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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. * Erscheinung «tage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bepegspnis monatüch 1^0 «M» Anzeigenpreis: Die Sgespaltme mm-Zeile oder derm Aarnn st H^. UM» »M» MW kinschltetzlich Trägerlohn. Im Falle höh«« Gewalt (Störung« des Betrieb« der Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeig enpreisltst«. Anzeigen »Annah«« W Ist Dg Md Teilung, d« Lieferant« oder der Beförderungseinrtchtung«) hat der Bezieh« kein« mittag« des Erscheinungstages. Bet fernmündlich« AuzeigmanWh«« «HM Int«WWMl Spruch ans LiefAmn, »d« Nach»ef«>«g der Acktnng »st« «ückzahlnn, d« Bezngs- für «ichtigkett übernommen. Bei Konku» m» «UW N« WWW W«Aea. aMench. Mas« FettNNg M amMche» Bi»emn«nachnng»> st« gb«««t»d«- Behgrd« M vttendarfevkri«» «rd da« UMUM««» M WMMM VoBchmUmM, V«B>« W4VA Drn« nnd Verla,: Vnchdr«»«ck Herman» «ühl«. Anh. Georg Bühle, Ottendors-Okrill«. Gtwüontor «. — Fernrufe M, Kummer 132 . Donnerstag, den 7. November 1940 39. Jahrgang Uder 7,1 Ml. W Mrnm firrech Berlin, 6. November. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Kampsfliegerverbände setzten am 5. November und in kr Nacht zum 6. November ihre Vergeltungsflüge gegen London fort und verursachten an vielen Stellen neue Brände and Explosionen. Zahlreiche Luftangriffe richteten sich außer dem auf Hafen-, Industrie» une Verkehrsanlagen in Süd- »nd Ostengland, wobei vor allem in Great Yarmouth heftige Hplosionen zu beobachten waren. Im Laufe des Tage« kam l zu mehreren für uns erfolgreichen Luftkämpfen. Deutsche Häger schoflen allein vor Portland neun feindliche Flugzeuge Hnr eigene Verluste ab. Bet nächtlichen Angriffen auf schottische Hafen- und In- Mrieanlagen konnten in Dundee besonders starke Brände ^gestellt werden. Dav Verminen britischer Häfen wurde Mgesetzt. Am Pentland-Firth erhielten zwei feindliche Vorposten- Me so schwere Treffer, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Britisch« Flugzeug« flogen bei Nacht in Holland und in »G Reichsgebiet ein und warfen an verschiedenen Orten «omben. Nur an einer Stelle gelang es ihnen, eine In- ^strieanlage zu treffen und dabei in einer Spinnerei ein -iedengebäude in Brand zu setzen. Das Feuer konnte jedoch m stürze gelöscht werden. Die übrigen Bomben fielen ent weder auf freies Feld oder in Wohnviertel, wo einige Wohn häuser beschädigt, zwei Zivilisten getötet und mehrere verletzt wurden. Die gestrigen Verluste des Feindes betrugen 23 Flug- stuge, davon 21 im Luftkampf, eins durch Flakartillerie und 'iu- durch Marineartillerie. Sechs eigene Flugzeuge werden ""mißt. Die Kriegsmarine führte in den beiden vergangenen Monaten den Handelskrieg gegen England mit steigendem Erfolg. Auch die Luftwaffe griff neben der Durchführung ihrer Hauptaufgabe, dem Einsatz gegen die britische Insel, in den letzten beiden Monaten eine große Zahl von Schiffen und Geleitzügen an. Es wurden an feindlichem oder dem Feind nutzbaren Handelsschiffsraum in den Monaten September und Oktober versenkt: 1308600 BRT, davon durch Unterseeboote allein 946 000 BRT. Damit sind seit Kriegsbeginn insgesamt 7162200 BRT feindlichen oder dem Feind nutzbaren Handelsschiffsraum ver- nichtet worden. Hieran sind beteiligt Ueberwaflerstreitkräfte der Kriegsmbrine mit 1810000 BRT, Unterseeboote mit 3714000 BRT, Verbände der Luftwaffe mit 1638200 BRT. Nichteingerechnet sind in diesen Zahlen die Verluste an feindlichen Kriegsschiffen und Kriegsfahrzeugen sowie die Ver luste der feindlichen und für England nutzbaren neutralen Handelsschiffahrt infolge von Minenunternehmungen der Kriegs marine oder der Luftwaffe und infolge ^Beschießung durch Küstenbatterien. Di« Gesamtverluste