Volltext Seite (XML)
Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg Postfchttkkonto, v««k« »4«. ve»k »k V«la>, Vnchdruckrret Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: M. Sonnabend, den 28. September 1940 Nummer l!5 39. Jahrgang Erschetnungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatüch 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle höherer Gewalt (Störungen des Betriebe« der Leitung, der Lieferanten oder der Besörderungsrinrichtungen) hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung ob« Nachlieferung der Leitung »der RLchga-dlug des Bezugs Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum 0 LS« »MW WM Nachlaß usw. laut aufliegender Anzeig enpreisltst«. Anzeigen »Annahme HM tk UM W» mittags des Trscheinungstages. Bei fernmündlicher Auzeigenannghm« «trk Kei» DWMM für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Lrvangsnergichch «WM Mk« WMW» M IlüliirmdWüg ikl » I «aa, Diesem yistorischen Akt, der die Freundschaft und In- »Velilkpp IIII üvWMßSilpl tercstenacmeiuschai, zwischen nuferen drei Länocrn envaiiliig V/44SSSSSSSL-S besiegelt, ist es mir ein aufrichtiges Bedürfnis, Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche persönlich auszusprechen und Ihnen auf das wärmste für Ihre Bemühungen zu danken, die so we sentlich zum schnellen Zustandekommen des Paktes beigetragen haben. Ich weiß mich einS mit Ihnen in der bestimmten Erwar tung, daß der neue Pakt sich zum Segen unserer drei Völker auswirken, daß er den auf Ausweitung und Verlängerung des Krieges hinstrebenden Elementen in der Welt das Handwerk legen, und daß er so zur baldigen Wiederherstellung des Welt friedens beitragen wird. Mit meinem Freunde, dem Grafen Ciano, bedauere ich auf das lebhafteste, daß Sie infolge der weiten Entfernung an dem feierlichen Akt der Unterzeichnung nicht selbst haben teilnchmen können. Wir gedenken Ihrer heute in freundschaftlichster Ge sinnung und hofsen bestimmt, daß es Ihnen bald möglich sein wird, zu einem Besuch nach Berlin und Rom zu kommen, wo wir Sie aus das herzlichste willkommen heißen werde«. Rückzug -er Biratrnslotte mm Dakar Schlachtschiff „Resolution" zeigte Schlagseite — „Barham" durch 38-cm.-Granate beschädigt " Amtlichen französischen Berichten zufolge sind die briti schen Kriegsschiffe von Dakar abgedampst, wobei das 35 000 To. große Schlachtschiff „Resolution" Schlagseite hatte. Es war bekanntlich während ves Ueberfalles durch ein französisches U- Boot torpediert worden. Das 35 000 To. große Schlachtschiff „Barham" erhielt einen direkten Treffer durchweine 38-cm.- Granate des Schlachtschiffes „Richelidu". Nach diesem Bericht zogen sich die britischen Kriegsschiffe am Mittwoch um 21.W Uhr nach einer letzten Beschießung von Dakar zurück. Tas und Nacht im »mbeußagel Neutrale Berichterstatter bestätigen die ungeheueren Schäden Scharfe Angriffe gegen Sicherheitsminister Anderson Auch in der Nacht zum Freitag haben, wie der englische Nachrichtendienst zugeben mutz, wieder umfangreiche deutsche Luftangriffe auf England stattgefunden. Am heftigsten seien wieder einmal die Bombenabwürfe auf London und auf Städte im Nordwesten gewesen. An Wohnhäusern und Handelshäusern sowie Industriean lagen seien Schäden entstanden, und S habe eine Anzahl von Opfern gegeben. Im Gebiet des Muffes Mersev sei durch Bombenabwürfe Feuer ausgebrochen und Schaden angerichiet worden. Ferner habe eine Stadt im Südosten Englands un ter Bombenabwürfen gelitten. Im englischen Nachrichtendienst wird hervorgehoben, die Feuerwehren im ganzen Lande hät ten in der Nacht zum Freitag wieder „Hervorragendes ge leistet" — was daraus schließen läßt, daß sie jedenfalls reichlich Arbeit hatten. Am