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Ottendorfer Zeitung : 03.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-194008034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19400803
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19400803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-08
- Tag 1940-08-03
-
Monat
1940-08
-
Jahr
1940
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 03.08.1940
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Los zu be- n Teiles n sich di> er „« besitzt, n Austritt ;arns, M ganz alle!" eiben. Du astes kan" die am-' Bankerott test sich " ustangnm ^gleich, u"' ) nicht ei"- ngland die als Äbg-- el Lowal ck Jouruoi gten Sia"' den erst« Wenn ab6 te ich wenn A. zst. Es ld, sonder" je Männer Der sag" and wolle" sranzma"" wr sonst e" wollen de" iche Mach" r zu retten v die werge israel seine rzweiflungk izonenlorp" bieten, un° rager K""' echt keines- ndes gegen n", das ß' ing". Eine ihrlich. em Berichr lds Küsten indent der" r hoch M' eschweinnw n Flakgrn ür die See' auch so" sch wenige ame hinjN Krieg .fallmenge" m! Arine" fsentlich""' gt die Ze>' sein, s-lch' g e r», d-" erweise s'^ rind zu b"' em eigene" chen ifer lobte! rechte Zedeuluub t, daß S" , Bisber -llständige Arbeit ind spra^ mir, S ny zu nii' anstreng" de Berich" benangrisse en im b!"" durch Lusi- gen hätte" lacht. Da?" r Lieser»"' südasrikn"' ch ausge' ' fügte el tört. ume. , von del ich t sehr ob inghope?' würde lei igenheite" Sie auch?' Hut ha" Ft. Diese ben eine- junde, "lr h will g'' oachrufe" ck in eine i Sie d" . uni >v"^ man doe° gungäl"' WW UM MWck Md WWW WWW« Berlin, 1. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Durch die Wetterlage war die Tätigkeit der Luftwaffe auch "« 31. Juli stark beeinträchtigt. Bei der bewaffneten Aufklärung i« Kanal und im Seegebiet westlich der Scilly-Jnseln wurden einzeln fahrende bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit Bom ben angegriffen. Mit schwächeren Kräften durchgesiihrte Nacht ongriffe richteten sich gegen Schiffsziele und Anlagen in südeng- iischen Häfen sowie gegen feindliche Schcinwerferstellungen. Ex- diosionen und Brände wurden beobachtet. In den Abendstunden iani es in der Höhe von Dover zu Lustkämpfen zwischen briti- Spitfire-Jagdflugzcugen und deutschen Messerschmitt- Äzern. Ohne eigene Verluste gelang es hierbei» fünf britische oogdslugzeuge und zwei Sperrballone abzuschießen. Beim Einfliegen einzelner britischer Bombenflugzeuge im Lause des Tages in norwegisches, dänisches und holländisches Ge biet wurden drei weitere feindliche Flugzeuge abgeschossen. Die von feindlichen Flugzeugen in der Nacht zum 1. August '"Nord- und Westdeutschland abgeworfenen Bomben richteten ""e geringen Schaden an. Ein in größerer Höhe über den Wol- fliegendes feindliches Flugzeug warf eine Anzahl vom Bom- bs" in das Stadtinnere von Hannover, weitab von jeder mili- ,'"eschen Anlage. Hierbei wurden mehrere Häuser schwer be- ^"digt, einige Personen getötet und verletzt. Die Gesamtver- ^sie des Feindes betrugen gestern acht Flugzeuge. Zwei eigene "iugzcuge werden vermißt. * bomben aus 5000 Meter Höhe im Schutze einer mehrere tausend Meter starken Wolkendecke Ein Wohnviertel getroffen — Mehrere tote und verletzte Zivilpersonen Hannover, 1. August. Tiel hängen die Wolken in der Nacht M 1. August über der nordwestdeutschen Tiefebene, vielleicht »"A 400 Meter hoch, aber sie reichen in große Höhen empor. , " herrscht Sprühregen. Kein Flugwetter also oder mindestens ^ Wetter, bei dem der Flieger irgend etwas von der Land- unter sich erkennen