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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Berugsprei« monatlich 1.1V ^schließlich Trägerlohn. Im Falle Häher« Gewalt (Störungen de» Betriebe« der Leitung, d« Lieferanten ob« d« Besörderungseinrichtungeu) hat d« Bezieh« keinen Anspruch aus Lieferung oder Bachüeserung d« Zeitung od« Büchzahdmg de» Bezug*- Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile od« deren Raum 6 All« ro«V« M« Nachlaß usw. laut au flieg end er Llnzeigenpreislist«. Anzeigen »Annahme btt w LH» »M mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannghme «dd hü» V«M» für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsv«giüch «tycht M« Dias» Satt««« »»G»»««cht btt ««Mch«, Va»m«»tt««ch«««e« »« «emeinde«Behörde ,« Ottendorf. Okrilla «nd b— Fttmnzamt— M Btt»»«» Voftsch«»ko«tor vr«d« »4«. Dnn» u«d Berlag: BnchdrucLerei Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. - Fernruf: 2». Donnerslaa, den 29. August 1940 39. Jahrgang veuM ZeesttMMe im Inäischrn üzran Berlin, 28. August. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Am gestrigen Tage beschränkte sich die Tätigkeit der putschen Luftwaffe infolge unsichtigen Wetters aus bewaffnete Aufklärung iu deren Verlauf Bomben auf die Hafenanlagen van Gosport geworfen wurden. In der Nacht zum 28. August griffen stärkere Kampf- Mnde Hafenanlagen und Werften, Flugzeugwerke und Aüstungsanlagen in England und Schottland an. In ^authampton, Aberdeen, Dundee, Leeds, Hull, vor allem in °'N Flugzeug- und Motorenwerken von Derby und Birming- vam und in-der Staatswerft Chatham zeigten ausgedehnte ^sände die Wirkung der Bombenangriffe. Das Verminen Mscher Häfen wurde fortgesetzt. . Britische Flugzeuge warfen in der Nacht im Reichsge- M Bomben ohne nennenswerte Wirkung- In Kiel wurden r>uige Wohnhäuser beschädigt. Infolge des disziplinierten Erhaltens der Bewohner erhielt nur eine Person leichte Ver dungen. . Drei britische Flugzeuge wurden abgeschossen, davon I b»rch Marineartillerie. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Ein Unterseeboot versenkte 28600 BRT feindlichen Handelsschiffsraumes aus stark gesicherten Geleitzügen. Vor der französischen Kanalküste beschoß deutsche Marineartillerie zwei feindliche Unterseeboote; mit ihrer Vernichtung ist zu rechnen. Im Indischen Ozean versenkten deutsche Seestrritkröfte den bewaffneten britischen Tanker „British Commander" von 6901 BRT. feinüMe Mger über verNn Berlin, 29. August. In der vergangenen Nacht wurde von 0 bis 3 Uhr für die Reichshauptstadt Fliegeralarm ge geben. Mehrere britische Flugzeuge überflogen in Abständen die Stadt und ihre Außenbezirke und warfen Brand- und Sprengbomben ab. Militärische Objekte wurden nicht getrof fen; in der Innenstadt entstanden einige Dachstuhlbrände, die aber von dem Sicherheits- und Hilfsdienst rasch bekämpft wurden. Zehn Personen wurden getötet und 28 verletzt. Bei den Getöteten und Verletzten handelt es sich ausschließ lich um Personen die nicht die Luftschutzräume aufsuchten. Vas kEIrentrum von Haifa bombardiert , Rom, 28. August. Der italienische Wehrmachtbericht folgenden Wortlaut: . Das Erdölzentrum von Haifa ist gestern am hellichten ^ge von unseren Luftformationen bombardiert worden. Der ^hnhof und die neue Raffinerie wurden getroffen, wobei ^rall große Brände entstanden. Alle unsere Flugzeuge sind Krückgekehrt. In Nordafrika hat der Feind einen heftigen Luftangriff Derna unternommen. Ein kleiner Dampfer mit einer Wadung wurde getroffen. Im übrigen wurde nur leichter ^aden verursacht; zwei Tote und fünf Verwundete werden NlNildet. In Ostafrika haben feindliche Einflüge auf Harrar, wo das Militärlazarett für Eingeborene getroffen wurde, und auf Dessie stattgefunden, wo die MilitärsanttätSstation getroffen wurde. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Opfer auf 8 Tote und etwa 20 Verwundete. Ein feindliches Flugzeug wurde abgeschoffen. In Massaua ist eine Strafanstalt ge- troffen und leicht beschädigt worden. Von den Häftlingen wurden neun getötet. Feindliche Flugzeuge, die wiederum über die Schweizer Grenze kamen, haben Piemont und die Lombardei überflogen. Infolge der wirksamen Abwehr durch Jäger und Flak Haben sich die feindlichen Flugzeuge darauf beschränkt, einige Brand bomben bei Nichelino, Provinz Turin, abzuwerfen, wo ein Bauernhaus in Brand geriet. Ler Führer empfing Erai Tiano Der königlich italienische Minister des Aeußeren. Graf »'ans. traf mit seiner Begleitung mit dem Flugzeug in Ulzburg rin. Au seiner Begrüßung hatte sich der Reichs- Knister des Auswärtigen ».Ribbentrop auf dem Flug- eingefunden Der italienische Botschafter in Berlin. Dino Liiert, und führende Persönlichkeiten von Partei. Staat "d Wehrmacht waren gleichfalls zur Begrüßung erschienen. , Die beiden Außenminister schritten die Front der Ehrens ^"pante ab und begaben sich auf den Obersalzberg, wo Graf L'"no vom Führer zu einer Besprechung empfangen wurde. Nachmittag begaben sich der italienische Minister des .Ekeren, Gras Ciano, und Reichsaußenminister v. Ribbcn- begleitet von dem italienischen Botschafter in Berlin, Alfieri, und dem deutschen Botschafter in Rom, von Pensen, nach Wien zu den Besprechungen mit den Autzen- ^istern lluaarns und Rumäniens. Britisches U-Boolgerammt f z, Wie das DNB erfährt, versuchte ein britisches Untersee- d,"' am 27. August einen deutschen Geleitzug anzugreifen. Be- ! jedoch daS U Boot zum Schutz kommen konnte, fuhr ein ! tz" Geleitzug sicherndes Schiff mit hoher Fahrt aus das U- ! s, zu. um dem Angriff zu begegnen. Dem britischen Nnier- ^°°ol wurden beide Sehrohre abgerisfen. Wie U einer Rcutermeldung hervorgeht, handelt es sich um das k,:,llche U Boot „Seatton". Es gehört zu der gleichen Klasse i^.der „Spcarfish". dessen Verlust die britische Admiralität "er Nacht vom Mittwoch offiziell bekanntgegeben hat. MllenisHes Flugzeug torpediert englischen Kreuzer liz Aje ein Sonderberichterstatter von Stefani aus Tripo- hat ein italienisches Torpedoflugzeug »Id Kreuzer im Mittelmeer erfolgreich angegriffen etnem Torpedo schwer getroffen. Da das Flugzeug »ehnt?"" d« Fliegerabwehr des englischen Kreuzers mehrfach und der Brennstoffvorrat zur Neige ging,! Ule Flugzeugbesatzung bald nach dem erfolgreichen und > Ä-V? durchaeführten Angriff zu dem Stützpunkt zurückkehren. ! konnte daher nicht feststellen, ob der Kreuzer qe- ist. Der Meldung der Besatzung zufolge traf der Tor- di« enolischen Kreuzer dicht am Heck auf der Wasserlinie, jiksia.» einischen Flieger konnten noch sehen, wie der von einer Feuersäule und dichten Rauchwolken eingehüllte eng- U^er sofort stoppte und sich bald darauf schwer auf die j KaWrophMimmuvg in London Während die englische Presse sich bemüht, von der ausge zeichneten Haltung der Bevölkerung in der britischen Haupt stadt zu berichten und immer wieder erzählt, wie tapfer und optimistisch Vie Londoner seien, geben jetzt die Neuyorker Zei tungen ein Bild von der K a t a st r o p h e n st i m m u