Freitagmorgen sei die Fliegertätigkeit über England bereits „recht rege" gewesen, so berichtet der englische Nachrich tendienst. Feindliche Flugzeuge hätten die Küste bet Keni über flogen und versucht, der Themsr folgend, nach London oorzu- stoßen. Eine Bombe, die im Süden» Londons siel, habe beson ders viele Opfer gefordert. Andere Bomben seien vor allem im Südwesten Londons gefallen. Die Berichte der Londoner Vertreter schwedischer Blätter sind durch die anscheinend immer schärfer angezogene britische Zensurschraube stark eingeschränkt. Immerhin wird aber in einem Eigenbericht der „Göteborger Handels- und Schüfahris- zeituna" der ungeheure Schaven ausgezählt den die deutschen Vergeltungsangriffe jetzt Tag und Nacht in London anrichielen. Diese Ausstellung ist besonders eindrucksvoll, weil, der Bericht erstatter in endloser Reihe die zahllosen Einzelschäden aulzählt. Er berichtet u. a.. daß in gewissen Distrikten des Zentrums von London ein Bild geradezu fürchterlicher Vernichtung ein- standen fei. nachdem jetzt Tag für Tag Massen von Brand- und Sprengbomben größten Kalibers über der Stam abge- warfen werden. Ein Geschäftszentrum des südöstlichen London sei vollkommen dem Erdboden g^ichgemacht. Drei große Ge- bäude seien Ruinenhaufen und eine Menge von Häusern in ihrer Nähe aufs schwerste beschädigt. Der Bericht hebt ferner hervor, daß diese Darstellung trotz allem kein ähnnäherndes Bild von der wirklichen Vernichtung bleien könne An vielen Stellen seien unerhörte Sprengwir kungen der deutschen Bomben festzustellen. Dicke Ttahlbalken hingen wie verbogener Draht von den Dächern von denen nur noch zerschossene Brandgiebel gen Himmel ragen. Jede Nacht würden in London Werte im Benage von vielen Millionen Pfund Sterling vernichte,. Das zentral Verkehrsnetz habe so gelitten, daß die Straßenzüg- oislsack abgesperrt wurden. „Tagens Nvheter" meldet daß in den am stärksten ange griffenen Londoner Bezirken am Mittwoch alle vier Meter Brandbomben gefallen seien. Unzählige Feuersbrünste seien entstanden, die gar nicht alle hätten gelöscht werden können. Nach amerikanischen Berichten hat auch Southampion die Wuchl der deutschen Vergeltungsangrifse in gewaltigem Um fang verspürt. Tie deutschen Flugzeugen belegten diesen wich tigen Hasen und Flottenstützpunkt mit Bomben, zerstörten Industriewerke und Hasenanlagen. Einem wütenden Sperr feuer trotzend, warfen sich die deutschen Flugzeuge auk die Stad, und ließen hochexplosive Bomben fallen, wodurch schwer- ster Schaden angerichtet wurde. „Chicago Datlv News" berichtet aus Loudon, selbst den hartnäckigsten amtlichen Tickköpsen.fei es inzwischen klar ge worden. daß London sofort mehle «nd üesierett LMtz haben müste. Teiegrammwechsel zwilchen den Staatsmännern Aus Anlaß der Unterzeichnung des Dreierpaktes zwzischen Deutschland. Italien und Japan fand folgender Telegrammaus tausch statt: Eure Majestät bitte ich, in dieser Stunde, in der Italien. Deutschland und Japan ihrer Verbundenheit durch den Ab- ichluh des Dreimächtepaktes einen neuen weltumspannenden Ausdruck gegeben haben, meine herzlichsten Wünsche für das nZoklergchcn Eurer Majestät und das Glück und Gedeihen des italienischen Volles entgegenzunchmcn. gez. Adolf Hitler." Mussolini an Prinz Konoye „Die Unterzeichnung des Paktes, der die Kräfte unserer Länder für dir gleiche große Aufgabe des europäischen und asia- tijchen Aufbaues zvsammcnschlicßt, wird vom italienischen Volk mit ver größten Begeisterung begrüßt. Das faschistische Italien M jeit langer Zeit mit unveränderter Snmpathie die Ent wicklung der japanischen Politik verfolgt, die darauf gerichtet fit, dem Volk bester« Möglichkeiten zum Leben und zur Macht ucherzujtellen. Die