de» Feindes seit Kriegs beginn liegen demnach noch wesentlich höher, zumal die schwerbeschädigten Schiffe — die Luftwaffe allein hat seit KrirgSbeginn Handelsschiffe mit mehr als 3000000 BRT zum großen Teil schwer getroffen — nicht in vorstehenden Zahlen enthalten sind, Es kann aber mit Sicherheit ange nommen werden, daß ein Teil dieser beschädigten Sch-ffe ihre Heimathäfen nicht mehr erreicht hat oder nicht mehr wiederhergestellt werden konnte. «Ne Wichen Rachtangriffe" st« Laufe S« Mittwoch zweimal Lustalarm - „Seit Wochen nicht an« den Kleidern gekommen - Nachdem am Mittwoch im Lause de» Tages bereits zweimal Wtalarm gegeben war, io meldet Associated Preß aus London, x»lt« um 18.SV Ubr kurz nach Einbruch der Dunkelheit als Mlettnng j« den üblichen Nachtangriffen die Sirenen ihre Warnung über dir britische Hauptstadt. Es solgten Bomben- Erplosionen und das Getöse de» Flakieurrs. , Zu den Angriffen in vei Nacht zum Mittwoch gibt das eng- Mc Lustfährtministerium bekannt, daß außer London auch ^»-Schottland und eine Stadt an der Küste von Wales bom- earviert worden seien. klebrigen», so wird Mittwoch abend amtlich gemeldet, seien an „Gebäuden" verursachten Bcichädipungcn doch größer kewesen. als man vorher angenommen hatte. , Die schwedische Wochenschrift .Svenska Botten" fragt, wie lange England das noch aushalien könne, und weist dabei auf kvien bewegten Artikel der englischen Zeitschrift „New States» Han and Nation" hin Dort sti in äußerst scharfer Form auf di« -»Wände in dem schwer heimgesuchien und die wachsende Woge Ar Pessimismus und ver Kriegsmüvigkeit hingewiesen. Dl« Morrer aus dem Lastend berichten van an sie fortlaufend unan- Wehme Fragen über den Krieg gerichtet würden: Wann das «lend vorüber lei. wieviel Tore es gegeben habe, das seien Vie Wichen Fragen aber niemand könne sie beantworten. Zu sausenden seien, vem „New Siatesman and Nation" zufolge, "le Leichen noch unter ven Ruinen begraben und in zahlreichen ^gebrannten Gebäuden seien viele umgckommen, die man nie- ^ls identifizieren könne. Engländer glänzen dnrilt Abwesenheit „Stockholms Tidningen" kritisiert die britischen Hilfe- versprcchungen an Griechenland Der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Tidnin- Ah* beschäftigt sich mit der Frage ver englischen Hilfe an Grie- Mnlanv und stellt fest, daß englische Lanvungen auf Kreta und flnigen, anderen Inseln ersolgi seien, aus vem Festland jedoch „Engländer durch Abwesenheit glänzten". Die britische Admiralität wie London überhaupt sei durch die Erfahrungen M norwegischen Feldzug vorsichtig geworden. Man wolle nicht bitteren Erlebnisse von Andalsnes wiederholen. An Lon- Ud sehe man deutlich, wie viel Aehnlichkeit der griechische l'kldzug mit dem norwegischen habe: hier wie dort ein in« '^reiches, durch tiefe Buchten gegliedertes Land. Mit Geld Velken ist leitzier 2. Aus London wird gemeldet, daß eine britisch« 2V-Riilio»«- xmnd-Sterling-Anleihr an Griechenland unmittelbar bevor» «he. Das soll also vermutlich bedeuten, daß England sein« ^Nähmen des möglichen" angekündigte Hilf« und Unter- Atzung für Griechenland durch ein solches Finanzgeschäft ab- Mten will. Wenn man die Geschichte ver britischen Beziehungen zu Griechenland betrachtet, zeigt sich, daß mit einer solchen Kre- °"arwatznM W« »h« al« Tradition der Witsch« MMe- stützungsyanoumgen zur Griechenland fortgesetzt wird. Es »st bezeichnend, daß Griechenland mit diesem neuen Kredit seit 1824 insgesamt zwanzig Anleihen von England erhalten hat uns vamil mit ver Türket gemeinsam an der Spitze der Schuld nerländer Englands in Europa steht. Schon seit einer Reihe von Jahren hat Griechenland außer ordentlich schwer unter der Last feiner Auslandsverschuldung getragen, da