n g, die allenthalben herrscht. Uebereinstimmend melden die Neuyorker Mittagsblätter, die letzte Nacht sei die aufregendste von allen bisherigen gewesen. Die Bevölkerung habe noch nie solche Stunden durstgemacht und wünsche sie auch nicht wieder zu erleben. Die Morgenblätter seien nicht erschienen. Mit von Schlaflosigkeit geröteten Augen gingen die entnervten Men schen in Katzenjammerstimmung an die Arbeit. In den Kel lern hätten stch unter dem Donnern der Flakgeschütze und dem Krachen der Bomben Panikszenen abgespielt. Kaum hätte man die Schutzräume verlassen, sei man durch neuen Sirenen alarm zurückgetrieben worden. Unterdessen sei in den elegan ten Vergnügungsstätten des Westens, deren Tanzsäle sowieso in Kellern liegen, getanzt worden. Die Saboteure vom Eisernen Tor Ein sensationeller Fund wurde in dem rumänischen Do nauhafen Eiurgiu gemacht. Man erinnert stch des Versuches der Engländer, mit Hilfe von nach Rumänien geschmuggelten Waf fen und Sprengmaterial das Eiserne Tor zu sprengen. Die dar an beteiligten englischen Offiziere, Ingenieure und Matrosen wurden damals des Landes verwiesen. Jetzt hat man in Eiur giu an einer Stelle, wo das Master der Donau zurückaewichen ist, eine Kiste entdeckt, die neben allen möglichen Ausrüstungs gegenständen und Waffen auch sämtliche Personalpapiere der da mals beteiligten Engländer enthielt. Es ist nunmehr kein Zwei fel mehr über die Identität der englischen Saboteure möglich. Oettanls — aber nur „Mme" Brände lieber die Luftkämpfe am Dienstag berichtet der Londoner Nachrichtendienst, daß ein Geleitzug an der Küste von Cornwall angegriffen worben sei. Der Kampf habe etwa eine Stunde gedauert. Auch im Südwesten Englands hätten deutsche Flieger einen Angriff unaernommen. An-der Nordostküste leien eben falls Bomben abgeworsen worden. Hier seien ,,nur zwei kleine Brände" verursacht worden. Dabei seien auch Rohölbehälter ge troffen worden. Na, wenn schon Oelbehälter getroffen werden, kann man stch vorstellen, wie „klein" die Brände gewesen sind. Wir dachten, mir seien in Swasiland" Englisches Flugzeug bei Worms gelandet Am 26. August gegen 8 Uhr morgens wurden die Bewoh ner von Worms plötzlich durch Makschüffe überrascht und sahen in niedriger Höhe ein fremdes Flugzeug über die Häuser brausen. In der Nähe des Ortes Lautersheim landete dann ein englisches Flugzeug vom Baumuster Hampden-Hereford, und die englische Besatzung stieg vergnügt aus. Einige Bauern, die das fremde Flugzeug landen sahen, eil ten herbei und wunderten stch darüber daß die Besatzung sich seelenruhig Zigaretten anzündete. Noch mehr waren sie aber überrascht, als beim Näherkommen der Flugzeugführer sie an« sprach. Inzwischen kam ein Auto mit einigen deutschen Flieger offizieren an. die sofort die englische Besatzung gefangennahm. Auf sie Frage der deutschen Offiziere, wie es käme, daß sie hier gelandet seien, antworteten die Engländer zur größten Ueberraschung aller Anwesenden: „Wir dachten, wir seien in Schottland" Auf oe weitere Frage der deut schen Offiziere, ob ihnen denn nicht Zweifel gekommen wären, als sie von Flakartillerie beschaffen wurden, antworteten di« Engländer: „Nein, das sind wir aus England gewöhnt." Jetzt versteht man auch, warum der Bericht des englischen Luftfahrtministeriums täglich soviel Unsinn meldet, wenn die Herren der RAF am Hellen Tage am Oberrhein landen und glauben, in Schottland zu sein. Deutsche Freiwillige in Abessinien Anläßlich der Aufstellung einer Freiwilligenkompanie, die