hohen Leitgedanken Vieser Politik mußten togilcherweii« zu dem heutigen Ereignis führen, das für die ^cgenwart und Vie Zukunst die Kräfte der drei Reiche oere,- iugt. In diesem Gefühl habe ich den Wunsch, daß Sic mein yerz- Ücher Gruß an dem Tag erreiche, an dem die alte Freundschaft unserer beiden Länder in einem icicrlichen und dauerhaften Vund ihre sichere Bekräftigung erhält. gez. Mussolini." Graf Klan« an Matmola „2m Augenblick der Unterzeichnung des Paktes, der Japan, Italien und Deutschland durch feste Bande einer feierlichen «ündnisverpslichtung vereint, sende ich Ihnen, Exzellenz, mei- »tn herzlichen Gruß. Das italienische Voll beobachtete in diesen Jahren mit «twunderung und Solidarität die großartige Krastentsaltung, das japanische Boll zur Schaffung einer Neuordnung im n«rn«n Osten vollbracht hat und würdigte die steten Beweise "r Freundschaft, die iom Japan zuteil werden ließ. Der heute abaeschloss««» Palt beruht aus einem tiefen ökgenseitigen Verständnis der geschichtlichen Erfordernisse und Ausgaben unserer Nation sowie aus einer vollkommenen und überhasten Gemeinschaft der Interessen und Ansichten. Ich habe den Wunsch, Eurer Exzellenz meine tiefe Genug- '»Ung zum Ausdruck zu bringen, der in endgültiger Weise den Mammenschluß zwischen Italien, Japan und Deutschland be- "kgelt und ein Ereignis von grundlegender Bedeutung für di« Günstigen Geschicke der Welt darstellt. gez. Galeazzo Liano." Der Mr« an den Duce , Duce! Soeben ist der Dreimächtepakt zwischen dem saschi- Mchcn Italien, dem ndtionalsozialistischen Deutschland und dem Menmütigen Japan unterzeichnet worden. Der Patt bringt °>e tiefe innere Verbundenheit unserer Länder und die lieber- Abstimmung ihrer Ziele erneut zum Ausdruck. 2n diesem histo- Men Augenblick gedenke ich, Duce, Ihrer in freundschaftlichster wesistnung und aufrichtiger Kameradschaft. gez. Adolf Hitler." ver Führer an den Kaiser von Japan „ Die historische Bedeutung de» soeben unterzeichneten Drci- Zachtepaktes zwischen Japan, Deutschland und Italien gib, mir ^"anlassung, Eurer Majestät und des ganzen japanischen Volkes " aufrichtiger Verbundenheit zu gedenken. gez. Adolf Hitler." Telegramm des Königs von Italien > Anläßlich ver Unterzeichnung ves Dreimächtepaktes zwischen KPien, Deuischland und Japan hat ver König und Kaiser Wiktor Emanuel III. an den Kaiser von Japan folgendes Tele- ^bMm gerichtet. »In dem Augenblick, in dem die traditionelle Freundschaft, st das italienische Volk mit dem starken japanischen Volk ver- durch den Pakt besiegelt wird, der Italien, Deutschland M Japan unzertrennlich verbindet, hege ich den Wunsch, Eurer Ulestiit meine tiefe Genugtuung zum Ausdruck zu bringen. bin überzeugt, daß unsere drei Reiche zusammen die von alten und ruhmreichen Kultur übertragene Mission er- «erde«. gez. Viktor Emanuel M." Ribbentrops Gruß an Sava« Austausch von Rundfunkboischasten zwischen Ribbentrop, Eiano und Matsuoka Anschluß an die feierliche Unterzeichnung des Lret- ,„,Mevak,es zwischen Deutschland. Italien und Japan fand d,'-Auswärtigen Amr ein Austausch von Rundfunkbotschaften Reichsministers des Auswärtigen von Ribbentrop und des i?"ialich-Iialjenilchen Ministers des AeußereN Graf Cians de», Kaiserlich-Japanischen Außenminister Matsuoka stält. Lj» Relchzaußenmmister v. Ribbentrop erklärt« in feinet 'uddsunkbotsSaitr 75 britische Weger abgelchotten Stärkere Kräfte der deutschen Luftwaffe griffen am Freitag militärische Ziele in Mittel- und Südengland erfolg reich an. Auch London war das Ziel der deutschen Bomber. Es kam im Verlauf der Kampfhandlungen auch zu zahlreichen Luftkämpfen, die für die deutsche Luftwaffe erfolgreich verliefen. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden 75 britische Flugzeuge abgeschossen. 23 eigene Flugzeuge sind zu ihren Einsatzhäfen noch nicht zurückgekehrt. Drei deutsche TagangrUe MegeSen „Die Londoner saßen fast den ganzen Freitag im Luftschutzraum" Beträchtlicher Schaden Selbst der Londoner Nachrichtendienst kann nicht umhin, von „umfangreichen und sehr entschlossenen deutschen Luftan» grisien" aus England im Verlaus des Freitag zu sprechen. Besonders heftig, so meint er, seien die Luftgefechte im Cüdosten des Landes gewesen. Auch auf London hätten sich zwei größere Angriffe konzentriert und bei dem Vormittagsangriff fei „beträchtlicher Sachschaden" angerichtet worden. Zwilchen den beiden Angriffen seien gleichfalls einzelne deutsche Flugzeug« über der Stadt ausgetaucht, so daß „die Lon doner Bevölkerung fast den ganzen Lag über im Luftschutzkeller zubringen mußte und dabei den Eindruck hM«, als nähmen die Angriffe überhaupt kein Ende." An, späteren Nachmittag hätten sich heftige Luftgefechte über de, Themfe abgespielt und dabei sei es wiederum „einigen deutschen Flugzeugformattonen" gelungen, nach London durch- zustohen. Bericht des englischen Luftfahrtministeriums heißt es, daß am Freitagmorgen zwei Angriffe gegen London vorgetragen worden seien, ein dritter zu Beginn des Nach- , mittaa». 5piMre-M»nlagetverk bombarthert Berlin, 27. September. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Stärkere Kräfte der Luftwaffe griffen gestern wiederum militärische und kriegswichtige Ziele in Süd- und Mittel england an. Im Laufe des Tages haben Verbände de» 5. Fliegerkorps das Spitfire-Montagewerk Woolston bei Sout hampton mit Bomben eingedeckt und durch Volltreffer in Hallen und anderen Fabrikanlagen schwere Zerstörungen er zielt. In anderen Rüstungswerken Mittelenglands entstanden heftige Explosionen und anhaltende Großbrände. Auch die Hasen- und Gaswerke von Southampton erlitten durch Bom bentreffer schwere Beschädigungen. Bei Liverpool gelang e» eine Schleußenanlage und ein Handelsschiff zu treffen. Einzelne feindliche Kriegöfahrzeuge wurden an der Kanal küste durch gut liegende Salven der Marineartillerie ver trieben. Fernkampfbatterten der Kriegsmarine nahmen Dover unter Feuer. An der schottischen Küste wurde ein Geleitzug mit Bomben angegriffen. Zwei Schiffe erhielten Volltreffer und gerieten in Brand. Im Laufe des Tages kam es zu verschiedenen, für die deutsche Luftwaffe erfolgreichen Luftkämpfen. Nächtliche Vergeltungsangriffe richteten sich in erster Linie wieder gegen London. Ferner wurden die Hafenanlagen von Liverpool und Birkenhead mit Bomben schweren Kalibers belegt. In allen Fällen waren heftige Brände die Folge. In den Speicheranlagen von Liverpool entstand Grobfeuer. Bei den militärischen Zielen von London, vor allem nördlich und südlich der Westindiadocks konnten zahlreiche Explosionen mit nachfolgenden Bränden beobachtet werden. Zahlreiche kleinere Brandherde entstanden im übrigen Kerngebtet der britischen Hauptstadt. Der Feind, der bei Tag« keine Angriffe unternahm, flog in der Nacht zum 27. Sept, nur mit schwachen Kräften nach Holland, Belgien und Nordfrankreich und mit einzelnen Flug zeugen in das nordwestdeutsche Grenzgebiet ein. Planlos ab geworfene Bomben richteten nirgends militärischen Schaden an. Die britische Luftwaffe verlor gestern insgesamt 27 Flug zeuge, davon 24 im Luftkampf und 3 durch Flakartillerie. 6 deutsche Flugzeuge kehrten nicht zurück. Ein Unterseeboot versenkte 2 bewaffnete feindl. Handels» schiffe von zusammen 8700 BRT. Die Besatzung eines Kampfflugzeuges unter Führung des Hauptmanns Storp zeichnete sich bei den Angriffen aus Mittelengland durch wagemutigen Tiefangriff besonders aus.