kann. Und niemand in Hannover denkt M nur entfernt daran, daß ihn in dieser regnerischen Nacht die ,'^nen in den Keller schicken werden. Die große Stadt schläft Ar dem Schleier dieser undurchdringlichen Wolkenketter, und A geschah es in dieser stockdunklen Nacht, daß Hannover das feindlichen Luftangriffes wurde, daß Bomben mitten ^Stadtgebiet fielen und einige Opfer forderten, keine Opfer Alch, die London auf der Aktivseite seiner Kriegsunterneh- Agen, die sowieso nichts von Belang aufweist, buchen könnte. ein zertrümmertes Wohnhaus und einige tote und schwer ste friedliche Bürger, sonst nichts. Bald nach 1 Uhr hallt das Warnungssianal, also doch! M der Teufel, was der Engländer in dieser Nacht zu er- E" fledenkt! Sehen kann er von oben nitchs, und daß er die niedrige Wolkendecke stoßen wird, ist nicht anzu- — er kennt die Wirkung der deutschen Flak zu gut. Herr !k» AU es ja selbst gesagt: Die britischen Flieger werden A Bomben "US größter Höhe abwerfen, da sie im Tiefflug zu '"Verluste haben würden. feindliche Bombenflugzeuge flogen Hannover in dieser ,an, und zwar in großer Höhe. Sie wurden von dem Flak- „A- das durch die Wolkendecke geschossen wurde, abgedrängt einer Kursänderung gezwungen, ohne ihre Bomben ab- j- zu können. Eine sechste Maschine indessen, die gegen AH" nachts Hannover anslog, warf zwei Bomben ab, die in " Äebiet der Südstadt fielen. Hier ist weit und breit keinerlei * militärische Anlage zu finden, ganz zu schweigen von Rüstungs betrieben oder ähnlichen Unternehmungen. Dieses Viertel war von jeher nichts anderes als ein reines Wohnviertel. Ganz da von abgesehen aber hatte der feindliche Flieger, der diese Schand tat auf sein und Englands Gewissen geladen hat, gar keine Möglichkeit, in dieser mondlosen Nacht und aus einer Höhe von wenigstens 5000 Metern irgendein Ziel unterhalb der mehrere tausend Meter starken Wolkendecke zu erkennen. Zu feige, um die Wolkendecke zu durchstoßen und sich ein Ziel zu suchen, warfen diese Soldaten Seiner Britischen Majestät ihre Bomben auf die Wohnstätten friedlicher Bürger, Bomben schweren Kalibers, wie die Verwüstungen, die sie anrichteten, zeigen. Während die eine auf die Straße fiel und die Fronten mehrerer Häuser stark beschädigte, traf die zweite den Hinteren Teil eines Ge bäudes. Sie durchschlug das lichtgebaute Haus, einen Bau aus dem Jahre 1926, und zwar in nahezu senkrechtem Anprall. Auch das läßt auf die Höhe schließen, aus der der Feindflieger seine Bomben abwarf. Dies ist, wie es nach den ähnlichen Angriffen auf Düsseldorf, Offenbach usw. scheint, die neue Art der englischen Kriegsfüh- rung: Bomben auf Wohnviertel, Mord an Zivilisten, an Frauen und Kindern, sinnlose Zerstörung von Wohnhäusern. Deutsch land hat schon seit Beginn dieser Angriffe feststellen können, daß britische Flieger ziemlich wahllos ihre Bomben abwarfen; neuerdings aber häufen sich die Zerstörungen in den Wohn vierteln unserer Städte in einer Weise, die keinen Zweifel mehr daran läßt, welche Formen Herr Churchill selbst dem Luftkrieg zu geben wünscht. Wenn er aber glanbt, mit diesen Methoden die Widerstands kraft des deut chen Volks schwächen zu können, so ist er schlecht beraten. Die gerechte Empörung der Bevölkerung über diesen feigen Mord i t durchaus nicht das, was er vielleicht erwarten zu können hoffte. Wir wissen, daß dieser Krieg nicht durch solche Nadelstiche — denn als etwas anderes kann man diese traurigen, in kriegstechnischer Hinsicht belanglosen Ergebnisse der britischen Luftkriegsführung nicht bezeichnen — entschieden wird. Die deutschen Angriffe auf englische