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Lokalanzeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erschelnungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Byug-prri- monatlich 1.10 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder deren Raum v «le» »«M W« ««schließlich Trägerlohn. Im Falle höhn« Gewalt (Stömngm d« Betriebes der Nachlaß usw. laut aufliegcnder Anzeigenpreisliste. Anzeigen-Annahme bl» «ettung, der Lieferanten oder der Befürderung-einrichtungen) hat der Bezieher keinen mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme «Kd Anspruch aus Lieferung oder Rachüeferuog der LÄtmrg oder «Lck^hdmg des B«w- Mr Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwangsverglrtch «MG MWA anspruch. AuEtUN» tszrhDznülchl die NMUlchan GOkoeNlM*»««»«« der Gemeinde»Vehdrde zn Dtlendorf»Dkrilla und de* M UWdGfdWW» Vostfch«»Konto! Dr«»« 1»4«. Dm» «»d Derü«! Buchdruckers Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: 881. — Fernruf: ». Kummer 81 Donnerstag, den 11. Juli 1940 39. Jahrgang Schwere britische Werluste Neuer großer Erfolg ««lerer Luftwaffe Ein Kreuzer und vier Handelsschiffe in der Straße von Dover versenkt, ein Kreuzer und drei Handelsschiffe schwer getroffen — Zehn Feindjäger abgeschossen DRB. Berlin, lO. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: , Soeben werden weitere außerordentliche Er dige unserer Luftwafse bekannt, nachdem bereits durch ^««dermeldung der Abschuß aller sieben Flugzeuge einer Attischen Bombenstaffel bei Amiens gemeldet wurde. In °kr Sit .ße von Dover griffen unsere Kampfflugzeuge heute «achmittag einen stark gesicherten britischen Geleitzug an Und versenkten durch Brombentreffer einen Kreuzer sowie "kr HandelSschifse mit insgesamt 21 ÜOV BNT. Weiterhin ^hielten ein Kreuzer und drei Handelsschiffe mit insge- '««" 19 00V BRT. schwere Treffer, so daß sie teilweise «"1 starker Schlagseite und brennend liegcnblieben. Die °rn Geleitzug sichernden feindlichen Jäger wurden in lAstkämpfe verwickelt und hierbei zehn von ihnen abge- Hossen. Vier eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück. Englische AngriMaffel «dgeschoffe« Die deutsche Luftüberlegenheit macht sich England gegen über immer stärker geltend DNB Berlin, 10. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere schon bei der Niederwerfung Frankreichs er wiesene Ueberlegenheit zur Luft macht sich nunmehr auch gegenüber England immer stärker geltend. Bekanntlich erhöhte sich die gestern durch Sondermeldung mitgeteilte Zahl von zwölf Abschüssen bei Stavanger während des Tages nach weiteren Luftkämpfen auf 28 Abschüsse. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden heute erneut alle Flugzeuge einer angreifenden englischen Kampfstaffel ab- geschaffen. Unsere Flakartillerie zwang die sieben Briten- bomber vor Erreichung ihres Angriffszieles, des Flug platzes Amiens Gliffy, abzudrehen und ihre Bomben unge- zielt und vorzeitig abzuwerfen. Militärischer Schaden wurde infolgedessen nicht angerichtet. Nach Einstellung des Flakfeuers griffen unsere Jäger an und schoflen sämtliche Feindbomber auf dem Rückflug der Reihe nach ab. Eigene Verluste traten nicht ein. >4 ZcMe versenkt «nü schwer belclMgt Wie bereits durch Sondermcldnng bekanntgegeben wurde, versuchten zwölf britische Bombenflugzeuge des Musters Bristol- Blenheim den Flugplatz Stavanger-Sola anzufliegen. Sämt liche angreifenden britischen Flugzeuge wurden vor Erfüllung ihres Auftrages abgeschossen. Verluste an deutschen Flug zeugen sind hierbei nicht eingetreten. In der letzten Nacht griffen feindliche Flugzeuge wieder um in Holland, Nord- und Westdeutschland nichtmilitärische Ziele an, ohne wesentlichen Sachschaden anzurichten. Die Gesamtverluste des ^Gegners betrugen gestern 29 Flugzeuge, darunter ein Sunderland-Flugboot. 