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LokalanZeiger und Anzeigeblatt für Ottendorf-Okrilla u. Umg. Erscheinungstage: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Bezugspreis monatlich 1.10 einschließlich Trägerlohn. Im Falle Häher« Gewalt (Störungen des Betriebes d« Zeitung, d« Lieferanten oder d« Befördenmgeeinrtchtungen) hat d« Bezieh« keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachüefnung der Lotung ich« BLckzahluug de» Bezugs» peetses. Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene mm-Zeile oder d«en Raum v Ave» »MM MW Nachlaß usw. laut aufliegender 2lnzeigcnpreislist«. Anzeigen »Annahme bis M mittags des Erscheinungstages. Bei fernmündlicher Anzeigenannahme wird bst» GMW für Richtigkeit übernommen. Bei Konkurs und Zwaugsvergletch «Vicht M« MachVO» anspruch. Disf» A»U»»« »srvffeEcht d»s amtliche» B«A«*»t»«ch«»,e» de» «emei»-« «Behörde ,» Ottendorf «^Okrilla «>d des ff»—M Mghößn, HostschrcUumto r vrmd« 154«. Druck und »«lag: Buchdruckeret Hermann Rühle, Inh. Georg Rühle, Ottendorf-Okrilla. Girokonto: Ml. - Fernruf: — WLM» Nummer 74 Dienstag, den 25. Juni 1940 39. Jahrgang Kaßenryhc in Frankreich Der Kries im Weste« ist beeidet FranzöM'italienistzer WaffenstMandsoerttag unterzeichnet — Waffenruhe am 25. Juni 1940, U5 Uhr deutscher Sommerzeit — Ein Ausrus du Führers — Zehn Tage Beffagguug, sieben Tage Gloüenlöuten 4t Führerhauptquartier, 34. Juni. Heute — am Montag, dem 24. Juni — fand nm 1^15 Uhr bei Rom die Unterzeichnung des italienisch französischen Wafsenstillstandsvcrtrages statt. Um 19.35 Uhr erfolgte die offizielle Mitteilung dar über an die deutsche Reichsregierung. Auf Grund dessen ist der deutsch-französische Waf- ikustillstandsvertrag in Kraft getreten. Das Oberkommando der Wehrmacht hat die Einstel lung per Feindseligkeiten gegen Frankreich angeordnct. ^nr 25. Juni, 1.35 Uhr deutscher Sommerzeit, tritt aus beiden Seiten die Waffenruhe ein. Der Krieg im Westen ist damit beendet. Der glorreichste Sieg aller Zeiten 44 Führerhauptquartier, 24. Juni. Der Führer hat folgenden Aufruf erlassen: Deutsches Volk! Deine Soldaten haben in knappen sechs Wochen nach einem heldenmütigen Kampf den Krieg im Westen gegen einen tapferen Gegner beendet. Ihre Taten werden in die Geschichte eingehcn als der glorreichste Sieg aller Zeiten. In Demut danken wir dem Herrgott für seinen Segen. Ich befehle die Beflaggung des Reiches für zehn, das Läuten der Glocken für sieben Tage. Adolf Hitler. O NM dem Siege bindet den heim euer Wir waren durch die Verhandlungen von Compicgne und durch die Aufnahme der italienisch-französischen Waf fenstillstandsverhandlungen auf jene Meldung vorbereitet, die da lauten würde: Der Krieg im Westen ist beendet. Waffenruhe ist befohlen Compiegne schon war uns ein Höhepunkt, daß wir eine Steigerung unseres Gefühls kaum für möglich hielten. Und dennoch, wie tief ergreift uns die Meldung von der Einstellung der Kriegshandlungen. „Nun danket alle Gott...", klang es aus dem Lautsprecher und in uns. Wieder stehen wir an einem entscheidenen Ab schnitt dieses Krieges. Und von Abschnitt zu Abschnitt bewundern wir mehr und mehr die heldenmütigen Taten unserer Wehrmacht, die in die Geschichte eingehen als der glorreichste Sieg aller Zeiten. Der Krieg gegen einen tap feren Gegner ist beendet. Wir aber wissen um den alten deutschen Wahlspruch: „Nach dem Siege bindet den Helm fester." Jetzt gilt es, den Feind zu treffen, dessen Niederringung endlich den Frieden Europas sichern wird. Den Waffenstillstand mit Frankreich wür digen wir als einen Abschnitt aus diesem uns ausgezwun genen Wege. Der Krieg ist Mt Sü-Mlas Sache Das nationale Südafrika erklärt den Kamps gegen den england- hörigen Renegaten Smuts Die Führer der nationalen Opposition in Südafrika, Gene ral Hertzog und Tr Malan haben wie jogar Reuter zuaeben muß, erneut einen scharfen Angrif! gegen