Stützpunkte werden Herrn Churchill bewiesen haben, daß unsere Luftwaffe bei ihren erfolgreichen Angriffen, die nur ein Vorgeschmack von dem sind, was England zu erwarten hat, weder den Schutz der Wolkendecke noch den der Nacht benötigt, um ihre Ziele zu treffen. Das weiß die Bevölkerung, und so beklagendswert im einzelnen Falle die Folgen dieser britischen Brutalität sein mögen — wir stehen im Kriege und wissen, daß ein Krieg Opfer verlangt. Hannovers Bevölkerung hat dieses Attentat mit kühler Gelassenheit aus genommen. Sie vertraut auf die deutsche Luftwaffe Englischer Zerstörer im Mittelmeer versenkt Rom, 1. August. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut: Es ist festgestellt worden, daß während der Luftaktion vom 28. Juli gegen feindliche Einheiten im östlichen Mittelmeer ein englischer Zerstörer versenkt worden ist. Während eines Ausklärungssluges über Malta hat eine un serer Jagdstaffeln eine feindliche Staffel angegriffen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Eins unserer Flug zeuge ist nicht zurückgekehrt. In Ostafrika haben wir wirksame Lustaktionen aus Wajir, wo ein Kraftwagenlager erfolgreich im Tiesslug beschossen wurde, sowie aus den Flughafen von Buna unternommen, wo drei Flug zeuge am Boden getrofsen und schwer beschädigt wurden. Der Feind hat Cassala bombardiert, wobei nur leichte Schäden ver- ! ursacht wurden. ^kiebsrccht bei! Eentral-Burea« für die deutsche Presse G. m.b.H„ Berlin SW «8, Kriedrichstrab- IS "I < Nachdruck verboten.) »Ja — Connil* seufzte er und ließ die Hände sinken. Argessen Sie bitte mein seltsames Verhalten, Miß Wer- ,Wope." Miß Werringhopc hatte er gesagt, als müsse fAsonders betonen, daß er jetzt nicht zu seiner Sekretärin, zu dem Gast seines Hauses sprach. „Es wird alles ^"Übergehen! Es muß ja irgendwann ein Ende kommen! Sie mir versprechen, über dieses Gespräch zu Zeigen?« !».»Sie sollten einen Arzt aufsuchen, Herr Bargen! Mir ^'ni, Sie sind krank.* »Nicht nötig!* Er ging jetzt endgültig. „Sie dürfen unbesorgt sein.* .Mig verließ er das Büro. Ein ungeheures, immer "'ger werdendes Brausen machte seinen Kopf schwer. ^.Die Anteile! konnte er nur noch denken. Ich muß die Me zurück haben! Um jeden Preis — Sein Wagen fuhr ihm zum „Cathay*. Der Wunsch, tz.^einrnal mit Anja Blazaroff zu sprechen und durch ihre dixAmlung Takawi zur Rückgabe und zum Verzicht auf A'hw in Huan-Sins Speisehaus übereigneten Anteile iyAwegen, hatte sich in ihm festgesetzt. Er wußte genau, A zwecklos der Versuch sein würde, und dennoch! Eine Ai kleine irrsinnige Hoffnung, die Blazaroff zu diesem veranlassen zu können, wollte ihn nicht verlassen. »Madame Blazaroff?* Der Empangschef reichte Bar. tzj die Karie zurück. „Bedaure. Madame ist vor einer ^stunde ausgegangen " ühk, Margen, erstaunt, wie schnell die Spannung von ihm und eigentlich froh darüber, noch eine Frist vor ho ^ entscheidenden Aussprache zu gewinnen, kaufte am hA'nosk eine Zeitung. Der Gedanke, überraschend nach bAe zu kommen und mit Cornelia eine Teestunde zu ver- h»Uen, machte ihn beinahe fröhlich. Eben wollte er das Überlassen, als er angerufen wurde. i"" ihm stand Chu-Lung, ganz lächelnde Verbeu- Ich »Welche Freude, Mr. Bargen! Den ganzen Tage mühe Sie zu erreichen. Die Götter sind gütig — Sie doch mit mir in der Halle den Tee?