28 Flugzeuge find im Luftkampf, ein Flugzeug durch Flak abgeschossen worden. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. „ Berlin, 10. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht M bekannt: , Ein U-Boot meldet die Versenkung von 35187 BRT Kindlichen Handelsschiffsraumes. Durch Luftangriffe gegen England wurden vor der Ost- "«d Südküste ein Vorpostenboot sowie drei Handelsschiffe mit ««« Gesamttonnage von 26 000 BRT versenkt, zehn weitere Mndelsschiffe schwer beschädigt und teilweise in Brand ge- W. Treffer in Tanklagern der Flugplätze von Pembrok in Ipswich sowie in den Rüstungswerken von Norwich, Ard», Tilbury und Swansea verursachten Brände und Ex- ^sionen. Ueber dem Kanal kam es mehrfach zu Luftkämpfen Allchen deutschen und britischen Jägern, bei denen der ^8«er starke Verluste erlitt. LttrweifelterSilserul—Bezeichnendes Eejtiiadnir Amerika fall England gegen Deutschlands erdrückende Wirtschaftskraft schützen z, Der britische Versorgungsminister Morrison hat eine AUNdsunkrede gehalten, in der er sich ausschließlich an die Ver- ,/«>gten Staaten wendet und sie zu wirtschaftlicher Hilselet- Ma für England auffordert. Als Begründung seines flehent- ,Mn Annchens führt er an, daß Deutschland heute eine Er- "«gung nöglichkeit von 42 Millionen Tonnen Stahl besitzt, Wogegen England mit seinem gesamten Empire nur eine Er- )'«kung von 19 Millionen Tonnen stellen könnte. Offen be- M er, daß gegen die heutige ungeheure materialmäßige starke des europäischen Kontinents nur eine völlige Vereini- Wng der Produktionskapazitäten Großbritanniens und der ^reinigten Staaten mit Aussicht auf Erfolg gestellt werden Mne. N Während die britischen Regierungsmilglieder und ihre I Mpggandastellen früher gar nicht laut genug beteuern konn- !!«- daß die materiellen Hilfsquellen Englands und seines Spires und die Produktionsmöglichkeiten seiner Industrie Genscher der wirtschaftlichen Schwäche Deutschlands gerade- A erdrückend feien, wird jetzt plötzlich das Gegenteil behauptet. Kutschinnds Produktionskraft ist jetzt so gewaltig*daß sie, englischen Erkenntnis anscheinend etwas plötzlich kommend, ,-««mehr die früher so unerschöpflichen wirtschaftlichen Mög- !Meilen Englands zu erdrücken droht. Fürwahr,welche Wand- Mg an der Wirtschastssront innerhalb weniger Monatei ber benisch-schwedische WarenaustaM Wesentliche Erweiterung I„ Die seit dem 27. Juni in Stockholm geführten Berhand- >,«k>tn der deutsch-schwedischen Regierungsausschüsse über lau- °«°e Fragen des Warenverkehrs sind am 10. Juli abgeschlos- worden. Es ist gelungen, eine wesentliche Erweiterung des Warenaustausches zu vereinbaren. Sieg a«s dreierlei Art Nun auch über Italien Verschleierung eigener Nieder lagen — Erfundene Schiffsverluste des Gegners iw^A« charakteristisches Merkmal des englischen Propaganva- Misteriums ist. wie man in italienischen politischen Kreisen -wni die geflissentliche Verdrehung der Wahrheiten wie man ,sei> lanaem leibst in vem onizielleu Kommunique oet "'"sichen AvmiraMäl sind«: kann. Mn neuerlicher Beweis dieser typisch britischen Tendenz zu vorsätzlichen und systematischen Lügen bildete ein Kom munique von Reuter, das über die Seeschlacht im Mittelmeer ausgegeben wurde. Damit aber noch nicht genug, ließ Reuter kurz darauf ein weiteres Kommunique folgen, in dem die italienischen Ver- luste seit Kriegsbegtnn aufgezählt wurden, die außer dem Tor pedoboot .Espero" noch mindestens 15 U-Boote sowie eine un bestimmte Zahl weiterer kleinerer Einheiten umfaßte, die ver senkt oder in ihren Häfen beschädigt wurden. Hierzu, so betont man in