sik im Vergleich zu seiner wirtschaftlichen Stärke schon bisher geradezu erdrückend war und sich 1932 auf ins gesamt 1643 Millionen Mark belief, wobei England für 67 Pro zent dieser Summe der Gläubiger war. Kein anderes Land Süvosteuropas war derart einseitig an einen Gläubiger ver schuldet, wie Griechenland. Eine einseitige Verschuldung, die sich mit der neuen Anleihe jetzt naturgemäß noch beträchtlich verstärken muß. Es ist auch auffallend, daß fast alle britischen Anleihen an Griechenland nicht zu wirtschaftlichen Zwecken unv unter dem Gesichtspunkt der Rentabilität gegeben wur den. sondern überwiegend und teilweise,ausschließlich zur Verfolgung rein politischer Absichten. Diemeue englische An leihe kann für dieses Land in keinerlei Hinsichi eine w uüame Hilfe varstellen, sondern nur eine weitere politische unv wirr- schaftlchc Versklavung an England. Kr wäre« Blenheim-Bomber Bomben auf Monaftir Dreiste Verdächtigung Italiens einwandfrei widerlegt Zu ver von ausländischer Seite gemeldeten Bombardie» rung ver in Südserbien an der griechischen Grenze gelegenen Stavt Monaftir vurch mehrere Flugzeuge erklärt Stefani, daß sicheren Unterlagen und Belegen zufolge die angreifenden Flugzeuge englisch * Zl e n h e i m - Bo m b er waren. Es sei von britischer Seite ver Versuch unternommen worden. Ita lien diese unqualisizterbare Bombardierung zuzuschreiben. Dieser Versuch ist. wie die halbamtliche Agentur einwandfrei nachweist, vollkommen iehlgeschlagen. Italien hat am gleichen Lage in ver fraglichen Gegend eine einzige Bombardierung, nämlich die der griechischen Stadt Florina, durchgeführt, was Ausnahmen beweisen Wenn ein Bombenangriff auf Mona- stir tatsächlich erfolgt sein sollte, so könne er nur von Englän dern unternommen worden sein Italien habe zu Jugoslawien sehr herzliche Beziehungen: und es sehe darauf, fie weder zu trüben noch trüben zu lassen. Da; seht auf leine KMaut Deutsche U-Bootgefahr im Wandel der Churchill-Reden In seiner Umerhausreve, über die wir bereits berichteten, stellte Churchill u. a. auch fest, daß das Anwachsen der deutschen U-Boolangriffe gegen vie Schiffahrt im Atlantik wett bedenk licher sei als die Luftangriffe Um einer neuen Illusion willen enthüllte er damit unbe absichtigt seine alte Illusionsmachc um die deutsche U Boot- grfahr, dir er bisher in zahllosen Reden abzustreiten versuchte. Es ist interessant und überaus lehrreich, diesen Redefluß in Kürze zu versolaen. Er begann am 10. Oktober OW. als er dem Unterhaus mit Stolz verkündete, etwa ein Viertel bcs em Drittel »er geiamten deutschen U-BE seien vernichtet Tcmsclven umeryaus erzaylt« er dann einen Monat später: „Die Meere sind frei. Ich kann mit großer Sicherheit sagen, daß England ganz entschieden die Oberhand über den U-Bootkrieg gewinnt." Am 12. November erklärte er trium phierend über den Rundfunk: „Wir haben den U-Bootkrieg unter die Kontrolle bekommen." Wieder einen Monat später hieß es etwas gedämpfter, es sei so gut wie sicher, daß die Hälfte der U-Boote versenkt worden sei. So und ähnlich geht es weiter. Fast in jedem Monat spottet er über die U-Booi- gesahr bis zum 5. November, wo es nun plötzlich heißt: „Die Gefahren des Meeres sind schrecklich, und wenn man sie vernachlässigt, werden sie schließlich mitten ins Leben des Staates treffen. Das Anwechsen der U-Bootsangrisfe ge gen die Schiffahrt im Atlantik ist weit bedenklicher als die Luftangriffe. Diese Tatsache ist eine sehr schwere und schmerz hafte Bürde für uns. Die Admiralität und das Ministerium für ote Handelsschiffahrt machen die „gewaltigsten Anstren gungen". um diese Schwierigkeiten zu überbrücken. Wir müssen damit rechnen, daß in nächster Zeit die An griffe der Unterseeboote gegen uns nur