* Ritterkreuz für zwei tapfere Flieger de» Aflin, 1. August. Der Führer und Oberste Befehlshaber L„»Aßrmacht verlieh aus Vorschlag des Oberbefehlshabers der "en aReichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eiser- ikiAfeuzes: dem Leutnant von Schwerin und dem Ober- ""vebel Renz. ^ti^inant von Schwerin und Oberfeldwebel Renz, die von "Sinn an im gleichen Kampfgeschwader bei den Opera- hAN gegen die englische Kriegs- und Handelsflotte eingesetzt "üs U- Haben sich in zahlreichen kühnen Unternehmungen sowohl «tzck.wgriffsflügen gegen Scapa Flow und die Shetlands wie kgAder der Nordsee, vor der englischen Küste und im Feldzug " Norwegen besonders ausgezeichnet. In schweren Kümpfen gegen die engli che Flotte gelang es ihnen, eine große Anzahl britischer Damp er zu versenken, andere stark zu beschädigen, vor Narvik einen F akkreuzer zu vernichten und schwere Treffer auf mehrere Kreuzer zu erzielen. Leutnant von Schwerin und Ober feldwebel Renz hatten später an den Kämpfen um die Maginot- linie, insbesondere bei Bombenangriffen auf Bunker, hervor ragenden Anteil. Sie haben jederzeit in höchster Pflichterfüllung vorbildliche Tapferkeit und beispielhafte Einsatzfreudigkeit bewiesen. Beförderungen in der Wehrmacht Berlin, 1. August. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat mit Wirkung vom 1. August befördert: Zu Generalen der Infanterie die Generalleut nante: Graf von Brockdorff-AHIefeldt, von Kortzsleisch, Böhme, Willenlos und bemüht, seinen Aerger zu unterdrücken, ließ Bargen sich von dem Bankier an einen der Tische im Halbdämmer führen. Diensteifrig nahm ein Boy ihm Mantel und Hut ab. * Auch mit Einschaltung der kleinen Falte zwischen den Augenbrauen, die ihrem Gesicht eine lustige Strenge ver lieh, gelang es Maud Werringhope nicht, sich aus die Typenreihe der Schreibmaschine zu konzentrieren. Bis zur Unerträglichkeit stieg die dumpfe, feuchte Hitze, die im Raum lagerte. Sie läutete dem Boy und verlangte eine eisgekühlte Zitrone. Nach einigen Minuten trat der Büro- diener mit schleichenden Schritten wieder ein und stellte das Getränk auf Bargens Rauchtisch. Dabei bemerkte er die vorhin zu Boden gefallenen Schriftstücke. Er bückte sich. „Etwas verloren, Miß * „Danke, Chang, du kannst gehen.* Maud Werringhope wollte die Zettel in eine lose Mappe legen, damit Bargen sie zur Hand hätte, falls er sie suchte. Ein Telegramm? War es von Bedeutung? Zunächst überflog sie den Text, ohne den Inhalt zu begreifen. Dann schob sich der Aufgabevermerk flimmernd vor ihre Augen: Schanghai — Schanghai? Jene unheilvolle Nachricht, die das Schicksal dreier Menschen so unabänderlich verwandelte, war in Schanghai aufgegeben worden? Die Unterschrift des Militärhospitals von Hankau? Wie kam die Depesche hierher? Bargen mußte sie, nachdem er sie seinem Schwiegervater und Cornelia Gudehus, der Verlobten Als Premms, gezeigt hatte, eingesteckt und zwischen seinen Papieren im Büro verkramt haben. Irgendein unheilvoller Zufall ließ sie jetzt wieder auftauchen — zu einer Zeit, die Bargen zwang, sein wahres Gesicht zu zeigen — Ja, ein Zweifel war unmöglich: niemand anders als Bargen hatte die Meldung vom Tode Premms aufgegeben! Langsam kam Maud Werringhope die ungeheure Trag, weite ihrer Entdeckung zum Bewußtsein. Bargen mußte vorausberechnet haben, daß weder der Im Sterben liegende Gudehus noch Cornelia in der Lage waren, die Echtheit der Nachricht zu prüfen. Vielleicht hatte er wirklich auf eine Bestätigung aus Hankau gehofft. Die vorherigen Aus- künfte über Premms Befinden ließen deutlich den Zweifel der Aerzte an seinem Wiederaufkommen erkennen. Cornelia Bargen hatte ihr das alles einmal rückhaltlos erzählt, da- mals, als Alfs Wiedererscheinen auf der Bühne des Lebens sie mit der Qual von tausend Zweifeln überfiel, und nie- mand sich recht den verhängnisvollen Irrtum des Militär. von Briesen, von