiche Angriffe auf kriegswichtige Ziele geführt. In de» Häfen von Bexhill, Hastings, Dover, Clarion os Sea und Great Harmouth gelang es Lagerhäuser und Vcrkehrsanlagen, im East- bourn Margate sowie an mehreren Stellen der Bahnstrecke Ipswich, Gleisanlagen und in Chattam ein Industrien»»! rresscn. In den Truppenlagcrn von West-Lutworth und Dunge- neß zerstörten Bombentreffer mehrere Baracken und Truppc»- unterkünfte. Während der Nacht wurden Birmingham und Liver pool sowie ein Rüstungswerk bei Eranham mit guter Wirkung bombardiert. Im Seegebiet ostwärts Middlesbourgh versenkte ein Kampl' slngzeug ein Handelsschiff von 8888 BRT. Feindliche Flugzeuge warfen in der Nacht zum 11. November im Reichsgebiet an verschiedenen Orten Bomben, wobei an einer Stelle ein Holzlager in Brand gesetzt, an zwei anderen Stelle» Hochspannungsleitungen beschädigt wurden. Weiter beschädigte» seindliche Bomben zwei Banernhösc und ein Wohnhaus. Es sin» insgesamt ein Toter, ein Schwerverletzter und neun Leichtver letzte zu beklagen. In den Luftkämpfen wurden vier feindliche Flugzeuge aügeschossen. Fünf eigene Flugzeuge werden vermüll' A ! , gestürzte Hochhaus im Stadtinneru ist in weitem Umkreise ob- gesperrt. Dort sind die in der Nacht eingetretenen Freiwillige»' abteilungen, unter ihnen die Hitler-Jugend und die faschistisch« Jugend, die derzeit in Rumänien weilen und sofort zur HM leistung horbeigeeilt waren, von militärischen Verbänden ab gelöst worden. Deutsche und rumänische Pioniere arbeiten mit Schneidbrennern fieberhaft, um an die Mensche» heranzukommen, die unter den Trümmern begraben liegen, >» der Hoffnung, doch noch Lebende anzutreffen. Tatsächlich ist es gleich zu Beginn gelungen, einige Bewohner dieses mehrere hundert Menschen beherbergenden Hochhauses lebend, wenngleich schwer verwundet, zu bergen. Verlriebsrcch« bet: Central-Bureau für Vie veuyche Presse G. m. V.H„ Bertin SW 68, Ariedrichstratze zg 4l> «Nachdruck verboten.» Die Männer traten an den Wagen, der lange Alexan der sagte, wenn der Herr Graf keinen unnützen Widerstand ^versuche, werde ihm nichts geschehen. Der Gras war blaß j geworden, aber mit ruhiger Stimme sagte er, sie sollten Mer sein Eigentum verfügen. Sie fragten ihn nach seinem Geld und nach seinen Waffen, sie kehrten ihm unsanft die Taschen um, sie fragten die Gräfin nach Schmuck und Pelz- Werk, sie rissen die Kösser vom Wagen, durchstöberten sie und streuten alles aus den Weg, was darin war. Während dies geschah, hörte man einen Wagen heran irollen. Der lange Alexander sah ihm entgegen. „Das ist «Kreith", sagte er breit, „den wollen wir schon nach Hause schicken." Aber Kreith war noch nicht ganz heran, als er sdie Pistole hob und schoß Der Schuß zerschmetterte dem Aangen Alexander die Kniescheibe, er stürzte, Kreith und Andreas sprangen vom Wagen, Kreith dem Heckmann an chie Kehle, sie standen verbissen ringend, und während die j beiden anderen Wegelagerer zurückwichen und Andreas ihnen nachsetzte, hörte Kreith, wie er den Heckmann gerade !in die Knie drückte, einen Hellen Schrei Perlas, und rasch herumfahrend, sah er den Leutnant Spahlinger zwei Schritt