den gleichen Kreisen, sei zu be merken, daß die italienische Marine keinen Verlust erlitten hat, der nicht stets und sofort von den italienischen Wehrmachts berichten unter strengster Einhaltung der Wahrheit bekannt gegeben wurde. Es handele sich also um absurde Lügen und englische Erfindungen. Dies wisfe heule die ganze Welt, dies wüßten aber vor allem jene Unvorsichtigen, oie mit dem eng lischen System recht schlechte Erfahrungen gemacht hätten. Tatsache ist, daß man Schlachten aus dreierlei Art gewin nen kann: entweder durch heldenhaften Kamps, durch den An grif? auf wehrlose Einheiten in den Häfen oder durch Lügen im offiziellen Kommunique. In England gebe man den beiden letzten Methoden systematisch den Vorzug. Verbrechen a« Verbreche« Das französische Schlachtschiss „Richelieu" im Hafen von Dakar durch englische Seestreitkräfte kampfunfähig gemacht — Schamlose „Begründung" der Aktion durch den Ersten britischen Seelord Würdig reiht sich ein Verbrechen Englands an das andere. Rach dem niederträchtigen Piratenstreich von Oran, wo bri tische Secstreitkräste die dort vor Anker liegenden, der Demobi lisation entaegcngehenden französischen Flotteneinkeiten heim tückisch überfielen und zum Teil >n Trümmer schossen, hat jetzt der Seeräuber Churchill zu einem neuen Schlag gegen seinen ehemaligen Verbündeten ausgeholt: Britische Seestreikriiste übersielen Das im Hasen von Dakar (Westasrika) liegend ranzöstschc 35 9VK Tonnen große Schlachtschiff „Richelieu", des- en Bau gerade beendet war, und das das modernste und mäch- igste Kriegsschiff der Welt war. und schossen es kampsunsähig. Vor vem englischen Unterhaus gab nach einer Reutermel dung am Dienstag ver Erste Seelord der britischen Admiralität, Alexander als gelehriger Schüler Churchills- eine Erklärung über dieses Werk der britischen Seeräuber ab In Uebereinstim muna mit der dem Unterhaus mitaeteilten Entscheidung, so „be- gründete" Alexander den neuesten schamlosen britischen Piraten- streich, habe man diesen Schrill unternommen um sicherzustellen, daß dieses Schlachtschiff nicht in einem Zustand in die Hande des Feindes gerate, in dem es Noch gegen uns gebraucht werden kann»". t Mit traurigem Stolz brüstÄe sich Alexander dann noch mit der Feststellung, daß das Motorboot der britischen Flotte und die Flugzeuge die diese Operationen durchgeführt hätten, „wohl behalten" zurückgekehrt seien. j Den Höhepunkt britischer Kaltschnäuzigkeit und Brutalität aber bildet die Erklärung Addisons im Oberhaus zu diesem Ueberfall auf die „Richelieu". „Man muß mit Bewunderung, so sagte er, ohne dabei vor Scham in den Boden zu sinken, „für das Genie und die Kühnheit der Männer erfüllt lein, die diese Operationen ausgeführt haben. Der so ost und mit vielem Pathos Ausdruck gegebenen „traditionellen und unzerbrechlichen Freundschaft" Englands zu seinem französischen Verbündeten konnte nicht drastischer und der britischen Mentalität entspre chender Ausdruck gegeben werden als durch die Worte Addi sons: „Ich kann nur hoffen, daß dieses wichtige Kriegsschiff für lange Zett zur Untätigkeit verurterlt sein wird." Der ehemalige Bundesgeuolle auch wirtlchasMch geschädigt Das britische Schatzamt hat sich verpflichtet gefühlt, dem englischen Publikum mitzuteilen, daß es Schritte unternommen habe, um die Rückzahluna der von der französischen Regierung und von französischen Organisationen geschuldeten Sterling Beträge für Warenlieferungen und sonstige Dienste raschmöglichst zu erwirken. > Daraus wird also ersichtlich, daß England heute seinen ein stigen Verbündeten, der mit seinem Blut und einem gewaltigen Elend seiner Volkes für die britischen Interessen gelitten hat, auch noch das Geld sür all jene