Salmuth, Felber, Kübler, von Sodenstern, Thomas; zu Generalen der Artillerie die Generalleut nante: Lemelsen, Brand (Fritz); zum Generalleutnant: den Generalmajor Müller (Eugen); zu Generalmajoren die Obersten: Ritter von Thoma, von Drabisch-Waechter, Wagner (Eduard), Warlimont, von Greiffenberg, Buhle, Franssen; zumOberst: den Oberstleutnant Heusinger. Frankreich wollte bereits im August -en Krieg entfesseln Enthüllungen von Charles Maurras Gens, 1. August. In der „Action Francaise" vom 30. Juli veröffentlicht Charles Maurras folgendes Erlebnis, das für den Vorbedacht, mit dem gewisse französische Persönlichkeiten auf den Krieg hinarbeiteten, bezeichnend ist: Im April 1939 zögerte ein hoher französischer Beamter, der im Auslandsdienst stand, seinen überseeischen Posten anzutreten. Dieser gute Bürger, dessen Name, Adresse und Dienstgrad ich kenne, sagte zu einem Kollegen, daß der Friede ihm sehr unsicher erscheine, und stellte sich die Frage, ob er zur rechten Zeit heim kehren könnte. Der Freund schlug ihm vor, einen gutinformier ten Augur zu befragen, einen Freund von ihm, der in Gunst stand, aber in der Außenwelt wenig hervortrat. Der große Herr wurde besucht, und unser Beamter fragte ihm: „Sind Sie der Ansicht, daß ich abreisen soll?" — „Ja, unter einer Bedingung." — „Welche!" — „Nun, wir sind im Monat April; seien Sie im Monat August wieder zurück." — „Warum?" — „Weil wir im August Krieg haben werden." — „Im August Krieg? Ist das möglich?" — „Wir werden ihn haben." — „Warum, warum?", wiederholte der französischen Beamte. — „Weil wir ihn wollen", antwortete die hohe Persönlichkeit. Aus aller Well * Spaniens scheidender Botschafter vom Führer empfangen. Der Führer empfing am Donnerstag in Gegenwart des Reichs ministers des Auswärtigen von Ribbentrop den von seinem Berliner Posten scheidenden spanischen Botschafter Admiral Mar ques de Maaaz zur Verabschiedung * Graf Volpi in den Heinkel-Werken. Staatsminister Graf Volpi, der zu einem mehrtägigen Besuch in der Reichshauptstadt weilt, hat die Heimreise nach Italien angetreten. Vor seiner Abfahrt besichtigte er am letzten Tage seines Berliner Aufent haltes die Heinkel-Werke. * Der Duce besichtigt ein neues Flugmodell. Der Duce be sichtigte am Donnerstagnachmittag in Predappio die Flugzeug fabrik Laproni. Er hielt sich längere Zeit in den verschiedenen im vollen Betrieb befindlichen Abteilungen auf und interessierte sich besonders für einen neuen Typ eines Flugzeuges. * Neuer Propagandachef der slowakischen Regierung. Mini sterpräsident Dr. Tuka ernannte den slowakischen Schriftsteller und bekannten autonomistischen Kämpfer Karl Murgas zum Pro pagandachef der slowakischen Regierung. * Ein unerschrockenes Mädel. Aus Hamburg wird berichtet: Der Regierungspräsident hat der Elisabeth Bohmeyer in Box trupp für umsichtiges und unerschrockenes Verhalten größte An erkennung ausgesprochen und ein Bild des Führers überreicht. Dieses Mädel hat ein ausgezeichnetes Vorbild gegeben, wie man sich zu verhalten hat, wenn es bei Fliegeralarm einmal ernst wird. Sie hat eine auf das Stallgebäude des Heuerlings Mar quart abgeworfene Brandbombe in umsichtiger und unerschrockener Weise mit Sand zugedeckt und zum Erlöschen gebracht und damit ihren Arbeitgeber vor größerem Schaden bewahrt. * Neuer britischer Piratenstreich. Ein französisches Benzin tankschiff, das von Beirut ausgefahren ist, um die Leuchtturm stationen an der syrischen Küste mit Betriebsstoff zu versorgen, ist von einem englischen Kriegsschiff ohne vorherige Warnung torpediert und versenkt worden, obwohl es bereits vor dem