noch schwerer fein werden; und „wir treffen ungeheure Vorbereitung«", mn mit ihnen fertig zu werden. Man kann es verstehen, wenn der parlamentarisch« Reuter- Korrespondent berichtet, nach der Rede habe unter den Ab geordneten der Eindruck geherrscht, daß Churchill die Kriegs lage diesmal in düstereren Farben als gewönlich schildert«. Vielleicht haben die Abgeordneten sogar auch düster « d« Hellen Lügen des Zerstörers Englands gedacht. Britische SperrbaUone trieben nach Finnland Englische Sperrballone haben weitere Schäden in Finnland »«gerichtet. So wurde in Rordfinnland die Elektrizitätsversor gung durch einen Sperrballon unterbrochen. In Heinävesi könnt« ein englischer Sperrballon vom finnischen Schutzkorps adgs- schossen werden. Schweizer Zeitungen in Nalien verbale» Der Verkauf schweizrrtscher Zeitungen ist mit wenigen Aus- nahmen bis auf weiteres in Italien »erbottn. Die Maßnahme wird von unterrichteter Seite mit der unfreundlichen Haltung der Schweizer und insbesondere der Westschweizer Blätter im italienisch-griechischen Konflikt begründet. Wieder hinter verschlossenen Men Unter- und Oberhaus hielt« Gehetmsitzung« ah Unter- und Oberhaus hielten am Mittwoch Geheimsitzuna« ab. Churchill hielt in der Gehetmsitzung d«S Unterhauses «in« Ansprache. Berdunkelungsanordnung in der Schweiz Wie vas schweizerische Armeeoberkommando mitteitt, ist im Einvernehmen mit vem Bundesrat die allgemeine ver- dunkelung mit Wirkung vom 7 November ab für da« ganz« Gebiet der Schweiz angeorvnel. Keine UeberrMung jür Italien Die Wiederwahl Roosevelts zum Präsidenten der USA bildet für Italien keine Ueberraschung. Trotz der angemessenen Zurückhaltung, vie sich die ttalienische Presse und die gesamte ! ttalienische Lefsentiichkeit seit langem auserlegt hatten, könnt« sich, wie in italienischen politischen Kreisen betont wird, in d«r Lar jeder auch noch so oberflächliche Beobachter davon überzeu gen. daß in- Italien die Wiederwahl Roosevelts längst al so gut wie sicher galt und daher auch längst im voraus wett- gehend in Rechnung gestellt wurde Man hat in Rom den Ein» druck, daß mit der Wiederwahl Roosevelts die Lage im we sentlichen unverändert bleibt und daher auch di« italienisch« Beurteilung sachlich unverändert bleiben kann. Wenn man auch in der italienischen Oessentlichkett zu der Wiederwahl Roosevelts als internes amerikanisches Ereignis keine Stellung nimmt, so wird zu ihr als internationales Er eignis doch auch darauf verwiesen, daß sowohl Roosevelt wie Willkie bei der Stimmcnwerbung erklärten, daß sie zwar Eng land unterstützen wollen, daß sie aber auch die Neutralität auf- recht zu erhalten beabsichtigen. Wenn auch Wahlreden nach einem besonderen Maßstab zu bewerten seien, so könne doch auf jeden Fall festgestelli werden, daß in dieser Stellungnahme der beiden Kandidaten ein deutlicher Hinweis auf die Stimmung der amerikanischen Massen enthalten sei. Ausilelluus „LeuMl Zröke" in Mutze» Uebcrtragung im Rundfunk Der großdeutsche Nunviunk überträgt am Freitag, 8. No vember, von ll bis 0.40 Uhr. aus München die Eröffnung der Ausstellung „Deutsche Größe" mit einer Rede de» Reichsleiter» Llfrrd Rosenberg. ———— . hZ.Abordnung in Bukarest Am Mittwochnachmitlag traf in Bukarest ein« Grupp« von 20V Hitleriungen ein. die unter Führung der Gebiets- führer Blomauist und Hmsgen steht. Die Gruppe wurde be- teitS an der Grenze von dem Präsidenten der rumänischen Smdentenvcrbänve. Trisa. empfangen und bis Bukarest ge leitet. Mit einer Abordnung der faschistischen Jugend begibt sich die deutsche Abordnung nach Iassv. um an den großen Fei erlichkeiten des s. November teilzunehmen, der der Gründungs- tag ver legionären Bewegung und gleichzeitig der Nam«»»- tag des Königs ist. ... .