hinter sich stehen, mit erhobener Pistole, und hörte auch schon den Schuß krachen. „Hund", schrie der Leut nant, und beugte sich mit verzerrtem Gesicht über den am Boden liegenden Alexander. Der fuhr mit seiner Hand über den Leib und stöhnte. Die Kugel des Leutnants hatte ihm Magen und Leber durchschlagen. „Was schießt du denn?" schrie Kreith, „der Mann liegt doch schon." „Siehst du denn nicht", sagte der Leutnant Spah linger, „er hat die Pistole noch in der Hand, er wollte aus dich schießen." Inzwischen hatte sich Heckmann aufgerichtet und sprang über den Wegrand in den Wald. Der Graf, der seinen Wagen verlassen hatte, kam auf Kreith zu und drückte ihm beide Hände. Kalt stand der Leutnant neben dem langen Alexander ^und sah ihm ins Gesicht, das sich langsam entfärbte. „Der ist hin", sagte er. Kreith sagte zum Grafen, er brauche ihm nicht zu danken Er könne es nicht, erwiderte der Graf, er habe ja sein Leben für sie gewagt. Kreith machte eine abwehrende Geste. „Faß an", sagte er dann zu Andreas. Er richtete den langen Alexander auf und befühlte ihn; der war bei Bewußtsein, aber er sprach kein Wort, den Blick starr aus den Leutnant Späh- ; linger gerichtet. Sie trugen ihn in Kreiths Wagen. In- ! zwischen waren auch die Diener wieder unauffällig heran- I geschlichen; sie räumten mit großem Eifer alles, was her- : umlag, in die Koffer zurück und schleiften den Baumstamm ! von der Straße Der Graf bat Kreith, er möge doch in seinem Wagen Platz nehmen. „Hier bringe ich dir unseren Retter", strahlte er, als Kreith herüberkam, „Herrn Oberst Roch hausen". sagte Kreith. Die Gräfin lächelte erschöpft. Sie fuhren in mäßigem Trabe nach Hirschberg, wach sam und die Wassen bereit, aber nichts zeigte sich unter wegs. Von Zeit zu Zeit warf Andreas einen Blick nach rückwärts aus den langen Alexander: der saß gekrümmt, die Hand gegen den Bauch gepreßt: er atmete schnell, in ganz kurzen Stößen und sprach kein Wort In Hirschberg erstattete der Graf dem Stadthaupt mann, den er kannte, Bericht. Als sie den langen Alexan der aus dem Wagen heben wollten, lag er ganz zurückge sunken, den Mund halb offen, die Lippen blau Er war tot. Wie sie weiterfuhren, bar der Graf Kreith, er möge doch für einige Tage sein Gast sein Dies sei leider nicht möglich, sagte Kreith. Aber daraus bestehe er, meinte der Graf, daß der Herr Oberst wenigstens für die heutige Nacht sein Quartier in Erdmannsdorff aufschlage. Ohne unhöf- lich zu sein, konnte Kreith dies nicht abschlagen. Ob der Herr Oberst außer Diensten sei, fragte die Gräfin nach einer Weile. Ja, sagte Kreith Doch wohl noch nicht lange? Seit zwei Jahren. Seit zwei Jahren? Ob er da noch den Feldzug in Ungarn mitgemacht habe? fiel der Graf ein. Ja, sagte Kreith. Unter dem Prinzen Eugen? Ja Wie ihn das freue, sagte der Gras. Der Prinz sei ibm ein lieber Freund, auch mit seiner Frau, freilich nur ent fernt. verwandt Er. der Graf, sei zwo, leider kein KuM mann, er habe mehr gelehrte Neigungen, doch seien solü" Neigungen dem Prinzen nicht fremd der es nir versäum« wenn er die Gegend passiere, bei ihm AnsemhaN zu neb men, ein herrlicher Mensch und ein großer Sotd-n