die volkssremdc Dikta tur des englandhörigen Renegaten Smuts unternommen. Sie haben gemeinsam eine Erklärung abgegeben, in der sie verlan gen, daß das Parlament der Union sofort zusammengerufen werde. Ferner forderten sie alle Parteigänger aus, eine Ver sammlungswelle zu organisieren um gegen die Kriegserklärung der Südafrikanischen Union an Italien zu protestieren, die in verfassungswidriger Weise ohne Befragen des Parlaments er folgt sei, und um erneut zu verlangen, daß Südafrika sich aus dem Krieg der Londoner Plutokraten znrückziehe. Ler Keller -es King Ihn können Luftangriffe nicht schrecken — Er sitzt im luxuriös eingerichteten Schutzraum Die Londoner, die sich allmählich aui den ersten Krieg im eigenen Land gefaßt machen müssen, finden in ihren Zeitungen tröstliche Schilderungen, wie für das Wohlergehen des Königs im Falle eines Luftangriffs gesorgt ist. Das Stockholmer „Afton bladet" schildert, in wie umfassender Weile für die Bequemlich keit im königlichen Schutzraum gesorgt ist Gasmasken und warme Kleider liegen bereit für den Fall, daß die bösen Deut schen die hohen Herrschaften in ihrer königlichen Ruhe stören sollten. 2m Schutzraum des Buckingham-Palastes gibt es einen Herd für die Zubereitung von Tee und Speisen, ein Rundfunk gerät ist vorhanden und für den König sogar ein Telephon. Einmal in der Woche wird der Raum, so heißt es in der Schil derung weiter, gründlich gelüftet, damit er nicht feucht ist und ältere Personen gegen Erkältung geschützt sind. Wie man siebt, ist für das königliche Haus gefolgt. L» seiner Bequemlichkeit wird nur wenig fehlen — da können di« Flieger getrost kommen. Seine Majestät siebt ihnen in Ruhr und Bequemlichkeit entgegen wie das englische Volk über d« Fall denkt, ist nach plutokratischer Ausfassung unwichtig, WMMeüung in den Vogesen 22 000 Gefangene — Riesige Beute , Montag mittag hat der am Denon in den Vogesen ^schloffcne Feind die Waffen gestreckt. Ueber 22000 Ge» Eigene, dabei ein Kommandierender General eines Ar« Uckorps, drei Divisionskommandeure und rund 1000 >mziere und 12 ganze Artillerieabteilungen, darunter echs motorisierte, fielen neben einer riesigen Beute tu "Perr Hand. »Wir bezahlen 2V Fahre Irrtum" Die letzten Reste retten sich in die Schweiz der Nacht zum Montag stellten sich um Mitternacht französische Soldaten an der Grenze am Lol des Roches ° ersuchten rnü ihre Internierung in der Schweiz. Sie bildeten letzte Verteidigungslinie im Gebiet von Morteau und Les dZUerg, Eg waren Infanteristen mit Camions und vielem bi« Lial. Als letzter überschritt der französische General Huet r Grenze. st. Berichterstatter der „Suisse", der bei den internierte« stUEschen Soldaten in der Schweiz eine Reportage machte, "seine Eindrücke wie folgt zusammen: „ Nach dem Durchbruch der deutschen Truppen nahm die Des» ».Misation in den Reihen der Franzosen und Engländer immer Nach den Erklärungen der französischen Soldaten scheint dem 12. Mai keine solide Wiedcrgruppierung der französische» -Apen mehr zustande gekommen zu sein. Jeder Versuch wurde tz/A die Deutschen überholt. Auf ihrem Rückzug haben dis updaten fast alles liegengelassen; einige kamen sogar in Segel» - ^Pantoffeln in der Schweiz an. Der Bericht schließt: „Wir rA" kaum Soldaten gefunden, die Haß gegen"die Deutschen jAen. Sie erklärten: Wir bezahlen nun zwanzig Jahre Jrr- Ud unsere Bequemlichkeit. Die Verantwortlichen sind bei kl.: Alles, was wir von den Deutschen verlangen, ist, daß wir an die Arbeit gehen können. Ltalleniicher Flecken durch Feuer vernichtet ^.Ein schwerer Brand hat in dem Flecken Santo Majo in der >,A von Belluno schwersten Schaden angerichtet. Sämtliche h?" Gehöfte des Fleckens wurden ein Raub der Flammen. ^Zehn Familien sind durch den Brand, der«, mitten in der lAj ausvrach und wegen Wassermangels nicht gelöscht werden Ask. obdachlos geworden. Der Schaden wird au! tOO 000 Lire "Mist, wovon nut 00 000 durch Versicherung gedeckt sind, veullcße Truppen vom MaiM bis an üie Alpen Führerhauptquartier 24. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Atlantik wurde die Küste bis zur Girondemündung besetzt, La Rochelle und Rochefort genommen, weiter ostwärts die Gegend Poitiers erreicht. Unter der ungeheuren und ständig wachsenden Beute fiel -hier ein großes Lager mit Artilleriemunition in unsere Hand. UJn Elfaß-Lothringen haben sich weiter versprengte Gruppen ergeben. Weitere Werke in der Maginotlinie wurden genommen. Südostwärts Lyon dringen unsere Truppen zähen Wider stand des Feindes brechend auf Grenoble und Chambery vor. Deutschen Schnellbooten gelang es in der Nacht zum 24. 6. im Seegebiet von Dungeneß einen bewaffncten engl. Dampfer von 3500 To. und einen weiteren Dampfer von 5000 To. durch Torpedoschuß zu versenken. Ein U-Boot meldet die Versenkung von 23500 BRT. Die Luftwaffe beschränkte sich gestern auf AusklärungS- flüge über den Nordseeraum. Unsere Jäger schaffen zwei britische Kampfflugzeuge bei Calais ob. Von etwa neun britischen Flugzeugen, die am Nachmittag in die Niederlande einzufliegen versuchten, wurden 6 durch Jäger -und Flak ab» geschaffen. Unter dem Schutz der Wolkendecke gelangten 2 bis 3 von sieben Flugzeugen bi« nach Westfalen, wo ste bei den kleinen Ort Wieschenhöfen Bauernhäuser mit Bomben be legten und die Bewohner mit Maschinengewehren beschaffen. Hierbei wurden 2 Zivilpersonen schwer, 4 weitere leicht ver letzt. Bet Nacht setzte der Feind seine Flüge über Nord« und Westdeutschland fort. Die an zahlreichen Stellen auf nicht militärische Ziele adgeworsenen Bomben richteten Sachschaden an und forderten wieder Todesopfer und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Einige Bomben fielen in ein Kriegkge» fangenlager an der Ostseeküste wobei eine Anzahl Franzosen getötet und verletzt wurden. In den Kämpfen südlich Toul in der Nacht vom 21. aus 22. 6. zwang der Oberleutnant Klote in einem Jnf-Reg. nur von 2 Zugführern und 20 Mann seiner Kompanie be« gleitet durck unerschrockenes und energisches Handeln drei französische Infanterie» und 2 Artillerie-Regimenter zur Ueber» gäbe und Enlwaffnunq. Milere krkoige Orr iialirnis»«« Mdrm-iM Rom, 24. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Alprnfront vom Montblanc bis zum Meer haben unsere Truppen am 21. Juni den Angriff be gonnen. Gewaltige Veiteidignngsanlagm in den Felsen der Alpen, außerordentliche starke Abwehr von fetten des Feindes, der entschlossen war, sich unserem Vormarsch zu widersetzen, und die durchaus ungünstigen Wetterverhältniffe haben den forschen Angriffsgeist unserer Truppen nicht verringert, die überall beträchtliche Erfolge erzielt haben. Während mtt kühnen Einzelaktionen unsere Abteilungen sich einiger Be festigungswerke bemächtigt haben, wie z. B. des Forts Chenaillet bei Brianeon und Razct im unteren Rojak«Tal, haben unsere Einheiten in geschlossenen Formationen dte Tal sohle der Jsere, Arc, Guil, Ubaye. Tinea und Vesubia er reicht, wobei sie tn die Befestigungssysteme des Gegners etn- gedrungen sind und die gesamte feindliche Front im Rücken gefährden. Der Vormarsch unserer Truppen geht auf der ganzen Front weiter. Im unteren Tyrrhenischen Meer hat ein U-Bootjäger ein feindiicheö U-Boot versenkt.^ Unsere Lustwaffe, die sich tm Verlaufe der Operationen zu Lande trotz der schwierigen Wetterverhältniffe glänzend be währte, hat ferner am gestrigen Tage ihre Offensivaktionen durch Bombenabwürfe aus den Flughafen Mieabba (Malta) und das Arsenal von Biserta fortgesetzt. Zwei unserer Jagd flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Am gestrigen Nachmittag hat der Feind auf di« Stadt Palermo einen Bombenangriff durchgeführt, ohne militärischen Zielen Schaden zuzufügen. Hingegen wurden unter der Zivilbevölkerung 25 Tote und 153 Verletzte gezählt.