ersten Schuh seine für die Schiffahrt lebenswichtige Bestimmung be kanntgab. * Wieder ein Zerstörer zugegeben. Die britische Admiralität gibt bekannt, daß der Zerstörer „Delight" durch einen Luftangriff versenkt worden ist. * Di« JAR. wieder am Werk. Nach einer Meldung des Lon doner „Star" ist in letzter Zeit zweimal versucht worden, auf Passagier- und Güterdampfer, die zwischen England und Irland verkehren, Bombenanschläge auszuführen. Es handele sich dabei um die Tätigkeit der Irischen Republikanischen Armee. Eine Bombe explodierte in einem Schiff, als es in einem Hafen der englischen Nordwestküste ausgeladen wurde. Eine weitere Bombe sei unter Deck eines anderen Dampfers gefunden worden. Die Bomben seien von dem Muster, das die IRA. verwendete. * Krach in der Suezkanal-Eesellschaft. Nach Blättermeldun gen aus Athen ist es zwischen der französischen und englischen Gruppe in der Suezkanal-Gesellschaft zu ernsten Meinungsver schiedenheiten gekommen. - * Vichy sperrt schwedische Guthaben. Auf Anweisung der französischen Regierung hat die Bank von Frankreich sämtliche schwedischen Guthaben in Frankreich gesperrt. Eine Erklärung dieser Maßnahme wird nicht gegeben. Hospitals erklären konnte 'Nach allem, was vorhergegangen war, mußte schließlich jeder erwarten, Premm würde Schanghai für immer meiden. Er selbst hatte seine damalige Verlobte in Briefen gebeten, von der Vergangenheit Ab schied zu nehmen! Ihre Treue — der alte Gudehus nannte es mit grimmigem Humor zuweilen himmelblauen Starr sinn — drohte, ihre ganze Jugend zu vernichten. Bargen mußte gefürchtet haben, Gudehus' Tod könne vor der ent scheidenden Mitteilung aus Hankau eintreten. Ohne einen von dem alten Mann ausgesprochenen „letzten Wunsch* mochte er sich zu schwach gefühlt haben, Cornelia zu er obern — Immer wieder las Maud Werringhope die beiden Zeilen: Deutscher Offizier Premm Verletzungen erlegen! Operation mißglückt! Hier war eine Freundschaft in geradezu ungeheuer licher Art verraten worden — an die Liebe! Denn daran, daß Bargen Cornelia über alles liebte, auch jetzt noch, zweifelte Maud Werringhope nicht. Bargens ganzes Ver halten stand unter dem Gesichtspunkt, von seiner Frau jede Sorge, jeden Kampf, jede Erschütterung fernzuhalten. Wie wett er in jene rätselvollen Angelegenheiten verstrickt war, deren Fäden zu Chu-Lung, zu der schönen Russin und dem kleinen flinken Japaner liefen, wußte Maud Werringhope nicht genau. Sie ahnte, daß Bargens letzte Triebkraft bei all seinen Irrtümern und Schwankungen Cornelia und seine Liebe zu dieser in ihrer stillen Art so bezaubernden Frau war. Nur einer durfte die jetzt zu beantwortenden Fragen entscheiden: Premm! Er war einer jener seltenen Männer, denen das Klima und die Lebensweise in China nichts an haben konnten Andere wurden mürbe unter Hitze, Feuch tigkeit und Nebel, überraschenden Fro"! und nahmen zu Alkohol und gefährlichen Giften Zuflucht Er verqualmte nachlässig zahllose Zigaretten und packte dann ganz gemüt lich die Dinge an der Gurgel. Cornelia — sie war wohl in Wahrheit ein zu za« und empfindungsreich geschaffenes Wesen, um ein Leben an der Seite eines solchen Mannes zu führen Wenn es sine Frau für ihn gab — Maud Werringhope verzichtete darauf, diesen Satz zu Ende zu denken. Eine geheimnisvolle Entschlossenheit be stimmte sie, das Telegramm in Verwahrung zu nehmen. Niemals, das wußte sie mit harter Klarheit, durfte Cor nelia Bargen davon erfahren, wenn nicht Premm es für richtig hielt, ihr die Wahrheit über Bargen zu sagen. tFortsetzung folgt.)
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