Als Kreith nach ihrer Ankunst in Schloß Erdmouu-' oorss ein paar Schritte durch den Park ging, um sich noä' der Reise ein wenig Bewegung zu machen, lauchie Andrew- neben ihm aus „Hast du gesehen, ob der Leutnant Spahlinger on> m i ch gezielt hat?" fragte Kreith Andreas hatte nichts gesehen. „Geschossen Hai er l» aus den langen Alexander", sagte er. „Warum nur?" grübelte Kreith „Nur weil der au dere den Heckmann und nicht ihn für den Ueberfall mich« nommen hat?" „Ach, Hauptmann", sagte Andreas „Der sah doÄ daß der lange Alexander nur leicht verwundet war Ww' dann, wenn sie ihn festgesetzt hätten und gesoltert? Der mußte stumm sein, der hat zuviel gewußt" „Und wenn ich mich nicht umgedrehi Hütte, auf we» hätte er dann geschossen?" „Das wirst du nie erfahren, Hauptmann" sagl» Andreas „Nun", sagte Kreith, „es war ein guter Tod für dcu langen Alexander, von der Kugel eines Freundes ;» fallen." Die Terrasse des Schlosses herunter kam der Gras aul sie zu Er schwenkte einen Bries in der Hand Wie schade es sei, sagte er, daß der Herr Oberst nicht länger bleibe» wolle: da schicke ihm der Prinz ein Schreiben, er werde etwa in einer Woche hier durchkommcn Er solle doch st lange bleiben, der Prinz werde sich sicher freuen, einem alten Kriegskameraden zu begegnen. Später, als sie gegessen hätten, die Lehnstühle vor den Kamin rückten und in die spielenden Flammen sahen, st»ll der Gras noch einmal vom Türkenkrieg an Welches Rca> ment der Herr Oberst denn geführt habe, fragte er. Die roten Husaren des Fürsten Windjschgrätz Ah, der Windischgrätz, sagte die Gräfin. Er wisse doch, welch trauriges Ende der Fürst genom men habe, fragte der Gras. Ja, sagte Stefan Kreith, er sei aufgehängt morde» am Strang eines Glockenseils, von drei Mördern. «Fomevung wlgl.» Ehrun, Langem« Ms von Lan Alltags, aus Meralfeldn aller statt, t Mpfer und An Mitglll Aigen Krie Mchsleiter l»wie Reichs st der Feier lle neue Rei »esetzt. Nach der «es Heeres r vrauchitsch, Wrer Axmc mäber der Dngcn des stanze niedei stunde der s «es Führers Wehrmacht ii deutschen . „Zur glc eutschen Juc llnd über al Aas es heiß OMillionem Assen Eeschu '»um, eine r gewesen ist m selder oorwäi Sehnsucht de Msdrucksfor: „Dieser 1 Erschall von Asammeu, di« sein 28. Mai Langemar Au 1914 erfii Stimmung c . Der Obe slandris Arden sei, d Aldaten des . Rom, 9. l Sonnabend hc !, Das Obe: i »s verstärkte Mamas-Flü isten Mitteln Ae Jäger ei Eitere schwei .In Nor Illen von un Mgen. Die 2 einen Ver »User in Der Ad. Nur ge Anflug feindl k»8 abgcschosi . Bei einen Al einem So «an Luigi, b Abei einiger Ad sieben Ve: Meri und C Arwundete z Art gelöschi Ader Schaden Schla > Rom, 10. R «"Unabend ha t2j Ob man . Einen. An er kenn Ar zweite s Mgi hernm, Da sei il st, wenn er Ja, er h Nach ihr mchgrätz ein » auch eine »! Breitend 7 Fürst Hal 'llendeiner ä In Kusck Gold gem °ch einmal l An des Fürs Michkeiten Dem geh « In Welk A gesessen Aesen, eige 4ts gekümi « Ob er de ""Nen, fragt ., Nein, säg "»hl seine S s- Ties in , Ne er unde A Schein vc Park mm Almers wa ' den Pfe: L »» h den zw j°" der Boni
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