sich aus Deutschen zusammensetzt, die in Abessinien ihren Wohnsitz haben, hat der italienische Befehlshaber der abessini schen Nordsront einen Tagesbefehl erlassen, in dem es heißt: „Heute ist die deutsche motorisierte Kompanie aufgestellt wor den. Als Kommandierender General ver Nordfront richte ich meinen Gruß an die Söhne ses nationalsozialistischen Deutsch lands, die freiwillig die Uniform angezogen haben, um den Ruhm und auch die Lasten ves Krieges, welchen wir ver einigt kür die Gerechtigkeit führen, mit uns zu teilen Weit von ihrer Heimat entfernt werden die Söhne des national sozialistischen Deutschlands jenen Sinn kameradschaftlicher Zu- neiaungen finden, die sich durch die schweren von hohen Idealen beseelten Kämpfe nur noch fester gestaltet hat." Englische Flieger über der Schweiz Der schweizerische Armeestab teilt mit: „In der Nacht vom 27. auf den 28. August überflogen einige fremde Flugzeuge den südwestlichen Teil der Schweiz. Sie flogen kurz nach 23.80 Uhr zwischen Brassus.im Waadtländer Jura und Eens ein und ver ließen wenig spater nach UeberslieguNg des Genfer Sees die Schweiz in der Richtung auf Evian und das Gebiet um den Montblanc. Der Rückflug erfolgte SO Minuten nach Mitternacht. Fliegeralarm wurde in der ganzen französischen Schweiz ge geben. Aus der Flugrichtung kann abgeleitet werden, daß es sich wiederum um englische Flugzeuge handelte. Spanische Polizeiselegalion in Berlin Auf Einladung des Reichsführers 44 Himmler traf in Berlin eine Abordnung spanischer Polizeiführer zu einem mehrtägigen Deutschlandbesuch ein Die Abordnung wurve vom Ches ver Ordnungspolizei. 44-Obergruppenführer Gene ral ver Polizei Dalugue, herzlich begrüßt. heimA Möckel SIMM« der Mer-Iimend Der Reichsjugendsührer Arthur Axmann ernannte mit Ge nehmigung des Reichsleiters für die Jugenderziehung der NS DAP., Baldur von Schirach, zum Stabsführer der Hitler-Jugend den Gebietssührer Helmut Möckel. Der neue Stabsführer der Hitler-Jugend, der heute im Alter von 31 Jahren steht, gehört der NSDAP, seit dem Jahre 1930 an unv diente in ver Kampfzeit als Angehöriger ver 44. Er wurde nach der Machtübernahme in die Gebietssüh- rung Sachsen der Hitlerjugend berufen, bei der er zu nächst in ver Schulungs-, Presse- unv Propagandaarbeit und schließlich als Stabsleiter tätig war. Im Oktober 1936 berief ihn Neichsjugendführer v Schirach nach Berlin und stellte ihn an Vie Spitze eines Arbeitsausschusses mit dem Auf trag, die Heimbeschaffung oer Hitlerjugend durch eine groß zügige Planung zu übernehmen. Es gelang Möckel, für den Gedanken der Heimbeschaffung alle Partei- und Staatsüienst- slellen, Gemeinden und Architekten zn gewinnen und im Jahre der Hcimbeschaffung oer deutschen Jugend zahlreiche Heim- bauien ourchzuführen und großzügige Neuplanungen vorzube» reiten. Für diese Leistung verlieh ihm v. Schirach das Gol dene Ehrenzeichen oer HI. Am 1. Januar 1938 wurde Möckel unter Beibehaltung seiner Aufgaben in der RIF mit der Führung des Gebietes Sachsen der HI beaus- tragt. — Stabssührer Möckel, der Volkswirtschaft studiert hat, unternahm in jungen Jahren Reisen, die ihn in den Orient, nach Italien und Spanien führten. Bei Kriegsausbruch mel- Sete stch der 31jährige freiwillig zur Luftwaffe und wurdt zum Jagdflieger ausgebildet. * Wie wir zu der Ernennung von Stabsführer Möckel er fahren, bleibt Stabsführer Möckel auf Wunsch des Reichs- letters von Schirach und oes Gauleiters Mutschmann auch weiterhin Führer des HJ-GebieteS Sachsri«,