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Ottendorfer Zeitung Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. y Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatSch 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum v M« wette« »« ^schließlich TrSgerlohn. Im Fall« höherer Gewalt (Störungen d« Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegcnder Anzeigenpreisltste. Anzeigen-Annahm« btt KV Nh« oeitung, d«r Lieferanten od«r der Beförderungseinrichtungeu) hat d« Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher AnzeigenannAhm« wird Krim GadWl Anspruch aus Lieferung od« Nochüeserung d« Leitung oder RSttMhdmg d« B«W«»> für Richttgkeit übernommen. Bei Konkurs und Awaas««vktch «EM REG' MeGe». anfpruch. D<es« Aatt«»« «mOffeerEcht dbe ««Mch« Bettauutuuech»««»« »er «emriud««Behdrd« ,» Ottendorf»Okrilla und des M N«dyHiy» ^>stsch«»lumt0! vread« »4«. Dem» und Verlag: Bnchdruc»er«i Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Mi. — Fernruf: LA. Kummer 100 Sonnabend, den 24. August 1940 39. Jahrgang KM M WM V! dVM likseürW Berlin 23. August. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: . Kampfverbände der Luftwaffe griffen gestern im Rahmen "°r bewaffneten Aufklärung je einen Geleitzug im Seegebiet Berwick und in den Downs an und erzielten auf 4 Handelsschiffen mehrere Treffer, außerdem wurde der Flug- M Manston mit guter Wirkung mit Bomben belegt. Im ^ufe des Tages kam es über Südostengland zu einigen für Jagdflieger erfolgreichen Luftkämpfen. Bei Nachtan ken auf mehrere Flugplätze in Lornwall und Wales, auf eine Flugzeugfabrik in Reading und ein Flugmotorenwerk in Rochester zeigten Brände und Explosionen die Wirkung der abgeworfenen Bomben. Die Verminung britischer Häfen wurde fortgesetzt. Britische Flugzeuge warfen in der Nacht zum 23. Aug. in Westdeutschland ohne des. Wirkung Bomben. In einer Stadt wurde ein Wohnhaus zerstört, mehrere beschädigt und einige Zivilpersonen verletzt. Der Feind verlor gestern in Lustkämpfen elf Flugzeuge sowie 2 Sperrballone; zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt. Luftangriff auf Mxanürien , Rom, 23. August. Der italienische Wehrmachtbericht folgenden Wortlaut: Das im gestrigen Heeresbericht erwähnte englische U- ^°a> ist von dem italienischen Torpedoboot „Papa" versenkt ?°rden. Das englische U-Boot hatte ohne jeden Erfolg drei ^rpkdos gegen das italienische Torpedoboot abgeschoffen, das °l°rt zum Angriff gegen das U-Boot überging, um es zu Mmen und sodann zahlreiche Unterivafferbomben auszuwerfen. getroffen« U Boot kam kieloben nochmals an die Waffer- "^siäche und versank kurz darauf. Der Hafen von Alexandrien (Aegypten) ist neuerdings seiner unserer Flugzeugformationen bombardiert worden. Eine andere Flugzeugformation hat einen feindlichen, von zwei Torpedobooten geschützten Geleitzug im östlichen Mittelmeer festgestellt und einem lebhaften Bombardement unterzogen. Bei beiden Aktionen sind alle unsere Flugzeuge zurück gekehrt. Feindliche Luftangriffe von geringer Wirkung sind in Nordafrika auf Bomba und Derna durchgeführt worden, wo ein Toter und fünf Verwundete zu beklagen sind. Bei an deren Angriffen in Ostafrika auf Mogadiscio wurden fünf Askaris und fünf Eingeborene verwundet sowie zwei Flug zeugschuppen getroffen, in denen vier Kraftwagen untergestellt waren. In Maffaua und auf der Insel Harmil (Maffaua) wurden weder Schäden noch Verluste verursacht.;MMWßM Eine laute EiMMigmm „England kann in wenigen Wochen nicht aufholen, was Deutschland in sechs Jahren aufbaute - „ die Reihe der Londoner Verantwortlichen, die sich an- UMS hx, wachsenden Unzusriedenheit im Volk veranlaßt «Un, ?ber das Versagen ihres Ministeriums irgendwie Re- ^Maft zu geben, stellte sich jetzt auch Englands Munitions- Mster Herbert Morrison. Es sei klar, so erklärte Morrison, sU das, was Deutschland in sechs Jahren habe aufbauen England nicht in einigen wenigen Wochen nachholen . in? Eine Entschuldigung, wie sie fauler kaum möglich ist, Meich aber ein bezeichnendes Eingeständnis, ^"sichland Hai gerüstet, während England hetzte, vas ist eine ,.fstache. London wähnte sich in sicherem Hort seines Insel- und trieb die üblen Ränke seiner Einkreisungspolitil. d..