Lieferungen abnehmen will, mit denen letzten Endes die französischen Soldaten bei Dünkirchen den Rückzug der Reste des britischen Expeditionsheeres deckten und ermöglichten. Auch di« Tatsache, daß England den an« dem Irak «ach Syrien lausenden Strang der Mossul-Oelleitung unterbrochen hat. um Frankreich dadurch seiner eigenen Oelzusuhren pi be rauben, ist ein weiteres Glied in der Kette der britischen Ge meinheiten gegen den alten Wasfengesährten. In gleichet Weise läßt die amtliche britische Verfügung, daß aus England und den englischen Besitzungen keine Aus fuhren nach französischen Kolonien mehr getätigt werden dürfen, erkennen, daß England jetzt auch Frankreich in die Maßnahmen seines wirtschaftlichen Lernichtungswillens gegen Europa ein« bezogen hat. Sieg durch de« „dösen Blick" Ein britisches Heldenepos Der „Daily Mai" zufolge soll es der 45jährigen Bäuerin Eveline Cardwell gelungen sein, in Nordengland einen deut schen Piloten gefangenzunehmen, der gezwungen war, mit einem Fallschirm abzuspringen. Obwohl die Knechte des Vauernhoses trotz ihrer derben Fäuste in sinnloser Angst das Weite suchten, habe sich Frau Cardwell mutig auf den gelandeten Piloten ge stürzt und ihm dabei den „bösesten" Blick ihres Lebens zuge worfen, worauf dieser ihr sofort seine Schußwaffe ausaehändigt habe. In aller Seelenruhe habe dann Frau Cardwell den deut schen Piloten abführen lasten. Dieser Vorfall, der wegen seiner Originalität wert ist, den Analen der englischen Geschichte einverleibt zu werden, soll — nach dem gleichen Bericht — viele englische Frauen dazu ange» tzornt haben, sich bei etwaigen Landungen regulärer deutscher s Fallschirmlruppen ebenso mutig zu verhalten. Aus diesem Grund habe man das Heldenepos der ehrenwerten Frau Cardwell noch dadurch besonders gewürdigt, daß ihr vom englischen König wegen ihrer mutigen Tat die Medaille vom Orden des britischen Weltreiches verliehen wurde. Leider Hal die Geschichte einen Haken. Offenbar scheint man vergeßen zu haben, me weniger heldenmütigen Knecht« der Frau Cardwell, die trotz aller Ermahnungen des englischen Ver teidigungsministers beim Anblick des deutschen Fallschirmes da« Hasenpanier ergriffen, wegen ihres defaiftstisch-unmilitärischen Verhaltens ins Konzentrationslager zu schicke«. Pirow fordert Separatfrieden Der frühere Verteidigungsminister der Südafrikanischen Union, Pirow, sprach in Bloemsontaine. Er forderte den Ab schluß eines Separatfriedens mit Italien und Deutschland und hob hervor, daß die südafrikanischen Probleme nur gelöst werden könnten durch eine Auflösung aller Bindungen mit England und die Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Union. Stimmungsbild ms Lich« i Die Stadt der französischen Nationalversammlung völlig über füllt — Leon Blum hütet aus Angst das Zimmer Aus Vichy gibt der „Petit Dauphinois" ein Stimmungsbild, ; in dem es heißt: Vichy gleicht einem großen Lager für Kara« ! wanen. Es ist überfüllt mit Regierunasbeamten, Diplomaten ' und Parlamentariern, die von allen Seiten ankommen, um an ! der Nationalversammlung teilzunekmen. Dazu kommen noch i die Tausende von Flüchtlingen, die hier Zuflucht gesucht haben. ! Bei der Menge erireuen sich die Parlamentarier keiner großen ' Hochachtung. Unter ihnen wird besonders Leon Blum aufs Korn s genommen, so daß dieser, um weiteren Zwischenfällen zu ent gehen. vorsichtshalber das Zimmer hütet. Die in parlamenta rischen Kreisen bereits diskutierte Anregung auf,. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zur Festsetzung der Verantwort lichen für die Niederlage Frankreichs hat Eindruck gemacht. Bemühungen gewißer Persönlichkeiten, sich bereit« im vorau« teinzuwaschen, sind offensichtlich.