^'chland hat sich währenddessen für den Abwehrkamps einer Menden Umklammerung vorbereitet. In seiner hochmütigen ^kndit isolation" hatte aber England kür das Wort Her- """ Görings „Kanonen stau Butter" nur beißenden Spott. ». Wer hak England daran gehindert, zu rüsten? Anschei- aber vergißt Herr Morrison, daß Deutschland 16 Jahre durch die Ketten des Versailler Diktates ohne Wehr »^ übermütigen Spiel der Mächte ohnmächtig geaen- ^ 'ntand, bis der Nationalsozialismus sich die Wehrfretheil tzM. die ihm niemand schenkte. Tann aber hat Deutschland, seinem Fleiß und seiner Tüchtigkeit entspricht, sich die " geschossen, die in zähem Abwehrkampf Englands ,^'ENdit isolanon" zu einer gefährlichen Vereinsamung mach- Fetzt den Mangel an eigener Rüstung mit einem vor- » Ken Blick aus Deutschland abtun zu wollen, ist eine "'k Entschuldigung für den englischen Munitionsminister. , Der englische Verrat non Namsos ^fkdrechen als leerer Bluff — Engländer beschossen sogar Logische Nachrichtentruppen — Der norwegische Oberst enthüllt die Verantwortungslosigkeit der Alliierten h. Der norwegische Oberst Getz, der Kommandeur der 5. nor« ^'chen Brigade, hat ein Buch geschrieben, das sich mit dem m ver norwegischen Provinz Tröndelag befaßt und englischen Verrat von Namsos schildert. Man betont in l, polin-cben Kreisen, es handele sich um ein wichtiges egsg,chjch, ijches T o k u m e n t enw erk, zumal vorlu-acnden Befehle und militärischen Meldungen der d^egischcu Heeresleitung in Form eines Tagebuches mit ,s?kcher Genauigkeit verössentlicht. Das norwegische Tele- »o^^biiro saßt den ersten Eindruck, den das Buch aus die ^?vegische Oefsentlichkeit macht, in der Feststellung zusam« enthülle geradezu wegen seiner unbestechlichen d,('h>>chkeit die Verantwortungslosigkeit der Alliierten an Mich gjx Flucht von Namsos hervorgerufenen militäri- (b" Katastrophe. Die ganze Schilderung des norwegischen testen zeig, gen zaghaften militärischen Einsatz der Alliier- lx, ""d liefere Beweise für das verantwortungslose Auftreten Engländer gegenüber den norwegischen Soldaten. -ms dem Inhalt des umfangreichen Werkes fällt zunächst Damalig an die Oesfentlichkeit gelangte erste Mobil- V». "äs ter m in heZ Kommandierenden norwegischen gus Hier wird der 5. April genannt, während die ^.^ü^chen Kräfte am 8. April — also einen Tag vor oer der deutschen Truppen --- bereitstanden. Die Englän- H landeten dann am 19. April in Namsos. Bereits am um 20 Uhr lies bei der norwegischen Brigade fol« Relvuna tt«: „Englische Abteilungen ilmen dauernd durch das Gebiet tn vollkommen aufgelöstem Zustand zurück." Eine andere Meldung, die zur gleichen Stunde eintraf, lau tete: „Die Deutschen drücken über Steinkjer hinaus, die Eng länder völlig geschlagen." Noch nicht drei Tage hat also die sogenannte englische Hilse gedauert, über die Norwegen heute so verbittert ist. An Hand des Buches kann man den ganzen Feldzug von Stunde zu Stunde verfolgen. Aus den einzelnen Befehlen, Meldungen und Auszeichnungen ergibt sich ein erschüt terndes Bild über die Sorgen, die der norwegischen Heeresleitung von den sogenannten Htlsstruppen der Alliier ten ständig bereitet wurden. Hatten es die Norweger schon schwer, sich in den ersten Tagen gegen die schnell vorrückende deutsche Wehrmacht allein zu helfen, so begann nach dem.Er scheinen der Alliierten ein ganz verzweifeltes Ringen im eige nen Lager unter den Stäben. Die Engländer verlangten alle Arten von Hilfeleistungen an Lebensmitteln, Autos, Eisenbahn material, Sanitätsperson- nal usw., sic waren aber nicht gewillt, den schwer bedrängten Norwegern wirklich zu helfen. Schlugen die Norweger strate gische Maßnahmen vor, so weigerten sich die Alliierten, ihnen nachzukommcn, bis schließlich die deutsche Wehrmacht in die Lücken vorstieß und die Norweger traf. Wenn dann der nor wegische Kommandant dringend bat, abgcschnittene norwegische Abteilungen zu decken, so erhielt er ausweichende Antworten. Diese und ähnliche Erfahrungen mutzten die Norweger, wie aus den zahlreichen Einzelfällen des Buches hervorgeht, immer wieder machen. Aber auch die wirklich eingesetzten eng lischen Truppen entpuppten sich bald als völlig unzu längliche Soldaten. Am 2S. April sandte die norwe gische Brigade an den Kommandierenden französischen Gene ral die bezeichnende Meldung: „Die englischen Abteilungen, die an unserer Front lagen, wurden als kampfunfähig er kannt und in Richtung N. zurückgeschickt." Bei wiederholten Gelegenheiten wurden die' schlecht aus gerüsteten Norweger damit vertröstet, sie würden Waffen und Munition erhalten: aber stets erwiesen sich die Versprechen, wie die norwegischen militärischen Meldungen zeigen, als leerer Bluff. Blieb schon eine tatkräftige Hilfe aus, so fehlte auch jede Unterstützung mit Kriegsmaterialien. Damit nicht genug. Die norwegischen Nachrichtenlruppen konnten so gar eine einwandfreie, von den Engländern betriebene Sa botage melden. „Man hat den Eindruck, die Engländer und Franzosen wünschten es nicht, das unsere Nachrichktentruppe in dieser Gegend arbeitet." Durchschnittene norwegische Leitungen und gelegentttche englische Warnungsschüffe aus norwegische Nachrichter werden als Indizien hierfür in den militärischen Meldungen des nor wegischen Heeres ausgeführt. Die heimliche Flucht bei Nam sos läßt heute erkennen, warum den Alliierten die norwegischen Nnchrichter so unangenehm waren und warum ihnen an ein wandfreien Leitungen und Verbindungen nichts lag. „Alle englischen und französischen Truppen haben Namsos plötzlich über Nacht verlassen und meine rechte Flanke entblößt". — liest man in der knappen Meldung des norwegischen Kom mandeurs ar seine Heeresleitung. Dces alles „ohne vorherige Benachrichtigung", und die Einschiffung in Namsos sei völlütg „unerwartet" vörgenommen worden. Dem englischen Verrat folgte dieenglischeKapitula- tion, nachdem die deutschen Truppen, wie es in dem bekann ten Tagesbefehl des Oberst Getz vom 3. Mai hieß, die norwegische Flanke bereits umgangen hatten. Nicht bekannt aber sind bis her die Briese des englischen und französischen Generals an Oberst Getz, die dieser erhielt, als die Fluch: aus Namsos be reits vollzögen war. Der englische General Catton de Wiart schreibt kühl, er müsse zu seinem größten Bedauerst wissen lassen» hgtz dis Engländer va» Gebiet räumen müßten. Aufschlußreicher tft der Brief des französischen Generals Audet, in vem von «neM „glorreichen Rückzüge" allerdings nicht die Rede ist. «... Glauben Sie mir. die Situation in der ich mich be finde, ist schmerzlich; denn ich befürchte, Sie könnten glauben, ich sei Ihnen gegenüber nicht loyal gewesen. Ich bin das Opfer der Notwendigkeit des Krieges, aber ich habe zu gehorchen. Außerdem wollen Sie verstehen, daß wir unvorhergesehenen Schwierigkeiten begegnet sind. Wir können unseren Nachschub nicht weiterhin über einen Hafen erhalten, der ständig bombar diert wird und der von unserer Heimat soweit entfernt ist, daß wir nicht die Luftstreitkräste erhalten können, die wir brauchen? Dr. Ley in Amsterdam «Der Störenfried England muß seinen Führungsanspruch in Europa verlieren Auf einer Großkundgebung der Auslandsorganisation der NSDAP, Landesgruppe Niederlande, sprach in Amsterdam Neichsorganisationsleiter Dr. Ley. Im Saal des Amsterdamer Loncertgebouws sah man neben dem Reichskommissar Dr. Seyß- Jnquart viele führende Persönlichchkeiten der deutschen Ver waltungsstellen in den Niederlanden sowie Vertreter der Wehr macht und der Partei. In seiner Rede unterstrich Dr. Ley die geschichtlichen Zu sammenhänge, die zu der jetzigen Lage in Europa geführt haben, und stellte oabei fest daß seit dem Zeitpunkt, da sich England die Führung angemaßt habe, ein Krieg den anderen gejagt habe Nicht eher werde in Europa wieder Ordnung entstehen, bis der Störenfried England seinen durch nichts gerechtfertigten FLH- rungsanspruch in Europa verloren habe. Dr. Ley wies dann darauf hin, daß das nationalsoziali stische Deutschland und das faschistische Italien die Mission zur Neuordnung Europas kraft der Leistungen^ des Könnens, des Fleißes und der Erfolge der beiden verbündeten Völker und hier Führer zu beanspruchen berechtigt seien. Vor der Ge- chichte gebe es nur einen Beweis für die Nichtigkeit einer Idee, und das sei der Erfolg. Auch Tala ermordet - Noch ein politischer Mord in Ciamurien — Griechenland unterbrndet den kleinen Erenzverkehr s Das albanische Blatt „Tomori" berichtet von einem wei- - teren, jetzt erst bekanntgewordenen Mord in Ciamurien, dem gleichfalls ein albanischer Patriot zum Opfer fiel. Es handelt sich um den früheren albanischen Staatsbeamten Taka, der ' wegen Mißbilligung der Politik der Regierung Zogu in seine i Heimatstadt Filatas (Ciamurien) zurückgekehrt war und dort : im vergangenen Mai ermordet wurde. Außerdem berichtet das Blatt, daß die griechischen Behör den den kleinen Erenzverkehr so gut wie unterbunden hätten, um damit der albanischen Bevölkerung zu schaden, die einen großen Teil ihres Landbesitzes jenseits der Grenze habe und da durch, daß sie ihre Aecker nicht bearbeiten könne, schweren Scha den erleide. Die Bevölkerung von Dover wandert ab Die Bevölkerung von Dover, so wird aus London berich tet, verläßt ihre Stadt, da sie sich in ihr nicht mehr sicher fühlt. Nach Schätzungen von neutralen Beobachtern sind bereits Zehntausende aus der Stadt abgewandert, obwohl eine be hördliche Anordnung noch nicht erlassen worden ist. Simlttter Mutschmann zur ReiHLmesse Messeheft der „Sächsischen Wirtschaft" — Geleitwort des Reichsstatthaltcrs Die „Sächsische Wirtschaft", amtliches Organ der Wirtschafts kammer Sachsen, bringt aus Anlatz der Herbstmesse Leipzig 1940 ein außerordentlich reichhaltiges Heft heraus, das die grohe Bedeutung der Reichsmesse Leipzig als Stützpunk: der nationalen Wirtschaft der beteiligten Länder in vielen Aus« fätzen unterstreicht, von denen wir demnächst einige Auszüge bringen werden. Dem Heft vorangestellt ist ein G e l e i t w o r 1 des Neichs- statthatters und Gauleiters Mutschmann, das folgenden Worttaut hat: „Der Schicksalskampf der deutschen Nation entscheidet auch über die Freiheit der Meere und des Welthandels überhaupt. Es gilt, in diesem Kampf alle verfügbaren Mittel einzusctzen. Dazu gehört nicht zuletzt die Arbeits- und Wirtschaftskraft detz vcutschen Volles. Der Leipziger Herbstmesse kommt des halb eine Bedeutung zu, die weit über die der früheren Jahre hinausgeht. Das gegenseitige Vertrauen, aus dem die Handelsbeziehungen gleichberechtigter Nationen beruhen, kann nirgends besser hergcstellt werden als aus der Leipziger Messe. Zugleich erkennt hier jeder aus- und inländische Besucher den Grad der Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, aber auch die Widerstands- und Kampfkraft des deutschen Volkes im Krieg. Der Sachsen gau ist als Industrieland und Export- gebiei auch dieses Mal wieder an erster Stelle vertreten. Tie sächsische Winschaft hat alle Kräfte angestrengt, um die ihr zukommenden Leistungen trotz des Krieges zu steigern und damit zu Deutschlands Weltgeltung beizutragen. Ich bin über zeugt. daß die Qualitätserzeugnisse Sachsens erneut ihren Weg in die Wirtschaftskreise des In- und Auslandes finden werden und daß damit eine Ausweitung des sächsischen Exportes verbunden ist." Auch Staatsminister Lenk nimmt in dem Messeheft das Wo« und schreibt über die Rolle Leipzigs als Stützpunkt der kontinental-europäischen Wirtschaft. Er kennzeichnet die Herbst messe als Ausdruck und Sinnbild einer gewaltigen und als revolutionär zu bezeichnenden WlrtschaftswanWng.